Wir waren nur Mädchen – Buzzy Jackson

  • Wir waren nur Mädchen – Buzzy Jackson


    Inhalt

    Amsterdam, 1940: Hannie Schaft studiert Jura, und ihre Träume für die Zukunft sind ehrgeizig und voll Hoffnung. Doch es herrscht Krieg, und es sind die Träume, die zuerst sterben. Hannie sieht keine andere Möglichkeit mehr, als sich dem Widerstand anzuschließen. Und sie entdeckt ihre gefährlichste Waffe: ihr Frausein. Getarnt von Schönheit und Jugend kommt sie jenen Männern nahe, die so viel Unheil stiften – und tötet sie. Bald ist »das Mädchen mit den roten Haaren« die meistgesuchte Frau Hollands. Die Welt um sie herum verliert alles Menschliche, Hannie indes ist fest entschlossen, menschlich zu bleiben. Aber dann beginnt sie, Gefühle für den Widerstandskämpfer Jan zu entwickeln, mit verheerenden Konsequenzen ...

    Die Widerstandskämpferin Hannie Schaft – eine Frau, die ihr Leben für die Freiheit aller riskierte

    »Ein brillanter Roman und ein Maßstab, um sich zu fragen, wie weit man selbst gehen würde, um jene zu schützen, die man liebt.« Jamie Ford, New-York-Times-Bestsellerautor




    Autorin

    Buzzy Jackson ist preisgekrönte Autorin dreier Sachbücher und hat an der University of California, Berkeley, in Geschichte promoviert. Sie war Stipendiatin des Edith Wharton Writers-in-Residence und ist Mitglied des National Book Critics Circle. Sie lebt in Colorado. »Wir waren nur Mädchen« ist ihr Debütroman. Mehr unter buzzyjackson.com


    Meine Meinung

    Ein sehr eindringlicher Roman über das Leben der - mir bisher wenig bekannten - Widerstandkämpferin Hannie Schaft aus den Niederlanden.


    Kurz nach dem Einmarsch der Deutschen - 1940 in Amsterdam. Hannie studiert Jura an der Universität, lernt ihre zukünftigen besten Freundinnen Sonja und Philine kennen.

    Bisher war sie ein doch relativ schüchternes, zurückhaltendes Mädchen, der es sehr wichtig war, immer zu lernen.


    Als die Restriktionen immer stärker werden, den Juden immer mehr verboten wird, sie sich in der Öffentlichkeit nur noch mit dem gelben Stern sehen lassen dürfen, beginnt Hannie sich immer mehr um ihre beiden jüdischen Freundinnen zu sorgen und sich mit der Lage der Besetzung zu beschäftigen.

    Kurzerhand beginnt sie damit, fremde Pässe zu stehlen. Diese gibt sie dann ihren Freundinnen, damit diese weniger gefährdet sind.


    Hannie sieht immer deutlicher, wie sich die Lage entwickelt, sie beobachtet immer mehr und je schlimmer die Lage wird, desto stärker wächst der Wunsch in ihr, etwas dagegen zu tun.

    Sie entschließt sich, sich dem Widerstand anzuschließen, nachdem sie ihre beiden Freundinnen aus dem belebten Amsterdam nach Haarlem bringt und ihnen dort sicheren Unterschlupf beschafft.


    Dort läßt sie sich ausbilden, nimmt Schießtraining, lernt die beiden Widerstandskämpferinnen Truus und Freddie Oversteegen, sowie den Kämpfer Jan kennen.

    Schon bald bekommt sie die Chance, sich zu bewähren....



    Die Geschichte entwickelt sich anfangs langsam, das Kennenlernen der drei Freundinnen wird beschrieben, ihre Unternehmungen. Noch wirkt alles fast normal.

    Aber je mehr Hannie sieht, wir schlimm die Naziherrschaft sich entwickelt, wie ihre Freundinnen bedroht werden, desto schneller wirkt der Übergang von dem "braven" normalen Mädchen zur mutigen Widerstandskämpferin, die sich auch nicht scheut, über Leichen zu gehen.


    Die Geschichte wird in der Ich-Erzählweise, sozusagen aus Hannies Sicht beschrieben.

