Nahost-Konflikt

Demokratie ohne korrupte Parteien und Politprofis. Sagt das genug aus? Versuch mal die Roten loszuwerden, ohne die Schwarzen dranzubringen. Viel Erfolg dabei.

Oh, es geht ans Eingemachte!
Es scheint, als ob das eine genauso hitzig geführte Debatte, wie die über historischen Sinn oder Unsinn zu werden scheint.

Ich hol' mir mal ein Bier und mach's mir in dem Thread hier gemütlich... :]

Gruss,

Doc

Zitat

"Scheiße! Da sitzte 40 Jahre in der DDR fest, bis du mal was machen kannst, dann reißte dir 6 Jahre lang wirklich den Arsch auf, kriegst auch ein paar Dinge ans Laufen, und dann kommen die Wessis mit ihrer neumodischen Politikverdrossenheit und machen die Demokratie kaputt, bevor wir uns überhaupt halbwegs wieder zusammengerauft haben! Da merkt man, dass manche nicht wissen, worauf man ohne Demokratie verzichten muss."

mal ein zwei fragen: was konnte dein paps bewegen oder wie er sagt - ein paar dinge ans laufen kriegen?
warum nur 6 jahre? die wende ist schon bald 15 jahre her...

vielleicht haben die kollegen aus dem westen schon viel mehr zeit gehabt festzustellen, dass man nicht viel bewegen kann, wenn man sich nicht bei den grossen parteien verdingen und buckeln will...

was ist denn aus der aufbruchstimmung geworden, die zur wendezeit herrschte? wo jeder dachte, jetzt nehmen wir unsere zukunft in die eigenen hände! ich kenne so einige (übrigens auch mein vater), der sich im land brandenburg in der lokalpolitik noch neben der arbeit die nächte um die ohren geschlagen hat, weil er dachte, man könne was bewegen.
was ich von den gefrusteten volksvertretern über mauscheleien, besitzstandswahrungen und verlogenheit gehört habe (einer von der pds: "stimmt ihr mal für die diätenerhöhung - wir können das ja nicht machen - und danach gehen wir zusammen ein bier trinken!" - und das war das harmloseste beispiel), hat mich schon lange davon überzeugt, dass dieses demokratiesystem in deutschland nur dazu taugt, den leuten was vorzugaukeln, eigene machtpositionen auszunutzen und diese möglichst lange zu erhalten, um alles abzufassen, was geht.

mehr demokratie wagen war ein schöner traum. in diesem land wird demokratie verwaltet, um die fassade aufrecht zu erhalten.

bo

Zitat

Original von bogart
vielleicht haben die kollegen aus dem westen schon viel mehr zeit gehabt festzustellen, dass man nicht viel bewegen kann, wenn man sich nicht bei den grossen parteien verdingen und buckeln will...

Stimmt. Deshalb auch der Frust.

Zitat

was ich von den gefrusteten volksvertretern über mauscheleien, besitzstandswahrungen und verlogenheit gehört habe (einer von der pds: "stimmt ihr mal für die diätenerhöhung - wir können das ja nicht machen - und danach gehen wir zusammen ein bier trinken!" - und das war das harmloseste beispiel), hat mich schon lange davon überzeugt, dass dieses demokratiesystem in deutschland nur dazu taugt, den leuten was vorzugaukeln, eigene machtpositionen auszunutzen und diese möglichst lange zu erhalten, um alles abzufassen, was geht.

Genau diese Mauscheleien haben eine Dimension erreicht, die bereits die Grenze zur Mehrparteiendiktatur überschritten haben. Nur wird noch zusätzlich mit den kapitalkräftigen Konzernen gekungelt.

Zitat

mehr demokratie wagen war ein schöner traum. in diesem land wird demokratie verwaltet, um die fassade aufrecht zu erhalten.

So sehe ich das auch. Die Propagandamaschine sorgt dafür, daß der Großteil des Volkes das Märchen von Demokratie glaubt. Wenigstens die Schweizer haben noch so etwas wie Demokratie -zwar verbesserungswürdig- aber sie haben sie.

