"Unsere kurze Ewigkeit: Margarethe und Fritz Krupp" - Seiten 102 - 196

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  • In den Werbepausen von Let's Dance habe ich den nächsten Abschnitt gelesen. ;)


    Für Irene ist es nun bestimmt die beste Lösung in der Villa Hügel zu leben. Es verwundert mich ein wenig, dass Eleonore nicht verlangt, dort auch aufgenommen zu werden. Ihr Schwiegersohn hätte bestimmt keine Widerworte und an sich hätte es zu ihr gepasst, dass sie dort standesgemäß mit Personal und dem entsprechenden Umgang leben möchte. Dass man für sie sorgt.

    Immerhin hat sie vor der Geburt ihrer ersten Enkelin Margarethe gegenüber mal andere Töne angeschlagen und ihr tatsächlich zur Seite gestanden. Gut, auch diesen Blick zu bekommen.


    Schön fand ich, wie Margarethe und Alfred Krupp sich angenähert haben und auch, wie bestimmt Margarethe den Hausmeister in seine Schranken verwiesen hat.


    Fritz ist nun Patriarch von Krupp, doch die Reise über Weihnachten im Dreikaiserjahr ist eine sehr ausgeweitete lange Reise, schwierig Kontakt zum deutschen Krupp Werk zu pflegen. Hoffentlich kommt es dadurch nicht zu bösen und wirtschaftlichen Vorkommnissen.


    Die gemeinsamen Kinder müssten eigentlich fremdeln, nach Rückkehr der Eltern. Klar weiß man, dass man damals die Kindererziehung weg gab, aber ich hätte nun doch erwartet, dass Margarethe sich nicht so lange von ihren Töchtern trennen kann.


    Eins noch, mir hat gefallen, dass Margarethe auch noch eine Verlobungsfeier von ihrer Herrschaft ausgerichtet bekam. Die Möglichkeit zu netzwerken zwischen Geldadel und Namensadel. Aber schade, dass von Kruppseite die Bräutigamseltern, wie auch bei der Hochzeit, nur hälfig teilnimmt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Tatsächlich ist in diesem Abschnitt so gut wie alles historisch belegt, wobei ich mir natürlich selbst überlegen musste, auf welche Weise Margarethe mit dem Hausmeister spricht. Die Menschen damals dachten eben, dass Kinder sich an diese Zeit später nicht erinnern, gerade weil sie noch so klein waren. Bei der Ägyptenreise habe ich mich auch bemüht, so nahe wie möglich an der Historie zu bleiben.


    Es gab ja auch Bettelverwandte bei den Krupps, aber interessanter fand ich hier eben Fritz Cousin, der ja loyal zu ihm stand, als sein Vater ihm anbot, dass seine Kinder Erben werden, wenn Fritz nicht heiratet, weil der ja drohte, Margarethe oder keine. Ich halte Fritz nach allem, was über ihn bekannt ist, nicht für homosexuell, wie es oft kolportiert wurde, sondern für asexuell. Er hatte einfach kein großes Interesse an Sexualität. Denn hätte er eine homosexuelle Beziehung, die er hätte tarnen wollen, hätte er ja viel früher geheiratet. Es sind auch keine entsprechenden Jugendfreunde, zu denen engere Beziehungen bestanden, bekannt. Die Homosexualität wurde in einem missgünstigen Zusammenhang erstmals auf Capri erwähnt. Aber dazu kommen wir noch im weiteren Verlauf des Buches. Man konnte sich damals nur nicht vorstellen, dass ein Mann, der nicht impotent war, kein Interesse an Sexualität haben könnte. Zu diesem Zeitpunkt weiß das alles aber noch niemand, diese Überlegungen kommen erst bei dem sogenannten Capri-Skandal zu Anwendung.


