'Im wechselnden Licht der Jahre' - Seiten 187 - 249

  • In meinem Bekanntenkreis gibt es tatsächlich mehrere Fälle, in denen auf eine langjährige Beziehung eine ebenso langjährige Trennung folgte, oft ohne jeglichen Kontakt und irgendwann ein Wiedersehen mit einer Art des Neukennenlernens. Mindestens zwei dieser Paare sind jetzt seit über zehn Jahren sehr glücklich miteinander verheiratet und eine der Personen ist auch extrem nah am Wasser gebaut. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Steht ja schon das ein oder andere im Buch, um mehr über Tabea zu erfahren.
    Z.B. so um S. 280 'rum...

    Ja, da erinnert sich Alex an die Freundlichkeit seiner Frau anderen Menschen gegenüber.

    Das kommt ziemlich spät im Buch.

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tante Li ()

  • Ich ziehe nichts ins Lächerliche. Die Frage ist lächerlich, bei allem Respekt.Warum weint jemand in einer extrem rührenden Situation?

    Du hast meine Antwort, welche Möglichkeiten denkbar wären sicher nicht gelesen, sondern nur, dass ich Tante Lis Frage wiederholt habe. Sonst hättest Du nicht diese Antwort mit dem Kaninchen gegeben.

  • Ich ziehe nichts ins Lächerliche. Die Frage ist lächerlich, bei allem Respekt.Warum weint jemand in einer extrem rührenden Situation?

    Ich hatte tatsächlich zunächst die Befürchtung, dass sie aus einer toxischen Beziehung geflohen ist, vor einem Mann der sie misshandelt oder etwas ähnliches. Es gibt schließlich auch ernsthafte Gründe zu heulen. Wenn da nur "ihr standen Tränen in den Augen" gestanden hätte, wäre das etwas anderes gewesen.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich ziehe nichts ins Lächerliche. Die Frage ist lächerlich, bei allem Respekt.Warum weint jemand in einer extrem rührenden Situation?

    Schön, dass Du auf Seite 113 schreibst: "jeder Mensch hat unbedingt das Recht, sich lächerlich zu machen"

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Du hast meine Antwort, welche Möglichkeiten denkbar wären sicher nicht gelesen

    Doch, doch, das hatte ich, und ich habe herumgeulkt und die Aufzählung um eine weitere Möglichkeit ergänzt.


    Es scheint mir recht unzweifelhaft, warum Tabea an dieser Stelle weint, aber da dort nicht explizit steht, dass sie es tut, weil sie von der Situation und ihrer Erwartung einfach ganz schön mitgenommen wird, ist es natürlich zulässig, zu spekulieren. Und da muss das Kaninchen einfach auch erlaubt sein.

  • Schön, dass Du auf Seite 113 schreibst: "jeder Mensch hat unbedingt das Recht, sich lächerlich zu machen"

    Und wie's der Zufall so will, ist im gleichen Absatz von Kaninchen die Rede. 🐇

    Ist eigentlich ein Kaninchenbuch, dieser neue Liehr. 8)


    (Edit: Das Recht, sich lächerlich zu machen, sollte man auch viel häufiger in Anspruch nehmen. Peinlichkeit ist ja eigentlich nicht etwas, das die Person auslöst, der es dann peinlich ist, sondern eine Vorwegnahme, ein Antizipieren der Reaktion anderer. Deshalb gibt es Peinlichkeiten eigentlich auch nur, wenn mindestens noch eine weitere Person an der fraglichen Situation beteiligt ist. Einen schlechten Schlager laut in der Badewanne zu singen, während man auf den Zehen die gelben Hälften von Überraschungseiinnerem trägt, das ist an und für sich nicht peinlich, und möglicherweise machen das recht viele Menschen, aber viel weniger Leute würden das in der Öffentlichkeit tun, obwohl es wahrscheinlich ist, dass diese Öffentlichkeit mindestens zu einem kleinen Anteil aus ähnlich interessierten Personen besteht. Lächerlichkeit und Peinlichkeit sind kontextabhängig, und sie sind nur möglich, wenn es gesellschaftliche Konventionen und eine Art Sozialethik gibt, und sich absichtsvoll selbst (vermeintlich) lächerlich zu machen, hinterfragt diese. Es ist also eine Form von konstruktiver Rebellion.

