R. F. Kuang - Yellowface

  • Titel: Yellowface

    Autorin: R. F. Kuang

    Seiten: 384

    Verlag: Eichborn


    Inhalt


    Autorin

    Zitat

    Rebecca F. Kuang ist New York Times-Bestsellerautorin und für den Hugo, Nebula, Locus und World Fantasy Award nominierte Autorin. Sie ist Marshall-Stipendiatin, Übersetzerin und hat einen Philologie-Master in Chinastudien der Universität Cambridge und einen Soziologie-Master in zeitgenössischen Chinastudien der Universität Oxford. Zurzeit promoviert sie in Yale in ostasiatischen Sprachen und Literatur.


    Meinung:

    Yellowface fällt gleich mit der Türe ins Haus. Es ist von der ersten Seite an kein Geheimnis, wie die Protagonistin über ihre “Freundin” Athena Liu denkt: Sie ist eifersüchtig, missgönnt Athena den Erfolg und hätte am liebsten, was sie hat.

    Als Athena aufgrund eines Unfalls stirbt, ist June geschockt, überfordert und muss den Tod verarbeiten. Doch sie hat noch während ihre Freundin starb das Manuskript für ein neues Buch mitgenommen. Das erste Drittel des Buches dreht sich um das Thema. Welchen Schatten Athena auf Junes Leben wirft. Die Auf und Abs der Buchindustrie. Und dann: Der Durchbruch für June mit der gestohlenen Idee. Doch sie hat viel Arbeit hinein geschickt und die Frage steht im Raum: Wie viel gehört ihr? Wie viel findet sich noch vom ursprünglichen Werk im Endprodukt?

    In der Ich-Perspektive wird der Verarbeitungsprozess beschrieben, Junes Selbstüberzeugung, dass es ihr zustehe, zu tun was sie eben tut.


    Ab hier leichte Spoiler:


    Das Buch beginnt langsam tiefer einzusteigen. Es geht um kulturelle Aneignung. Um Diversität und um die Buchbranche. Und ab einem gewissen Punkt eben auch um die Schattenseiten von den Sozialen Medien: Die Behauptung, June habe das Buch gar nicht geschrieben, geht durch die Decke. Und obwohl es im ersten Moment keinen Beweis gibt, außer dieser Behauptung, geht alles durch die Decke. Wer sich selbst ein wenig mit den “Twitter Skandalen” in Booktwitter beschäftigt oder es mal erlebt hat, findet sich sofort wieder.

    Alles schaukelt sich hoch. Es gibt Morddrohungen… das ganze Prozedere.

    Etwa ab der Hälfte begann das Buch für mich abzuflachen. June versinkt im Selbstmitleid und trotz der Ich-Perspektive verliere ich irgendwann den Draht zu ihr. Und das Mitgefühl. Aber ich wollte natürlich trotzdem wissen, was passiert. Wie geht es für sie weiter? Wird sie endgültig überführt?

    Und dann das Ende… Es lässt viel offen, wie es weiter geht. Aber vor allem hatte ich am Ende den Gedanken: “Okay, und das wars jetzt?”


    Das Buch war kurzweilig, ich habe es binnen weniger Tage durchgelesen und es hat mich aus einer Leseflaute gelockt.


    Die Übersetzung ist gut gelungen. Es wird konsequent gegendert, was im Kontext des Buches glaubwürdig und flüssig funktioniert. Es passt zum Grundthema “Diversität”.

    Ich denke das Buch kann viel Diskussionspotential mitbringen. Es reicht für mich leider jedoch nicht an “Babel” heran.


    ASIN/ISBN: 3847901621

  • June hat einen Bestseller geschrieben - oder doch nicht?


    Als die Amerikanerin June Hayward mit ihrer Freundin, bzw. eher Bekannten seit Studientagen, der chinesischstämmigen Athena Liu deren netflix-Vertrag in ihrem Loft feiert, stirbt diese vor Junes Augen. Unüberlegt und automatisch steckt sie das neue Manuskript von Athena ein, das noch niemand kennt. Darin geht es um das Leid von chinesischen Arbeitern im ErstenWeltkrieg. June ist so davon gefesselt, dass sie beschließt, es zu überarbeiten und druckreif zu machen.

    June, die mit ihrem Debütroman keinen Erfolg hatte, wird als Juniper Song mit "Die letzte Front" endlich zum Bestseller!

    Dieses Buch liest sich wie ein Geständnis oder Tagebuch; June spricht die Leser:innen direkt an (Das durchgehende Gendern im ganzen Roman war für mich gewöhnungsbedürftig. In Artikeln oder Nachrichten hat man sich ja schon daran gewöhnt, aber in einem Roman stört es meinen Lesefluss.)