    Die Biografin Friz, die ja eine Urenkelin der beiden ist, hat Bertha immer sehr idealisiert und Alfred dämonisiert. Sie schrieb in ihrer Biografie, dass Margarethe zwar viel mit ihm geredet und sich viel um ihn gekümmert habe, aber das sei "widerwillig" geschehen. Aber außer ihrem Adjektiv gibt es keine Belege dafür. Ich denke einfach, sie hat sich als Angehörige mit Bertha solidarisiert, die dann ja das Haus verließ und beim Personal in Ungnade fiel.


    Ich als Außenstehende denke, dass Alfred nicht einfach zu nehmen war, aber es ist belegt, dass er Margarethe später schätzte. Mich persönlich hat das ewige Vorschützen von Krankheit bei Bertha sehr gestört, und im Prinzip mach Fritz das auch. Gewiss, er hatte ernstzunehmendes Asthma, und das erschreckt Margarethe ja auch bei der Hochzeitsreise, aber er hat dieses Asthma später auch gern als Vorwand genommen, um sich zu drücken. Das hat er von seiner Mutter abgeschaut. Und dazu passt auch das Zerwürfnis von Alfred und Bertha. Bertha hat ihn schon lange mit ihren Krankheiten "erpresst", jetzt droht sie - zwar für den vermeintlich guten Zweck - entweder darf Fritz Margarethe heiraten oder ich gehe. Da reicht es Alfred, er bettelt ihr nicht hinterher, als sie geht, sondern lässt sie ziehen. Sie bekommt standesgemäße Geldzahlungen, aber er hat genug davon. Fritz kann Margarethe trotzdem heiraten. Anders als die Biografin sah ich in Alfred auch jemanden, der sich allein und im Stich gelassen fühlte. Er hat gewiss nicht alles richtig gemacht, aber Bertha trug ihren Anteil dabei, auch wenn sie nach außen hin immer so edel und gut erschien. Aber passive Aggressivität durch Krankheiten ist zermürbender als ein echter ausgetragener Streit. Und leider hat Fritz das von seiner Mutter gelernt - die Macht der Krankheit, wenn man sie schon hat. Er bekämpft sie nicht, sondern nutzt sie als Waffe.


    Historisch belegt ist, dass der Arzt, der mit seinen energischen Ansagen bei Fritz und Bertha gut klar kam, bei Alfred scheiterte, als der tatsächlich sagte: "Wenn ich aufstehen könnte, würde ich aufstehen", und sich dann ein Bett auf Rädern anfertigen lässt. Er wollte immer Leistung bringen. Er hasste Krankheiten.

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  • Es verwundert mich ein wenig, dass Eleonore nicht verlangt, dort auch aufgenommen zu werden.

    Dort hätte sie nicht die vollständige Freiheit gehabt, nach der sie sich ein Leben lang sehnte, sondern sich als geduldeter Gast, den man auch rauswerfen kann, anpassen müssen. Sie hätte immer fürchten müssen, dass Margarethe diesen Zug vielleicht von ihr geerbt hat. Sie hat ihre Töchter ja auch "rausgeworfen". Ich denke, sie hat ihr Witwenleben, nachdem die Trauer um den Mann vorüber war, und die Freiheiten, die sie vorher nie hatte, genossen. Sie wurde ja schon mit 17 verheiratet und mit 18 das erste mal schwanger, die ersten beiden Kinder starben, Kind Nummer 12 starb auch und mit 39 bekam sie Kind Nummer 13, Irene. Sie war gezwungen, ihre Jugend als Mutter zu verbringen, und sie hat ihre eigenen Töchter beneidet, weil die das nicht mussten. Sie hat sie auch nie in eine Ehe gezwungen, aber sie wollte sich dann auch nicht länger um sie kümmern, Sie wollte endlich frei sein.

  • Tatsächlich ist in diesem Abschnitt so gut wie alles historisch belegt, wobei ich mir natürlich selbst überlegen musste, auf welche Weise Margarethe mit dem Hausmeister spricht.

    Das Ergebnis Deiner Überlegungen ist wunderbar.