    Aber. Wenn etwas lächerlich ist oder zu sein scheint, ist das nicht notwendigerweise das gleiche. Es ist lächerlich, zu behaupten, man könne ohne Hilfsmittel einen Golfball zum Mond werfen.)

  • Doch, doch, das hatte ich, und ich habe herumgeulkt und die Aufzählung um eine weitere Möglichkeit ergänzt.


    Es scheint mir recht unzweifelhaft, warum Tabea an dieser Stelle weint, aber da dort nicht explizit steht, dass sie es tut, weil sie von der Situation und ihrer Erwartung einfach ganz schön mitgenommen wird, ist es natürlich zulässig, zu spekulieren. Und da muss das Kaninchen einfach auch erlaubt sein.

    Dann habe ich das einfach falsch aufgefasst, oder es kam eben nicht so rüber.

  • Die Frage ist lächerlich, bei allem Respekt.Warum weint jemand in einer extrem rührenden Situation?

    Da diese Diskussion nun schon eine Weile dauert, hatte ich viel Zeit, darüber nachzudenken und die verschiedenen Meinungen zu betrachten. Es sei zugegeben, daß auch mir in "extrem rührenden Situationen" schon mal die Tränen kommen, wobei Auslöser da sogar eigentlich harmlose Szenen in Büchern (oder Filmen) sein können, sofern die entsprechend geschrieben bzw. dargestellt sind. Jeder Mensch reagiert eben auf gleiche Situationen anders.


    Nach der langen Diskussion hier im Thread habe ich nun - so glaube ich zumindest - verstanden, wie die fragliche Szene im Buch gemeint war. Sollte ich das jetzt richtig verstanden haben, ergibt sie Szene Sinn.


    Das Problem ist die Kommunikation. Mir fällt da mein Deutschunterricht in der 8. oder 9. Klasse ein. Den hatten wir bei einer Referendarin, die frisch von der Uni kam - aber eine meiner besten Deutschlehrerinnen war. Kommunikation und Verständnis der Sprache war ein Thema. Ich kriege das im Detail nach deutlich über 45 Jahren nicht mehr hin, aber ich entsinne mich, daß Kommunkation voraussetzt, daß Sender und Empfänger sich verstehen können, also einen "Code" vereinbart haben, wie eine bestimmte Lautfolge zu verstehen ist. Denn das Wort "Baum" hat überhaupt nichts "baumiges" an sich - unsere Vorstellung entsteht erst dadurch, daß wir mit dieser Lautfolge die Pflanze "Baum" verbinden. Wenn also jemand für sich beschließt, die Lautfolge „Baum“ als „Wasser“ zu verstehen, haben Sender und Empfänger einen verschiedenen Code - und verstehen sich nicht mehr. (Das stark verkürzt der Inhalt mehrerer Deutschstunden.)


    Eine ähnliche Situation scheint hier auch gegeben zu sein: Sender (= Autor) und Empfänger (= Leser) verstehen unter dem Begriff „heulend“ etwas anderes, was die Konnotation betrifft (daß Tränen fließen, sollte unstrittig sein).


    Ich habe beim Lesen eine Situation, wie Breumel sie weiter oben geschildert hat, vermutet, und nicht eine Situation, in der einem aus tiefer innerer Rührung (oder Erschütterung), wie Tom oben geschrieben hat, die Tränen kommen.


    An diesem Mißverständnis, so will es mir inzwischen erscheinen, entzündet sich die ganze Diskussion, was eigentlich schade ist, weil das Buch, wie Maarten an anderer Stelle richtigerweise schrieb, viel mehr als Inhalt hat als diese (von der inhaltlichen Aussage her gesehen) eigentlich eher nebensächliche Szene.


