'Späte Ernte' - Seiten 179 - 271

  • Das Buch gefällt mir weiterhin wahnsinnig gut. :-] Und ich kann kaum aufhören zu Lesen. Mich fesseln die Geschichten der drei Frauen sehr. Lenes Lebensgeschichte finde ich sehr bewegend und traurig und mir tut sie sehr leid. Sie ist so eine starke junge Frau, die versucht sich durchzukämpfen und das Beste draus zu machen. Ich finde, der Prolog macht jetzt immer mehr Sinn, je länger ich lese und ihre Geschichte erfahre.


    Ich habe mir aus ihrem Abschnitt ein paar Sätze notiert, die mich sehr bewegt haben und über die ich viel Nachdenken musste:

    "Doch ein Zurück gibt es nie, und im Laufe ihres Lebens begriff sie, dass das allermeiste Unglück nicht über einen hereinbrach, sondern sich in kleinen Schritten ins Leben schlich. Jeder einzelne unbemerkt und so nebensächlich, dass man ihm keine Bedeutung zumaß. Und wenn man es bemerkt, dann war es schon zu spät . Dann hatte das Schicksal schon seine Fäden gesponnen. " S. 235

    Das trifft es wirklich auf den Punkt.:anbet


    Elisabeth geht in kleinen Schritten auf Valentin zu, das freut mich sehr für sie. Ich hoffe, sie kann auch wieder ein wenig Glück empfinden und ihre Erlebnisse aus der Vergangenheit hinter sich lassen.


    Und mir gefällt es, wie immer wieder die Äpfel und ihre Blüten, Reifung, Ernte usw. eine Rolle in der Geschichte spiele. Ich lerne so ganz nebenbei, wie aufwendig es ist, einen hochwertigen Apfelsaft zu produzieren. Ich denke, ich werde in Zukunft immer wenn ich Apfelsaft trinke, an dieses Buch und an Anna mit ihren Bergäpfeln denken:)

  • Was für ein wunderschönes Kompliment. Ich würde mich wirklich freuen, wenn Anna dich wirklich auch noch begleiten würde, nachdem du das Buch beendet hast

    Oh ich bin mir sicher, dass Anna und auch die anderen Personen aus dem Buch mich noch eine Weile begleiten werden. Ich habe das Gefühl, dass ist ein Roman, der noch länger in mir nachklingen wird.:-]

  • Ich glaube, dieser Abschnitt betrifft eigentlich die Seiten 179 - 271.

    Hab ich geändert, da ist der Büchereule wohl ein Fehler unterlaufen. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Elisabeth geht in kleinen Schritten auf Valentin zu, das freut mich sehr für sie. Ich hoffe, sie kann auch wieder ein wenig Glück empfinden und ihre Erlebnisse aus der Vergangenheit hinter sich lassen.

    Lis` Entwicklung wird wirklich gut beschrieben. Das kann man beim Lesen nachvollziehen. Wie sie langsam auftaut und Vertrauen fasst. Für meinen Geschmack kommt ein neuer Mann etwas zu früh - nach 30 Jahren. Aber zum Trösten ganz okay.

    Es werden ja keine Monate angegeben aber irgendwann hab ich mit gewundert, dass sie so lang abtauchen kann, OHNE in ihrem Laden mal Bescheid zu geben. Sie könnte ja auch in den Bergen abgestürzt sein (so wie sie mit dünnen Latschen im Buch angefangen hat, gar nicht so abwegig.) oder anderes. Auch wenn sie ein familiäres Trümmerfeld hinterlässt, so wundere ich mich doch, dass es neben dem Ehemann gar keine Menschen gibt, die sie vermissen und/oder als vermisst melden. Ich rechne auch immer damit dass die Ladenbesitzerin was in der Zeitung liest.

    Aber der Brief der Geschäftsführerin ist dann eine gute Erklärung (zumindest für eine Weile). Ich überlege, wie lange ich warten würde, bis ich mir Sorgen mache, wenn die Chefin sich gar nicht meldet. Also nach zwei, drei Monaten würde ich mir schon Gedanken machen. :/


    Und mir gefällt es, wie immer wieder die Äpfel und ihre Blüten, Reifung, Ernte usw. eine Rolle in der Geschichte spiele. Ich lerne so ganz nebenbei, wie aufwendig es ist, einen hochwertigen Apfelsaft zu produzieren. Ich denke, ich werde in Zukunft immer wenn ich Apfelsaft trinke, an dieses Buch und an Anna mit ihren Bergäpfeln denken

    Das mit den Äpfeln finde ich auch ganz große Klasse. Das gibt dem Buch und der Geschichte was ganz Eigens.