    Sie beschreibt ihre Gedanken, Gefühle und auch ihre Taten - so bekommt der Leser das Gefühl, Hannie sehr gut kennenzulernen, ihre Beweggründe zu verstehen.

    Besonders auf die Eindringlichkeit hat diese Erzählweise einen starken Effekt.


    Da diese Geschichte auf der wahren Geschichte der Hannie Schaft sowie Truus und Freddie beruht, geht einem die Geschichte noch näher, vor allem, wenn man den Ausgang kennt.

    Das Buch hat einen gewissen Sog, es ist hochinteressant, sehr spannend und vor allem bewegend - zum Ende hin wird es - rein emotional - schwerer, weiterzulesen, gerade, wenn man die Geschichte kennt.

    Die Autorin hat aber ein wunderbares, sehr informatives Nachwort geschrieben.


    Ein sehr empfehlenswertes Buch das sehr gut über den niederländischen Widerstand aufklärt und einer Heldin ein würdiges Denkmal setzt.




    Fazit

    Ein sehr gutes und würdigendes Buch über die niederländische Widerstandkämpferin Hannie Schaft und ihre Mitstreiterinnen Truss & Freddie Oversteegen, die in den Niederlanden sehr bekannt sind und dank Buzzy Jackson nun auch endlich hier eine größere Bekanntschaft erreichen sollten.

    Durch die Ich-Erzählweise nimmt Hannie Schaft den Leser sozusagen intensiv mit in ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen.

    Ich kann das Buch sehr empfehlen.




    ASIN/ISBN: ‎ 3351042280





  • Wir waren nur Mädchen

    Buzzy Jackson

    Inhaltsangabe: Quelle Aufbauverlag


    Beschreibung

    Ein großer Roman nach der wahren Geschichte einer einmalig mutigen Frau

    Amsterdam, 1940: Hannie Schaft studiert Jura, und ihre Träume für die Zukunft sind ehrgeizig und voll Hoffnung. Doch es herrscht Krieg, und es sind die Träume, die zuerst sterben. Hannie sieht keine andere Möglichkeit mehr, als sich dem Widerstand anzuschließen. Und sie entdeckt ihre gefährlichste Waffe: ihr Frausein. Getarnt von Schönheit und Jugend kommt sie jenen Männern nahe, die so viel Unheil stiften – und tötet sie. Bald ist »das Mädchen mit den roten Haaren« die meistgesuchte Frau Hollands. Die Welt um sie herum verliert alles Menschliche, Hannie indes ist fest entschlossen, menschlich zu bleiben. Aber dann beginnt sie, Gefühle für den Widerstandskämpfer Jan zu entwickeln, mit verheerenden Konsequenzen ...

    Die Widerstandskämpferin Hannie Schaft – eine Frau, die ihr Leben für die Freiheit aller riskierte

    »Ein brillanter Roman und ein Maßstab, um sich zu fragen, wie weit man selbst gehen würde, um jene zu schützen, die man liebt.« Jamie Ford, New-York-Times-Bestsellerautor


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Es ist mein erster Roman von Buzzy Jackson , sie hat ein großartiges Werk über Hannie Schaft geschrieben, einer mutigen und sehr jungen Frau, die Frau mit den roten Haaren, einer der meist gesuchten Frauen Hollands , einer Widerstandskämpferin im zweiten Weltkrieg. Ein Buch mit dem ich mich sehr auseinandergesetzt habe, und mich gefragt habe was hättest du getan um jene zu schützen die dir am Herzen liegen, hätte ich auch so viel riskiert? Der Schreibstil der Autorin ist mehr als brillant, er ist einzigartig, sehr bildlich erzählt, die Geschichte geht einem unter die Haut. Ihre einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet, so dass ich mich in sie hinein versetzen konnte, mit Ihnen gelitten und auch gefreut habe. Jede einzelne von ihnen ist mir ans Herz gewachsen.


