Vor tausend Jahren beschließt (kein Tempusfehler!) Alobar, König eines kleinen Stammes auf dem Gebiet des späteren Böhmen, sich nicht, wie es üblich wäre, beim ersten Anzeichen des Alterns hinrichten zu lassen, auf daß ein jüngerer, stärkerer auf den Thron folge. Alobar flieht stattdessen, trifft einen listigen Schamanen und nicht viel später Pan, den stinkenden griechischen Hirtengott, mit dem er eine etwas seltsame Freundschaft schließt. Alobar verweigert sich dem Konzept des Todes, des Alterns allgemein, und mit Hilfe obskurer indischer Asketen und einer jungen, extrem lustvollen Frau gelingt ihm der Protest. Parallel nimmt die Stärke des sterblichen Gottes Pan nach und nach ab, weil der für ihn lebensnotwendige Glaube der Menschen mit dem Aufkommen der Technisierung verlorengeht; die Abkehr von der Natur wird zum Todesurteil für den hedonistisch-zynischen, unangenehm riechenden Bockfüßler.
In der Jetztzeit sind mehrere Menschen auf der Suche nach dem Duft der Düfte, und Rote Beete spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Irgendwann verzahnt sich ihre Geschichte mit denjenigen Alobars und Pans, und die „Last Laugh Corporation“ hat auch noch ein Wörtchen mitzureden …
Robbins ist ein Meister des hanebüchenen Vergleichs, der wahnwitzigen Metapher. Daß dabei die Story mehr oder weniger auf der Strecke zu bleiben droht, spielt genaugenommen keine Rolle. Das Buch liest sich überaus vergnüglich, und es wirkt nur manchmal ein wenig anachronistisch. Tolle, intelligente Lektüre, die viel Spaß bereitet.