'Im wechselnden Licht der Jahre' - Seiten 097 - 186

  • Na, ich hoffe, ich habe Dich nicht in Deiner Autorenehre getroffen.

    Nö, das geht so leicht nicht. Ich frage mich nur, warum man an einer Leserunde (weiter) teilnehmen möchte, wenn das Buch doch sowieso nur aus Geschwafel besteht. Mir ganz persönlich wäre meine Zeit zu schade für sowas. Ich kauf Dir gerne Ersatz, mit mehr Action und so.

  • Nö, das geht so leicht nicht. Ich frage mich nur, warum man an einer Leserunde (weiter) teilnehmen möchte, wenn das Buch doch sowieso nur aus Geschwafel besteht. Mir ganz persönlich wäre meine Zeit zu schade für sowas. Ich kauf Dir gerne Ersatz, mit mehr Action und so.

    Es ist ja nicht alles Geschwafel, nur hätte ich die Geschichte gerne kompakter gehabt. Aber man kann es schließlich nicht jeder(m) recht machen. Ich lese auf jeden Fall zu Ende, werde aber vermutlich nicht mehr viel dazu sagen. Und um das Geld geht es mir gar nicht, ich dachte nur, man kann hier in einer Leserunde seine Meinung zum Buch sagen. Ich erwarte ja nicht, dass mir alle zustimmen.

  • Ich habe Dir nur vorgeschlagen, das Buch wegzuschmeißen, wenn es darin für Dich, wie Du weiter oben ausführst, tatsächlich mit dem "Geschwafel" übertrieben ist, mit dem Alexander Dich immer wieder nervt. Es gibt keine Verpflichtung, ein Buch oder eine Leserunde auf Gedeih und Verderb zu beenden. Mir wäre, wie angedeutet, meine Zeit dafür zu schade. Das hat mit Meinungsagendürfen oder nicht nix zu tun; ich habe Dir nur einen Vorschlag gemacht. Ich wäre Dir nicht böse, wenn Du Dich zurückziehen würdest.


    Falls es Dir wirklich um das Buch ging.

  • Ich würde es nicht Geschwafel nennen - man lernt eben etwas umständlich die Welt um Alex und seine Sichtweise darauf und seine Meinung über Menschen in seiner Umgebung kennen. Das geht halt etwas mehr von einer Handlung ab als es einen treibenden Lesefluss angenehm machen würde.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

  • Zumindest vorerst also keine Information darüber, weshalb Tabea mit verheultem Gesicht wieder aufgetaucht ist. Aber sie blieb da, es kamen Kinder, und es sind drei Jahrzehnte vergangen. Die Beschreibung von Berlin ruft nochmals die Zeit vor dem Mauerfall in Erinnerung. S. 103: „(…), wie intensiv sich die ehemaligen DDRler auf die westliche Lebensart stürzten.“ Da hätten meine Schwiegereltern einiges dazu beisteuern können, die sind nämlich 1989, kurz vor dem Mauerfall, hierher ins (ehemalige) „Grenzland“ gezogen und haben diese Folgen hautnah und massiv mitbekommen.


    Im Verlauf des Abschnittes kam mir unwillkürlich der Gedanke „alles, was heute (angeblich) sein muß, abgehakt“, was sich unter dem Slogan „ach, was sind wir doch so divers und inclusiv“ abhaken läßt. Darauf wird heutzutage dermaßen „herumgehackt“, daß ich da zunehmend aggressiv darauf reagiere. Und da ich damit unmodern bin (uncool bin ich sowieso ;-) ), halte ich mich zunehmend überall heraus und zurück. Hier habe ich es nur erwähnt, weil es eben eine Leserunde ist; aber daß dieses Buch außerhalb desssen liegt, was ich üblicherweise lese, dürfte eh klar sein.


    Und dann fängt der Teil an (oder leuchtet zumindest schon mal auf), wegen dem ich das Buch lesen wollte. S. 120: Alexander stellt fest, daß er im begonnenen Jahr sechzig werden wird. Nun, das habe ich schon einige Jahre hinter mir, bin damit recht gut klar gekommen und gespannt, wie es Alexander ergehen wird.