    Durch die direkte Ansprache von June bekommt man tiefe Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Und ich muss sagen: das gefiel mir nicht. June ist vor Neid zerfressen, eine sehr unsympathische Person, die emotional unterentwickelt und nicht empathisch ist. Sie sucht immer neue Rechtfertigungen, warum sie diese Geschichte veröffentlichen durfte. So eine derart falsche, hinterhältige und unerträgliche Protagonistin hatte ich noch nie. Trotzdem musste ich einfach ALLES erfahren, was für die Schreibkunst der Autorin spricht.

    Ich verurteile Junes Doppelmoral, mit der sie alles bewertet. Sie wechselt auch laufend von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Hat keinerlei Selbstbewusstsein und keine feste, eigene Meinung. Sie schwimmt mit dem Strom und versucht immer, im besten Licht dazustehen und das beste für sich rauszuholen, mit teils widerwärtigen Methoden. Und sie ist lernresistent. Sie lernt einfach nicht aus ihren Fehlern und verhält sich manchmal einfach nur dumm.

    Die Autorin verarbeitet in diesem Roman nicht nur Rassismus (der ein großes Thema ist), Diversität und die Frage der kulturellen Aneignung (Darf jeder alles schreiben? Also hatte June mit ihrer Herkunft überhaupt das Recht, einen Roman über das Leiden chinesische Arbeiter zu schreiben?); auch die Themen Plagiat, die Buchbranche in den USA (was für mich besonders interessant zu lesen war, denn oft denkt man sich: ja, genauso ist es; wobei es in den USA sicherlich noch schwieriger ist als in Europa durch die Buchpreisbindung), die "Diskussions"kultur in den Sozialen Medien (bzw. eher das Mobbing und Shitstorms, vor denen June besonders Angst hatte), Neid, Eifersucht, Intrigen. Somit also auch eine breite Bandbreite der Gefühle.

    Man fiebert mit June mit, wer da wohl so viel Hass auf sie hat und sie derart verunglimpft, und hasst sie trotzdem gleichermaßen wie auch Athena, der sie ihren Erfolg aus diversen Gründen missgönnt hat, denn auch diese war kein einfacher Charakter. Trotzdem hätte ich Athena gern etwas besser kennengelernt; nicht nur aus Sicht von June.

    Auch ein kleiner Krimi ist inkludiert, denn man grübelt bis zum Schluss, wie sich der Tod von Athena wirklich abgespielt hat.

    Doch manchmal wusste man selbst gar nicht mehr, was echt war und was sich June nur ausgedacht hat.

    Den Schluss fand ich leider nicht befriedigend, etwas dünn in der Erklärung, nicht wirklich nachvollziehbar. Aber auch so naheliegend, und deshalb etwas unspektakulär und vorhersehbar. Und June macht wieder dort weiter, wo sie zuvor schon aufgehört hat ("täglich grüßt das Murmeltier"). Doch gleichzeitig ist es auch ein eher offenes Ende, denn man weiß nicht, wie es schlussendlich ausgehen wird und kann auch nicht mit Bestimmtheit sagen: hat June uns das alles erzählt?


    Fazit:

    Ein Roman über das Autor:innen-Dasein, die Buch- und Verlagswelt, Plagiate, Sozial Media und alles, was dazugehört; der alle Gefühle vereint, einen mitreißt, wütend und traurig macht und manchmal nur den Kopf schütteln lässt. Und vor allem wird man nachdenklich.


    :):):):)

  • Inhalt:

    June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten "ganz normaler" weißer Mädchen, so sieht es June zumindest.

    Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs.

    June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.


    Rezension:

    In der Nacht, in der Athena Liu starb, feierte sie gemeinsam mit Juniper Hayward ihren Vertrag mit Netflix.Junie muss mit ansehen, wie Athena qualvoll erstickt und kann nichts tun. Betrunken und unter Schock stehend, nimmt Junie Athenas gerade erst vollendetes Manuskript an sich und überarbeitet dieses.

    Als sie Die letzte Front als Juniper Song veröffentlicht, ist Junie so erfolgreich wie nie zuvor und genießt es, doch sie hat auch Angst. Denn was würde geschehen, wenn jemand ihre Lügen aufdeckt?


    "Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist ein Einzelband, der aus der Ich-Perspektive der siebenundzwanzig Jahre alten Juniper Hayward erzählt wird.


    Wir lernen Juniper an dem Abend kennen, der ihr ganzes Leben verändern wird.

