'Blue Skies' - Seiten 001 - 085

  • Mal was anderes. Ihr, die ihr das Buch lest und nicht hört: Findet ihr das auch so irritierend, dass die ersten beiden Wörter jedes Absatzes groß geschrieben sind? Ich stolpere da jedes Mal drüber und betone das dann (im Kopf) falsch.

    Ja, ich finde das auch komisch. Ich lesen jeden ersten Satz eines Abschnittes zweimal.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mal was anderes. Ihr, die ihr das Buch lest und nicht hört: Findet ihr das auch so irritierend, dass die ersten beiden Wörter jedes Absatzes groß geschrieben sind? Ich stolpere da jedes Mal drüber und betone das dann (im Kopf) falsch.

    Beruhigend, dass es nicht nur mir so geht, mich irritiert das auch jedes Mal.

  • Die Autoszene fand ich auch krass, nicht nur die Sturzflut, sondern vor allem Cats Reaktion. Was sie da auf sich nimmt, nur damit ihr Mann nicht merkt, dass sie eine seiner Anweisungen vergessen hat zu befolgen.

    Für mich war das eine der beeindruckensten Szenen des ersten Abschnitts, da es so viel offenlegt:

    Eine Schlange, angeblich heißgeliebt, verschwindet, und wird ziemlich schnell ersetzt. Ein lebendes Wesen, das nicht mehr als ein Accessoire ist.

    Eine Beziehung, in der materielle Dinge auf sehr hoher Ebene stehen, wird hier aufs höchste überspitzt. Wird der Tesla von RJ noch bewundert und dient er definitiv als Statussymbol, ist der Status unendlich wichtiger als die Praktikabilität. Der muss über 1 km weit vom Haus geparkt werden. Immer. Das ist die wichtigste Regel von Cat und ihrem Mann.

    Respekt in der Beziehung voreinander. Sie will das falsch parken vertuschen (ok), aber ist davor ja auch zu betrunken und auf sich fokussiert, um der wichtigen, ersten Regel zu entsprechen. Aber sie lässt sich ja auch von RJ einladen ohne es ihm zu sagen, nimmt aus Prinzip anderen Rum, und bei ihm scheint es auch nicht anders zu sein, auch wenn wir von ihm weniger mitbekommen. Aber alleine das Telefonat auf der Geschäftsreise.


    Das steckt für mich alles in dieser Szene drin.


    Und da gibt es so viel, alleine in diesem ersten Abschnitt.

    Ich weiß nicht ob es an dem Medium Hörbuch liegt, aber ich sehe die Geschichte bisher sehr von außen, wie ein unbeteiligter Beobachter. Ich meine das auch gar nicht negativ, es ist mir einfach nur aufgefallen. Vielleicht ändert sich das auch noch im Laufe der Handlung

    Das geht mir auch so, ich bin nicht nah an den Charakteren dran, es ist eher eine Charakterstudie. Und Charaktere entwerfen kann Boyle ja richtig gut.

    Mich fasziniert Ottilies Grillenzucht und der Enthusiasmus, mit dem sie sich ihrem Sohn zuliebe in die Thematik stürzt. Hat jemand von euch schon Grillen oder Mehlwürmer gegessen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie schmecken, aber dass man keinen Unterschied schmeckt, kann ich mir schon eher vorstellen.

    Das fand ich von der Idee her auch faszinierend, die Eltern so mit einzubeziehen, dass die sich ja sogar Nachbarn einladen und es denen nicht sagen, sondern erst probieren lassen. Allerdings finde ich es da wieder sehr entlarvend, wie es geschildert wird - es ist Otilie wichtiger, zu zeigen, das sie handelt, und nicht, ob sie etwas sinnvolles macht. Bezeichnend der Tod aller Grillen, es tat ihr nicht um das Geld leid, oder um die Grillen - sondern um sie selber. Oder, zum Thema Klimawandel und etwas gutes Tun, das Gerät nicht nochmals benutzen, was ja sehr Ressourcenschonend ist. Wobei dieser Rat von Cooper kommt.


    Ach, und Cooper. Um auch hier eine Szene rauszupicken, die Bienen vor der Bar. Die Verletzung / anaphylaktischer Schock / Wiederbelebung wird so nebensächlich geschildert, da er so auf die Bienen fokussiert ist. Er holt sich das Bienenvolk, nicht er fängt den Schwarm, um die Gefahr zu verringern, das weitere gestochen werden.


    Unsympathisch finde ich die alle nicht. Sie sind aber auch weit weg davon sympathisch zu sein. Momentan habe ich das sprichwörtliche Gefühl eines Unfalls, von dem man nicht weg schauen kann, da mich einfach interessiert, was weiter passiert. Eigentlich eher, wie etwas passiert.

  • Und da gibt es so viel, alleine in diesem ersten Abschnitt.

    Das geht mir auch so, ich bin nicht nah an den Charakteren dran, es ist eher eine Charakterstudie. Und Charaktere entwerfen kann Boyle ja richtig gut.

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    Unsympathisch finde ich die alle nicht. Sie sind aber auch weit weg davon sympathisch zu sein. Momentan habe ich das sprichwörtliche Gefühl eines Unfalls, von dem man nicht weg schauen kann, da mich einfach interessiert, was weiter passiert. Eigentlich eher, wie etwas passiert.

    Du hast alle, besonders die Autoszene, sehr treffend zusammengefasst.

    Ich habe auch während des Lesens das Gefühl, dass ich von oben in ein Puppenhaus hineinschaue und die Figuren beobachte. Mehrmals hatte ich schon dieses "Das Haus brennt"- Gefühl, und die Charaktere tun völlig unsinnige Sachen. Boyle entkleidet hier schonungslos menschliche Schwächen. Einfach großartig!