Weil ich an dich glaube: Great and Precious Things - Rebecca Yarros

  • Inhalt:

    Zwei Dinge hat Camden Daniels sich für seine Rückkehr in seine Heimatstadt Alba in Colorado vorgenommen: Er wird seinem kranken Vater die medizinische Behandlung ermöglichen, die dieser sich wünscht. Und er wird seine Kindheitsliebe Willow auf Abstand halten – die Frau, die er schon immer geliebt hat, die er aufgrund der Vergangenheit aber nicht lieben darf.

    Willow ist allerdings ganz und gar nicht gewillt, sich von Camden fernzuhalten. Als die beiden sich unwillkürlich nahekommen und Willow sich in aller Öffentlichkeit bedingungslos hinter Camden stellt, könnte das jedoch alles zerstören, was ihnen wichtig ist …


    Rezension:

    Nie nach Alba zurückkehren, nie den Dienst quittieren, nie wieder die Vorwürfe seines Vaters anhören und Willow Bradley nie wieder ansehen.

    Vier Vorsätze, die Camden Daniels gemacht und die er mit seiner Rückkehr in seine Heimatstadt allesamt gebrochen hat.

    Doch sein an Alzheimer erkrankter Vater braucht ihn und so überwindet er sich und kehrt nach zehn Jahren heim.

    Sein Ruf ist nicht der beste, aber als er sich in der Stadt behaupten muss, stellt sich Willow Bradley an seine Seite.

    Während er sie auf Abstand halten will, denkt Willow gar nicht dran und lässt sich nicht fernhalten.

    Können sie den Hindernissen trotzen und gemeinsam glücklich werden?


    "Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things" von Rebecca Yarros ist ein Einzelband, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der fünfundzwanzig Jahre alten Willow Bradley und des achtundzwanzig Jahre alten Camden Daniels erzählt wird.


    Zehn Jahre hat Camden gedient und sechs Jahre ist es her, dass er seinen jüngeren Bruder Sullivan aus dem Krieg zurückgebracht und beerdigen musste. Seitdem war er nicht mehr in Alba, einer Geisterstadt in Colorado. Nun kehrt er zurück, denn sein Vater Arthur ist an Alzheimer erkrankt und Cams älterer Bruder Alexander braucht Hilfe bei der Betreuung. Doch Cam ist das schwarze Schaf der Familie Daniels, der in seiner Jugend viel Mist gebaut hat und seinen Jähzorn oft nicht im Griff hatte. Sein Vater hat ihm nie verziehen, dass Cam Sully nicht retten konnte und gibt ihm die Schuld an dessen Tod. Aber Cam ist trotzdem da, wenn er gebraucht wird und ist geduldig im Umgang mit seinem Vater.

    Zu Willow hatte Cam schon immer eine ganz besondere Beziehung, denn die beiden waren früher unzertrennlich, bis Willow mit Sully zusammengekommen ist und Cam und Sully zur Armee gegangen sind.


    Auch Willow Bradley hat ein angespanntes Verhältnis zu ihrem Vater, denn sie hat nicht den Weg genommen, den er ihr vorgegeben hat, sondern ihre eigenen Entscheidungen getroffen. Sie ist eine Künstlerin in einer Familie, in der fast nur das rationale Denken zählt.

    Genau wie Cam ist sie sehr stur und steht zu ihren Entscheidungen.

    Die beiden waren früher beste Freunde, kennen sich auch nach Jahren immer noch sehr gut, weil sie den Kern des jeweils anderen verstehen. Aber schon früher haben die beiden Gefühe gehabt, die über Freundschaft hinausgingen und diese Gefühle sind wieder da, als die beiden sich wiedersehen.

    Camden will Willow nicht verletzen und er weiß, dass in einer Kleinstadt wie Alba viel geredet wird und möchte ihr den Klatsch ersparen, der unweigerlich folgen würde, wenn Willow mit dem Bruder ihres verstorbenen Freunds zusammenkommen würde.

    Doch jetzt, wo Cam zurück ist, lässt sich Willow nicht auf Abstand halten.


    Ich mochte Willow und Cam richtig gerne! Cam konnte mich echt überraschen, denn er ist eigentlich sehr ruhig und geduldig, gegenüber Willow auch sehr sanft und fürsorglich, auch wenn er sich oft provozieren lässt und manchmal seinen Jähzorn nicht im Griff hat. Er wurde oft verletzt, weil er immer als das schwarze Schaf abgestempelt wurde und hat viele Sachen einfach hingenommen. Aber er kämpft für den Willen seines Vaters, auch wenn dieser Cam nicht mal im Haus haben möchte.

    Willow war sehr liebevoll und hartnäckig. Sie lässt sich nichts sagen und ist an Cams Seite, wenn er sie braucht, ebenso wie er an ihrer. Ich mochte es, dass die beiden offen miteinander kommunizieren, auch wenn es mir an manchen Stellen ein bisschen zu schnell mit ihnen ging, aber ansonsten konnten die beiden mich echt mitreißen!


    Das Städtchen Alba lebt von dem Tourismus, denn früher wurde dort Bergbau betrieben. Es leben keine tausend Einwohner dort, und wenn man es sich mit diesen einmal verscherzt hat, dann hat man lange schlechte Karten.

    Cam muss das Vertrauen der Einwohner von Alba zurückgewinnen und es war spannend mit anzusehen, wie ihm das nach und nach gelungen ist.

