Ich bin genervt ....ab dem 31.05.2024

  • Okay, Luxusproblem, irgendwie. Aber dann doch nicht.


    Ich habe im Februar Tickets für "Pearl Jam" in der Berliner Waldbühne gekauft. Da wurde für die zwei Konzerte ein Riesenlärm gemacht, man musste sich vorab für den Vorverkauf registrieren, und dann bei Vorverkaufsstart in einem Warteraum ausharren, und dann flog man doch wieder raus, so ungefähr kurz vor der Bestätigung der Kreditkartendaten. Also verabschiedete ich mich von der Idee. Erstaunlicherweise waren, als ich zwei Tage später nachschaute, noch sehr viele sehr gute Plätze frei. Also habe ich zwei Tickets gekauft, Mittelrang, zweite Reihe für satte 172 € pro Stück, zuzüglich 5 € Vorverkaufsgebühr, dabei ist es sogar technisch völlig unmöglich, die Tickets nicht im Vorverkauf zu holen (und man bekommt auch überhaupt keine Tickets, deren Versand man übrigens noch extra zahlen müsste, wären gedruckte Tickets möglich). Anyway. 349 Tacken insgesamt, für eine Band, die ich eigentlich gar nicht so supergerne mag, die aber live immer noch zum besten gehören soll, was es auf dem Planeten gibt. Und die ich bislang noch nicht gesehen hatte.


    Und dann wollte niemand mitgehen. Und dann sollte das Wetter auch noch schlecht werden. Und überhaupt. Aber die Tickets, die nur in der Eventim-App verwaltet werden können, kann man natürlich sowieso nicht zurückgeben (obwohl das Konzert da schon von 20.00 Uhr auf 18.15 Uhr vorverlegt worden war, ohne Angabe irgendwelcher Gründe). Und verkaufen geht auch schwer - am problemlosesten noch über "Fansale", den hauseigenen Service von Eventim, der dann noch einmal ordentlich bei der Provision zulangt. Also: Angeklickt. Und geflasht: Der "Saalplan" der Berliner Waldbühne quoll vor "Ich will meine Tickets loswerden"-Fähnchen nachgerade über. Kaum einer wollte mehr als seinen Einstandspreis haben, wie sonst überall. Einige wären mit der Hälfte zufrieden gewesen. Und offenbar wollte niemand wirklich zu Pearl Jam - oder die Schwarzhändler hatten sich im großen Stil verzockt. Teilweise waren ganze Blöcke fast vollständig im Verkaufsangebot.


    Aber dann kam die Absage, am Montagmorgen, einen Tag vor dem Gig, und ich war beinahe erleichtert. Jedenfalls für einen Moment. Bis ich die Mail von Eventim las - obwohl alle Daten vorlagen, musste man den Stornierungs- und Rückforderungsantrag manuell stellen. Immerhin kam die Rückmeldung relativ schnell. "Wir haben 323 auf das von Ihnen verwendete Zahlungsmittel angewiesen." Mo-ment. Da fehlte doch was. Richtig, 26 € fehlten. Einfach so. Der Mail lag keine Rechnung oder Erklärung bei, wir zahlen einfach 13 € pro Ticket weniger zurück, weil wir Eventim sind und das können. 2,50 € pro Ticket hätte ich noch verstanden (aber nicht akzeptiert). Doch 26 Tacken insgesamt. What for?

    Das fragte ich auch sofort den Eventim-Kundenservice per Mail und bekam auch beinahe sofort die Automatenantwort. "Wir haben unsere Leistungen erbracht, nämlich die Tickets an Sie verkauft, und damit sind wir fein. Wir sind ja nicht der Veranstalter, eigentlich haben wir nämlich mit all dem nichts zu tun. Dafür, dass die Sache abgeblasen wurde, können wir nix." Weiterhin keine Erklärung für die Höhe des Betrags. 13 € pro Ticket, das sind bei geschätzt 30.000 verkauften Tickets für zwei Tage (viele Plätze waren noch völlig frei) satte 390.000 €, mehr als eine Drittelmillion - für nüscht. Einfach so kassiert, für diese wunderbare Leistung, automatisiert Tickets für etwas zu verkaufen, dass es dann doch nicht gibt.