    Zitat

    Zitat

    ... ernstzunehmendes Asthma, und das erschreckt Bertha Margarethe 😉ja auch bei der Hochzeitsreise, aber er hat dieses Asthma später auch gern als Vorwand genommen, um sich zu drücken. Das hat er von seiner Mutter abgeschaut. Und dazu passt auch das Zerwürfnis von Alfred und Bertha. Bertha hat ihn schon lange mit ihren Krankheiten "erpresst", jetzt droht sie - zwar für den vermeintlich guten Zweck - entweder darf Fritz Margarethe heiraten oder ich gehe. Da reicht es Alfred, er bettelt ihr nicht hinterher, als sie geht, sondern lässt sie ziehen. Sie bekommt standesgemäße Geldzahlungen, aber er hat genug davon. Bertha trug ihren Anteil dabei, auch wenn sie nach außen hin immer so edel und gut erschien. Aber passive Aggressivität durch Krankheiten ist zermürbender als ein echter ausgetragener Streit. Und leider hat Fritz das von seiner Mutter gelernt - die Macht der Krankheit, wenn man sie schon hat. Er bekämpft sie nicht, sondern nutzt sie als Waffe.

    Das hast Du sehr schön erläutert. Wer könnte dies besser als Du. ... leider gibt es 150 Jahre später auch Personen mit diesem Verhalten.


    Hände vom Handy, Gucci, los geht's mit Fenster putzen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich bin noch nicht ganz fertig mit diesem Abschnitt, wollte aber schon mal kurz was schreiben.

    Also ich lese das Buch nach wie vor mit großer Begeisterung und finde es toll, wie viele Fakten in der Geschichte enthalten sind. Man merkt dem Buch mit jedem Satz, an, wie gut es recherchiert worden ist.Und trotzdem liest es sich so spannend und fesselnd, wie ein "normaler" Roman und ich kann mich ganz auf Margarethe und ihr Leben einlassen.


    Ich fand in diesem Abschnitt bisher eine Szene ganz toll : Als Margarethe versucht, sich einen Überblick über ihre ganzes Personal zu machen und dabei die Küche besichtigt. Und dann setzt sie sich einfach zu den Küchenmädchen und fängt an zusammen mit ihnen die Bohnen wachen und zu pellen. Das fand ich genial von ihr. Es kommt so spontan und von Herzen und zeigt, dass sie sich nicht als etwas Besseres sieht, obwohl sie ja von Adel ist und nun die Hausherrin über das ganze Personal. Ist diese Szene denn historisch belegt? Wahrscheinlich schon, nehme ich an.. Und ich denke, die Küchenhilfen und die Köchen werden nicht schlecht gestaunt haben und Margarethe hat sich damit bestimmt großen Respekt verdient.


    Was mir noch aufgefallen ist: Die Verlobungsfeier war anscheinend wesentlich wichtiger als die eigentliche Hochzeit? Zumindest ist es bei mir so angekommen. Das Kleid der Verlobungsfeier war zum Beispiel viel pompöser als das der Hochzeitsfeier und es wurde sehr viel Wert auf eine große, standesgemäße Verlobung gelegt. Das hat sich zu heute ja sehr geändert. Ich kenne es gar nicht mehr, dass eine Verlobung im größeren Rahmen gefeiert wird.

  • Die gemeinsamen Kinder müssten eigentlich fremdeln, nach Rückkehr der Eltern. Klar weiß man, dass man damals die Kindererziehung weg gab, aber ich hätte nun doch erwartet, dass Margarethe sich nicht so lange von ihren Töchtern trennen kann.

    Es hat mich auch ein wenig verwundert, dass Margarethe so bereitwillig zustimmt, eine sehr lange Reise ( es war über mehrere Monate, oder ? ) ohne ihre Kinder zu machen. Ich hätte auch eher erwartet, dass sie die Kinder mit den Kinderfrauen mitnimmt, damit sie nicht so lange getrennt von ihnen ist. Aber das waren damals wohl auch einfach andere Zeiten in der Kindererziehung wie heute.

