OT: Taxi Gourmet
Über die Autorin
Seit sie denken kann, ist gutes Essen Layne Moslers große Leidenschaft. Zehn Jahre lang träumte sie von einem eigenen Restaurant in San Francisco, aber dann erkannte sie, dass Kochen unter Zeitdruck nicht ihr Ding ist. So verlegte sie sich stattdessen aufs Schreiben und erfand den Kultblog „Taxi Gourmet“. Layne Mosler lebt in Berlin.
Kurzbeschreibung
Layne Mosler ist Anfang 30 und auf der Suche: nach Abenteuer und gutem Essen. In Buenos Aires bittet sie aus einer Laune heraus einen Taxifahrer, sie zu seinem Lieblingsrestaurant zu fahren. So kommt sie nicht nur zum besten Steak, das sie je gegessen hat, sondern zudem auf eine Idee, die ihr Leben verändert. Von nun an lässt sie sich regelmäßig von Taxifahrern zu deren kulinarischen Geheimtipps entführen. Ihre Reise führt sie weiter nach New York, wo sie sich selbst ans Steuer eines Yellow Cabs setzt, und schließlich nach Berlin. Dort begegnet ihr nicht nur via Taxifahrt die beste Currywurst, sondern auch die große Liebe.
Meine Rezension
Layne ist eine junge Amerikanerin, die ein wenig sinn- und ziellos durchs Leben treibt. Zuerst möchte sie, da sie sich gutem Essen sehr verbunden fühlt, ein Restaurant in San Francisco eröffnen. Doch schnell stellt sie fest, dass sie dazu nicht geeignet ist, da es ein himmelweiter Unterschied zwischen der Liebe zu gutem Essen und deren wirtschaftlichen/handwerklichen Umseutzung in einem eigenen Lokal ist.
Für eine Zeit zieht sie nach Buenos Aires und lernt dort Tango – eine echte Lebensaufgabe findet sie aber auch dort nicht. Zumindest kommt ihr dort die Idee, hiesige Taxifahrer nach ihren Lieblingslokalen zu fragen und über ihre kulinarischen Abenteuer zu bloggen.
Nach einiger Zeit zieht sie nach New York, und lernt dort, Taxi zu fahren. Allerdings ist sie meiner Meinung nach dafür in jeder Hinsicht absolut ungeeignet, diesen Abschnitt fand ich reichlich anstrengend zu lesen.
Besser wird es erst wieder, als sie aufgrund einer spontanen Idee einen Sommer in Berlin verbringt und auch dort ihre kulinarischen Abenteuer fortsetzt. Außerdem begegnet sie dort einem ganz besonderen Taxifahrer...
Dieses Buch wird mit Eat, Pray, Love verglichen und in gewisser Weise stimmt das – auch wenn das aus meiner Feder kein Kompliment ist: Die Protagonistin treibt ziellos im Leben umher, es fehlt ihr eine echte Aufgabe oder überhaupt ein längerfristiges Ziel. Sie macht mal dies und mal jenes, erfüllend ist aber alles nicht und so macht sie sich nach einer Zeit auf zu neuen Ufern, teils aus unergründlichen Motiven.
Ich fand die Autorin dabei ungemein anstrengend – nicht einmal spontan unsympathisch, aber eben kompliziert im Zusammensein durch ihre ständige Unentschlossenheit und ihr Herumschwimmen im Leben. Als sie in Deutschland dem Wort „Lebenskünstler“ begegnet, begreift sie sich als solche. In meinen Augen passt das nicht – für mich ist ein Lebenskünstler jemand, der dem Leben souverän begegnet und sich pragmatisch allen Hindernissen entgegenwirft. Die Autorin ist eher ein unentschlossener Zauderer, der Problemen lieber aus dem Weg geht (und notfalls auch gerne an einen anderen Ort flüchtet...).
Das Buch lässt sich ganz unterhaltsam
weglesen, auch wenn ich manche Passagen eher diagonal überflogen
habe. Mich hat hier aber ganz eindeutig eher die unentschlossene
Autorin genervt als der Schreibstil. Man merkt: ich bin mit ihr
einfach nicht warm geworden (und ich hoffe sehr, dass es hier keine
zweite Eat, Pray, Love-Verfilmung geben wird ).
Kann man lesen, muss man aber nicht – kommt auf meinen Verschenkstapel. Auf einer 10er Skala würde ich hier maximal gut gemeinte 6 Punkte vergeben.
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ASIN/ISBN: 3426301091 |