    Hannie , eigentlich heißt sie Johanna, ist schon von Kindheit an sehr ehrgeizig und studiert 1940 Jura in Amsterdam. Holland ist von den Nazis besetzt, und man spürt diesen entsetzlichen Krieg und die Macht der Nazis. Eigentlich hätte ich dieser unscheinbaren Hannie Schaft, nicht zugetraut das sie mal so eine eiskalte Widerstandskämpferin werden würde. Die eines Tages einmal alles riskieren würde , auch ihr Leben um andere Menschen die ihr sehr am Herzen liegen vor dem sicheren Tod zu retten. Dabei fängt alles so harmlos los an, als die Wohlbehütete Hannie Schaft , ihr Elternhaus in Haarlem verlässt um in Amsterdam Jura zu studieren, sie zieht mit zwei Mädchen in eine Wohngemeinschaft. Durch Zufall lernt sie die beiden Jüdischen Freundinnen Philine und Sonja kennen, eine unerschütterliche Freundschaft entsteht. Sie arrangiert sich im Flüchtlingskomintee , und lernt dort Schwester Dekker kennen, die dort arbeitet , durch sie schließt sie sich dem Widerstand an. Sie bekommt einen Blick hinter die Kulissen der Nazis und eines steht fest, sie wird sich dem Widerstand anschließen um mit ihnen gegen die Nazis zu kämpfen. Die Geschichte die auf einer hervorragend recherchierten Roman Biografie beruht ging mir sehr nah beim Lesen, ehrlich gesagt ich bewundere Hannie für ihren Mut, den sie am Ende leider mit dem Tod bezahlen wird. Schade das man so wenig über sie weiß, hingegen zu Anne Frank. Aber ich glaube durch ihr unschuldiges Auftreten, fiel sie erst überhaupt nicht auf, sie war hübsch und konnte dadurch viele dieser Nazis bezirzen, die Männer fielen auf die Frau mit den roten Haaren reihenweise herein.

    „ Ein brillanter Roman über die Frau mit den roten Haaren, eine Frau die in Vergessenheit geraten ist „ Die Autorin hat ihr mit dem Buch ein Denkmal gesetzt.


    ASIN/ISBN: 3351042280

  • Ich hab auch gerade die Rezi geschrieben, allerdings bei historischen Romanen.

    Ich war mir nicht ganz sicher, was passender ist - so ganz kann man das gar nicht sagen, finde ich, da es sich ja um eine historische Persönlichkeit handelt.


    Ich hab mich für hist. Roman entschieden, da es doch einige fiktive Personen gibt und durch die Ich Erzählweise eher ein Romancharakter entsteht.


    Theoretisch kommt wohl beides in Frage?

  • Für mich ist und bleibt es eine Biografie, steht auch hinten im Buch….

    Außerdem habe ich sie vor dir eingestellt.

  • Ich würde einen Roman, der 1940 spielt, nicht unter Historisch suchen. Bei Historisch denke ich an elisabethanisch und älter ...


    Bei mir wäre das allerdings unter Belletristik gelandet.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

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  • Ich würde einen Roman, der 1940 spielt, nicht unter Historisch suchen. Bei Historisch denke ich an elisabethanisch und älter ...


    Bei mir wäre das allerdings unter Belletristik gelandet.

    Bei uns geht Historisch ja bis 1945 - also ist der hier knapp an der Schallmauer. ;) Historisch ist u.a. etwas, dass geschichtlich relevant ist. Da würde diese Frau vielleicht schon reinfallen. :/ Auch wenn ihr Vorgehen sicherlich gut in unsere Zeit fallen würde. Eine Biographie würde im Falle einer historischen Person ja von Geburt bis Tod gehen, oder? Wenn es nur ein Ausschnitt eines Lebens ist, gilt das auch als Biographie oder ist das eher ein Roman über eine reale Person?

    Finde es hochinteressant, wie man solche Bücher verschieden einordnen könnte. Das ist echt kniffelig manchmal. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Finde es hochinteressant, wie man solche Bücher verschieden einordnen könnte. Das ist echt kniffelig manchmal. :)


    Genau das war meine eigentliche Intention.

    Das einfach locker zu beschnacken, weil es hier eben nicht so ganz einfach ist.


    Und wir ja nun fast zeitgleich - auch wenn meine 30 Minuten früher kam - hier eingestellt hatten und das in zwei verschiedenen Kategorien, fand ich das eben interessant und wollte daß wir uns einfach über die Kategorie austauschen, da wir ja beide das Buch gelesen hatten und den Inhalt kennen.

