'Im wechselnden Licht der Jahre' - Seiten 097 - 186

  • Wie kommt man auf Namen wie Favel und Lavida? Lavida klingt wie eine Pflegeserie aus dem Drogeriemarkt und bei Favel muss ich als erstes an eine Walt Disney Figur denken.


    Das Motto des Buchs ist die einzig vernünftige Antwort auf so negative runde-Geburtstage-Gedanken. Vor allem, weil die Alternatve zu so einem Geburtstag auch nicht so prickelnd ist.


    Ach ja, Klassentreffen Jahrzehnte nach dem Abitur sollte man meiden, wie die Pest. Erst recht, wenn man, wie ich, auf einer Mädchenschule war, die ab dem eigenen Besuch koedukativ war. :kreuz

  • Wie kommt man auf Namen wie Favel und Lavida?

    Ich mag diese Namen wirklich gerne. :lache


    Wie ich auf die Idee gekommen bin, weiß ich nicht mehr genau, aber es kann sein, dass ich im Auto saß und im Radio kam "Viva La Vida" von Coldplay, und da dachte ich, scheiße, ich gebe den Kids solche Namen, und mit "Lavida" fange ich an, da war der Weg zu "Favel" nicht mehr weit. Es gibt später im Text noch eine Andeutung dazu, wie es zu den Namen kam (in der Geschichte also).

  • Es kommt vor, dass dass ich in meinen Büchern erwähnte Musikstücke parallel zum Lesen höre. Seit gestern habe ich aber einen ungewollten Ohrwurm, ganz ohne paralleles Hören. Der Song aus der Pantschi-Reklame hält sich noch hartnäckig. :cry

  • Den Riesensprung von 30 Jahren füllt Tom mit der ausführlichen Beschreibung der Befindlichkeit der West-Berliner im Allgemeinen. Obwohl das einigermaßen interessant ist, sinkt meine Hoffnung, Antworten auf meine persönlichen Fragen zu bekommen, je weiter ich lese. Wie z.B.: Was denkt Tabea über ihren über die Jahre idealisierten Geliebten, als sie erkennt, dass er sich kaum die Butter auf dem Brot leisten kann. Sie als Hochbegabte wird wohl etwas Aussichtsreiches studiert und vielleicht schon eine kleine Karriere begonnen haben. Hat sie sich gedacht "den peppel ich mir mit meinem Geld schon so zurecht, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben können"?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

  • Vielleicht waren es aber auch gemeinsam durchlittene (?) Jahre, die die beiden zusammengeschmiedet haben. Deutlich ist nur, dass sie sich erst nach über 10 Jahren so etabliert gefühlt haben, dass sie an eigene Kinder denken konnten. Da muss ich mir selber irgendwelche Szenarien dazudenken. Tom lässt da viel Raum zu.

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    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

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  • Ich mag diese Namen wirklich gerne. :lache


    Wie ich auf die Idee gekommen bin, weiß ich nicht mehr genau, aber es kann sein, dass ich im Auto saß und im Radio kam "Viva La Vida" von Coldplay, und da dachte ich, scheiße, ich gebe den Kids solche Namen, und mit "Lavida" fange ich an, da war der Weg zu "Favel" nicht mehr weit. Es gibt später im Text noch eine Andeutung dazu, wie es zu den Namen kam (in der Geschichte also).

    Favel ist für mich immer der Mauswanderer. Insofern passt er zu einem Sohn, der sich in seine Spielewelt verkriecht.

    Lavida passt für Töchter von Neureichen und Geldadel.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

  • Wir erfahren in diesem Leseabschnitt vor allem mehr über Alexander.
    Alexander ist nach klassischer 'Status'-Beurteilung ein ziemlicher Looser, der sich von Job zu Job hangelt, gleichzeitig aber wenigstens versucht die Richtung beizubehalten und sich dabei auch nicht verarschen lässt, schon ein gewisses Rückgrat zeigt.


    Alexander ist groß, aber es ist eine unscheinbare Größe. Genauso wie seine körperliche Größe nur sehr nebensächlich im ersten Teil impliziert wurde, wird auch seine menschliche Größe nicht erwähnt. Zumal er sie an sich selbst auch nicht wahrnimmt und die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt wird. Er sieht sich selbst wohl eher symbolisiert in dem schlechten Nachbau der Fender-Bassgitarre, die ohne Nutzen an einer Wand hängt. Seine Lektoren-Laufbahn ist gescheitert, stattdessen schreibt er ausgerechnet Fake-Rezensionen.