  • Ich fand in diesem Abschnitt bisher eine Szene ganz toll : Als Margarethe versucht, sich einen Überblick über ihre ganzes Personal zu machen und dabei die Küche besichtigt. Und dann setzt sie sich einfach zu den Küchenmädchen und fängt an zusammen mit ihnen die Bohnen wachen und zu pellen. Das fand ich genial von ihr. Es kommt so spontan und von Herzen und zeigt, dass sie sich nicht als etwas Besseres sieht, obwohl sie ja von Adel ist und nun die Hausherrin über das ganze Personal. Ist diese Szene denn historisch belegt? Wahrscheinlich schon, nehme ich an.. Und ich denke, die Küchenhilfen und die Köchen werden nicht schlecht gestaunt haben und Margarethe hat sich damit bestimmt großen Respekt verdient.


    Was mir noch aufgefallen ist: Die Verlobungsfeier war anscheinend wesentlich wichtiger als die eigentliche Hochzeit? Zumindest ist es bei mir so angekommen. Das Kleid der Verlobungsfeier war zum Beispiel viel pompöser als das der Hochzeitsfeier und es wurde sehr viel Wert auf eine große, standesgemäße Verlobung gelegt. Das hat sich zu heute ja sehr geändert. Ich kenne es gar nicht mehr, dass eine Verlobung im größeren Rahmen gefeiert wird.

    Die Szene mit dem Bohnen abziehen ist historisch belegt. Es ist auch historisch belegt, dass Margarethe regelmäßig in der Küche war und mit der Köchin alles absprach und plante, auch wenn besondere Gäste kamen. Und es ist belegt, dass sie für die jungen Dienstmädchen Aussteuertruhen stiftete und die Mädchen Stoff und Wolle bekamen, um ihre Aussteuer zu nähen und zu stricken und dass sie selbst oft dabei saß und mit ihnen gemeinsam Handarbeiten machte. Sie hatte eine mütterliche Nähe, aber durch das strikte Regelwerk, wie sich das Personal zu verhalten hatte, sorgte sie auch dafür, dass es niemand "ausnutzen" konnte. Es gab ihr auch Sicherheit.


    Zur Hochzeit - die mussten die Eltern der Braut damals ausrichten. Und die hatten ja kaum Geld. Die Verlobungsfeier hat sie ja von ihrer Dienstherrin geschenkt bekommen. Das ist auch historisch belegt. Im Prinzip ist es leichter, die Dinge zu benennen, die nicht überliefert sind. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ich humorvolle Dinge einbaue, wie den Seifenvertreter oder Fräulein Germer. Es wird später noch eine Szene kommen, als ein hoher chinesischer Würdenträger zu Besuch kommt, wo ich der kleinen Barbara was in den Mund lege, das auch nicht überliefert ist, aber so hätte gewesen sein können - um wieder ein bisschen Humor reinzubringen. Allerdings hatten die Krupps auch selbst Humor. Zum Beispiel nannte Fritz den Mann der Amme tatsächlich "den Ammerich" und für den chinesischen Gast fand die Familie auch einen privaten Spitznamen. Aber das kommt später noch.

  • Es hat mich auch ein wenig verwundert, dass Margarethe so bereitwillig zustimmt, eine sehr lange Reise ( es war über mehrere Monate, oder ? ) ohne ihre Kinder zu machen. Ich hätte auch eher erwartet, dass sie die Kinder mit den Kinderfrauen mitnimmt, damit sie nicht so lange getrennt von ihnen ist. Aber das waren damals wohl auch einfach andere Zeiten in der Kindererziehung wie heute.