    Ich bin fast etwas neidisch, dass Lis auf Anhieb so gute Ernte in ihrem Garten hat. Und scheinbar ohne Probleme. Gerade Karotten waren in meinen Anfangsjahren schwierig. So mickrige krumme Dinger. Und einiges wurde gar nichts beim ersten Mal. Trotz diverser schlauer Ratgeber. :lache


    Noch schnell zu Lene. Irgendwie muss sie sich doch wie eine Zuchtstute fühlen. Egal, was Elias für kluge Worte dafür findet. Der Sinn des Lebens ist nicht nur das Kinderkriegen. Klar, so ein Hof wurde immer vererbt. Ja, das ist nochmal eine andere Hausnummer. Aber vielleicht bekommt ja Lene noch mehr Nichten und Neffen und eine/einer von denen könnte dann erben. Dieser Zwang sich zu vermehren. Puh, dass ist damals schon noch heftiger gewesen als heutzutage. Es gab ja auch sehr viele Waisenkinder nach dem Krieg. Auch dass wäre eine Möglichkeit gewesen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Anna hat ihre Freunde zur Verkostung eingeladen und Lis ist nach einigem Zögern dabei. Mir hat gut gefallen, wie ehrlich alle ihre Meinung gesagt haben.


    Der Mann aus Theas Laden, der Eindruck auf Lis gemacht hat, begegnet ihr bei dieser Veranstaltung wieder. Das Verhalten von Lis in Valentins Hotel kann ich nicht wirklich nachvollziehen, aber sie ist ja immer noch verletzt und nicht wirklich bei sich. Anna hat die Furcht in Lis gespürt. Später ist Lis verzweifelt, weil sie sich selbst nicht wiedererkannt hat.


    Anna nimmt Kontakt zu ihrem Freund auf. Es gibt ihn also und ihre Beziehung scheint ungewöhnlich, aber auch eng. Beide brauchen ihre Freiheit und können sie dem anderen auch gönnen.


    Elisabeth weiß, dass sie sich nicht immer verkriechen kann, aber sie fühlt sich wohl hier bei Anna. Mit Elisabeth lerne ich immer mehr über Äpfel.


    Es hat ein wenig gedauert bis Lis den Mut findet, Valentin wieder gegenüber zu treten. Valentin macht es ihr aber auch leicht.


    Aber auch Anna springt über ihren Schatten, als sie sich mit Weichmann in Verbindung setzt.


    Langsam beginnen beide Frauen sich ein wenig zu öffnen. Lis weiß nicht, wer sie ist, wenn sie sich von ihrem Mann trennt. Sie muss sich erst noch finden, bevor sie ein neues Leben beginnen kann. Aber zumindest macht sie den ersten Schritt, als sie Saskia kontaktiert.


    Elias bringt Flüchtende über die Berge. Lene hat immer alles alleine geschafft und er geht davon aus, dass sie seine Hilfe nicht braucht. Dann bringt er Julius, der nach Argentinien will, mit nach Hause und setzt so eine unheilvolle Geschichte in Gang.

  • Noch schnell zu Lene. Irgendwie muss sie sich doch wie eine Zuchtstute fühlen

    Ja der Begriff "Zuchtstute" ist mir auch in den Sinn gekommen und ich finde das auch ganz furchtbar für Sie. Kein Wunder, dass dann ihr Verhältnis zu der Tochter nicht so liebevoll ist, wie man sich das wünscht.

    Elias wäre wahrscheinlich nicht damit glücklich gewesen, den Hof seinen Nichten oder Neffen zu vererben. Es musste schon sein "eigenes Blut" sein, auch wenn es das so natürlich auch nicht ist. Aber das weiß ja dann keiner außer ihnen. Diese Situation ist echt sehr belastend für Lene.

  • Das Buch gefällt mir weiterhin wahnsinnig gut.