    S. 123: „Eben hast du noch herausgefunden, wie man sich vorsichtig den ersten Bartflaum entfernt, und im nächsten Augenblick musst du dir regelmäßig die Haare abrasieren, die dir aus den Ohren wachsen.“ Da mußte ich unwillkürlich an das Lied von Max Graf „ Kaum schau i' auf d' Uhr, is scho Herbst“ denken, in dem er genau das thematisiert.


    Und dann kommt ein wahres Highlight im Buch; das Grinsen wurde immer breiter, während ich die Szene zwischen Alexander und Kriki las (S. 132ff). Absolut klasse und köstlich! (Und leider viel zu ernst.) „Und ist Weiße dann nicht auch rassistisch?“ (S. 134) - exakt. Diese Frage stelle ich mir immer wieder, wenn mal wieder jemand so wie hier im Buch Kriki klugscheißt. „Aber es ist völlig sinnlos, das mit ihr zu diskutieren, also diese eigenartige Argumentation zu prüfen, weil sie einfach nicht zuhört, ganz egal, was man sagt.“ (S. 137) Das ist exakt eines der heutigen Hauptprobleme (vielleicht sogar das Hauptproblem): niemand hört mehr zu (will überhaupt zuhören) - außer die eigene Meinung wird absolut bestätigt, da man selbst ja die Weisheit nicht nur mit Löffeln gefressen hat, sondern darüberhinaus im Besitz der alleinigen und allgemeingültigen Wahrheit ist. Und damit ist jede andere Meinung obsolet weil a priori falsch.


    Eine Anspielung habe sogar ich verstanden: auf Seite 176 wird eine „ApPD“ erwähnt. Muß man heute eigentlich solche doch recht klaren Dinge in einem Roman dermaßen anders bezeichnen (auch der früher erwähnte Supermarkt ist ja, zumindest denke ich da, ein Kunstname)? Aus rechtlichen Gründen, weil es sonst Ärger geben könnte?


    Brahoon taucht in diesem Abschnitt auf; ob der ein reales Vorbild hat oder nicht - ich gebe zu, ich habe keine Ahnung.


    Birger ist irgendwie - seltsam. Mit dem - oder mit seiner Ehe - stimmt etwas nicht. Der ist doch nicht zufällig in die Nachbarschaft gezogen, sondern hat irgendwelche Absichten? Zumindest vermute ich das nach dem derzeitigen Stand der Erzählung.


    Insgesamt hat mir dieser Abschnitt besser gefallen als der erste, da ich hier deutlich weniger das Gefühl hatte, die eigentlichen Inhalte nicht zu erfassen, weil ich die Querverbindungen zu Anspielungen auf reale Personen nicht verstanden habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Eine Anspielung habe sogar ich verstanden: auf Seite 176 wird eine „ApPD“ erwähnt. Muß man heute eigentlich solche doch recht klaren Dinge in einem Roman dermaßenanders bezeichnen (auch der früher erwähnte Supermarkt ist ja, zumindest denke ich da, ein Kunstname)?

    Nein, rechtliche Gründe gibt es zumindest bei der Partei nicht (das wäre mir auch kackegal), sondern eher persönliche - ich möchte die Bezeichnung des "Originals" einfach nicht in einem meiner Romane verewigen.


    Der Name des Supermarkts ist aus den Namen der bekanntesten Supermarktketten zusammengesetzt. Ich habe keinen konkreten Namen verwendet, weil die Ketten in Kleinmachnow teilweise nur eine Filiale haben, und dort wollte ich sozusagen nicht hinführen. Außerdem bin ich im ersten Entwurf des Kapitels, in dem Alexander das Geschehen auf dem Parkplatz beobachtet, noch ein bisschen über den Supermarkt hergezogen. Und da könnte es dann mit vermeintlichen Tatsachenbehauptungen tatsächlich schwierig werden, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass (sich) irgendwer (be)klagt, wenn man schreibt "bei REWE sind die Leute unfreundlich" oder "in allen Edeka-Filialen riecht es nach toten Tieren". ;)


    Brahoon taucht in diesem Abschnitt auf; ob der ein reales Vorbild hat oder nicht - ich gebe zu, ich habe keine Ahnung.