    Hierzu muss man wissen, dass es in Ägypten damals zahlreiche Infektionskrankheiten gab, gegen die man vor der Entdeckung der Antibiotika und bestimmter Impfungen noch keine Heilmittel kannte. Malaria, Gelbfieber, Durchfallerkrankungen aller Art. Das wäre für die kleinen Kinder unter Umständen sogar lebensgefährlich geworden. Ein historisches Beispiel aus der gleichen Zeit - Kaiserin Elisabeth von Österreich, uns ja durch die "Sissi-Filme" näher gebracht, hatte tatsächlich, wie in den Filmen, das Problem mit ihrer Schwiegermutter, die ihr ihr erstes Kind Sophie "wegnahm". Sisi setzte sich dann durch, dass die Zweijährige mit auf eine Auslandsreise der Familie gehen durfte. Dort holte sie sich einen tödlichen Magen-Darm-Infekt und starb. Sisi war danach so untröstlich, dass sie um die beiden nächsten Kinder Gisela und Rudolf, nicht mehr kämpfte, als die Schwiegermutter die unter ihre Fittiche nahm. Erst ihr letztes Kind, das sie mit 32 bekam, Marie-Valerie, hat sie wieder vollständig als Mutter erzogen und verwöhnt.


    Reichtum war damals kein Schutz vor tödlichen Krankheiten im Ausland. Das muss man auch berücksichtigen, wenn man Margarethe und auch Fritz, der seine Töchter ebenfalls aufrichtig liebte, verstehen will.

  • Es hat mich auch ein wenig verwundert, dass Margarethe so bereitwillig zustimmt, eine sehr lange Reise ( es war über mehrere Monate, oder ? ) ohne ihre Kinder zu machen. Ich hätte auch eher erwartet, dass sie die Kinder mit den Kinderfrauen mitnimmt, damit sie nicht so lange getrennt von ihnen ist. Aber das waren damals wohl auch einfach andere Zeiten in der Kindererziehung wie heute.

    Ich hätte mich niemals von meinen Kindern länger als 3 Tage trennen können, ich wäre eingegangen. Mit meinem Mann war ich mal für 4 Tage in London, von seinem Chef aus Ich durfte ihn begleiten. Habe wenigstens kurz mit Ihnen telefoniert, obwohl sie bei meinen Eltern gut aufgehoben waren.

  • Dieser zweite Abschnitt gefiel mir sehr gut, Margarete wächst über sich heraus, eine Taffe und mutige Frau für die damalige Zeit.

    Endlich wurde sich verlobt auch wenn ja nur im kleinen Kreis, damals mussten die Brauteltern das alleine stemmen, was finanziell für Margarete Eltern bestimmt nicht einfach war.

    Deshalb war ich mehr erstaunt und erfreut das sich die Eltern von ihrem Zögling Alexandra so großzügig waren und ihr eine große Verlobungsfeier ausrichteten auf ihre Kosten. Sogar ihr Schwiegervater war anwesend. Schade das sich ihr Schwiegervater und seine Frau Berta so auseinander gelebt haben.
    Wär hätte das gedacht das Margarete einmal soviel Anerkennung finden würde bei ihrem Schwiegervater, leicht hat es Margarete nicht mit ihrem Fritz, von Sex miteinander hält er nicht viel. Der Schwiegervater hat sehr viel Vertrauen zu Margarete und erzählt ihr von seiner Ehe mit Berta, sie scheint genauso wenig am sexuellen Eheleben interessiert gewesen zu sein, deshalb warscheinlich nur das eine Kind , ihren Fritz. Hier konnte ich endlich Parallelen ziehen zu Mutter und Sohn.
    Umso mehr hat es mich gefreut das Margarete endlich schwanger wurde und ihre Tochter Berta zur Welt brachte, sogar der Schwiegervater ist erfreut an seiner entzückenden Enkelin Berta.
    Das Margarete Mutter während ihrer Geburt Beistand fand ich großartig und hat mich mit ihr versöhnt.