    Sozusagen einfach nur ein lockeres Gespräch und gemeinsamen Austausch.


    Ich hatte ja anfangs auch lange überlegt - wo packe ich es rein. Biographie oder Historisch

    (historisch natürlich, weil das Thema Nazi Zeit historisch und auf keinen Fall belletristisch ist)


    Ich käme nicht mal auf die Idee, meine vielen Bücher aus der Zeit, die ich in den Jahren gelesen haben, woanders, als unter historisch zu packen.

    In der Schule hatten wir die Nazi Zeit ja auch in Geschichte und nicht in Literatur.

    Zudem ist es eine hochwichtige historische Zeit, aber zum Glück eben historisch, sprich in der Vergangenheit liegend ( auch wenn das heutzutage manchmal leider nicht mehr so wirkt....)

    Viele Historiker - und nicht Belletristiker - beschäftigen sich damit.



    Ich hab da echt lange überlegt, weil es sich eben um einen Teil der Lebensgeschichte der Hannie Schaft handelt, die in den Niederlanden eine bekannte Person ist.

    Vieles aus dem Leben der drei Frauen (Hannie, Truus & Freddie) ist wirklich so passiert, die Personen Jan Bonekamp, wie Hendrik (eine weitere wichtige Figur) hingegen sind eine Erfindung der Autorin, die sich locker an tatsächlichen Menschen der Zeit orientiert.


    Aber auf der anderen Seite war es auch ein Roman, das schreibt die Autorin im Nachwort, daß sie die Lücken in ihrer Biograhie aufgefüllt hat. Dazu die Ich-Erzählweise, die ich richtig gut fand, aber eben leider von der Autorin erfunden - sozusagen nicht von der Hauptperson authorisiert war ( wie auch)


    Das macht die Entscheidung zwischen den beiden Kategorien halt nicht einfach.



    Ich wollte hier keinen Aufstand, sondern lediglich eine interessante Diskussion, da ich das hochspannend finde, wie unterschiedliche man das Buch kategorisieren kann - wenn man es gelesen hat.

  • Wenn es euch nicht passt lösche ich den Eintrag ganz einfach, für mich ist es und bleibt es eine Biografie, habe es ja nicht in Bellelistrik eingestellt. Im Gegenteil Ich finde sie hat damit Hannie Schafft ein Denkmal gesetzt. So etwas würde ich nie im historischen Teil suchen.

  • Klar ist der zweite Weltkrieg in der Schule im Geschichtsunterricht verortet. Aber für mich sind Bücher, welche nach 1900 spielen, nicht historisch. Wenn die Handlung frei erfunden ist, ist es für mich Belletristik, und wenn nicht, dann Biografie, es sei denn, es ist ein Sachbuch.

    Der Geschichtsunterricht ist da für mich kein Argument, in Geschichte kannst Du auch den kalten Krieg durchnehmen und alles, was quasi vor der Geburt der Schüler stattgefunden hat.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Klar ist der zweite Weltkrieg in der Schule im Geschichtsunterricht verortet. Aber für mich sind Bücher, welche nach 1900 spielen, nicht historisch. Wenn die Handlung frei erfunden ist, ist es für mich Belletristik, und wenn nicht, dann Biografie, es sei denn, es ist ein Sachbuch.

    Der Geschichtsunterricht ist da für mich kein Argument, in Geschichte kannst Du auch den kalten Krieg durchnehmen und alles, was quasi vor der Geburt der Schüler stattgefunden hat.

    Wir haben in der Schule nie über den zweiten Weltkrieg gesprochen, lieber Geschichtszahlen und uralte Kaiser durch genommen.

    Gut ich bin 1952 geboren und habe noch die Besetzung von den Amerikaner im Hunsrück miterlebt, so kurz nach dem Krieg wurde leider dieses Thema nicht behandelt. Ich habe nur über meine beiden Großmütter über diese Greultaten erfahren, mein Großvater starb schon 1933 , der andere 1956 . Meine Patentante die Schwester meiner Oma war sogar im Widerstand, ich bin stolz darauf auch das sie mit jüdischen Familien befreundet waren, die es rechtzeitig erkannt haben und nach Amerika gingen.