    Das kann ich nur bestätigen

    Sie ist so eine starke junge Frau, die versucht sich durchzukämpfen und das Beste draus zu machen. Ich finde, der Prolog macht jetzt immer mehr Sinn, je länger ich lese und ihre Geschichte erfahre.

    Ja, sie ist stark und schafft alles, aber sie ist auch schwach, denn sie steht nicht zu ihrem Tun, sondern lastet es später ihrer Tochter an.

    Ich rechne auch immer damit dass die Ladenbesitzerin was in der Zeitung liest.

    Hat sie bestimmt schon, aber sie ist auch eine Freundin, die Lis die Zeit einräumt, die sie braucht.

    Gerade Karotten waren in meinen Anfangsjahren schwierig. So mickrige krumme Dinger.

    Sie sind bei mir immer toll gewachsen, leider mochten auch die Viecher sie gerne, denn sie waren immer angefressen.

    Aber vielleicht bekommt ja Lene noch mehr Nichten und Neffen und eine/einer von denen könnte dann erben.

    Ich glaube, dass in der damaligen Zeit der "Anhang" der Frau nicht so akzeptiert wurde, als dass sie erben konnten. Es sollte doch immer alles in der Familie bleiben und da gehörten die Neffen und Nichten der Frau nun mal nicht dazu.

  • Ich glaube, dass in der damaligen Zeit der "Anhang" der Frau nicht so akzeptiert wurde, als dass sie erben konnten. Es sollte doch immer alles in der Familie bleiben und da gehörten die Neffen und Nichten der Frau nun mal nicht dazu.

    Man konnte doch sicher einen Erben einsetzen, wenn es keine Kinder gab.

    Ich liebe meine Nichte und meinen Neffen und wenn ich keine eigenen Söhne hätte, könnte ich mir das gut vorstellen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • So, endlich bin ich wieder zum Lesen gekommen.


    Dieser Abschnitt hat mir gut gefallen, das scheibchenweise auflösen der Geschichte passt gut.


    Lenes Geschichte ist wirklich vertrackt. Eigentlich mag sie Julius durchaus auch, aber mit ihm ins Bett gehen um den benötigten Erben zu zeugen, geht ihr dann doch zu weit. Da zieht siecher auch die strenge Erziehung, dass nur der Ehemann derjenige sin darf, der sie berührt. Dazu kommt ja wohl auch noch, dass sie ja theoretisch auch noch Jungfrau sein müsste und damit ihr erstes Mal mit jemanden stattfindet, den sie halt nur sympathisch findet. Und dann eben mit dem Gedanken, dabei möglichst auch gleich schwanger zu werden, was ja auch nicht immer klappt.


    Lis findet langsam zu sich selbst und in Valentin einen verständnisvollen Begleiter. Ich bin gespannt wie sich Lis' Leben weiterentwickelt. Schöne, wie sie in Thea und Anna Freundinnen gefunden hat und auch ihre Geschäftsführerin steht hinter ihr und hält ihr den Rücken frei. Die Mail von ihr fand ich ganz toll.


    Anne traut sich und schreibt Weichmann eine Mail. Ob Lis mit nach München fährt?

    Der Trend zu alkoholfreien Trendgetränken wird ja immer mehr, was ich sehr begrüße. Ich bin immer noch am überlegen ob ich den Starter Pack nicht dringend mal bestellen muss :-)


    Aber jetzt will ich gleich weiterlesen :-)

  • Mir gefällt das Buch ebenfalls weiterhin gut, auch wenn ich die letzten Tage nicht allzuviel weiter gekommen bin. Langsam nähern wir uns der Auflösung des Ganzen.

    Auch wenn sie ein familiäres Trümmerfeld hinterlässt, so wundere ich mich doch, dass es neben dem Ehemann gar keine Menschen gibt, die sie vermissen und/oder als vermisst melden.

    Das hat mich auch gewundert. Sehr traurig, wenn es neben dem Ehemann überhaupt keine andere Bezugsperson im Leben gibt. Keine Verwandte, Feunde, Nachbarn ... - schon krass. Und die Geduld der Geschäftsführerin gut und schön, aber sie muss sich doch nach Monaten ohne Lebenszeichen (große) Sorgen machen. Kann man wirklich monatelang so mir nichts, dir nichts abtauchen?