    Also schrieb ich noch eine Mail, bedankte mich für die Automatenantwort und verwies auf ein Grundsatzurteil des LG München, nach dem eine Einbehaltung von Gebühren bei Absage unzulässig wäre. Ich setzte eine Frist und kündigte an, im Zweifelsfall eine gerichtliche Entscheidung herbeiführen zu lassen (was bei diesem Betrag allerdings schwierig wäre). Außerdem merkte ich an, dass doch wohl nicht die Käufer das Risiko einer Absage zu tragen hätten, sondern Künstler und Veranstalter (die mit Sicherheit auch dagegen versichert sind). Und, siehe da, zehn Minuten später kam dann diese Mail:

    Und fünf Minuten später eine weitere. Man hätte abermals 21 € auf mein Zahlungsmittel erstattet. Ja, Himmelsakra! Einundzwanzig? Es wären aber Sechsundzwanzig! Sie haben also die in der Mail erwähnte Vorverkaufsgebühr (man erinnere sich: 5 €) doch einbehalten.

    Seither korrespondiere ich abermals im Pingpongverfahren mit der Kundendienst-KI von Eventim. Aber immerhin habe ich jetzt 98,5 % dessen zurückerhalten, was ich für Tickets bezahlt hatte, die von einer Sekunde zur anderen wertlos waren.


    Das ist einfach irre frech und sehr ärgerlich, und es nervt mich äußerst, was dieser Monopolist da so treibt. Auf den Websites der Verbraucherzentralen finden sich tonnenweise von Hinweisen dazu, und es gibt Musterbriefe und Sammelklagen, aber sie machen einfach weiter, auf die Blöde. Keine Ahnung, wie viele Leute akzeptiert haben, deutlich weniger zurückzubekommen, aber das ist nicht in Ordnung und man muss sich das nicht gefallen lassen. Wir haben als Kunden nicht das Risiko zu tragen, wenn die Bands keinen Bock darauf haben, vor einer halbleeren Arena zu spielen.

  • Ich bin die Treppen runtergefallen und habe nun einen Bänderriss. Ich habe ein Rezept für Lymphdrainagen bekommen. Leider gibt es nur keine Termine.

    Alles ausgebucht bis Ende August. Ferienzeit halt. Pech gehabt.

    Gute Besserung! :gutebesserung Mir tut schon vom lesen alles weh. Ich hoffe du findest zeitnah eine Physiotherapie mit freien Terminen!

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Tut mir leid - das Du so eine blöde Booklooker Joberfahrung da gemacht hast. Klar will man das die Ihre Arbeit machen, egal ob 5-50-500 Mitarbeiter. Aber man Gedanke war, dann hast Du vielleicht das was Du haben möchtest und musst Dich dann nicht noch um das Zeugnis an sich mit denen auseinandersetzten.

    Und es gibt vermeintlich viele Chefs, die keine Zeugnisse schreiben können, da sie keine Personaler sind.

    Oh weh, das mit der Musik würde auch an meinen Nerven zehren - habt Ihr keinen Hauptstromkasten... heimlicher Stromausfall, falls ihr gerade keinen braucht (wobei je nachdem wie viele anderen mit betroffen sind. Schreiben die auch Lärmprotokolle). Jedes mal das Ordnungsamt oder die Polizei rufen ist ja auch dann ein Dauerzustand so wie Du das berichtest.

    Ich habe gerade anderweitige Baustellen und mag mir keine Gedanken um das Schreiben eines Zeugnisses Gedanken machen. Das ist ja deren Job. Ich will das einfach eskalieren lassen. :S


    Tja, Lärmprotokoll schreiben wir mit fünf von acht Parteien. Der Vermieter lässt sich allerdings Zeit. Die Dame, die das bearbeitet, hat wohl Urlaub. Polizei war schon mehrmals da. Beeindruckt den nicht. Er dreht nur noch lauter.

  • Tom


    Klar, Luxusproblem. Aber wenn etwas von A bis Z so nervig und ärgerlich ist, tendiere ich auch zu "jetzt erst recht". Klar können Dir die letzten paar Euronen wurst sein. Sind sie aber nicht. Da geht es nicht ums Geld, sondern um den Ärger, ums Prinzip und überhaupt. :fetchDazu kommt auch: Wenn keiner was sagt und alle ärgern sich still und heimlich über ihre Handvoll Euros, dann machen die immer und immer so weiter. Wenn sich jeder beschweren und ein Fass aufmachen würde, dann würden die ihr Gebaren rasch einstellen...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zweifelslos ist die Vorgehensweise von Eventim alles andere als seriös und es ist nur verständlich, dass Du auf eine vollständige Rückzahlung bestehst.

