'Blue Skies' - Seiten 165 - 221

  • Ich genieße das Lesen dieses Romans gerade sehr. Boyle schlingert hier ständig auf dem schmalen Grad zwischen Erschrecken und Sorgen und einer gewissen Absurdität hin und her. Für mich hat das Ganze bisher etwas von einem heftigen Tanz um ein Feuer barfuß mit verbundenen oder selbst zugehaltenen Augen. Die Grenze zwischen dem Wissen und dem aus Bequemlichkeit laufen lassen wird laufend passiert. Die Figuren stolpern durch ihr Leben, sogar Ottilie, die für mich noch die meiste Kontrolle hat, wenn man von ihrem in einem Nebenarm schwimmenden Ehemann und Arzt absieht, der in der Handlung wenig preisgibt.


    Ob noch geklärt wird, warum plötzlich alle Insekten auf einmal sterben?


    Ich bin gerade auf Cat's erster Party nach der Geburt der Babys, und ich mag gar nicht sagen, was für ein Gedanke gerade durch meinen Kopf schoss:

  • Ja den Gedanken aus Clares Spoiler hatte ich auch grade am Ende des Abschnitts und dann ist da auch noch Alkohol im Spiel ... Ich werde den ganzen nächsten Abschnitt auf ide große Katastrophe warten...

    Mittlerweile ist mir dann doch keine der Figuren mehr sympathisch, Cooper suhlt sich viel zu sehr in seinem Selbstmitleid und Cat doch nur die oberflächliche Tiktok-Tussi, die ihre Babys für ein paar Klicks im Internet benutzt. Nur Todds Verhalten ist jetzt so gar keine Überraschung, da kann Cat einem schon leid tun.

  • Ich habe gerade ein bisschen den Überblick bei meinem Hörbuch verloren. Ich bin auf jeden Fall schon ein bisschen weiter im nächsten Abschnitt und hoffe, ich schreibe hier nichts vom nächsten Teil.

    Ich genieße das Lesen dieses Romans gerade sehr.

    Mir gefällt das Buch nach wie vor immer noch sehr gut. Allerdings kann ich es nicht nur genießen, ich habe immer so ein wenig die Angst im Nacken, dass bald etwas Schlimmes passiert, so eine Vorahnung vor der großen Katastrophe. Die ganzen kleinen Katastrophen wie Unwetter, Sturm, Überschwemmung oder extreme Dürre und Hitze passieren ja im Buch schon die ganze Zeit einfach so nebenher. Aber ich befürchte es kommt noch heftiger.

    Ob noch geklärt wird, warum plötzlich alle Insekten auf einmal sterben?

    Das mit dem plötzlichen Insektensterben ist einfach furchtbar. Und für mich gerade unerklärlich, weil es ja anscheinend weltweit passiert und nicht nur auf einen Teil der USA begrenzt. Ich hoffe auch, es wird noch näher erklärt werden.

    Und so typisch, dass es mal wieder nur so neben bei passiert. Keiner macht sich ernsthaft größere Gedanken um die Auswirkungen und die Ursachen. Und Hauptsache, die Weintrauben für den Wein können auch weiterhin geerntet werden, weil sie ja keine Insekten zur Bestäubung brauchen. Dann ist ja eigentlich alles in Ordnung. Die Menschheit steckt einfach den Kopf in den Sand, so unglaublich und dumm, das macht mich sehr traurig.:(

    Mittlerweile ist mir dann doch keine der Figuren mehr sympathisch, Cooper suhlt sich viel zu sehr in seinem Selbstmitleid

    Ja Cooper hat im Moment schon viel Selbstmitleid, aber ich kann ihn irgendwie auch verstehen und mir ist er trotzdem bisher nicht unsympathisch. Es ist ja noch nicht allzuviel Zeit vergangen seit seiner Unterarm Amputation und ich kann mir schon vorstellen, dass es für ein schwere psychischer Schock ist, über den man nicht so leicht hinweg kommt. Er weiß nicht, wie der mit der Situation umgehen soll, der Stumpf und er künstliche Arm sind ihm ja auch peinlich. Und ich finde es nachvollziehbar, wie er sich im Moment verhält, und kann ihn verstehen.

  • Bei Cooper fällt es mir die Positionierung am schwersten. Dass der Verlust des Armes traumatisch für ihn ist, steht wohl außer Frage. Wahrscheinlich hält er deshalb auch seine Lieben auf Distanz.


