Carissa Broadbent Crowns of Nyaxia: The Serpent and the Wings of Night

  • Endlich mal wieder gute Vampire

    Seit den Cullens bin ich auch dem Vampir-Fieber erlegen. Aber nur wenn es liebe, kuschelige Vampire sind. Zumindest ein Teil von ihnen. Und hier haben wir genau das. Einen ganz akzeptablen Mix aus guten Vampiren und bösen, niederträchtigen Vampiren, die Menschen töten und aussaugen. Oraya wurde in ihrer Kindheit aus einem noch unbekannten Grund, vom Vampirkönig gerettet und wuchs wohl bewacht und behütet in seinem Palast auf. Um aufzusteigen, muss sie ein Turnier, das Kejari, gewinnen. Nur so wird sie vor den anderen Vampiren in Sicherheit sein und auch die Menschen der Stadt vor ihnen schützen. Die aufregenden Abenteuer und harten Kämpfe, die sie während des Turniers aber auch in der Zeit zwischen den Prüfungen besteht, machen Gegenstand des Buches/Hörbuches aus. Wirklich atemberaubend und spannend geschildert.

    Hinzu kommt noch eine Liebe über alle Barrieren hinweg, eine außergewöhnliche und doch eigentlich nur logische Allianz mit einem der Kontrahenten, um die Spannung im Buch zu erhöhen.

    Einziges Manko (ohne Punktabzug), das Buch endet leider und wie so üblich in einem Cliffhanger. Nix zu machen. Da müssen wir durch.

    Vanida Karun hat das Hörbuch zu einem Hörgenuss werden lassen. Eine Stimme voller Inflektionen und hoch modulierbar, zieht sie jeden Hörenden nach nur wenigen Worten in ihren Bann. Chapeau, wie sie das gesprochen hat.

    Das geheimnisvolle und anziehende Coverbild und der interessante Klappentext lassen Buch/Hörbuch zu einem Eyecatcher werden.

  • Klappentext

    Jeden Tag muss Oraya ums Überleben kämpfen. Als adoptierte menschliche Tochter des Vampirkönigs lebt sie in einer Welt, die darauf ausgerichtet ist, sie zu töten. Ihre einzige Chance, jemals mehr als nur Beute zu sein, ist die Teilnahme am Kejari: ein legendäres Turnier, das von Nyaxia veranstaltet wird – der Göttin des Todes.

    Damit Oraya überhaupt den Hauch einer Chance hat, muss sie ein Bündnis mit ihrem größten Gegner eingehen: Raihn. Alles an ihm ist gefährlich. Zum Töten geboren ist er skrupellos und dazu auch noch ein Feind ihres Vaters. Doch am meisten Angst macht Oraya nicht das Kejari oder die mögliche Niederlage oder der Tod, sondern dass sie sich auf seltsame Weise zu Raihn hingezogen fühlt. Als wäre das nicht genug, braut sich – wie eine düstere Vorahnung - ein Sturm zusammen und erschüttert alles, was Oraya über ihre Heimat zu wissen glaubte. Und Raihn versteht sie vielleicht besser als jeder andere. Doch die immer stärker werdende Anziehungskraft könnte ihr Untergang sein, in einem Königreich, in dem nichts tödlicher ist als Vertrauen und Liebe.


    Über die Autorin

    Carissa Broadbent verfasste bereits mit neun Jahren ihre ersten düsteren Geschichten. Heute schreibt sie Fantasyromane mit starken Heldinnen und einer ordentlichen Prise Romantik. Sie lebt mit ihrer Familie, zwei Kaninchen und einer Katze in Rhode Island.


    Mein persönliches Fazit

    Ich bin zugegeben nicht die größte Leserin von Fantasybüchern und würde im Laden auch eher nicht danach greifen. Dank einer bestellten Bücherbox ist mir vor einiger Zeit dieses Exemplar in die Hände gefallen und um damit mal über meinen eigenen Tellerrand zu schauen, passt es wieder ganz gut. Und es war auch gar nicht so übel, wenn auch aus meiner Sicht ausbaufähig.


    Der Anfang lief für mich ein wenig holperig. Ich war nicht direkt gefesselt und die ersten Seiten lasen sich schon ein wenig zäh. Es wurde für mich erst besser, als es auf die Prüfungen des Kejari zuging. Da kam mehr Schwung in die Erzählung, es passierte mehr, dass man verfolgen konnte. Die Idee des Kejari fand grundsätzlich gut. Man kann sich jetzt darüber streiten, ob die Mischung aus Prüfungen und Hunger-Games sinnvoll ist, ich fand es durchaus unterhaltsam und interessant. Da es dabei auch sehr viel um Taktik geht, hätte ich mir hier allerdings gewünscht, dass es hin und wieder mehr Einblicke in die (möglichen) Taktiken der anderen Teilnehmer gibt, als es jetzt der Fall ist.


    Die Charaktere waren für meinen Geschmack nicht übermäßig ausgearbeitet. Das ist grundsätzlich schon ok, weil die ganze Story eben auch eher einfach gehalten ist. Aber sie bleiben für mich doch oberflächlich und nur so halb interessant. Über Vincent wird viel erzählt, aber es kommt kaum etwas handfestes dabei heraus am Ende. Man bekommt kaum mit, warum er in den Treffen mit Oraya plötzlich so besorgt ist, z.B. Eigentlich schade, denn er hätte ein wirklich spannender Charakter sein können.

    Oraya hatte einige wirklich gute Momente, in den ihre Handlungen, Ängste und Zweifel nachvollziehbar waren, in denen ich mit ihr mitfühlen konnte. Manchmal sollte sie wohl als tough dargestellt sein, es kam bei mir dann leider eher naiv und undurchdacht an. Sowohl Oraya als auch Raihn waren mir grundsätzlich beide sympathisch, wenn auch recht oberflächlich gehalten. Da wäre noch Luft nach oben.


    Die Prüfungen sind blutig und brutal, (wer hiermit Probleme hat, sollte das Buch nicht lesen), Spannung und Action sind auch vorhanden - was mir gefehlt hat, war die Story drumherum. Es wurden nur vereinzelte Erklärungen eingestreut, etwa wie Vincent König wurde und was das Kejari darstellen soll. Aber zu dem Land über das geherrscht wird, über die Aufteilung, das Leben dort, warum es immer wieder zu Konflikten kommt, dazu erfährt man recht wenig. Da die Autorin ihre Geschichte auf mehrere Bücher ausgelegt hat, hoffe ich, dass man in den nächsten Büchern mehr dazu erfährt.

    Weiterlesen möchte ich eigentlich schon. Das Buch hat ein (für mich) fieses und offenes Ende. Und mich würde schon interessieren, wie und ob beide ihre Visionen für eine bessere Welt umsetzen können. Und, was es mir Orayas Herkunft auf sich hat.


    ASIN/ISBN: 3551585512