    Wenn wir uns darauf einigen könnten, wäre vielleicht auch eine inhaltliche Diskussion über die eigentliche Thematik des Buches wieder möglich (ggf. im letzten Thread). Der von Maarten genannte Vergleich mit „Freitags bei Paolo“ ist mir in etwas anderer Form auch schon gekommen, da es in beiden Büchern um ernste Themen geht, die trotz aller Kritik und Mißverständnissen, für meine Begriffe sehr gut behandelt wurden (wobei ich für „Freitags bei Paolo“ anscheinend eine sehr ähnliche bis gleiche Meinung wie Maarten habe, aber das nur nebenbei, weil es hier eigentlich nicht hingehört).


    :wave



    Edit. Warum entdecke ich Tippfehler nicht beim Korrekturlesen sondern erst nach dem Posten?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Einen interessanten Punkt an Deinen Gedanken SiCollier finde ich, dass es um das Wort verheult geht. Es ist ja eigentlich das Gesamte, was man betrachtet, nicht nur dieses Wort. Und zu der Szene gehört auch, dass Tabea einen Zettel unter der Tür durchschiebt, weil sie Alex auch nach den 10 Jahren so gut kennt, dass sie sein Verhalten hier richtig einschätzt.

    Sie war es, mit verheultem, aber lächelndem Gesicht und so zauberhaft, wie ich sie in Erinnerung hatte, nein, tausendmal zauberhafter, und ich konnte endlich den Satz zu ihr sagen, der mir seit Jahren auf der Zunge lag...

  • An diesem Mißverständnis, so will es mir inzwischen erscheinen, entzündet sich die ganze Diskussion

    Wenn ich mir eine Geschichte ausdenke und sie aufschreibe, gibt es eine zusätzliche visuelle Ebene, die sich in meinem Kopf auftut. Da sind die Leute, von denen ich erzähle, und die passenden Kulissen dazu. Ich sehe nicht alles im Detail, aber ich sehe Details. Es gibt auch noch eine Gefühlsebene, die entsteht. Ich fühle nicht alles, aber ich fühle mit, ich fühle vor, ich antizipiere. Ich versuche, mir Gefühle vorzustellen.

    Und dann schreibe ich das auf.


    Ich habe die Szene durchlebt. Ich war mit Alex in seiner Küche, ich habe die Geräusche gehört, ich habe seine Eingangstür gesehen, den Flur draußen, ich habe Tabeas Schritte auf der Treppe gehört. Ich habe Tabea gespürt, ihre Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche, verbunden mit dem Gefühl, dass gleich eine lange Zeit enden wird, eine Zeit der Ungewissheit und Hoffnung, und dass etwas Neues anfangen wird, wovon aber längst nicht sicher ist, was es sein, wie es sich darstellen wird. Tabea wird gleich, so fühlte es sich an, eine mächtige Schwelle überschreiten, und hinter ihr gibt es kein Zurück. Der Weg hierher hat ihre Gedanken während der letzten Jahre beschäftigt, und jetzt endlich ist es so weit. Ob es gehalten und sogar eine Zukunft hat, diese Frage wird gleich beantwortet.


    Aber leider ist das Buch aus Alex' Perspektive erzählt. Man erfährt nur, was er weiß, was er sieht, was er erlebt, denn er ist der Ich-Erzähler. Wo er nicht dabei war, das weiß er nicht, und er kann nicht davon erzählen. Es gibt andere Erzählperspektiven. In "Paolo" bin ich personal zwischen Clemens und Marie hin- und hergesprungen. Es gibt auch noch den so genannten auktorialen, den "allwissenden" Erzähler, der einfach in allen Köpfen ist, aber diese Perspektive mag ich nicht. Anyway, wir erleben also nur, was Alex erlebt, und deshalb gibt es auch kein Missverständnis, meine ich. Alex sieht, was er sieht. Er beschreibt es, er erzählt davon. Da wir nur Alex als Quelle haben, müssen wir uns den Rest leider denken. Großartig, wenn dabei etwas herauskommt, das dem ähnelt, was ich im vorigen Absatz beschrieben habe, aber wenn nicht - auch okay. Mag sein, dass ich in diesem Fall einen Fehler gemacht habe, aber vermutlich eher nicht. Wenn es einen Fehler gibt, dann den, dass nach etwas gefragt wird, das technisch nicht zur Verfügung steht, weil eben Alex der Ich-Erzähler ist. Der ganz sicher nicht als erstes "Warum hast Du geweint?" als Frage formuliert. Weil er es weiß, ahnt, sehen und fühlen kann.