    Hat er. Darauf ist weiter vorne schon verwiesen worden. Wenn man den Namen langsam auf englisch ausspricht, kommt man vielleicht drauf. Ich habe das Vorbild schon häufiger in meinen Romanen erwähnt; sein größter Hit hierzulande war "Stay (Just A Little Bit Longer)" und das Album dazu hieß "Running On Empty" (1978).


    Ich mag das, Figuren an reale Vorbilder anzulehnen, vor allem Nebenfiguren, weil ich damit beides zur Verfügung habe: Das Original und die fiktive Kopie. Und meistens werden die Vorlagen sehr schnell erraten.

  • Nachdem ich nun alles Posts hier gelesen habe, noch ein paar Gedanken.


    Als "Geschwafel" oder zu umständlich erzählt empfinde ich das Buch überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich mag in Büchern solches "Abschweifen" und "Fliegen lassen der Gedanken" oder anders: ich liebe langsame und umständliche Erzählweise.


    Alexander macht diese Fake-Rezensionen, so habe ich es verstanden, nur noch als Nebenjob, den er eigentlich nicht mehr braucht. Aus den letzten Sätzen des Abschnitts habe ich geschlossen, daß er hauptberuflich anscheinend Bücher schreibt.


    Mit dem Alter hat es vermutlich jeder anders. Die 60 waren für mich kein großer Schnitt, für andere (wie hier Alexander) ist es das vielleicht, weshalb ich ihm seine Jammerei abnehmen kann. Wie ich selbst allerdings auf eine "7" in der Zehnerstelle reagieren werde, das weiß ich noch nicht. Das ist dann doch schon mehr als seltsam, fast schon beängstigend.



    ich möchte die Bezeichnung des "Originals" einfach nicht in einem meiner Romane verewigen.

    Das kann ich sehr gut verstehen.



    Der Name des Supermarkts ist aus den Namen der bekanntesten Supermarktketten zusammengesetzt.

    Das dachte ich mir zwar, hatte aber - es sei zugegeben - keine Lust, in Gedanken alle mir bekannten Marken durchgehen und die passenden zu finden.



    Hat er. Darauf ist weiter vorne schon verwiesen worden.

    Danke. Ich habe das jetzt gegoogelt - aus dem Stegreif sagt mir der Künstler nichts. Ich habe in die beiden angeführten Songs hineingehört. "Stay (Just A Little Bit Longer)": kann sein, daß ich das schon mal gehört habe (klang für mich ganz entfernt irgendwie als "vermutlich schon mal gehört"). Ich hätte mir damals allerdings die Platte nicht gekauft, ist nicht so ganz meine Richtung. Allerdings habe ich mit Erstaunen gelesen, daß er auch für die Eagles "Take It Easy" mitgeschrieben hat - das sagt mir allerdings etwas.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Für eine hochbegabte Diplomatentochter ist ein Yogastudio dann auch nicht wirklich eine erfolgreiche Karriere ...

