Was kocht Ihr heute ? ( ab dem 31.05.2024 )

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • tweedy39 Mein Mitgefühl hast Du, ist mir leider auch schon mit gekauftem Dressing passiert. Seitdem habe ich immer gutes Öl und Essig oder Zitrone im Haus.

  • Bild: anjou © 2020



    Er hob den Deckel vom großen Topf und ließ sie hineingucken. Die vorher

    so graugrünen oder dunkelblauen Krebse schwammen inzwischen
    allesamt feuerrot im simmernden Kochwasser. „Das ist das Canthaxantin. Ein
    organischer, roter Farbstoffbestandteil ihrer Schalen, der im Gegensatz zu
    allen anderen Komponenten hitzeresistent ist und deshalb nach dem Kochvorgang
    als einziger erhalten bleibt.“


    Die Krebse wurden mit einer Siebkelle aus der Brühe geholt und durften
    abkühlen, dann spaltete er die Tiere mit einem breiten Messer im Median
    und zeigte ihr, wie man das weiß-rosafarbene Fleisch aus den Schwanzhälften
    pulte und mit einer Pinzette den feinen, schwarzen Darm dabei entfernte. Anjou machte ebenso ungerührt wie eifrig weiter mit dieser Arbeit, während er die
    Scheren der Tiere aufknackte und auch dort das Muskelfleisch herausholte.


    Er zerstampfte alle leeren Schalen zusammen mit etwas körnigem Meersalz in
    einem großen Steinmörser und setzte die Masse mit klein geschnittenen Möhren,
    Frühlingszwiebeln, mit Lorbeerblättern, Pfefferkörnern, Dillstängeln und
    Zitronenschalen im Krebskochwasser an, ließ es eine halbe Stunde land lang reduzieren und gab immer wieder einen Schuss Noilly Prat, am Ende auch noch einen Esslöffel Zucker dazu.


    Dazwischen zeigte er ihr, wie man mit der Küchenmaschine aus dem gekühlten
    Nudelteigballen erst dünne Platten walzte und dann Tagliatelle daraus schnitt,
    die er über Stäbchen auffing. Nach kaum zehn Minuten baumelten die
    ursprünglichen hundert Gramm Mehl, das Ei und der Spritzer Olivenöl als
    Bandnudeln wie Lametta an Tannenzweigen.


    Während er den Krebssud passierte, Butterflöckchen mit dem Stabmixer einrührte, danach das aus den Krebsschwänzen und Scheren geschälte Fleisch zufügte und mit ein paar hineingebröselten Fäden Safran das Orangerot des Suds verstärkte, zupfte und wusch sie den Blattsalat, machte ihn an und strich die Nudeln von den Hölzchen in das wieder zum Sprudeln gebrachte, restliche Krebskochwasser. „Puh!“


    Er deckte den Tisch in der Küche: Weißes Tischtuch, Porzellanteller aus Italien
    mit farbigen Fischmotiven, eine ornamentierte Henkelterrine, in deren Zentrum
    die Köpfe von zwei Porzellanfröschen gerade noch aus der safranfarbenen Sauce
    spähten, einer braun, der andere grün; das herausragende Ende des Schöpflöffels
    silbern glänzend wie ein Fischschwanz. Er zündete Kerzen an. „Wein, Wasser, Bier,
    Cola?“


    „Wasser, bitte“, sagte Anjou. Er brachte die Nudeln abgegossen in einer
    gewärmten Schüssel und eine Wasserkaraffe, schenkte ihr und sich ein. „Bedien
    dich, Prinzessin!“, sagte er, „und guten Appetit!“


    Anjou erschien dieser Moment kostbar. Sie nahm sich von allem und wartete, bis
    auch er seinen Teller gefüllt hatte, drehte Nudeln auf ihre Gabel, spießte
    Krebsfleisch dazu, tränkte den Bissen mit der Sauce und zwang sich, nicht
    gierig zu schlingen wie eine Wölfin, sondern so langsam und manierlich zu essen
    wie er.


    Bon appétit!

  • Ich habe noch ein Glas Chipotle Chili Erdnussbutter aus England gefunden, die habe ich gemischt mit bisschen Sojasoße, Knoblauch, Ingwer, braunem Zucker. Dann habe ich Udonnudeln gekocht und ein bisschen Kochwasser zur Erdnusssoße gegeben. Sämig einkochen lassen, die Nudeln dazu und gut vermengen. Feingeschnitte Frühlingszwiebeln darauf, mit Limettensaft und knusprigem Chili Öl abschmecken.


    Voll lecker! Ein improvisiertes Notgericht für eigentlich nix, in Mitte hätte das 34,95€ gekostet

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Bild: anjou © 2020


    Während er Frühäpfel schälte und die Kernhäuser entfernte, knetete Anjou am Strudelteig und versuchte sich zurückzuerinnern, ob sie damals, als ihre Eltern noch beisammen waren, einmal gemeinsam mit ihrem Vater etwas gekocht oder gebacken hätte. Aber es fiel ihr nichts ein.


    Sie schnippelte die Apfelviertel in Scheibchen und rollte dann den
    Strudelteig möglichst dünn aus. „Wenn man ihn eine halbe Stunden lang ruhengelassen hat, lässt er sich so dünn ausziehen, dass man die Правда durchlesen kann“, sagte sie, klatschte den ausgewellten Teig wie ein nasses Fensterleder zielsicher auf ein vorher mit Mehl bestäubtes Küchentuch, strich ihn mit zerlassener Butter ein und streute die zimtgezuckerten Apfelscheibchen zusammen mit in Rum eigeweichten Rosinen und Walnußbröseln auf den Teig. Sie rieb Zitronenschale darüber ab, gab Sauerrahm dazu, zog dann die Breitseite des Tuches hoch und rollte den Strudel langsam ein.


    Sie drückte geschickt die Teigenden zu, ließ das Ganze sacht vom Tuch auf das gefettete Blech rollen und pinselte ihr Werk mit dem Rest der zerlassenen Butter ein: „So! Fertig!“


    Er war hingerissen. „Wie oft hast Du das denn schon gemacht?“


    „Oft. Früher daheim fast jedes Wochenende, dann manchmal für die Kolleginnen von der Revue. Sie haben ihn immer verschlungen wie Wölfinnen!“ Anjou lachte, schob das Blech in das vorgeheizte Backrohr und sah auf die Uhr. „In einer halben Stunde!“



    lg


    anjou

  • was sollen diese Kommentare hier?