Zitat

Original von Demosthenes

So sehe ich das auch. Die Propagandamaschine sorgt dafür, daß der Großteil des Volkes das Märchen von Demokratie glaubt.

Na hurra! Da haben sich ja 2 gefunden...

Prost, Doc! Ich verlasse diesen Stammtisch und gehe lesen!

Grüßlis!

Vom Nahost Konflikt zur Demokratie. Interessant, wie sich die Diskussion hier entwickelt.

Wenn ich mir die Eskapaden im Nahen Osten so anschaue und speziell das Verhalten/Stillhalten einiger Staaten, dann frage ich mich, welche Absichten dahinter stehen. Wer profitiert davon, dass es keinen Frieden im Nahen Osten geben wird. Kein Schwanz stört sich daran, dass Sharon - beflügelt vom Stillhalten aller Weltmächte nach den beiden letzten Morden - mehr oder weniger deutlich ankündigt, die Führer der Hamas weiter zu liquidieren. Der Gazastreifen soll nach Sharons Aussage erst nach der Fertigstellung der international umstrittenen Sperranlage im Westjordanland geräumt werden (wenn er sich dann noch daran gebunden fühlt) und Sharon schließt auch nicht mehr aus, sich nicht mehr an die einmal gemachte Zusicherung, Yassir Arafat nicht zu töten, zu halten. Wieviel Blut verträgt der Gazastreifen noch? Man darf sich nicht wundern, wenn die Palästinenser im Blutrausch mit unzähligen Racheakten reagieren. An den Verhandlungstisch werden sie nicht so schnell zurückkehren. Wozu auch? Schließlich werden sie nicht nur von der Bush-Regierung eifrig gesponsort und die Rüstungsindustrieen verdienen fleißig mit. Will überhaupt jemand ernsthaft den Frieden? Traut sich überhaupt eine Nation, die israelische Regierung ernsthaft zu kritisieren?

Zitat

Traut sich überhaupt eine Nation, die israelische Regierung ernsthaft zu kritisieren?

Man könnte auch fragen, traut sich jemand die fundamentalisten zu "kritisieren".

Ich würde sagen nein, siehe dazu beitrag unter Terrorismus.

Micha !!!

Zum Teil hängt das auch an der Geisteshaltung der USA. Bisher war ich begeisterter Leser von Tom Clancy. Nach seinem letzten Roman "Im Auge des Tigers" habe ich ihn allerdings von der Liste meiner Autoren gestrichen. Er kolportiert in diesem Roman den politischen Mord als legitimes Mittel im Kampf gegen den Terrorismus.
Genau da liegt aber der Grund, weshalb dieser Wahnsinn derzeit so eskaliert. Man müsste den Herrschaften in aller Welt endlich einmal klar machen, daß Mord immer Mord bleibt, auch ein politischer und somit moralisch inakzeptabel.
Übrigens, ein Staat, der so reagiert, begibt sich ebenfalls auf die Stufe des Terrorismus und sollte genau so bekämpft werden.

hu, tom glancy gehörte doch schon immer zu denen, die mit hurra-patriotismus ihr geld verdienen, oder?

wie hab ich gelesen? "Israels Botschafter setzt Hamas mit al-Qaida gleich" - na wunderbar. nun passiert genau das, was viele befürchtet hatten, als die usa den kampf gegen den terror begann. man bezeichnet seine gegner als terroristen und schon hat man einen rechtfertigungsgrund, der jede weitere argumentation erschlägt.

so gehts nun auch den tschetschenen mit russland und so weiter und so fort...

bo

es geht mir hierbei ja auch um das problem, dass mit dem argument 'kampf gegen terrorismus' jedes mittel gerechtfertigt wird. dass die hamas terroristen sind wie auch die tschetschenen, die das moskauer theater besetzten, steht ausser frage!

bo