    Sie hat gemeinsam mit Athena Liu in Yale studiert, doch während Athenas Debüt bereits ein Bestseller wurde, floppte Junies Debüt. Die beiden sind keine guten Freundinnen, sehen sich nur alle paar Monate und doch ist es Junie, mit der Athena ihren Vertrag mit Netflix feiern will.

    Junie ist da, als Athena stirbt, ein tragischer Unfall, der Junie jedoch Türen öffnet, weil sie so Athenas letztes Manuskript mitnehmen und ihm den Feinschliff geben kann.

    Doch auch wenn die Veröffentlichung ein voller Erfolg ist und Junie es auskosten kann, endlich mal so erfolreich zu sein wie Athena, so ist die Angst, dass jemand herausfindet, was sie getan hat, ihr ständiger Begleiter.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich mit Juniper doch sehr schwergetan habe. Sie ist sehr neidisch, gönnt Athena ihren Erfolg nicht, geht aber selber über Leichen, um ihren Traum Bestseller-Autorin zu sein, zu verwirklichen. Sie ist ehrgeizig und gibt sich mit nichts zufrieden, hat zum Teil grausame Züge und ist doch sehr selbstgerecht. Sie biegt sich die Wahrheit so zurecht, dass sie schlussendlich selbst an ihre Lügen glaubt. Sie war mir nicht sympathisch, was wahrscheinlich auch beabsichtigt war, aber ich konnte leider nur stellenweise wirklich mit ihr mitfiebern.


    Vielleicht lag es dann an Juniper, dass mich das Buch dann auch nicht ganz so stark mitreißen konnte, wie ich es mir erhofft hatte. Ich mochte die Geschichte insgesamt echt gerne, denn Rebecca F. Kuang spricht sehr spannende Themen an und auch der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen!

    Wir bekommen die unschönen Seiten der Literaturszene zu sehen, erleben mit Juniper Cybermobbing und oft genug wird die Frage gestellt, wer eigentlich über welche Themen schreiben darf.

    Die letzte Front, der Roman, der ursprünglich von Athena geschrieben und von Junie überarbeitet und veröffentlicht wurde, handelt vereinfacht gesagt von einem Chinesischen Arbeitskorps, das im Ersten Weltkrieg an der alliierten Front gekämpft hat.

    Junie ist eine weiße Amerikanerin, während Athena in Hongkong geboren wurde, auch wenn sie nicht dort aufwuchs. Junie Künstlername Juniper Song deutet an, dass sie selbst Asiatin ist, auch wenn sie hier tatsächlich nie vorgibt, Asiatin zu sein, was von vielen kritisch beäugt wird. Darf Junie als Nicht-Asiatin über die Heldentaten von Chinesen im Ersten Weltkrieg schreiben?

    Das Thema Rassismus spielt eine große Rolle und ich mochte es sehr, dass Rebecca F. Kuang wirklich schonungslos viele Aspekte angesprochen und viele interessante Fragen aufgeworfen hat, die mich zum Nachdenken angeregt haben!


    Fazit:

    "Yellowface" von Rebecca F. Kuang lässt mich etwas zwiegespalten zurück.

    Einerseits mochte ich die angesprochenen Themen richtig gerne, weil die Autorin diese schonungslos in die Geschichte eingearbeitet hat und diese mich doch sehr zum Nachdenken angeregt haben. Allerdings bin ich mit Juniper nicht wirklich warm geworden, weil sie mir unter anderem zu skrupellos war.

    Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und ich konnte einiges mitnehmen, sodass ich starke drei Kleeblätter vergebe.

    ASIN/ISBN: 3847901621

  • Die Geschichte von der jungen Künstlerin, die das Werk einer anderen als ihr eigenes ausgibt, ist zwar nicht unbedingt neu, aber die Art, wie Rebecca F. Kuang über die junge Autorin June Hayward erzählt, die das unveröffentlichte Manuskript ihre Freundin Athena Liu unter ihrem eigenen Namen herausbringt, ist von Anfang an gut erzählt. Noch dazu enthält der Roman etliche interessante Informationen über den Literaturbetrieb und den Schreibprozess als solchen. Manche der erwähnten Leiden und Nöte kennt man als Autor zur Genüge. Obwohl manche Aktion und Reaktion etwas extrem erscheinen, ist „Yellowface“ dennoch ein erschreckend realistisches Buch. Ein Psychodrama über alles, was einem alles nach einer Veröffentlichung in und mit der Öffentlichkeit passieren kann. Schade, dass die Geschichte dann auf die übliche unvermeidliche Weise ausging, hier hatte ich noch auf einen letzten überraschenden Kniff gehofft. Gefallen hat mir die Story dennoch.