    Schade das Männer damals bei einer Geburt nicht dabei sein durften, ich hätte es bedauert und traurig empfunden als mein Mann 1973 bei der Geburt unserer Tochter und 1979 nicht dabei hätte sein zu dürfen.
    Das der alte Krupp so plötzlich starb tat mir Leid, schade das sich das Ehepaar nicht mehr aussöhnen konnte.

  • Sehr gut gefiel mir als sie dem Hausmeister deutlich klar machte das sie die Chefin ist und er nicht mit ihr machen kann was er will, ich fand die Aussprache einfach sehr gut. Natürlich weiß Margarete was sie an ihm hat, die vielen Dienstboten und alles Drumherum zu managen, aber sie lässt es sich nicht vor im anmerken, zeigt ihm bewusst ihre Macht und Stärke.

  • Ich mochte den alten Krupp, als ich recherchiert habe. Er hatte es in der Tat nicht leicht als junger Mann, der nur Schulden geerbt hat. Übrigens hatte er auch ein uneheliches Kind vor seiner Eheschließung. Als junger, mittelloser Mann hatte er eine Affäre mit einer Gleichaltrigen. Da sie davon ausging, dass er nichts auf der hohen Kante hatte, ließ sie sich darauf ein, dass er sie mit einer Summe auszahlte, die einem damaligen Jahresgehalt entsprach und damit waren dann alle Ansprüche abgegolten. Uneheliche Kinder waren ohnehin nicht erbberechtigt. Hätte die junge Frau geahnt, dass aus dem Habenichts mal der reichste Mann Deutschlands werden würde, hätte sie sich bestimmt anders entschieden.


    Er war seiner Frau Bertha wirklich liebevoll zugetan, hat ihr immer viele zärtliche Briefe geschrieben. Aber ich schätze, ihr Interesse an Sexualität war tatsächlich so wie das ihres Sohnes - kaum vorhanden. Sicher nutzte sie auch damals schon ihre gesundheitliche Konstitution, ihn fernzuhalten. Das Thema der Asexualität ist ja erst in unserem Jahrhundert ein Thema - dass es eben auch Menschen gibt, die kein Interesse an Sexualität haben, ohne impotent oder frigide zu sein.

  • Ich mochte den alten Krupp, als ich recherchiert habe. Er hatte es in der Tat nicht leicht als junger Mann, der nur Schulden geerbt hat. Übrigens hatte er auch ein uneheliches Kind vor seiner Eheschließung. Als junger, mittelloser Mann hatte er eine Affäre mit einer Gleichaltrigen. Da sie davon ausging, dass er nichts auf der hohen Kante hatte, ließ sie sich darauf ein, dass er sie mit einer Summe auszahlte, die einem damaligen Jahresgehalt entsprach und damit waren dann alle Ansprüche abgegolten. Uneheliche Kinder waren ohnehin nicht erbberechtigt. Hätte die junge Frau geahnt, dass aus dem Habenichts mal der reichste Mann Deutschlands werden würde, hätte sie sich bestimmt anders entschieden.


    Er war seiner Frau Bertha wirklich liebevoll zugetan, hat ihr immer viele zärtliche Briefe geschrieben. Aber ich schätze, ihr Interesse an Sexualität war tatsächlich so wie das ihres Sohnes - kaum vorhanden. Sicher nutzte sie auch damals schon ihre gesundheitliche Konstitution, ihn fernzuhalten. Das Thema der Asexualität ist ja erst in unserem Jahrhundert ein Thema - dass es eben auch Menschen gibt, die kein Interesse an Sexualität haben, ohne impotent oder frigide zu sein.

    Er war wirklich ein toller Mensch der Alte Krupp, auch wenn er mit seiner Fabrik verheiratet war, aber es war sehr um das Wohl seiner eingestellt. Ich glaube schon das er seine Frau Berta sehr geliebt hat und auch seinen Sohn Fritz er hatte immer ihr Wohl im Auge. Berta hatte für damals viele Freiheiten.