    Tatsächlich besitzt Alexander aber sehr viel menschliche Größe, ist liebenswürdig, aufmerksam, empathisch, gutmütig und durchaus neugierig auf andere Menschen.

    Er ist in gewisser Weise das Gegenteil von Tabea. Während sie damals in der Klasse kurzzeitig alle oberflächlich zusammenbrachte, ein Zauber der nur kurz wirkt, da er aus der falschen Motivation passiert, verbindet Alexander Menschen mit einem langsamer wirkenden, aber tiefergreifenden, viel stärkeren Zauber.

    Geht es hingegen nach den typischen Kriterien ist er bestenfalls ein sehr durchschnittlicher Mensch, mit seinen Fake-Rezensionen und seiner gescheiterten Lektorenlaufbahn. Diese Selbsteinschätzung wird aber enorm verbessert durch Tabea, Kinder, Haus, Hund.

    Und dem Prolog nach zu urteilen, fährt was das angeht, gerade wieder ein TGV ungebremst in einen Kopfbahnhof...

  • Hmm, ich merke beim Lesen der Kommentare, dass Alexander doch für einige eher als verkrachte Existenz rüberkommt. Was macht denn einen Menschen aus? Berufliche Erfolg, gehobener Lebensstil und passendes Umfeld? Oder doch eher Zufriedenheit und familiäres Glück? Bis auf das zugegebenermaßen manchmal ein wenig zu pessimistisches Jammern über sein Alter scheint er eher wenig damit zu hadern, dass er keine Mordskarriere hingelegt hat. Sein Glück mit Tabea an seiner Seite (und umgekehrt offensichtlich auch) ist ihm jedenfalls sehr bewusst und wichtig und die beschriebenen Familienrituale lassen drauf schließen, dass da jemand beschrieben wird, der wenig vermisst.

  • Hmm, ich merke beim Lesen der Kommentare, dass Alexander doch für einige eher als verkrachte Existenz rüberkommt. Was macht denn einen Menschen aus? Berufliche Erfolg, gehobener Lebensstil und passendes Umfeld? Oder doch eher Zufriedenheit und familiäres Glück? Bis auf das zugegebenermaßen manchmal ein wenig zu pessimistisches Jammern über sein Alter scheint er eher wenig damit zu hadern, dass er keine Mordskarriere hingelegt hat. Sein Glück mit Tabea an seiner Seite (und umgekehrt offensichtlich auch) ist ihm jedenfalls sehr bewusst und wichtig und die beschriebenen Familienrituale lassen drauf schließen, dass da jemand beschrieben wird, der wenig vermisst.

    Ich hatte nie den Gedanken an eine verkrachte Existenz, denn er selbst scheint sich ja nicht so zu sehen und Tabea ihn auch nicht. Und darauf, und die Eigenschaften die Maarten so schön beschrieb, machen es doch aus. Nicht, ob einer massig Kohle macht aber andererseits ein A.... ist.

  • Ja, Alex scheint rundum zufrieden. Er hat, was sich wohl die meisten wünschen. Mir fehlt nur etwas der Weg dahin.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

  • Zu Anfang des Abschnitts und als er seine Klischees über alte Leute von sich gibt dachte ich häufiger "was für ein Dummschwätzer". Und dass er bezahlte Fake-Rezensionen schreibt, macht ihn mir noch unsympathischer. Das ist Betrug am Kunden, und ich vermute nicht, dass er die Waren, welche er kostenlos erhält, versteuert. Er weiß schon, warum er anderen gegenüber eher vage bleibt.


    Und Tabeas Menschenbild ist zumindest während der Schulzeit ziemlich arrogant. Für eine hochbegabte Diplomatentochter ist ein Yogastudio dann auch nicht wirklich eine erfolgreiche Karriere ...


    Als Familie finde ich sie sympathisch, als Einzelpersonen eher nicht sonderlich.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Für mich schon, weil es ja nicht ein einzelner Abschnitt ist, sondern immer wieder Alex sein, Entschuldigung, für mich "Geschwafel" los lässt. Er sinniert über die Nachbarschaft, sein Leben was so großartig ist, für das er aber nicht viel getan hat. Ich will jetzt nicht spoilern, dazu schreibe ich mehr im nächsten Abschnitt.