- Herausgeber : Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (14. Februar 2024)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 381 Seiten
- ISBN-10 : 3746640083
- ISBN-13 : 978-3746640082
ASIN/ISBN: 3746640083 |
Über die Autorin:
Melanie Fischer ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Ihre Leidenschaft war es schon immer, durch die Welt zu reisen und unterwegs Ideen für neue Geschichten zu sammeln. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Brandenburg.
Inhaltsangabe:
Die Stunde der Frauen: Drei Freundinnen erobern das Fernsehen. Das Fernsehen ist ihre Zukunft, dafür nehmen die drei Freundinnen Ina, Barbara und Alexandra in Kauf, mit den Erwartungen ihrer Familien zu brechen. Doch auch als Ina eine Anstellung als Assistentin für eine Samstagabendshow findet, Alexandra in die Tanzkompanie aufgenommen wird und Barbara eine der raren Stellen als Ansagerin ergattert, müssen die drei feststellen, dass es nicht leicht ist, sich in der Männerdomäne zu behaupten, denn selbst in dem neuen Medium Fernsehen herrschen noch überkommene Konventionen. Voller 50er-Jahre-Flair erzählt Melanie Fischer, wie das Fernsehen in die Wohnzimmer kam
Meine Kritik:
Es ist Ende der 1950er Jahre und drei Frauen wollen im neuen Medium Fernsehen Karriere machen. Ina als Assistentin hinter den Kulissen, Barbara als Ansagerin und Alexandra als Tänzerin. Durch die gemeinsame Arbeit werden die Frauen zu Freundinnen und unterstützen sich bei allen Problemen. Und von denen gibt es in der damals männerdominierten Welt eine Menge.
Ehrlich gesagt hatte ich bei „Die Fernsehfrauen“ auf einen Roman über die Geschichte des deutschen Fernsehens Ende der Fünfziger / Anfang der Sechziger gehofft. Stattdessen diente das Setting jedoch nur als Kulisse, um vom leidgeplagten Leben der weiblichen Protagonisten zu berichten. Die Rundfunk-Details spielen bloß eine untergeordnete Rolle, passieren meist nur nebenbei oder im Hintergrund. Dafür geht es um launische Männer, psychopatische Männer, lügende Männer, ehebrecherische Männer, bevormundende Männer und allerlei andere unsympathische Zeitgenossen. Mir war zwar klar, dass die Männer in dem Roman nicht nur positive Rollen einnehmen würden, allerdings hätte ich (als Mann) trotzdem nicht gedacht, dass es die Autorin ein dermaßen eintöniges Bild zeichnen würde. Nahezu jeder Mann ist auf seine Art ein Fiesling, der den Frauen das Leben schwer macht. Das fand ich stellenweise etwas anstrengend, zumal dabei praktisch sämtliche Klischees der 50er und 60er Jahre durchexorziert wurden. Vom damaligen Flair und Zeitgeschehen hingegen bekam ich wenig mit. Es wird zwar einmal kurz die Hamburger Sturmflut erwähnt, doch auch das war kaum mehr als eine Randnotiz. Phänomene wie die Beatlemania kamen gar nicht vor – und das in einem Roman über das damals neue Medium Fernsehen.
Von seiner Machart her erinnerte mich die Geschichte ein bisschen an die zwei „Beat Girls“-Bücher von Anika Schwarz, allerdings fand ich diese vielschichtiger, interessanter und amüsanter.