    Man konnte doch sicher einen Erben einsetzen, wenn es keine Kinder gab.

    Ich kenne das so, dass in solchen Fällen manchmal auch "Ziehkinder" angenommen wurden. Gerne auch aus der näheren Verwandschaft. Die kamen als Kinder auf den Hof und wurden dort wie eigener Nachwuchs aufgezogen - und später haben sie geerbt. Kinderlosigkeit gabs auch schon früher, egal aus welchen Gründen. Schade, dass Lene und Elias überhaupt nicht über andere Möglichkeiten geredet haben - wieder diese Sprachlosigkeit!

    Dazu kommt ja wohl auch noch, dass sie ja theoretisch auch noch Jungfrau sein müsste und damit ihr erstes Mal mit jemanden stattfindet, den sie halt nur sympathisch findet. :-)

    Mal ne delikate Frage: dass Elias keinen Nachwuchs mehr zeugen kann ist klar. Aber Sex? Das müsste doch möglich sein, oder? Und würde Lenes Sehnsucht nach Nähe vielleicht etwas stillen.


    Und mir gefällt es, wie immer wieder die Äpfel und ihre Blüten, Reifung, Ernte usw. eine Rolle in der Geschichte spiele.

    Besonders das Äpfel auszupfen fand ich interessant! Unser Apfelbaum hat auch jedes zweite Jahr sehr viele Äpfel, dann wieder fast keine. Ich weiß, dass ich sie eigentlich ausdünnen sollte - brachte es aber bislang nicht übers Herz (konnte das Lis Vorbehalte voll und ganz verstehen :)). Warum das so ist, wusste ich bislang nicht, die Erklärung mit den Knospen und Blüten fand ich deswegen sehr aufschlussreich. Werde diese Erkenntnisse bei nächster Gelegenheit (theoretisch ist heuer wieder ein ertragreiches Jahr dran) sicher anwenden! :thumbup:


    Aber auch abgesehen von meinem persönlichen Nutzen fand ich das Thema Äpfelanbau wunderbar eingebaut!


    Lis hat mich mit ihrer nächtlichen Aktion mit Valentin sehr überrascht. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut!


    Ob Lis mit nach München fährt?

    An die Möglichkeit habe ich noch gar nicht gedacht! Aber du hast recht - das würde ja wunderbar passen! :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Mal ne delikate Frage: dass Elias keinen Nachwuchs mehr zeugen kann ist klar. Aber Sex? Das müsste doch möglich sein, oder? Und würde Lenes Sehnsucht nach Nähe vielleicht etwas stillen.

    Tja, wäre sicher möglich, aber man hat ja früher nicht über Sex gesprochen. Un alles was nicht der Fortpflanzung diente, ist doch Sünde! Vermutlich war einfach beiden nicht bewusst, dass man sich auch auf anderen Wegen im Zweifel gegenseitig Spaß bereiten kann. So wie ich es verstanden hatte, hat Elias doch nur die Hoden verloren? Die Frage ist halt, was da sonst noch so kaputt gegangen ist.

  • Ich habe mir schon gedacht, dass der Mann aus Theas Laden Valentin, der Hotelier sein könnte. Das Lis ihn auf „diese Weise“ benutzt fand ich irgendwie erst mal doof und für mich nicht zur Story / zu Lis' Charakter passend.


    Nun haben wir ja auch eine Erklärung, warum Marco abwesend ist. Da bin ich mal gespannt, ob er noch eine weitere Rolle im letzten Abschnitt spielen wird – denn so wenig präsent, wie er bisher ist, hätte man handlungstechnisch auch gut auf ihn als Protagonisten verzichten können.


    In der Rückblende scheint es, als hätte sich nach dem Tod der Schwiegermutter die Lage verbessert: Elias scheint sein neuer „Zweitjob“ gut zu tun und das, was er heimbringt, erleichtert ihnen natürlich das Leben. Schade finde ich, dass damals nicht über so Themen wie Kinderlosigkeit geredet wurde. Dabei sind doch ganz viele Männer mit Behinderungen und Verletzungen aus dem Krieg zurück gekehrt. So muss sich Lene auch noch Anspielungen gefallen lassen. Komisch, „darüber“ wurde geredet. Aber in vielen Fällen ist es ja leider auch heute noch so, dass Frauen sich gefallen lassen müssen, unverblümt nach Schwangerschaft etc ausgefragt zu werden, während es nicht so selbstverständlich ist, über (gewollte oder ungewollte) Kinderlosigkeit zu sprechen.