    Aber auch das Thema der Alzheimer-Erkrankung von Cams Dad Art fand ich richtig spannend! Seine beiden Söhne sind sich uneins, denn Art möchte im Fall der Fälle nicht wiederbelebt werden. Cam will seinen Vater unterstützen und dafür sorgen, dass dieser seinen Willen bekommt, doch Xander ist Arts Vormund und möchte nichts davon hören.

    Ich fand erst mal das Thema Alzheimer richtig interessant, aber auch die Frage, ob Art noch selbst über sein Leben bestimmen darf, wenn er oft nicht klar im Kopf ist.

    Auch die restliche Handlung konnte mich fesseln, denn es wurde nie langweilig, war sehr gefühlvoll erzählt. Zum Schluss kam noch mal richtig Spannung auf und es gab ein paar Überraschungen!


    Fazit:

    "Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things" von Rebecca Yarros hat mir richtig gut gefallen!

    Das Buch ließ sich richtig gut lesen, denn nicht nur Cam und Willow konnten mich mitreißen, auch die anderen Themen, die angesprochen wurden, fand ich sehr spannend! Mir hat noch der letzte Funken gefehlt, der es für mich zu einem richtigen Highlight gemacht hätte, aber auch so konnte es mich echt berühren!

    Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter!

    ASIN/ISBN: 3423284110

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und für mich hatte es alles, was es braucht, um ein Highlight zu sein. Starke Figuren, sowohl Camden als auch Willow, tolle Familienhintergründe und sympathische und unsympathische Nebenfiguren, die Würze in die Geschichte brachten.


    Ich habe mit beiden mitgefiebert, wie sie die Wege nach Anerkennung, Entschuldigung, Sühne und Chancen des Lebens bestreiten und begehen, ich habe zahlreiche Tränchen zwischendrin verdrückt, weil es so herzzerreißende Momente gab.


    Ich habe mich auch selbst in manchen der Mechanismen wiederfinden können und bin froh, dass das Buch am Ende alle Handlungsstränge aufgelöst hat. Es kommen auch weniger leichte Themen zur Sprache wie Alzheimer und die Pflege der eigenen Eltern, Szenen, die mich haben schwer schlucken lassen waren auch dabei.


    Der Schreibstil war so, dass man schnell drin war, im Kleinstadtleben / Dorfleben könnte man auch sagen...am Anfang hatte ich etwas Übersichtsprobleme aufgrund der vielen Figuren, die man kennenlernt, aber man bekommt schnell raus, wer wer ist und wie es zusammenhängt, wenn man es über die ersten 50 Seiten hinweg schafft.


    10 Punkte.

  • Home sweet home

    Da bahnt sich eine schöne Liebesgeschichte an. Ein junger Mann kehrt nach mehrjähriger Abwesenheit zurück und erhält genau den kalten Empfang von den Bewohnern, den er vorausgesehen hat. Der Vater, dement, schießt auf ihn, der Bruder leicht herablassend, der Polizeichef feindselig. Allein sein ehemaliger bester Freund und die Frau, die er liebt, freuen sich, ihn zu sehen. Der Anfang schon mal ist vielversprechend.

    Doch Camden ist nicht nur auf Besuch da, er will für immer bleiben, auch wenn es ihm die eigene Familie und die Ortsbewohner nicht leicht machen. Nur sein bester Freund und Willow halten zu ihm. Camden engagiert sich sofort in die Pflege seines an Alzheimer erkrankten Vaters, er bringt sich effizient und zum Wohle aller in die Entwicklungspläne für seine Stadt ein. Bleibt nur noch die Sache mit Willow. Sie leiben sich heimlich, aber geben es nicht offen zu. Willow galt als die Freundin von Sullivan, Camdens und Xanders verstorbenen Bruder. Das bedeutet, alle, auch Camden,respektieren Willows Schmerz und sehen nicht, dass Willow eigentlich Camden liebt, immer schon geliebt hat. Und dass Sullivan nie der strahlende Held war, als den ihn die anderen gesehen hat. Es wird noch einige Irrungen und Verstrickungen geben, bis diese anfangs so traurig weil unerfüllte Liebesgeschichte ihr wohlverdientes Ende findet, bis Xander als Bösewicht überführt wird und die ganze Stadt Camden als rechtschaffenen Bürger akzeptiert.

    Der ansprechende Stil, die interessanten Dialoge, die Darstellung der früheren Ereignisse, die zu den aktuellen Verwicklungen geführt haben, alles zusammen machen das Buch zu einer angenehmen Lektüre, bei der man über einige kleinen trivialen Entgleisungen hinweglesen kann.

  • Den vorherigen Rezensionen muss man nichts mehr hinzufügen, sie beschreiben das Buch perfekt.


    Ich habe es heute eigentlich nur angefangen, weil ich mal wieder Kindle lesen musste um zu gucken, ob er überhaupt noch geht. Nun bin ich zur Hälfte durch und absolut begeistert von der Geschichte.


    Rebecca Yarros trifft genau meinen Sinn für Dialoge und Protagonisten. Willow und Camden haben für mich die perfekte Tiefe, um mich mit den Figuren zu identifizieren. Hier passt für mich alles zu 100%.


    Aktuell bin ich so begeistert, dass ich mir das Buch wahrscheinlich sogar noch mal als Printausgabe kaufen werde. Einfach,um es im Regal stehen zu haben.