Originaltitel: L’affaire Saint-Fiacre
Kurzbeschreibung:
Ein anonymer Brief ist bei der Stadtpolizei in Moulins eingegangen: An Allerseelen soll in der Kirche von Saint-Fiacre ein Verbrechen geschehen. Maigret, der in dem kleinen Dorf als Sohn des Schlossverwalters aufgewachsen ist, nimmt das zum Anlass, Moulins einen Besuch abzustatten. Die Schlossherrin war für den kleinen Jules Maigret der Inbegriff von Schönheit und Eleganz. Doch nun, zweiundvierzig Jahre später, bröckelt nicht nur der Putz des Schlosses, auch das Bild der Gräfin bekommt Risse. Als sie an Allerseelen tot in der Kirche zusammenbricht, nimmt Maigret die Ermittlungen auf und stellt fest, dass in Saint-Fiacre nichts mehr ist, wie es einmal war.
Über den Autor:
Georges Simenon, geboren 1903 in Liège/Belgien, begann nach abgebrochener Buchhändlerlehre als Lokalreporter. Nach einer Zeit in Paris als Privatsekretär eines Marquis wohnte er auf seinem Boot, mit dem er bis nach Lappland fuhr, Reiseberichte und erste ›Maigret‹-Romane verfassend. Schaffenswut und viele Ortswechsel bestimmten 30 Jahre lang sein Leben, bis er sich am Genfersee niederließ, wo er nach 75 ›Maigret‹-und über 120 ›Non-Maigret‹-Romanen, statt Romane zu schreiben, ausgreifende autobiographische Arbeiten diktierte. Er starb am 4. September 1989 in Lausanne.
Mein Eindruck:
Dieser Roman ist 1932 entstanden und gehört zu den frühen Maigret-Romanen. Ich habe die Weltbild-Ausgabe in der Übersetzung von Werner de Haas gelesen. Inzwischen gibt es anscheinend beim Kampa-Verlag eine Neuübersetzung.
Es wird ein Verbrechen in der Kirche von Saint-Fiacre angekündigt.
Die Polizei nimmt diese Mitteilung nicht ernst, nur Maigret, denn er fühlt sich direkt betroffen, schließlich ist er nin Saint-Fiacre aufgewachsen.
Maigret reist in seine Heimatstadt und doch kann er den rätselhaften Tod der Gräfin Saint-Fiacre in der Kirche nicht verhindern.
Es gibt eine Reihe von Verdächtigen, z.B. den Sekretär der Gräfin, der gleichzeitig auch ihr Gigolo war oder ihren Windhund von Sohn.
Was mich an der Handlung gleich interessierte, war wie Maigret seine Heimkehr erlebte. Seit der Beerdigung seines Vaters war er nicht mehr da, dennoch erkennt er manche Leute wieder. Er selbst wird aber nicht erkannt. Das erzeugt ein surreales Moment.
Dann befindet sich Maigret noch häufig vor dem Schloß. Das wird schon fast kafkaesk.
Eigentlich bevorzuge ich von Simenon die Non-Maigret-Romane, aber dieser Maigret hat mir gefallen. Nicht zuletzt aich, weil Simenon sich Zeit lässt und immer wieder gute Beschreibungen und Beobachtungen einfließen lässt.
Die Auflösung des Falls ist aber hanebüchen. Man kann es nicht anders sagen.
ASIN/ISBN: 3257238134 |