Ich bin genervt ....ab dem 31.05.2024

  • Früher habe ich mir ja gern so einiges liefern lassen (von Büchern bis zum Fernseher) aber inzwischen versuche ich das weitgehendst zu vermeiden, nachdem immer wieder Haufen von unterschiedlich großen Paketen und Päckchen einfach in unserem Treppenhaus im von jedem Vorbeikommenden zugänglichen Eingangsbereich abgelegt werden - oft ohne die Adressaten zu benachrichtigen! Da wird einfach bei irgendwelchen Hausbewohnern geklingelt, um die Haustür aufzubekommen oder die Lieferanten schlüpfen bei anderen mit rein!

    Früher wusste ich noch, wenn es bei mir klingelt, dann ist die Sendung auch für mich. Das ist schon lange vorbei!


    Bin gespannt, ob sich der Trend, sich etwas schicken zu lassen, wirklich umkehren wird und die Mehrheit wieder selber in die Läden geht, um sich dort aus dem Vorrat etwas auszusuchen. :/

    Würde den Innenstädten und Einzelhändlern vielleicht zugute kommen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

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  • Während der Straßenbauarbeiten mussten wir ja auch Umleitung fahren und jedesmal wenn ich den jungen Mann dann beim fahren getroffen habe, habe ich gefragt ob er was für uns dabei hat, er war immer froh wenn er nicht den Umweg nehmen mußte ( waren das einzige Haus was man von der doofen Seite anfahren musste)

  • Ich habe viel Verständnis für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, aber in der Notaufnahme Medikamente zu vertauschen und der falschen Patientin etwas zu verabreichen (unter ziemlich massivem Druck und barscher blöder Ansage an mich) - das geht gar nicht...das war zum Glück aber nur ein Ausnahmefall und alles andere war servicemäßig OK...trotzdem schlimm, dann allein da zu sitzen und die Ängste der Mutter wegen falscher Medikamentierung auch noch lindern zu müssen neben allem, was sie gestern den halben Tag lang ins Krankenhaus gebracht hatte. :schlaeger

    Der Arzt hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen als ich ihm das sagte und die Schwester "rund gemacht"...eine Entschuldigung kam von der natürlich nicht...wo wären wir da, wenn man einfach mal nette Worte hätte...

  • Ich habe viel Verständnis für Mitarbeiter im Gesundheitswesen

    Das sind Menschen, die einen Job machen, für den sie bezahlt werden (und teilweise mehr als ordentlich). Die Behauptung, dass da mehr Idealisten unterwegs sind als in anderen Berufen, hat bislang noch niemand bewiesen*. Insofern muss man m.E. auch für Leute im Gesundheitswesen nicht mehr oder weniger Verständnis aufbringen als für Leute im Transportwesen, im Gastronomiewesen (?) oder in anderen Wesen.


    (* Es gibt allerdings Studien, die belegen, dass bei der Berufswahl überdurchschnittlich starke altruistische Werte und intrinsische Motivationen vorliegen, aber ob das bei der Berufsausübung immer noch so ist, kann bezweifelt werden.)

  • Kein Witz, gerade wieder. Ich stehe zufällig gerade am Fenster, im ersten Stock, weil ich beim Telefonieren gerne rausschaue. Ein GLS-Wagen hält, ein junger Mann steigt aus, mit einem Paket in der Hand, stellt sich kurz vors Tor und liest die Namensschilder, schaut sich um (aber nicht nach oben), öffnet das Tor, kommt ein paar Schritte aufs Grundstück und legt das Paket da einfach so hin, dreht sich dann um und will wieder gehen. Ohne zu klingeln, ohne alles. Ich rufe ein paar Sachen, aber er tut so, als würde er nichts hören; er steigt in den Wagen und fährt weg.

  • Nach 26 Jahren im Gesundheitswesen bin ich froh, mit Meinungen über Beschäftigte im Gesundheitswesen einfach gar nichts mehr zu tun zu haben. Alle, die solch einen Beruf heutzutage noch ausüben, haben mein größtes Mitgefühl und auch meine Bewunderung. Die müssen diese Menschen, die meinen, es handele sich um einen Dienstleistungsberuf, statt um eine Berufung, weiterhin ertragen. Die Rentenversicherung finanziert mir eine neue Ausbildung und zusätzlich bekomme ich eine Grundsicherung, die 300€ netto mehr als mein derzeitiges Gehalt beträgt. Ohne ständig Angst haben zu müssen, bei all dem Stress irgendwen vergiftet zu haben. Die hatte ich nämlich früher nicht, als ich in Ruhe den Beruf ausüben konnte, den ich mal gelernt habe. Da musste ich nicht fünf Sachen gleichzeitig machen bei stetig wachsender Verantwortung und mir dann auch noch sagen lassen, ich hätte mir den Beruf ja ausgesucht, den ich im Übrigen auch noch mit Leib und Seele bin und bleibe. Nur ändern sich eben manchmal Umstände.