    Weil es ihm genauso geht.


    Wenn (sich) also jemand danach fragt, warum Tabea geheult hat, dann kann ich nur mit einem Schulterzucken antworten (oder überhaupt nicht, wenn ich nicht beim Lesen dabei bin). Ich weiß, wie es sich für mich angefühlt hat, und das war das, wovon ich meinte, so würde sich auch die erzählte Situation anfühlen, das würde man mit etwas Empathie auch fühlen oder ahnen können, aber wenn das nicht (immer) so ist, dann ist es eben so. Das passiert halt beim Lesen. Es steht nicht alles im Text, und das, was nicht erzählt wird, ist möglicherweise für jeden und jede ein bisschen anders. Das ist aber kein Missverständnis, sondern etwas ziemlich Grundlegendes.


    Edit/Ergänzung: Ich bin aber davon ausgegangen, dass man sich denken kann, was alles in dieser Situation steckte, wenn man weitergelesen hat. Wenn man erlebt hat, dass es weitere 30 Jahre gehalten hat, wenn man den Umgang der beiden erzählt bekommt, ihre Dialoge liest, und das, was Alex über Tabea denkt und was er fühlt, wenn er an Tabea denkt. Ich find's tatsächlich ein bisschen schade, wenn Leute weitergelesen haben und immer noch nach einer Antwort auf die (in meinen Augen tatsächlich etwas lächerliche) Frage, warum zur Hölle Tabea da wohl geheult haben mag, suchen. Die Antwort ist da, dachte ich. Es ist die naheliegende. Davon handelt die Geschichte. (Der Grund für ihr Weinen muss in dieser Geschichte stecken, denn andere Erklärungen für dafür gibt es nicht, sonst hätte ich Hinweise geliefert - oder sie nicht weinen lassen.)

  • Was mich genervt hat: Der Hund spielt gerne fangen, auch mit unwilligen "Spielkameraden". Und das Herrchen hält es für nicht zumutbar, den Hund an die Leine zu nehmen.

    Nachdem ich Menschen kenne, die Angst vor Hunden haben, und meine Jüngste jahrelang dazu gehört hat - sie wurde als Kleinkind von genau so einem Hund umgeworfen, der auch nur spielen wollte - habe ich solche Hundebesitzer echt gefressen!

    Bei Hunden denke ich ja eher in die Richtung 'Wie das Herrchen so der Hund'.
    Zu 'Bapu' (ich denke das lautmalerisch Bah, Puh..., keine Ahnung...) steht u.a.:


    Bapu hat einen Zitronenfalter entdeckt und jagt ihn hinter mir auf Bapu-Art den Meisenring entlang, indem er nämlich hochspringt und direkt neben dem Flattertier in die Luft beißt, was dem zotteligen Hund irrsinniges Vergnügen bereitet. Bapu tut nichts und niemandem etwas zuleide, er ist ein noch freundlicherer Hund als die endfreundlichen Filmhunde Lassie, Beethoven und K-9 zusammengenommen, aber er liebt es, Fangen zu spielen, und dabei ist egal, ob das Gegenüber mitmachen möchte oder nicht. An dieser Stelle ist Bapu ein echter Diktator.

    Bapu ist nicht der Hund, den Du mal erlebt hast, sondern er ist der Hund, der hier beschrieben ist. Er beißt neben dem Zitronenfalter in der Luft und findet Vergnügen daran. Irrsinniges

    Mir gefällt die Stelle, bei der es darum geht Bapus 'Ausscheidungen' aufzuräumen. Grab-Faking. Bei einer 'Wie das Herrchen so der Hund-Denke' ist es wohl eher ein Aufräumen der eigenen Hinterlassenschaften. Durchaus im Sinne der Überlastung der Erde. Grab-Faking ist dann eher sowas wie Greenwashing, sich selbst in einem besseren Licht darstellen und auch sehen, als es ist. Bapu ist ein großer Scheißer passt zu einer anderen Stelle, an der Brahoon und Alex diskutieren, wie sehr die amerikanische und die europäische Lebensart den Planeten Erde überlasten. Entsprechend füllen alleine Bapus Hinterlassenschaften bereits den dafür vorgesehenen Abfallbehälter.


