Ich bin inzwischen überhaupt nicht mehr sicher, ob ich in der LR etwas schreiben sollte - oder ob ich das Buch überhaupt richtig verstanden habe.
Maarten , ich bewundere Deine Interpretationen. Ich schätze, da würde ich auch mit viel Überlegen nicht drauf kommen. (Allerdings: ich habe schon in der Schule im Deutschunterricht Interpretationen vielleicht nicht gerade gehaßt, aber - oder, wenn ich recht nachdenke, ich habe sie gehaßt und sie haben mir sogar Bücher, die mir eigentlich gefallen hätten, verleidet).
als hätte man einfach lieber einen Fitzek gelesen.
Wenn auf dem Buchcover Fitzek (oder ein anderer "einschlägiger" Thrillerautor steht), fasse ich das Buch in der Regel nicht mal an, weil ich weiß, daß ich das nicht lesen will.
dass es tatsächlich irritieren kann, wenn stattdessen hier darüber diskutiert wird, was nicht in diesem Roman steht.
Ich hatte am Wochenende (offline) ein Post begonnen, das eigentlich im "Fragen-Thread" antworten sollte; ich hänge es jetzt hier an, weil es zu deiner zitierten Bemerkung paßt:
Es spielt unterm Strich überhaupt keine Rolle, was Tabea während dieser zehn Jahre genau gemacht hat; (...) Es spielt dramaturgisch keine Rolle, es hat auch keine ausschlaggebende Persönlichkeitsveränderung gegeben, aber sie ist nach zehn Jahren zurückgekommen. Die drängende Frage nach den genauen Hintergründen entzaubert das.
Es stimmt absolut, daß dieses „Loch“ von zehn Jahren dramaturgisch überhaupt keine Rolle spielt. Aber - so habe ich es empfunden - durch die Art, wie Tabea (mit verheultem Gesicht) wieder aufgetaucht ist, hatte ich die ganze Zeit über das Gefühl, daß mir irgendeine Information fehlt. Hätte Sie Alex mit einem Satz wie etwa „Habe ich dich endlich gefunden“ begrüßt, hätte das für mich impliziert, daß sie ihn schon länger gesucht hat, seit sie von ihren Eltern weg durfte, und ihn nun endlich gefunden hat. Da wären die zehn Jahre für mich kein Thema (kein „Loch“) mehr gewesen, aber so hatte ich das Gefühl, als ob diese zehn Jahre wie ein schwarzes Loch sind. Schwarze Löcher sind faszinierende Erscheinungen, ich lese da immer mal darüber. Allerdings beschäftigen sich diese Bücher dann entweder mit Astronomie oder werden der Science Fiction zugerechnet.