    Ich bin von gar nix genervt, im Gegenteil. Alle Fahrer sind nett und bekommen bei mir Wassereis, wenn die 30 Grad Marke überschritten wird.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ja, rienchen ...... das ist der große und auch sicher belastende Unterschied: sie arbeiten mit Menschen, es geht um Menschenleben.

    Und das ist eine so große Verantwortung.

    Ich weiß um die Belastungen und Überforderungen der Menschen, die im Gesundheitswesen und der Pflege arbeiten und möchte nicht tauschen.

    Ich habe auch großes Verständnis - aber trotzdem sind die Fehler, die aufgrund dieser Überlastung etc. passieren, erschreckend und führen eben oft zu Schlimmerem. :-(

    Wenn bei mir eine Gehaltsabrechnung schief läuft kann das berichtigt werden, in diesem Bereich ist dies leider nicht immer möglich.


    Schön, dass du einen beruflichen Neustart umsetzen kannst. :-)


    Die Fahrer der einzelnen Paketdienste tun mir sehr oft auch leid, besonders bei diesem Wetter.

  • Rosenstolz  :knuddel ein Glück ist mir nie ein schlimmer Fehler passiert, anderen in meinem Umfeld aber schon. Auch Ärzten passieren oft Fehler, aber selten wird das publik. Was einfach auch oft nicht gesehen wird- 99% der Arbeit war richtig, schwierig und gut. Ich jedenfalls habe für mich die Reißleine gezogen. Zwar blutet mir das Herz auch, aber es wird sich einfach was Neues ergeben.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich habe ja im vorletzten Job mitbekommen, wie schwer Pflegekräfte zu bekommen sind, die dann auch noch ihre Berufung leben. Bei uns waren einige ganz großartige Pflegekräfte, die ihren Job geliebt haben und genauso viele, die einfach nur ihren Job gemacht haben. Ich denke, da liegt der Unterschied (bei allen Jobs sogar). Ich bewundere die Leute, die mit teils schweren Krankheiten umgehen können oder einfach unzufriedene Leute zufrieden stellen müssen. Gerade, wenn man sich nicht gut fühlt, kann es mitunter schwer werden, zufrieden zu sein. Ich möchte den Job nicht machen.


    Generell finde ich es traurig, dass es weniger Menschen gibt, die sich ihrem Job entsprechend verhalten. Wie oft höre ich "Dafür bin ich nicht zuständig!"... Selbst wenn man nicht zuständig ist, kann man ja trotzdem an den verweisen, der zuständig ist oder zumindest Anfragen aufnehmen und weitergeben. Ich finde, dass die Menschen seit Corona oft schlechter und nachlässiger arbeiten. Mir fehlt dabei das Miteinander als Mensch. Jeder ist sich selbst um jeden Preis am nächsten.

  • Nach 26 Jahren im Gesundheitswesen bin ich froh, mit Meinungen über Beschäftigte im Gesundheitswesen einfach gar nichts mehr zu tun zu haben. Alle, die solch einen Beruf heutzutage noch ausüben, haben mein größtes Mitgefühl und auch meine Bewunderung. Die müssen diese Menschen, die meinen, es handele sich um einen Dienstleistungsberuf, statt um eine Berufung, weiterhin ertragen. Die Rentenversicherung finanziert mir eine neue Ausbildung und zusätzlich bekomme ich eine Grundsicherung, die 300€ netto mehr als mein derzeitiges Gehalt beträgt. Ohne ständig Angst haben zu müssen, bei all dem Stress irgendwen vergiftet zu haben. Die hatte ich nämlich früher nicht, als ich in Ruhe den Beruf ausüben konnte, den ich mal gelernt habe. Da musste ich nicht fünf Sachen gleichzeitig machen bei stetig wachsender Verantwortung und mir dann auch noch sagen lassen, ich hätte mir den Beruf ja ausgesucht, den ich im Übrigen auch noch mit Leib und Seele bin und bleibe. Nur ändern sich eben manchmal Umstände.

    Das freut mich sehr für Dich. Ich bin ja 2018 raus aus dem Job und seitdem sehr glücklich in meinem neuen Job. Ich das was Du schreibst 1.1 unterschreiben. :fingerhoch

    Viele Freude bei der neuen Ausbildung! Darf ich fragen, in welche Richtung die geht?