    Natürlich müsste ich ihn hier eigentlich an der Leine führen, aber Bapu eine Leine anzulegen, das ist undenkbar, das passt schlicht und ergreifend nicht zu seinem Charakter.

    Bezieht sich aus meiner Sicht also auch auf Alex selbst.

  • Nebenbei überlege ich, was wohl alles bei einer Übersetzung verloren geht. Die 'Zitrone' beim 'Zitronenfalter' spielt ja schon eine große Rolle in diesem Bild. Im englischen und holländischen würde daraus bei einer wortwörtlichen Übersetzung 'Schwefel', im englischen und holländischen ist es ein 'Schwefelschmetterling'.

  • Bapu ist nicht der Hund, den Du mal erlebt hast, sondern er ist der Hund, der hier beschrieben ist. Er beißt neben dem Zitronenfalter in der Luft und findet Vergnügen daran. Irrsinniges

    Das würde einem Kind, welches ungefähr so groß wie der Hund ist, genauso Angst einjagen. Innerorts gehören Hunde an die Leine.


    Und schon klar, dass Alex das anders sieht. Er lässt sich ja auch ungern durch gesellschaftliche Zwänge an die Leine legen und ist auch eher fröhlich und "unerzogen", jedenfalls hatte ich den Eindruck ...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Das würde einem Kind, welches ungefähr so groß wie der Hund ist, genauso Angst einjagen. Innerorts gehören Hunde an die Leine.


    Und schon klar, dass Alex das anders sieht. Er lässt sich ja auch ungern durch gesellschaftliche Zwänge an die Leine legen und ist auch eher fröhlich und "unerzogen", jedenfalls hatte ich den Eindruck ...

    Wir reden komplett aneinander vorbei.

    Kinder kommen doch in diesem Kontext in diesem Buch überhaupt nicht vor?!


    Wenn Alex, davon redet, er müsse eigentlich den Hund an die Leine legen, ist aus meiner Sicht gemeint, dass er eigentlich sich selbst an die Leine legen muss. Eigentlich müsste er was anderes machen, als neben Zitronenfalter beißen, Stöckchen hinterherjagen (die in Richtung eines teuren Autos geworfen werden) und den Abfall, den er produziert, in Plastiktüten zu verpacken, so groß, dass es viel zu viel ist, unabhängig, davon, ob es Haferschleim ist, oder nicht.

    Und zu denken, damit wäre alles erledigt.


    Er sollte eigentlich sich selbst an die Leine legen und tatsächlich anders leben, statt lediglich die Einkäufe in Jutetaschen zu stecken und dann hinten in den Kombi mit Klimaanlage zu verstauen.


    Aber es geht nicht, es passt nicht zu seinem Charakter, dem Charakter unserer westlichen Gesellschaft. (Edit: Hmm, vielleicht eher dem aller Menschen überhaupt)


    Denn es macht ihm zu großen Spaß, so großen Spaß, daß er gar nicht anders kann (Diktator).


    Es ist irrsinnig. Aber es geht nicht anders.


    Das ist die Leine, die wir uns als Gesellschaft nicht anlegen können...

  • Maarten Das ist alles klar, aber ich kann mich deshalb doch trotzdem über Alex als Hundehalter ärgern? Ich wollte darüber auch gar nicht diskutieren, mir ist es lediglich aufgestoßen.

    Ok. Mir war das alles nicht klar, aber durch Deinen Beitrag bin ich über die Szene gestolpert... :)


    (Edit: Und ich mag das sehr, wenn man plötzlich so 'ne versteckte Ebene im Text findet und sich einzelne Details zu einem neuen Bild zusammensetzen...)

    I never predict anything, and I never will. (Paul Gascoigne)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Maarten ()