  • Ich vergaß Margaretes zweite Tochter zu erwähnen, schade das der Alte Krupp vorher starb.

    Die Lange Geschäftliche Reise von Margarete und Fritz war schon sehr interessant, irgendwie habe ich sie ein wenig beneidet.
    Das die Schwiegermutter Berta wenigstens zum Schluss noch ein paar wunderschöne Tage in der Villa Hügel mit ihren Kindern und Enkel noch erleben durfte, auch wenn sie jung starb, aber zufrieden.

  • . Zum Beispiel nannte Fritz den Mann der Amme tatsächlich "den Ammerich" und für den chinesischen Gast fand die Familie auch einen privaten Spitznamen. Aber das kommt später noch.

    Ja ich habe jetzt den Spitznamen für den Chinesen gelesen :lache:lache

    Es ist schön, dass immer wieder solche humorvolle kleine Szenen in das Buch eingebaut werden, das gefällt mir sehr und ich muss immer breit grinsen wenn ich wo was lese.

    Hierzu muss man wissen, dass es in Ägypten damals zahlreiche Infektionskrankheiten gab, gegen die man vor der Entdeckung der Antibiotika und bestimmter Impfungen noch keine Heilmittel kannte. Malaria, Gelbfieber, Durchfallerkrankungen aller Art. Das wäre für die kleinen Kinder unter Umständen sogar lebensgefährlich geworden.

    Da hast Du natürlich sehr recht. Für die Kinder war es auf jeden Fall sicherer zu Hause in Deutschland zu bleiben, schon alleine wegen der Gesundheit. Ich hatte mich trotzdem gewundert, dass Margarethe es so lange ohne sie ausgehalten hat und sich nicht furchtbar nach ihnen gesehnt hat.


    Liebe Melanie, ich möchte mich hier auf jeden Fall schon mal dafür bedanken, dass Du diese Leserunde so wahnsinnig engagiert begleitest, so viele tolle Hintergrundinformationen lieferst und auf jeden Beitrag eingehst. :anbet Das ist wirklich nicht selbstverständlich, wieviel Zeit Du Dir hier für uns nimmst. Vielen Dank, das macht die Leserunde zu einem richtigen Erlebnis für mich :blume

  • Liebe Melanie, ich möchte mich hier auf jeden Fall schon mal dafür bedanken, dass Du diese Leserunde so wahnsinnig engagiert begleitest, so viele tolle Hintergrundinformationen lieferst und auf jeden Beitrag eingehst. :anbet Das ist wirklich nicht selbstverständlich, wieviel Zeit Du Dir hier für uns nimmst. Vielen Dank, das macht die Leserunde zu einem richtigen Erlebnis für mich :blume

    Hier hast Du schöne Worte geschrieben, Rouge. Ich empfinde es auch so und bin dankbar für diese tolle Leserunde, die Du, Melanie, so individuell begleitest. Dadurch erlebt man den Roman noch intensiver. Rouges Dank schließe ich mich sehr gern an.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Liebe Melanie, ich möchte mich hier auf jeden Fall schon mal dafür bedanken, dass Du diese Leserunde so wahnsinnig engagiert begleitest, so viele tolle Hintergrundinformationen lieferst und auf jeden Beitrag eingehst. Das ist wirklich nicht selbstverständlich, wieviel Zeit Du Dir hier für uns nimmst. Vielen Dank, das macht die Leserunde zu einem richtigen Erlebnis für mich

    Hier hast Du schöne Worte geschrieben, Rouge. Ich empfinde es auch so und bin dankbar für diese tolle Leserunde, die Du, Melanie, so individuell begleitest. Dadurch erlebt man den Roman noch intensiver. Rouges Dank schließe ich mich sehr gern an.

    Vielen lieben Dank! Mir macht es aber auch sehr viel Spaß mit euch und euren tollen Beiträgen, von denen ich als Autorin auch sehr profitiere.