  • Booklooker : Ich kenne diese Branche ziemlich gut, und von dort kommend wird der drohende Personalnotstand am härtesten auf die Gesellschaft treffen. Aber. Neben den engagierten, altruistischen, sich aufopfernden Leuten, die es in dieser Branche und übrigens auch in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft und der Wirtschaft gibt, gibt es dort sehr, sehr viele Menschen, die einfach einen Job machen, und das oft auch nicht unbedingt gerne, manchmal sogar widerwillig (weil sie einfach keinen besseren Job als beispielsweise Pflegehelfer gefunden haben). Dasselbe gilt für das gesamte Gesundheitswesen und nach meinem ganz persönlichen Eindruck in besonderer Weise für Ärzte und -innen. Das Heldenepos, das so gerne erzählt wird, ist, wenn es denn überhaupt zutrifft, sehr viel mehr eine Individualgeschichte als etwas, das für alle gilt. Und das ist ja auch in Ordnung. Ich habe Schwierigkeiten damit, wenn automatisch besonderer Respekt eingefordert wird, nur weil Leute in irgendeiner bestimmten Branche unterwegs sind (vor allem, wenn sie das selbst sind, die diesen Respekt einfordern). Wobei. Ja, es gibt, äh, "Branchen", vor deren Vertretern ich so etwas wie besonderen Respekt habe. ;) Aber Gesundheitsleute sind keine besseren oder schlechteren Menschen als die, die anderswo ihrer Arbeit nachgehen.

  • Das freut mich sehr für Dich. Ich bin ja 2018 raus aus dem Job und seitdem sehr glücklich in meinem neuen Job. Ich das was Du schreibst 1.1 unterschreiben. :fingerhoch

    Viele Freude bei der neuen Ausbildung! Darf ich fragen, in welche Richtung die geht?

    Ich schreibe Dir demnächst mal :)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich habe ja im vorletzten Job mitbekommen, wie schwer Pflegekräfte zu bekommen sind, die dann auch noch ihre Berufung leben. Bei uns waren einige ganz großartige Pflegekräfte, die ihren Job geliebt haben und genauso viele, die einfach nur ihren Job gemacht haben. Ich denke, da liegt der Unterschied (bei allen Jobs sogar). Ich bewundere die Leute, die mit teils schweren Krankheiten umgehen können oder einfach unzufriedene Leute zufrieden stellen müssen. Gerade, wenn man sich nicht gut fühlt, kann es mitunter schwer werden, zufrieden zu sein. Ich möchte den Job nicht machen.


    Generell finde ich es traurig, dass es weniger Menschen gibt, die sich ihrem Job entsprechend verhalten. Wie oft höre ich "Dafür bin ich nicht zuständig!"... Selbst wenn man nicht zuständig ist, kann man ja trotzdem an den verweisen, der zuständig ist oder zumindest Anfragen aufnehmen und weitergeben. Ich finde, dass die Menschen seit Corona oft schlechter und nachlässiger arbeiten. Mir fehlt dabei das Miteinander als Mensch. Jeder ist sich selbst um jeden Preis am nächsten.

    Für mich war das immer eine Berufung, ich kann gar nix anderes und mir fiel das alles immer sehr leicht. Die Arbeit hat mich nie belastet, bis zu dem Punkt, an dem plötzlich Arbeit für fünf zu tun und kein Ende in Sicht gewesen ist, sich die Bürokratie verzehnfacht hat, die Menschen sehr respektlos zu einem wurden wegen politischen Entscheidungen, für die man auch nix kann und man von dem schlechten Gehalt schlicht und einfach nicht mehr leben kann. Und wenigstens leben sollte man, wenn schon sonst wenig Wertschätzung vorhanden ist. Wenn man dann mit dem Herz drin hängt, wird man ausgenutzt. Macht man Dienst nach Vorschrift, ist das ein Schutz, der zumindest mich nicht glücklich macht. So oder so ist kein Job der Welt es wert, sich kaputt zu machen. Jeder ist der Architekt seines eigenen Lebens, ungeachtet dessen, was anderes darüber denken. Ich glaube ohnehin, dass niemand wirklich beurteilen kann, wie es einem geht und warum letztlich so agiert wird.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Booklooker : Ich kenne diese Branche ziemlich gut, und von dort kommend wird der drohende Personalnotstand am härtesten auf die Gesellschaft treffen. Aber. Neben den engagierten, altruistischen, sich aufopfernden Leuten, die es in dieser Branche und übrigens auch in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft und der Wirtschaft gibt, gibt es dort sehr, sehr viele Menschen, die einfach einen Job machen, und das oft auch nicht unbedingt gerne, manchmal sogar widerwillig (weil sie einfach keinen besseren Job als beispielsweise Pflegehelfer gefunden haben).

    Ich denke, damit hat Tom auch recht.

    Zudem kann einen auch ständige Überforderung an diesen Punkt bringen (und das nicht nur im Gesundheitswesen).

    Da nützten dann die besten Gründe und Motivationen (wegen denen man sich diesen Beruf ausgesucht hat) nichts mehr..............


    Aber das hab ich "damals" schon von meinem Physiklehrer gedacht. ;-) Der war auch am Ende seiner Begeisterung für seinen Beruf angelangt (und hat uns das auch spüren lassen;) ).