    Genau das meinte ich in meinem vorherigen Beitrag mit der Einsortierung von Erfolg und gesellschaftlicher Stellung. Verkrachte Existenz war vielleicht ein bisschen hart ausgedrückt, aber wir bewerten und beurteilen danach, was ein Mensch im Leben erreicht hat, an eher finanziellem und beruflichem Erfolg und nicht so sehr nach privatem Glück und Zufriedenheit. Das zeigt sich ja auch im Roman an den Stellen, an denen beschrieben wird, dass Hochschulabsolventen bestimmter Studiengänge ihren Lebensunterhalt als Taxifahrer oder mit Aushilfsjobs bestreiten. Da schwingt immer ein wenig abfällig die Feststellung zumindest vergeudeter Fähigkeiten oder eben gescheiterter Lebensplanung mit. Ob die so beurteilten Personen für sich selbst ihr Leben aber als erfüllt betrachten, weil sie glücklich und zufrieden und großteils mit sich im Reinen sind, ist scheinbar egal. Ich vermute mal, dass so ein Denken geprägt ist durch Erziehung und ganz speziell die Generation der Kriegskinder und -enkel scheint dafür sehr empfänglich zu sein. Meine Eltern sind beide noch vor dem 2. Weltkrieg geboren und mein Vater kannte noch sehr deutlich die Entbehrungen und die sehr schwierigen Startbedingungen nach Flucht und Vertreibung. Da fiel auch in meiner Kindheit sehr häufig der Satz, dass die Kinder es mal besser haben sollten, vor allem wirtschaftlich und beruflich. Was Erfolg bedeutet, wurde an diesen Maßstäben gemessen und natürlich macht das was mit den Menschen.


    Ganz im Gegensatz zu dieser stereotypen Einordnung scheint die Generation der 2000er zumindest zum Teil ihr Leben zu planen und wird dafür von vielen Älteren als faul, absolut unbelastbar und im schlimmeren Fall als Sozialschmarotzer abgekanzelt, weil sie andere Wertmaßstäbe für das eigene Leben setzen. Jedenfalls nicht an vorderster Front die 40-Stundenwoche, mit Haus im Grünen, mehr Kohle als nötig, mindestens ein- oder mehrmals im Jahr Luxusurlaub und teuren Hobbys.


    Meinen Kindern habe ich versucht, mitzugeben, dass das Wichtigste im Leben sein sollte, dass man glücklich und zufrieden ist, mit dem was man tut, auch beruflich. Man sollte möglichst keine Existenzsorgen haben weil das dann mit Glück und Zufriedenheit kollidieren könnte. Und es ist wichtig für sich selbst festzulegen, was man im Leben erreichen möchte und das möglichst nach eigenen Maßstäben und nicht fremdbestimmt.

    So, wie ich das bei den Romanfiguren bisher verstanden habe, haben die das auch unabhängig von fremden Ansichten hinbekommen - zumindest bis zu diesem Teil des Romans.

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Idgie ()

  • Ich habe Dir nur vorgeschlagen, das Buch wegzuschmeißen, wenn es darin für Dich, wie Du weiter oben ausführst, tatsächlich mit dem "Geschwafel" übertrieben ist, mit dem Alexander Dich immer wieder nervt. Es gibt keine Verpflichtung, ein Buch oder eine Leserunde auf Gedeih und Verderb zu beenden. Mir wäre, wie angedeutet, meine Zeit dafür zu schade. Das hat mit Meinungsagendürfen oder nicht nix zu tun; ich habe Dir nur einen Vorschlag gemacht. Ich wäre Dir nicht böse, wenn Du Dich zurückziehen würdest.


    Falls es Dir wirklich um das Buch ging.

    Wie gesagt, ich lese das Buch, denn es hat durchaus auch seine guten Stellen. Sehr humorig zum Teil, das gefällt mir und auch treffende Stellen.

    Und ja, natürlich geht es um das Buch. Worum sonst?

  • Idgie Es geht nicht so sehr um den finanziellen Erfolg. Es ist eher das Gefühl, dass sie so viele Möglichkeiten hatte, intelligent, weltgewandt und vom Elternhaus mit Startchancen versehen wurde, und ich das Gefühl habe, dass sie das nicht wirklich genutzt hat.

    Wir haben bisher ja auch noch überhaupt nichts darüber erfahren, was in den zehn Jahren passiert ist. Dabei ist das eine ziemlich prägende Zeit im Leben.

    Und von Großeltern der Kinder hört man auch nichts.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Breumel was wäre denn in deinen Augen richtig genutzt?

