Nagel und Kimche, 2024
Kurzbeschreibung:
Ein junger Mann, der acht Stunden regungslos im Zentrum einer Stadt steht. Verängstigte Passant:innen rufen die Polizei. Seine Hände hält er in den Hosentaschen vergraben. Wer weiß, vielleicht ist er bewaffnet. Er spricht nicht, reagiert nicht, zeigt keine Gefühlsäußerung, auch nicht, als ein Sonderkommando ihn festnimmt. Psychisch krank sei er wohl, heißt es in einer Nachricht, die an diesem Rekordsommer herausgeht. Wie kann es sein? Keiner scheint ihn zu kennen.
Über die Autorin:
Ann Esswein, Autorin und freie Journalistin, veröffentlicht u.a. für die ZEIT, den Spiegel oder die NZZ, produziert Hörfunk-Stücke und schreibt für Anthologien und Literaturmagazine. Ihr Text »Abdullas Puppe« wurde mit dem Marlies-Hesse-Preis ausgezeichnet. 2019 war sie Stipendiatin für die Werkstatt für Junge Literatur in Graz, 2021 auf der Shortlist des Deutschen Kurzgeschichtenwettbewerbs, Finalistin des 29. Open mike und eineinhalb Jahre lang Teilnehmerin an der Romanwerkstatt am Literaturhaus München. »Mimikry« ist ihr Debütroman.
Mein Eindruck:
Ein junger Mann steht bewegungslos anuf dem Bahnhofsvorplatz einer Kleinstadt und spricht nicht.
Das beunruhigt die Leute und sogar die Presse berichtet wie über ein Phänomen.
Es ist multiperspektisch erzählt. 3 Personen erzählen die Lebensgeschichte dieses Mannes.
Der Jounalist Damian, indem er recherchiert und Hendrika, eine Frau mittleren Alters und die Studentin Johanna, weil sie ihn kennen. Er heisst Arda, nannte sich später Joshua.
Anna Esswein gestaltet ihr Debüt ansprechend, aber gediegen. Es steht am Anfang ein grosses Fragezeichen beim Leser. Schliesslich erfährt man mehr und es entsteht auch eine Art Gesellschaftsporträt.
Trotz des Aufwands ist mir Joshua als Person dennoch fremd geblieben. Aber er vergeweigert sich und daher muss eine Distanz bleiben. Die anderen Figuren hat man aber ganz gut kennen gelernt.
Fazit: Ein interessanter Debütroman
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ASIN/ISBN: 3312013003 |