    Rouge Für mich gehören die Katastrophen im Buch, besonders die persönlichen, unbedingt in diese Geschichte. Gerade dass in der Welt so viel passiert und es hat kaum Konsequenzen, denn das Leben geht weiter, ist doch genau so in der Realität. Nur wenige sind bereit zu verzichten. Es wird munter getanzt am Abgrund...

  • Rouge Für mich gehören die Katastrophen im Buch, besonders die persönlichen, unbedingt in diese Geschichte. Gerade dass in der Welt so viel passiert und es hat kaum Konsequenzen, denn das Leben geht weiter, ist doch genau so in der Realität. Nur wenige sind bereit zu verzichten. Es wird munter getanzt am Abgrund...

    Ja, genau so ist es. Bloß nicht das eigene Verhalten überdenken oder gar ändern.

  • Mein Post im vorherigen Abschnitt schrieb:

    Bei Todd bin ich bei dir - zumindest insoweit, dass sein Job das erfordert, das auf ihn überspringt, da aber doch deutlich mehr ist. Das wirkt auf mich hin und wieder so, kleine Details, die eingewebt werden. Ich kann gar nicht mal genaueres sagen, woher dieser Eindruck komm

    Das nehme ich mal komplett zurück - was für ein oberflächliches und egoistisches Arschloch.


    Das war ja der Abschnitt von Cat und Ottilie, wie sie sich zu ihrer Tochter durchgekämpft hat, eine Reise wie aus einem Weltuntergangsfilm. Dazu passt dann auch der für das Buch untypische Zufall mit Stonemann.


    Über Cooper lese ich nach wie vor am liebsten, ich mag ihn nicht, aber wie sein Charakter aufgebaut ist. Für mich steckt er jetzt in einer Depression, dem Bug Boy ist das Massensterben der Insekten nicht das Aufstehen aus der Hängematte wert. Ich hoffe, er bekommt ärztliche Hilfe und Mari reibt sich nicht an ihm und seiner Krankheit auf.


    Mir gefällt das Buch nach wie vor immer noch sehr gut. Allerdings kann ich es nicht nur genießen, ich habe immer so ein wenig die Angst im Nacken, dass bald etwas Schlimmes passiert, so eine Vorahnung vor der großen Katastrophe. Die ganzen kleinen Katastrophen wie Unwetter, Sturm, Überschwemmung oder extreme Dürre und Hitze passieren ja im Buch schon die ganze Zeit einfach so nebenher. Aber ich befürchte es kommt noch heftiger.

    Das Gefühl habe ich auch. Boyle baut Katastrophen so nebenbei ein, in einer Menge, dass ich als Leser abstumpfe, wie es im Leben mit Nachrichten ja auch passiert. Da wird noch einiges kommen, sowohl im Leben der Protagonisten, als auch seitens der Natur.

  • Das nehme ich mal komplett zurück - was für ein oberflächliches und egoistisches Arschloch.


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    Das Gefühl habe ich auch. Boyle baut Katastrophen so nebenbei ein, in einer Menge, dass ich als Leser abstumpfe, wie es im Leben mit Nachrichten ja auch passiert. Da wird noch einiges kommen, sowohl im Leben der Protagonisten, als auch seitens der Natur.

    Zu Todd: Ja, ist er, umfassend!


    An die Überflutung mit Nachrichten musste ich auch denken. All diese Naturereignisse scheinen wie Randnotizen neben den Dramen, due sich in dieser Familie abspielen. Und wie schnell schaltet man ab...Ich nehme mich da nicht aus.

  • Was für eine starke Frau Ottilie doch ist! Zwischendurch habe ich mal gedacht, ob sie weiß, dass sie ihr Leben riskiert für ihre ziemlich oberflächliche Tochter, die keinen Gedanken darauf verschwendet, dass ihre Mutter in Gefahr ist. Genauso richtet sie gedankenlos das Leben ihrer Kinder zugrunde, die unter den Folgen ihrer Alkoholsucht noch leiden werden. Nur, weil irgendjemand ihr erzählt hat, dass ihre Babys dann besser schlafen werden.

    Es klingt vielleicht echt schlimm, aber vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die beiden Mädchen nicht auf die Welt gekommen wären...

