Tom Robbins: Pan Aroma

  • Vor tausend Jahren beschließt (kein Tempusfehler!) Alobar, König eines kleinen Stammes auf dem Gebiet des späteren Böhmen, sich nicht, wie es üblich wäre, beim ersten Anzeichen des Alterns hinrichten zu lassen, auf daß ein jüngerer, stärkerer auf den Thron folge. Alobar flieht stattdessen, trifft einen listigen Schamanen und nicht viel später Pan, den stinkenden griechischen Hirtengott, mit dem er eine etwas seltsame Freundschaft schließt. Alobar verweigert sich dem Konzept des Todes, des Alterns allgemein, und mit Hilfe obskurer indischer Asketen und einer jungen, extrem lustvollen Frau gelingt ihm der Protest. Parallel nimmt die Stärke des sterblichen Gottes Pan nach und nach ab, weil der für ihn lebensnotwendige Glaube der Menschen mit dem Aufkommen der Technisierung verlorengeht; die Abkehr von der Natur wird zum Todesurteil für den hedonistisch-zynischen, unangenehm riechenden Bockfüßler.
    In der Jetztzeit sind mehrere Menschen auf der Suche nach dem Duft der Düfte, und Rote Beete spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Irgendwann verzahnt sich ihre Geschichte mit denjenigen Alobars und Pans, und die „Last Laugh Corporation“ hat auch noch ein Wörtchen mitzureden …


    Robbins ist ein Meister des hanebüchenen Vergleichs, der wahnwitzigen Metapher. Daß dabei die Story mehr oder weniger auf der Strecke zu bleiben droht, spielt genaugenommen keine Rolle. Das Buch liest sich überaus vergnüglich, und es wirkt nur manchmal ein wenig anachronistisch. Tolle, intelligente Lektüre, die viel Spaß bereitet.

  • und einer jungen, extrem lustvollen Frau gelingt ihm der Protest
    Muss mit Tom mal ein ernstes Wort reden, ich hatte ihm verboten, uns in diesem Buch zu verewigen! :-]

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

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  • Ich liebe dieses Buch,habe es schon zweimal gelesen und wo ich jetzt daran erinnert worden bin,werde ich es bestimmt bald mal wieder in die Hand nehmen.

  • YAU, gute intelligente Bücher setzen sich halt einfach immer wieder durch.


    Da habe ich in den 80ern (und heute immer noch) alles gekauft, auf dem Tom Robbins stand und 20 Jahre später gilt immer noch:


    Nonsens mit Tiefgang auf höchstem Niveau


    TOM you made my weekend


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson