Der Historiker - Elizabeth Kostova

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Bei mir sind sie grade erst nach Bulgarien aufgebrochen.


    Bei mir auch :-) Bin unheimlich begeistert von Rumänien, Transsilvanien/Siebenbürgen, Ungarn... wie sie geschildert werden, inklusive der sehr aufschlussreichen Ausflüge in die jeweilige Geschichte. Ich selbst habe Wurzeln in Ungarn, die ich noch nie geschafft habe zu erkunden, ich habe wirklich Sehnsucht bekommen, das mal in Angriff zu nehmen. Wahnsinn, man fühlt sich wie auf der Reise.


    Spannend und auch gruselig finde ich es stellenweise schon sehr.


    Mir macht es von vorn bis hinten Spaß das Ganze zu lesen. Auf das Ende bin ich gespannt, scheint nicht so spektakulär zu sein laut einiger Eulen. Malsehn.

  • Ich habs jetzt beendet, es war wirklich ein schönes Buch, sehr spannend und detailverliebt erzählt.


    Das Ende hat mich auch nicht so ganz überzezgen können, der "Showdown" hat nicht so recht zum Rest des Buches gepasst und ich fand es auch ein wenig unrealistisch. Besonders die Sache mit Helen...
    Aber insgesamt war es ein tolles Buch, hat mir sehr gut gefallen!

  • So. Naja. Das Ende hat mich echt sehr enttäuscht. So sehr, dass ich erstmal gar keine Lust mehr auf Lesen habe. Fand das Ganze schon sehr stimmig, der Abschluss allerdings war ein echter Bruch. Zu schnell - nach der Detailverliebtheit vorher. Zu weit hergeholt. Das mit Rossi.
    Etwa ab dem Moment wo Helens Postkarten an ihre Tochter abgedruckt waren, fand ich das Buch nicht mehr gut. So lange recherchiert, mit so viel Liebe zum Detail geschrieben, und dann das. Schade, wirklich. Hat mir bis dahin echt Spaß gemacht zu lesen.

  • Aargh, ich habs grad auf englisch gekauft und ich hab diese Rezi hier nicht gefunden! Ich muss den Namen der Autorin in der Reziliste überlesen haben! Und ich hab sowohl Horror wie Fantasy umsonst danach durchsucht :bonk - Na gut, unter historischen Romanen hätt ich es überhaupt nie vermutet. Egal wie gut historisch verknüpft: Vampire sind Sagenwesen. Deshalb ist es für mich Fantasy und kein historischer Roman.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ich hab es gestern angefangen zu lesen. Bis jetzt gefällt es mir gut, es ist sehr spannend erzählt und die Art und Weise wie erzählt wird ist sehr sehr schön.


    Aber man muss schon aufpassen daß man dabei bleibt, die Zeitsprünge sind nicht gekennzeichnet und so erfordert es schon ein gewisses Maß an Konzentration. Ich denke aber kein Problem wenn man sich Zeit zum Lesen nehmen kann, nur für so zwischendurch nur 10 Seiten und dann wieder weglegen ist es nichts. Da macht es dann bestimmt nur halb so viel Spaß. Also für mich ein typisches Urlaubs - oder Krankheitsbuch;-) , wenn man wirklich genügend Zeit hat in die wunderbare Geschichte einzutauchen.

    Liebe Grüße India :fisch


    Ich lese gerade: Mathildas letzter Walzer - Tamara McKinley


    "Les anneés heureuses sont les anneés perdues."
    Marcel Proust

  • Ich habe es auch gelesen und fand es wirklich einzigartig gut. Mir hat gefallen, wie detailliert die Autorin auf die Geschichte eingegangen ist und wie viele verschiedene Aspekte sie beleuchtet hat. Natürlich hat der Geschichte auch an Spannung nichts gefehlt. Hat mir wirklich unheimlich gut gefallen. Da ich Vampirgeschichten sowieso sehr gerne mag, war ich immer gespannt darauf, was als nächstes passiert und wie sie Dracula letztendlich schildert. Denn irgendwie ist es doch in jedem Buch wieder anders.


    Also sehr empfehlenswert. Da es das Buch mittlerweile auch als Taschenbuch gibt, lohnt es sich auch es zu kaufen. Den HC Preis fand ich doch etwas happig.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Ich hab es ja jetzt auch fertiggelesen und mir hat es gut gefallen! Die Zeitsprünge sind kein Problem, und durch die flüssige Erzählweise in der Ich-Form konnte ich es auch kaum aus der Hand legen. Einziger Kritikpunkt für mich war dass es gegen Ende etwas zäh wurde, da hatte ich schon fast keine Lust mehr wegen der etwas langatmigen wissenschaftlichen Beschreibungen. Aber ansonsten kann ich nur sagen:lesen!


    Man merkt dass Elizabeth Kostova sehr genau für dieses Buch recherchiert hat (insgesamt wohl 10! Jahre) und sie versteht es hervorragend die Spannung aufzubauen und immer mal wieder Gänsehautfeeling heraufzubeschwören. Auch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen der vielen Reisen (v.a. durch Osteuropa) haben es mir angetan.


    Der Schluss hat einige wenige offene Fragen stehen lassen und ich überlege auch schon die ganze Zeit ob dies vielleicht ein kluger Schachzug von der Autorin war und sie vielleicht schon an einer Fortsetzung arbeitet...


    Alles in allem ein unterhaltendes, hervorragend recherchiertes Buch, wenn auch meiner Meiung nach zwischendurch mit einigen Längen...

    Liebe Grüße India :fisch


    Ich lese gerade: Mathildas letzter Walzer - Tamara McKinley


    "Les anneés heureuses sont les anneés perdues."
    Marcel Proust

  • Ohje, nach den ganzen positiven Meinungen hier habe ich richtig Angst, meine Meinung kundzutun... aber jeder hat ja nunmal seine eigene.


    Mir hat das Buch gar nicht gefallen. :(


    Ich kann mir auch ehrlich nicht erklären, warum ich es zu Ende gelesen habe. Zwischendurch hat mich so oft die Müdigkeit übermannt, dass ich schon mehrfach kurz davor war, es zur Seite zu legen.


    Die Geschichte hat mich ziemlich bald gelangweilt. Ich habe eine spannende Gechichte erwartet, ein bissl mehr Historisches. Aber das war ja einfach nur lächerlich!


    Mal abgesehen vom dilettantischen Schreibstil. Die gute Frau hat 10 Jahre gebraucht? Kein Wunder, sie ist wohl drüber eingeschlafen!


    Und das Ende, als rauskam, warum Vlad auferstanden ist, hat mir einfach nur ein schallendes Lachen entlockt.


    Sein Geld leider nicht wert. Schade. Das kommt dabei raus, wenn Amerikanerinnen versuchen, was über Europa und das Mittelalter zu schreiben, wo es ihr eigenes Land gar nicht kennen gelernt hat...


    Liebe Grüße,
    Aimée

  • Zitat

    Mal abgesehen vom dilettantischen Schreibstil


    Wie bitte? Ich empfand den Schreibstil überhaupt nicht so... :wow


    Zitat

    Ich habe eine spannende Gechichte erwartet, ein bissl mehr Historisches. Aber das war ja einfach nur lächerlich!


    Hast du das Buch wirklich gelesen? In dem Buch sind so viele historische Hintergründe beschrieben und erklärt, dass es fast schon lächerlich ist, was du da geschrieben hast.


    Entschuldige, ich möchte dich nicht angreifen. Ich toleriere deine Meinung. Aber deine Argumente kann ich überhaupt nicht verstehen... natürlich steckt auch etwas Phantasie in dem Buch. Aber warum bitte hast du beim Ende schallend gelacht und denkst, dass sie keine Ahnung von der Geschichte ihres eigenen Landes hat? Wie kannst du das belegen?

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Ich fand den Schreibstil nicht berauschend. Wie soll ich das begründen, denn es beruht doch größtenteils auf subjektiver Wahrnehmung! Mich hat es gelangweilt, die sehr häufig vorkommenden Landschaftsbeschreibungen fand ich etwas farblos. Im Großen und Ganzen fand ich, dass die Autorin wahrscheinlich noch nich ihren eigenen Stil gefunden hat.


    Ich fand das Ende einfach lächerlich, weil ich nicht fassen konnte, wie - entschuldige - dämlich man einen auferstandenen Monarchen beschreiben konnte: "...anders als alles, was man je gesehen hat..." und generell die Idee, Vlad, "der Historiker", hat überall auf der Welt seine Gehilfen, die ihm Bücher besorgen. Wer wünscht sich sowas nicht? :lache


    Und ja, ich habe es gelesen. Von vorne bis hinten, auch wenn die Versuchung oft groß war, es beiseite zu packen, aber die Erwartung auf eine fulminant inszenierte Auflösung hat mich wach gehalten.


    Geheime Bücher, eine verschwundene Mutter, die von einem Vampir gebissen wurde, dann die völlig unpassende Lovestory der Tochter und eben die fadenscheinige Auflösung haben mich zu diesem Urteil gebracht.
    Und man denke an die vielen Personen in verschiedenen Ländern, die AUCH so ein Buch bekommen haben und wie durch ZUFALL an Helen und Paul gelangen, man vertraut sich natürlich von der ersten Sekunde an blind...also wieviel kann man ertragen?


    Im Übrigen ist eine Atmosphäre, die ein Buch ausstrahlt, ausschlaggebend für mein Urteil und hier kam nichts Fesselndes rüber.


    *sich vor virtueller Haue duckt*


    Aimée

  • Zitat

    Original von Aimée
    Und man denke an die vielen Personen in verschiedenen Ländern, die AUCH so ein Buch bekommen haben und wie durch ZUFALL an Helen und Paul gelangen, man vertraut sich natürlich von der ersten Sekunde an blind...also wieviel kann man ertragen?


    Das ist ein Punkt, wo ich dir zustimme, das fand ich auch etwas weit hergeholt. Das Helen und Paul in den verschiedensten Ländern der Welt auf Leute treffen, die auch das Buch haben...war etwas...merkwürdig. Aber ich habe mich ansonsten nicht weiter daran gestört.
    Meiner Meinung nach muss nicht immer alles "perfekt" in einem Roman sein. Ich will unterhalten werden und das wurde ich bei diesem Buch.
    Dennoch kann ich deine Meinung nachvollziehen, man brauchte schon etwas Durchhaltevermögen bei einigen Stellen. Naja, die Geschmäcker sind verschieden. :wave

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Meiner Meinung nach muss nicht immer alles "perfekt" in einem Roman sein. Ich will unterhalten werden und das wurde ich bei diesem Buch.
    Dennoch kann ich deine Meinung nachvollziehen, man brauchte schon etwas Durchhaltevermögen bei einigen Stellen.



    Das stimmt, dass nicht alles perfekt sein muss, um Lesevergnügen zu haben, keine Frage.
    Es gibt wenige Bücher, die "perfekt" sind (ist auch ne subjektive Einschätzung, denke ich).
    Wichtig beim Lesen eines Buches ist für mich in erster Linie die Atmosphäre, sprich die Stimmung, die es in mir weckt. Die Stimmung im "Historiker" war mir teilweise ein bisschen unangenehm...oder wie ich das bezeichnen soll.
    Erst wenn man länger über ein Buch nachdenkt, was man gelesen, hat, kann man es mit einer gewissen Distanz betrachten und genau analysieren, was gut war und was weniger. Was ich im vorherigen Beitrag ja versucht habe... ;-)
    Es gibt aber durchaus schlechtere Bücher...viel schlechtere. :lache


    Liebe Grüße,
    Aimée

  • So, nach fast 3 Monaten habe ich mein Wichtelbuch nun auch endlich durch.


    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Anfangs war der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig, aber durch ihn habe ich das Buch sehr genau gelesen. Es ist sicher kein Buch, was man mal eben überfliegen kann.


    Die Frage nach dem Namen hatte ich eigentlich überhaupt nicht. nach dem Hinweis an den Leser, war das Mädchen für mich Elizabeth ;-). Irriterit hat mich nur die Jahresangabe von 2008. *wunder* Warum? Aber das ist bloß eine Nebensächlickeit.


    Also, wie gesagt eine sehr schöne Geschichte mit vielen historischen und landschaftlichen Details, die ich sehr genossen habe.


    Allerdings hätte man die Geschichte der Tochter ruhig weglassen können. Vor allem, weil sie überhaupt nicht ausgereift war.
    1. Was ist aus dem Vampir geworden, der die beiden verfolgt hat? Warum wurde er überhaupt erwähnt?
    2. Die Liebesgeschichte. Die ganze Zeit kam sie mir vor, als wäre sie noch extrem naiv. Eine Liebelei war das letzte, was ich mir vorstelle wollte.


    Vom Ende war ich auch etwas enttäuscht. Viel zu abrupt war alles vorbei.
    Da konnte mich auch das offene Ende nicht mehr wirklich packen.


    Schade.

    Es gibt 10 Arten von Menschen...
    Die, die das Binärsystem verstehen, und die, die es nicht tun.

  • hmmmm.... was ein merkwürdiges Buch! :gruebel


    Ich habe mich lange dagegen gesträubt, es zu lesen - meine Hype-um-Bücher-Phobie, w.ü., aber da ich es wegen einer kaum sichtbar angeknickten Ecke und einem popligen Druckfehler sehr günstig erstehen konnte (die gleiche PB-Ausgabe wie die von Delphin, übrigens :grin ) habe ich es mir doch gekauft und die letzten Tage gelesen. Es ging mir damit ähnlich wie mit Clarkes Norrell&Strange - es hat mich nicht vom Hocker gerissen, aber ich konnte es auch nicht der Hand legen.


    Zuerst war ich allerdings enttäuscht: aufgrund der verschiedenen Cover, die ich vom Sehen her kannte (ja, dieses "bequeath" :anbet ), des Titels und der angekündigten Bezügen zu Stokers "Dracula" hatte ich etwas erwartet, das weiter entfernt in der Vergangenheit spielt. Ich habe mich aber schnell an die Zeitebenen zwischen 1930 und den 70er Jahren gewöhnt und genoss den Schreibstil Kostovas, die Detailfülle der Schilderungen.
    Unwillkürlich musste ich dabei an Pessls "Calamity Physics" denken, die Parallelen zwischen der Ich-Erzählerin und das Leben, das sie mit ihrem Vater führt, fand ich extrem verblüffend. :wow
    Eigentlich eine schöne Idee - die beiden Handlungsstränge: die Geschichte ihrer Eltern auf Vampirjagd und die der Ich-Erzählerin auf der Spur ihrer Eltern. Nur ist mir die Ich-Erzählerin insgesamt zu blass, sie "verschwindet" nahezu im Lauf des Buches. Ich weiß so wenig über sie (oder hab es irgendwie überlesen) - was sie denkt, was sie fühlt, das war mir einfach zu wenig. :-(


    Mir ging es ähnlich wie Paradise Lost:


    Ich fand die Umstände der Vampirjagden und -tötungen auch etwas mager ausgeführt. Ich kann mir nicht helfen: der gute alte Knoblauch als Zaubermittel gegen Vampire ist zwar überliefert, hat für mich aber was Lächerliches - wenn sich Kostova wenigstens etwas hätte einfallen lassen, warum ausgerechnet Knoblauch, wäre ich damit versöhnt gewesen... :lache


    Ich hatte Stoker in meiner LitWiss-Prüfung - und ganz ehrlich: ausser dass der Roman immer wieder erwähnt wird, ausser, dass auch Kostova die Elemente Reise, Briefe, Schilderungen verschiedener Personen verwendet, konnte ich nicht viele Anspielungen darauf entdecken. Bei der vollmundigen Ankündigung, der "Historiker" beziehe sich darauf, hätte ich mir sehr viel mehr erwartet, mehr ein Spiel mit Zitaten und Anklängen. In dieser Hinsicht war es für mich definitiv eine Mogelpackung!! :fetch
    Vor allem fehlte mir bei Kostova die wunderbare Atmosphäre Stokers - dieses Düster-Sinnlich-Schaurig-Traurige... mir war der "Historiker" fast zu hell, zu freundlich insgesamt, für dieses Thema.


    Die Auflösung am SChluss kam mir viel zu abrupt!! Ich werde den Verdacht nicht los, dass der Roman ursprünglich sehr viel länger war und Einiges dem Rotstift des Lektorats zum Opfer gefallen ist. Ungeschickt, sehr ungeschickt, und mir als Leser fehlt da einfach was. :-(


    Sehr schön und zum Nachdenken anregend:


    Ich halte es für ein ambitioniertes Buch, das viel zu erzählen versucht - vielleicht zu viel, und dabei geht manches leider unter bzw. läuft auf unbefriedigende Weise ins Leere. Dennoch halte ich es zweifellos für ein gutes, ein lesenswertes und schönes Buch.