    Ein Studium, und dann beispielsweise Ärztin oder Wissenschaftlerin werden. In die Forschung gehen. Oder mit ihrem Background in die Politik. Oder in einer Organisation wie Amnesty International arbeiten, für Menschenrechte, oder eine Umweltorganisation, oder eine humanitäre Organisation.

    Natürlich ist das nicht "wertvoller" als eine Kinderdorfmutter oder eine Altenpflegerin. Aber sie hatte Chancen und Möglichkeiten, die viele andere nicht haben, und ich frage mich was sie daraus gemacht hat.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ja, in diese Richtungen hätte ich mir ihre Karriere auch gewünscht. Aber leider bedeutet Hochbegabung nicht automatisch soziale Kompetenz.

    Bisher scheint sie nur das Erbe ihrer Eltern klug einzusetzen, um ihre egoistischen Ziele zu verfolgen - ihre Selbstverwirklichung und ihre Familie in idyllischer Wohnsituation.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

  • Ja, in diese Richtungen hätte ich mir ihre Karriere auch gewünscht. Aber leider bedeutet Hochbegabung nicht automatisch soziale Kompetenz.

    Bisher scheint sie nur das Erbe ihrer Eltern klug einzusetzen, um ihre egoistischen Ziele zu verfolgen - ihre Selbstverwirklichung und ihre Familie in idyllischer Wohnsituation.

    Egoistisch würde ich das jetzt nicht nennen. Das ist ja das Ziel vieler Menschen, und das eigene Glück darf man schon an die erste Stelle setzen.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Egoistisch würde ich das jetzt nicht nennen. Das ist ja das Ziel vieler Menschen, und das eigene Glück darf man schon an die erste Stelle setzen.

    Sicher!

    Ich meine das hier im Gegensatz zu den Möglichkeiten, die sie gehabt hätte, wenn ihr Probleme anderer wichtig wären - von Ärztin bis Politik (was Du eben alles aufgezählt hast).

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

  • Ein Studium, und dann beispielsweise Ärztin oder Wissenschaftlerin werden. In die Forschung gehen. Oder mit ihrem Background in die Politik. Oder in einer Organisation wie Amnesty International arbeiten, für Menschenrechte, oder eine Umweltorganisation, oder eine humanitäre Organisation.

    Natürlich ist das nicht "wertvoller" als eine Kinderdorfmutter oder eine Altenpflegerin. Aber sie hatte Chancen und Möglichkeiten, die viele andere nicht haben, und ich frage mich was sie daraus gemacht hat.

    Ich scheine nicht richtig in Worte fassen zu können, worum es mir geht. Ich nehme an, sie hat das draus gemacht, dass für sie am besten gepasst hat. Im Roman wird ja erwähnt dass sie zwei Studiengänge abgeschlossen hat und auch in diesem Berufen gearbeitet hat, aber mit dieser Wahl nicht glücklich war.

  • Sicher!

    Ich meine das hier im Gegensatz zu den Möglichkeiten, die sie gehabt hätte, wenn ihr Probleme anderer wichtig wären - von Ärztin bis Politik (was Du eben alles aufgezählt hast).

    Warum sollten ihr die Probleme anderer wichtiger sein, als ihr eigenes Lebensglück? Siehst du sowas wie eine Verpflichtung aus ihrer Hochbegabung das Bildungsmaximum rauszuholen oder mindestens gesellschaftlich hochbewertete Berufe auszuüben?

  • Ich habe mal mit jemandem über Trump diskutiert. Meine Meinung ist, dass er jemand ist, der sein Leben komplett vergeudet hat und ich finde, dass man ihm das sehr gut ansieht. Mein Gegenüber meinte, er hat alles erreicht, ist sogar zum Präsidenten der Vereinigten Staaten geworden, fand meine Ansicht vollkommen unverständlich.


    Wichtig scheint mir, ein Leben zu leben, das zu einem passt und sich dabei mit Menschen zu umgeben, mit denen man wachsen kann, sich gegenseitig beflügeln. Und das ist wirklich schwer genug die zu finden.


    Obama hat die richtigen Entscheidungen für sich getroffen, Trump die falschen. Oder?