    (Ich pflege gerade an anderer Stelle eine ähnliche Korrespondenz und poche auf Rückerstattung.)

    Allerdings und davon abgesehen, verrät Dein Beitrag nicht, so habe ich es jedenfalls der Presse entnommen, dass die Ticketpreise für das besagte Konzert sich an einem dynamischen Preissystem orientierten, also der Preis die Nachfrage bestimmte, was in diesem Fall die Preise bis zu 300 Euro pro Karte in die Höhe trieb. Kurz vor den zwei Aufführungsterminen standen offensichtlich noch ausreichend Tickets für die Waldbühne zur Verfügung. Über die Gründe lässt sich daher vortrefflich spekulieren.

    Mal davon abgesehen, dass ich zwar ein paar Lieder der Band mag, mich ein Konzert jedoch nicht reizen würde, hätte ich dankend und konsequent einen Kartenkauf mittels dynamischen Preissystems abgelehnt. Jeder setzt sich eine Grenze und bei mir wäre der bei mehr als 170 Euro für Band und Ort bereits erreicht gewesen.


    Zur Sache: Mich nervt selten etwas, aber heute wäre mir beinahe der Kragen in Sachen Glasfaser geplatzt.

    Die Subsubunternehmer standen zum x-ten Mal vor der Tür, um den Anschluss ins Haus zu legen. Ich hatte bereits mit dem Subunternehmer telefoniert, dass nichts ins Haus gelegt wird, bevor nicht der Anbieter einen Begehungstermin macht, da Strom und Gasanschluss unübersichtlich verlegt sind und ich eine vernünftige Planung möchte.

    Nach etlichen Nachfragen und immer wieder Versprechungen zwecks Terminvereinbarung angerufen zu werden, ist bislang nichts passiert und ich bin mir nicht sicher, ob der Subunternehmer es verpennt hat oder der Anbieter und die polnischen Subsubunternehmer können vielleicht bohren, haben aber keine Ahnung von anderen Anschlüssen und sprechen alles andere als gut Deutsch.

  • Salonlöwin : Das mit den dynamischen Ticketpreisen habe ich erst letzte Woche erfahren. Bei fansale waren m.E. aber statistische Vergleichspreise angezeigt.
    Und, ja, das ganze Preisgefüge ist inzwischen sowieso im utopischen Bereich angekommen. Und dann ist‘s nicht einmal live, wie beim alten Peter letztes Jahr. Das grenzt an Abzocke, aber von der falschen Seite.

  • Meines Erachtens dürfte das dynamische Preissystem durchaus vor Kartenkauf erwähnt werden, doch was darf der Käufer schon verlangen?


    Wir haben gerade Karten für die Eutiner Festspiele gekauft und durften vorher feststellen, dass die Ausrichter auf keinen Vermittler mehr setzen und die Karten über ihre eigene Webseite verkaufen. In den letzten Jahren hatte sich das Prozedere immer mal wieder geändert und aus meiner Sicht darf das gern so bleiben.

  • Ich wäre mit Dir zu Eddie und Co gegangen.

    Die sind LIVE ein Brett - was ich aber auch noch nicht in echt erlebt habe und ich liebe Pearl Jam und Eddie Vedder.. habe mich gerade erst dran erfreut sie bei einer 4tteiligen Doko auf Disney über das Lollapalozza zu sehen und den jungen Ice-T uvm. schon krass. Wie jung wir doch mal waren...

    Nein aber zu Eventim Tom wir hatten Karten für Hubert von Goisern - Konzert zig mal verschoben, so das wir dann aber terminlich nicht mehr wahr nehmen konnten - davon haben die sich auch nichts angenommen.
    Normalerweise verkaufe ich Karten, falls wir nicht gehen können immer bei 3,2,1 meins - auf denen sind wir sitzen geblieben.
    Zuletzt (personalisierte) Bruce Springsteen Karten für München -das ging Problemlos di zu verkaufen.
    Seitdem habe ich jeglichen Konzertbesuchen abgeschworen... dabei würde ich zu gerne nächstes Februar zu Dropkick Murphys gehen. Aber nein ich habe mir keine Tickets geholt.