    Ich habe mich – wie ihr – auch gefragt, was da wohl alles bei Elias kaputt gegangen ist. Aber ich halte es durchaus für möglich, dass er „nur“ zeugungsunfähig geworden ist und beiden gar nicht bewußt ist, was sonst noch alles möglich ist. Damals war Sex ja noch eher zur Familiengründung „gedacht“ anstatt zum Vergnügen. Man darf nicht vergessen: das war eine ganz andere Zeit, die Menschen waren eher unaufgeklärt und hatten auch keine Erfahrung. Wer vielleicht schon Kinder gehabt hätte, hätte vermutlich schon gewußt, das man das auch „just for fun“ ;-) machen kann. Aber die beiden, die mit Sicherheit jungfräulich in die Ehe gegangen sind... wer hätte es ihnen denn gesagt?


    Der Plan, dass Julius Elias' Platz bei der Zeugung einnehmen könnte, stammt also von Elias. Es ist also nicht so, dass Lene Julius schöne Augen gemacht hätte. Das würde natürlich auch im Prolog erklären, warum Lene so kalt zu Gisela ist – sie hat vermutlich weder Elias, noch Gisela, noch sich selbst verziehen...


    Ich war anfangs zwar wenig begeistert von Lis' Nummer mit Valentin, aber die weitere Entwicklung der beiden sagt mir mehr zu. Und Lis' geht langsam mehr aus sich heraus. Es ist ja eigentlich auch nur eine Frage der Zeit, bis die wahre Geschichte ans Licht kommt. Zumindest scheint sie in ihrem alten Leben mit Saskia eine Stütze zu haben...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe mich – wie ihr – auch gefragt, was da wohl alles bei Elias kaputt gegangen ist. Aber ich halte es durchaus für möglich, dass er „nur“ zeugungsunfähig geworden ist und beiden gar nicht bewußt ist, was sonst noch alles möglich ist. Damals war Sex ja noch eher zur Familiengründung „gedacht“ anstatt zum Vergnügen. Man darf nicht vergessen: das war eine ganz andere Zeit, die Menschen waren eher unaufgeklärt und hatten auch keine Erfahrung.

    Lene wusste zumindest, wie ein Kind entsteht und dass Elias als Mann nicht einigermaßen Bescheid weiß, kann ich mir fast nicht vorstellen. Und damals hatten zumindest die Männer ganz bestimmt Sex auch zum Vergnügen (man denke nur an die ganzen unfreiwillig geschwängerten Mägde).

    Die Frage ist halt, was da sonst noch so kaputt gegangen ist.

    Genau das ist die Frage. Wahrscheinlich auch einiges im Kopf. Und Elias - zumindest momentan - mit dem nicht zu erfüllenden Druck, ein Kind zu zeugen, nicht klarkommt. Denn sonst müsste sich doch zumindest irgendwann mal Begehren regen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich habe eben Seite 179 gelesen und eigentlich hoffe ich sehr, dass sich zwischen Lis "und dem Mann aus Theas Laden" keine Liebesgeschichte entwickelt.

    Das wäre mir erstens zu früh und zweitens irgendwie doch zu "einfach", ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll. ;-)

    So quasi maßgeschneiderte Jeans findet zu maßgeschneiderter Jeans. Ist nicht böse gemeint.........aber das waren die ersten Gedanken, die mir in den Kopf kamen..........:)

  • Ich bin noch ziemlich am Anfang von diesem Abschnitt und das Verhalten von Lis hat mich auch etwas überrascht und abgeschreckt.

    Aber Valentin macht ja mit und scheint auch zu verstehen, was Lis dazu gebracht hat sich ihn zu nehmen...............


    Nun erklärt ihr Anna die Handausdünnung bei den Apfelbäumen.............interessant, erinnert mich an das Ausgeizen bei Tomaten und bei Weintrauben geht man doch ähnlich vor, nicht wahr?

    Die Stärksten überleben............


    Mir persönlich gefallen die Abschnitte mit Lene und Elias besser als die Abschnitte mit Elisabeth und Anna.