Was mir bei diesem Gassigehen unangenehm aufgestoßen ist, waren Alex fertige Urteile über seine Nachbarn. Er hat alle schon in seine Schubladen sortiert und der Leser muss diese Wertungen ohne Beweise oder Hintergründe so übernehmen.
'Im wechselnden Licht der Jahre' - Seiten 187 - 249
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und der Leser muss diese Wertungen ohne Beweise oder Hintergründe so übernehmen.
Na ja, das hat Tom ja inzwischen erklärt: Alexander ist der Ich-Erzähler, und der kennt ja seine Gründe und wird sie nicht bei jeder Überlegung wiederholen. Pech für uns, daß wir ihn eben nur ein Stück weit begleiten, so daß manche Hintergründe nicht im Buch erklärt werden können.
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Letztlich erfüllt der Text den Straftatbestand der Nötigung, oder, Tante Li? Wie kann ein Autor eigentlich die Frechheit besitzen, nicht einfach alles dergestalt offen zu lassen, dass man sich in seine Texte jede beliebige Haltung und Auffassung und Analyse hineindenken kann? Eigentlich ist das Bevormundung und das Gegenteil von Meinungsfreiheit. Unfassbar, dass er mit sowas durchzukommen versucht.
„Tante Li gefällt das“ in drei, zwei, eins …
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Sind wir jetzt hier im Kindergarten?!?
Irgendwie bekommst Du alles in den falschen Hals ... Mir war Alex Schubladendenken auch aufgefallen. Hat mich im Buch nicht gestört, nur meine Meinung zu Alex beeinflusst. Tante Li hätte es halt gut gefunden, wenn es begründet worden wäre, beispielsweise indem sich Alex beim Spaziergang an Anekdoten erinnert, die zu seiner Einschätzung der Personen geführt haben. Dann hätte man weniger den Eindruck, dass Alex Menschen oberflächlich einsortiert.
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Mir war Alex Schubladendenken auch aufgefallen. Hat mich im Buch nicht gestört, nur meine Meinung zu Alex beeinflusst. Tante Li hätte es halt gut gefunden, wenn es begründet worden wäre, beispielsweise indem sich Alex beim Spaziergang an Anekdoten erinnert, die zu seiner Einschätzung der Personen geführt haben. Dann hätte man weniger den Eindruck, dass Alex Menschen oberflächlich einsortiert.
Ich habe das Kapitel jetzt nochmal gelesen, weil mich schon der Post von Tante Li irritiert hat. Keine Ahnung, was ihr gelesen habt. Alex beschreibt, was er sieht und gibt Informationen darüber was passiert ist.
Ich wusste schon bei Tante Li nicht, was sie meint.
Tom und so konnte ich nochmal alles bzgl Bapu in diesem Kapitel lesen, was mir sehr gefallen hat. (zB Bapus Blick fokussiert auf mich, geht aber zugleich ins Unendliche.)
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Sind wir jetzt hier im Kindergarten?!?
Kindergärten sind super. Und ich liebe diesen Terminus. Kindergarten. Tolles Wort!
Bitteschön, was ist denn das für eine Ansage?
Was mir bei diesem Gassigehen unangenehm aufgestoßen ist, waren Alex fertige Urteile über seine Nachbarn. Er hat alle schon in seine Schubladen sortiert und der Leser muss diese Wertungen ohne Beweise oder Hintergründe so übernehmen.
Ich habe diese beiden Sätze mehrere Male gelesen und müsste immer noch raten, wenn ich erklären sollte, was damit gemeint sein könnte. Alex stellt seine Nachbarn vor, die er schon einige Zeit lang kennt, und erzählt davon, welchen Eindruck sie auf ihn machen, was er von ihnen weiß, was ihm bekannt ist. Nichts weiter. Er skizziert das Biotop, das ihn umgibt. Welche "Beweise" soll er dafür vorlegen, vor allem aber wem und warum zur Hölle? Da ist ein Ich-Erzähler, ich kann's nur wiederholen.
Mit Verlaub, in aller Freundlichkeit und bei allem Respekt, aber das geht einfach ins Absurde, meiner Überzeugung nach, und ich habe einfach keinen Bock darauf, so zu tun, als würde mich das nicht ärgern. Das kann man "Kindergarten" nennen, ich nenne es Offenheit.
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Irgendwie weiß ich jetzt auch nicht mehr, warum sich meine Meinung über Alex gerade an dieser Gassirunde kumuliert hat.
Könnte auch mit meiner Abneigung zu freilaufenden Hunden zu tun haben, die mir nur zu gern vors Rad springen, wenn ich auf einem Waldweg unterwegs bin.
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Könnte auch mit meiner Abneigung zu freilaufenden Hunden zu tun haben, die mir nur zu gern vors Rad springen, wenn ich auf einem Waldweg unterwegs bin.
Ich bin ja eher ein Katzen-Mensch, und ich beobachte auch gerne und zuweilen an der Grenze zur Aufgeregtheit, was Hundehalter und -innen so veranstalten. Wenn sie dann allerdings einen weichen, warmen, kürbisgroßen Haufen aufheben müssen, den Bonzo, ihr pferdgroßer Neufundländer, gerade auf die Wiese geballert hat, stimmt mich das ein wenig versöhnlich.
Die beiden sind hinter den Häusern des Meisenrings unterwegs, da ist fast niemand, nur hin und wieder ein Schmetterling, und es ist davon auszugehen, dass die anderen Anwohner den Hund kennen und nichts dagegen haben, dass er auch ohne Leine läuft. Von der allgemeinen Leinenpflicht ausgenommen sind übrigens Hunde, die vor dem 22.7.2016 angeschafft wurden.
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Von der allgemeinen Leinenpflicht ausgenommen sind übrigens Hunde, die vor dem 22.7.2016 angeschafft wurden.
Und wenn wir schon dabei sind...
Wenn es kein Bestandshund ist (also vor dem 22.7.2016), reicht immer noch eine Sachkundebescheinigung (immer wieder unglaublich, was die deutsche Sprache so hergibt). Die Sachkundebescheinigung bekommen Personen auf Antrag, wenn sie sachkundig sind. Und eine Person gilt i.d.R als sachkundige Person, u.a. wenn sie in den letzten 5 Jahren einen Hund mindestens 3 Jahre ununterbrochen beanstandungsfrei gehalten hat.
Die beanstandungsfreie Haltung wird dabei durch eine Eigenerklärung des Tierhalters / der Tierhalterin - ähm - erklärt.
Weiter können wir uns von diesem Buch nicht mehr entfernen, oder?