    Booklooker ich wünsch Dir weiterhin gute Nerven und das irgendwann doch mal was passiert - könnt Ihr nicht Mieten mindern, einen Teilbetrag einfrieren wegen Minderung des Wohnwertes, habt Ihr Euch da mal beraten lassen, meistens werden Vermieter dann flotter wenn es um den Geldbeute geht.
    Nach § 536 BGB besteht ein Recht auf Mietminderung, wenn die Wohnung aufgrund von Lärm nicht mehr vertragsgemäß nutzbar ist. Die Höhe der Mietminderung hängt von der Art, Dauer und Intensität der Ruhestörung ab. lt. Google

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Nach einer Handvoll weiterer Mails hat Eventim nun angekündigt, mir auch - und ohne Ankerkennung von irgendwas - die Vorverkaufsgebühr zu erstatten. Das hatten sie allerdings schonmal angekündigt. Mal schauen, was ich jetzt kriege. ;)

  • Viel Erfolg :)


    Hier war es heute noch lauter als die Tage zuvor. Ich glaube, dass er einfach seine Musik anmacht und dann weg geht. Das kann doch nicht auszuhalten sein, wenn man in der gleichen Wohnung ist.

    Von halb fünf bis halb acht. Wahrscheinlich noch eher, aber wir waren erst um halb fünf zu Hause.


    Muffelinchen Mietminderung ist unsere nächste Aktion. Die müssen wir aber ankündigen, glaub ich. Morgen ruft der Gatte erst mal beim Vermieter an und macht Druck.

  • Mietminderung ist unsere nächste Aktion. Die müssen wir aber ankündigen, glaub ich.

    Ja. Und vorher unbedingt mit Fachleuten (Mieterschutzbund) klären, ob sie tatsächlich angesagt ist, in welcher Höhe und wie das kommuniziert werden muss. Falsche Mietminderungen können sich zu Kündigungsgründen auswachsen. Vorsicht!

  • Achtung, Luxusproblem:

    ... von der Änderung der Vorverkaufsbedingungen an unserem Theater.

    Ich bin ein großer Ballettfan und habe das Glück, hier in Stuttgart eine großartige Compagnie sehen zu können. Bisher konnte man immer taggenau ab 2 Monate vor der gewünschten Vorstellung Karten kaufen. Das war für mich ideal - Vorstellung aussuchen, Vorverkaufsbeginn im Kalender notieren und an diesem Tag möglichst gleich morgens online gehen und Karten kaufen.

    Jetzt ist es so, dass am vergangenen Montag der Vorverkauf für die gesamte Spielzeit 2024/25 eröffnet wurde. Ich finde es bescheuert, dass ich mich so lange Zeit vorher festlegen soll! Ich hatte mich schon auf die Wiederaufnahme von Don Quixote im Juni 25 gefreut - und da sind alle guten Plätze jetzt schon weg! Klar, ich kann noch irgendwo im zweiten oder dritten Rang oder an der Seite einen Platz bekommen, aber da sind wir leider verwöhnt. Wir haben immer gute Plätze gekauft und uns das auch was kosten lassen - Ballettbesuche wurden für uns auch besondere Tage, die zelebriert werden wollen. ;)

    Der Schwarzmarkt freut sich vermutlich ...

  • Ich kann mir vorstellen, dass dieser Änderung Beschwerden anderer Besucher zugrunde liegen, die extra für die Vorstellung anreisen (oder sie in einen Besuch der Stadt einbetten). Die müssen ja auch Anreise und Unterkunft planen/buchen, und das wird nicht leichter und billiger, wenn sie zwei Monate vorher erst Klarheit über den Termin haben; schon mal alles zu buchen in der Hoffnung, dann auch wirklich Karten zu bekommen, wollen einige wahrscheinlich auch nicht.

  • R. Bote

    Der Spielplan, also die Termine, werden am Anfang der Spielzeit komplett bekannt gegeben, d. h. eine Vorstellung aussuchen und die Reise planen war vorher auch möglich. Nur der Kartenvorverkauf startete bisher erst 2 Monate vor der Vorstellung.

    Das Argument für die Änderung war genau was du angeführt hast, dass die Leute ihre Reisen längerfristig planen wollen. Andererseits hört man von Reiseveranstaltern, dass Urlaube viel kurzfristiger als früher gebucht werden. Keine Ahnung, wer jetzt recht hat. ;)

    Für mich geht halt ein Stück Flexibilität verloren, wenn ich mich so lange im Voraus festlegen muss.