    Cat vernachlässigt alles und jeden, inklusive Willi 2, der sich hoffentlich an ihr rächt. :fetchAn ihrem Leben ist nichts echt. Sie betrachtet ihr Leben wie durch einen Instagram-Filter und dekoriert sich jetzt auch mit den Zwillingen. Ach ja, eine Affäre gehört natürlich dazu, sonst wäre das Leben auch wirklich zu langweilig.


    Todd, dieser Idiot, schaut auch noch zu, wie sie sich zuschüttet. Aber gut, er hat ja auch schlimme Sorgen, wenn man an die Kratzer auf seinem Tesla denkt.


    Es gibt viele schockierende Szenen in diesem Abschnitt. Das Insektensterben, die Welsüberschwemmung, die Gedankenlosigkeit, die zunehmenden Stürme, die absolute Trockenheit, die Gewöhnung der Menschen an Katastrophen...


    Ich finde das Buch großartig! Eines der besten, die ich von Boyle gelesen habe. Er schafft es, mich total aufzuwühlen und gleichzeitig zu fesseln.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Clare : Kann ich deinen Spoiler nach Beenden dieses Abschnitts lesen? Oder nimmt mir das Lesevergnügen?

    In meinem Spoiler steht eine Vermutung, die ich beim Lesen dieses Abschnitts hatte, eine Befürchtung. Ich denke, dass du das lesen kannst. Ich verrate ja nichts, was ich weiter hinten im Buch schon gelesen hätte.

  • Ich finde das Buch großartig! Eines der besten, die ich von Boyle gelesen habe. Er schafft es, mich total aufzuwühlen und gleichzeitig zu fesseln.

    :write

    Ich habe bisher glaube ich erst zwei andere Bücher von diesem Autor gelesen. Aber ich finde es bisher auch grandios. Und es macht mir auf jeden Fall Lust, noch mehr von ihm zu lesen oder zu hören. "Sprich mit mir" kenne ich noch nicht, das habe ich mir für dieses Jahr noch vorgenommen.:)

  • :write

    Ich habe bisher glaube ich erst zwei andere Bücher von diesem Autor gelesen. Aber ich finde es bisher auch grandios. Und es macht mir auf jeden Fall Lust, noch mehr von ihm zu lesen oder zu hören. "Sprich mit mir" kenne ich noch nicht, das habe ich mir für dieses Jahr noch vorgenommen.:)

    Ich habe schon ein paar Romane von Boyle gelesen, und sie sich sehr unterschiedlich. Bisher begeistert mich dieser sehr.

    "Sprich mit mir" kenne ich auch, und da bin ich gespannt, was du dazu sagst.

  • Bisher kenne ich Dr Sex und eben jetzt Blue Skies. Ich finde beide toll, beide eint, dass die Charaktere keine Sympathieträger sind :lache Bei mir steht Terranauten noch auf der Wunschliste, das gibt es in der Onleihe als Hörbuch, allerdings gekürzt.


    Mir gefällt Blue Skies aber auch so gut, da werde ich mich seinem Werk noch weiter widmen.

  • Ich habe „Wassermusik“, „Die Frauen“ und „Die Terranauten“ gelesen. Wassermusik fand ich zäh und habe auch kaum Erinnerungen an den Inhalt. Das könnte aber auch am Lesezeitpunkt liegen. „Die Frauen“ mochte ich sehr. Und „Die Terranauten“ fand ich (mit Abstrichen) auch ganz gut. Ich glaube, „Blue Skies“ gefällt mir bis jetzt am besten. Vielleicht auch deshalb weil das Thema so aktuell ist und uns alle betrifft.

  • Bisher kenne ich Dr Sex und eben jetzt Blue Skies. Ich finde beide toll, beide eint, dass die Charaktere keine Sympathieträger sind :lache Bei mir steht Terranauten noch auf der Wunschliste, das gibt es in der Onleihe als Hörbuch, allerdings gekürzt.


    Mir gefällt Blue Skies aber auch so gut, da werde ich mich seinem Werk noch weiter widmen.

    Die Terranauten habe ich auch gelesen und fand es sehr gut. Ich glaube, das könnte dir gefallen.


    Ich habe gerade gezählt und festgestellt, dass ich 7 Bücher von Boyke gelesen habe und alle waren anders:grin

    Zu " Willkommen in Wellville" gab es bei uns Querbeet-Eulen eine LR. Die LR fand ich spannend, das Buch hat mich nicht ganz so abgeholt.