    Die ungekürzte Hörbuchfassung hat eine Dauer von 10h42min und wird großartig von Milena Karas gelesen. Etwas nervig fand ich allerdings die vielen Gender-Kunstpausen, die den Hörfluss schon gehörig stören. Dadurch war ich auch lange am Überlegen, ob ich dem Roman tatsächlich die volle Punktzahl geben kann und habe mich letztendlich dagegen entschieden. Ohne die vielen „*innen“-Betonungen wäre „Yellowface“ sehr viel angenehmer gewesen.

  • Die Geschichte von der jungen Künstlerin, die das Werk einer anderen als ihr eigenes ausgibt, ist zwar nicht unbedingt neu, aber die Etwas nervig fand ich allerdings die vielen Gender-Kunstpausen, die den Hörfluss schon gehörig stören. Dadurch war ich auch lange am Überlegen, ob ich dem Roman tatsächlich die volle Punktzahl geben kann und habe mich letztendlich dagegen entschieden. Ohne die vielen „*innen“-Betonungen wäre „Yellowface“ sehr viel angenehmer gewesen.

    Ich kann mir vorstellen, dass es im Hörbuch deutlich stärker merklich ist.

    Im Buch an sich fand ich das durchgängige Gendern flüssig und nach ein paar Seiten nimmt man es kaum noch wahr.

  • Blanche Soeren Prescher Ich habe vor kurzem des Genderns wegen ein Hörbuch (Sachbuch) abgebrochen und zurückgegeben. Es fiel sehr auf, Ausblenden war nicht möglich und es störte das Verständnis. Da es nicht das erste Buch war, wo mir das Gendern Probleme beim Lesen bereitete, werde ich wohl in Zukunft darauf achten müssen.

  • Titel: Yellow Face

    Autorin: Rebecca F. Kuang

    Übersetzt aus dem Englischen von: Jasmin Humburg

    Verlag: Eichborn

    Erschienen: Februar 2024

    Seitenzahl: 384

    ISBN-10: 3847901621

    Preis: 24.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten "ganz normaler" weißer Mädchen, so sieht es June zumindest. Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.



    Die Autorin:

    Rebecca F. Kuang ist New York Times-Bestsellerautorin und für den Hugo, Nebula, Locus und World Fantasy Award nominierte Autorin. Sie ist Marshall-Stipendiatin, Übersetzerin und hat einen Philologie-Master in Chinastudien der Universität Cambridge und einen Soziologie-Master in zeitgenössischen Chinastudien der Universität Oxford. Zurzeit promoviert sie in Yale in ostasiatischen Sprachen und Literatur.



    Meine Leseeindrücke:

    Freundliche Unterhaltung. Ein Buch zum schnellen Lesen. Stellt keine großen Ansprüche an seine Leser und ist halt kurzweilig und entspannend. Dieser Roman hat mich gut unterhalten und mich an keiner Stelle gelangweilt. Als sehr störend hab ich das Gendern empfunden. Ob das an der Übersetzerin lag kann ich nicht sagen, da ich nicht weiß ob es in der englischen Sprache auch diese Idiotie des Genderns gibt.

    Nette Unterhaltung mit einem dicken Minuspunkt für das Gendern.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe das Buch im Original gelesen und, inspiriert von der Diskussion um das Gendern in dem Roman, noch einmal in die deutsche Version geschaut.


    Vorab: Natürlich wird im Original nicht gegendert, wie auch im Englischen. Allerdings sind political correctness und die Frage, was wer sagen und schreiben darf, schon wichtige Themen in dem Buch, sodass mir das Gendern hier tatsächlich positiv aufgefallen ist - es passte zu ihr.


    Ich kann jetzt allerdings nichts dazu sagen, ob im Verlauf des Buches ein Gewöhnungseffekt eintritt, weil ich nur ein Kapitel der Übersetzung gelesen habe.

  • Ich habe den Roman auf Englisch gelesen, allerdings abgebrochen. Ich habe keine größeren Probleme mit dem Gendern, aber ich finde es einen sehr mutigen, aber auch irgendwie übergriffigen Eingriff in das Original. Wäre das ein deutschsprachiger Roman, dann ja, vielleicht würde das Gendern passen. Aber wenn jetzt sogar so weit in die Handlung eingegriffen wird, dass die Figur bewusst gendert, dann bitte, wo hört das dann auf? Da speziell deutsche Grammatik und Syntax im originalsprachlichen Kontext keinen Sinn machen, müsste man die ganze Handlung ja nach Deutschland verlegen.