Die Farbe des Feuers – Jakob Augstein

  • Verlag: Aufbau, 2024


    Kurzbeschreibung:

    Ein vornehmes Haus im Süden, zwei Frauen, die sich lieben und ein Fest, auf dem kein Segen liegt: Auf dem Anwesen einer Industriellenfamilie in der Provence wird die Hochzeit der Tochter Rebecca vorbereitet. Wehmütig macht sich ihre Freundin Swann auf den Weg nach Südfrankreich. Swann liebt Rebecca, die Gabriel heiratet, der wiederum nur seine Kunst liebt, aber immerhin adelig ist. Und dann ist da noch Sami. Auch er liebt Rebecca. Aber er ist nur der Gärtner und ein Muslim. Ausgerechnet jetzt hat es ihn nach Paris verschlagen, und während sein Orangengarten zur Bühne einer Hochzeit wird, die nicht sein sollte, blickt er vom Dach der Kathedrale Notre-Dame hinab auf eine Welt der Sünde.


    Über den Autor:

    Jakob Augstein, geboren 1967, ist Verleger und Publizist. 2022 erschien sein Romandebüt »Strömung«.


    Mein Eindruck:

    Das Personal dieses Romans bewegt sich in einer wohlhabenden, elitären Gesellschaftsschicht.

    Nicht ganz einfach, sich mit diesen Figuren zu identifizieren.

    Die Beziehungen, die sie zueinander haben, wirken leicht diffus, z.B. die Liebe zwischen Swann und Rebecca, die aber plant, einen Mann zu heiraten. Dieser Mann, Gabriel hat auch einige Abschnitte im Text.

    Auffälliger sind aber die mit dem Gärtner Sami, der ebenfalls Rebecca liebt, zurzeit aber bei Bauarbeiten an Notre Dame verweilt. Er ist eine sehr interessante Figur, doch warum ihn Augstein als Muslim in die Nähe zum Brand schiebt, bleibt mir unklar. Ich bin da skeptisch.

    Augstein versteigt sich aber mehrmals an provokanten Themen, z.B. gibt es einen langen Abschnitt, der detailliert einen Stierkampf in all seiner Grausamkeit zeigt, und die Faszination der Zuschauer. Für die Protagonisten dieses Buches gelten anscheinend keine Regeln.


    Was den Roman teilweise rettet, ist die Sprache, die viel Atmosphäre erzeugt und manches ist wirklich gut ausformuliert. Der Text profitiert dabei auch von dem Schauplatz Südfrankreich.

    Die Prosa erscheint mir als eine helle, warme Stimmung, ungefähr wie die Farben auf dem Cover.


    Ich denke, Augstein hat sich seit seinem ersten Roman „Strömung“ literarisch weiterentwickelt und wirkt jetzt nicht mehr wie ein Walser-Plagiat.


    ASIN/ISBN: 335104223X

  • Nicht so, wie erwartet


    Die Rezension des Romans, Die Farbe des Feuers, von Jakob Augstein, fällt mir schwer.

    Die teilnehmenden Personen sind alle super reich und ziemlich dekadent.

    Da wurde ordentlich viel Rotwein getrunken.

    Der einzige Mensch, der nicht reich ist, ist der arabische Gärtner.

    Das der dann noch an dem Brand von Notre Dame beteiligt sein sollte, gefällt mir gar nicht. Der Verdacht wurde von Anfang an eingestreut.


    Ich habe den Roman sogar bis zum Ende gelesen, aber tut mir leid, das war keine Lektüre für mich.