Giftgrün in alten Büchern

  • Heute habe ich in unserer Zeitung (Erlanger Nachrichten) gelesen, dass besonders alte, grüne Bücher mit Arsen belastet sein könnten - :yikes - was bei größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann!


    Diesen NZZ-Artikel habe ich dazu im Netz gefunden (neben einigen anderen zu diesem Thema).


    Das wusste ich noch nicht und werde künftig vorsichtiger mit der Handhabung von alten Büchern sein.


    Dazu noch der Wikipedia-Link zu der damals verwendeten Farbe Schweinfurter Grün.

    Zitat


    1882 wurde Schweinfurter Grün als Farbstoff in Deutschland verboten,

    Demnach sollte es eigentlich nur wirklich sehr alte Bücher betreffen. Aber vielleicht haben ja einige von Euch so antike Exemplare.

    :wave

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich besitze selber kein solches giftgrünes Buch, habe die Info aber schon mal in einem meiner Bücher über allerlei gesammelte bibliophile Fakten aufgeschnappt. Moers hatte schon recht, es gibt sie, die gefährlichen Bücher. :lache

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich besitze ein Buch von 1766, aber das hat einen Grauen Umschlag.

    Glück gehabt.

    Schön! Fasst Du das nur mit Handschuhen an und hast es in einer gesonderten Vitrine?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Mit Schweinfurter Grün, arsenbelastet, waren auch die Wandtapeten in vielen Barockschlössern bemalt. Ein enormes Problem, bisher noch nicht vollständig gelöst. Es kommt auf die Konzentration ppm an.

  • Ich besitze selber kein solches giftgrünes Buch, habe die Info aber schon mal in einem meiner Bücher über allerlei gesammelte bibliophile Fakten aufgeschnappt. Moers hatte schon recht, es gibt sie, die gefährlichen Bücher. :lache

    ;) Mir fiel da eher der Roman von Umberto Eco Der Name der Rose ein. Wer weiß, vielleicht wurden ja besonders Bücher so behandelt, die im Vatikan auf dem Index standen :/

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Mit Schweinfurter Grün, arsenbelastet, waren auch die Wandtapeten in vielen Barockschlössern bemalt. Ein enormes Problem, bisher noch nicht vollständig gelöst. Es kommt auf die Konzentration ppm an.

    Da würde mich mal interessieren, wie lange die Drucker und Buchbinder schon wussten, dass Arsen giftig ist.

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Da würde mich mal interessieren, wie lange die Drucker und Buchbinder schon wussten, dass Arsen giftig ist.

    Nun ist Arsen ja eines der am längsten bekannten Gifte und wurde schon zu römischer Zeit zur Ungezieferbekämpfung verwendet und auch für so manchen Mord. Wahrscheinlich ist Arsenicum aber noch viel älter, auch die ägyptischen Mumientücher enthielten Arsen. Später, in der Renaissance, sagte man den Borgia nach, Unliebsame mit weißem und gelbem Arsen aus der Welt zu schaffen. Man kannte schon damals sehr genau die gastrointestinalen Symptome einer Arsenvergiftung, die der Pilzvergiftung ähnlich waren.

    Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts war Arsen das beliebteste Rattengift und in Massen von Haushalten zu finden.

    Die Frage ist also: wussten die Arbeiter, w i e v i e l Arsen in ihren Farben war?

    Da sind wohl Zweifel berechtigt.

    Die Weltgeschichte des Arsens wäre ein interessantes Thema. 😉

  • ;) Mir fiel da eher der Roman von Umberto Eco Der Name der Rose ein.

    Ja, daran hab ich natürlich auch gedacht. :grin


    Bezüglich Arsen könnte ich mir vorstellen, dass man zwar wusste, dass es bei Einnahme giftig ist, aber vielleicht noch nichts wusste über Berührung und "Ausdünstung". :gruebel

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Nun ist Arsen ja eines der am längsten bekannten Gifte ...

    :

    Die Frage ist also: wussten die Arbeiter, w i e v i e l Arsen in ihren Farben war?

    Da sind wohl Zweifel berechtigt.

    Die Weltgeschichte des Arsens wäre ein interessantes Thema. 😉

    Ja, bestimmt!

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • In der Unibib in Bielefeld wurden bestimmte alte Bücher aus dem Verkehr gezogen und gesondert verwahrt, um genau zu untersuchen, welche belastet sein könnten.

    Gefahr besteht wohl wirklich nur, wenn man die Finger befeuchtet, um die Seiten umzublättern und die dann wieder in den Mund steckt.

    Eben wie im Namen der Rose.


    Über die Giftigkeit von vielen Stoffen wusste man lange viel zu wenig. Auch Farben zum Bemalen von Porzellan oder Steingut enthielten wohl früher radioaktive Stoffe.

    Es graust einem, das zu lesen:

    "Radium Girls"

  • Schön! Fasst Du das nur mit Handschuhen an und hast es in einer gesonderten Vitrine?

    In Ermangelung einer Vitrine bisher nicht. Anfassen tu ich es eher selten, da es schon recht zerfleddert ist. Mein Ur-Ur-Opa war der letzte, der es las. Ist aber auch eine Theologische Schrift, die für mich als Ungläubigen ziemlich langweilig erscheint.


    Alternativ vielleicht einfach ein Stückchen Thunfisch essen :lache

    Ja, doch. Kommt schon mal vor. :schnellweg

  • Über die Giftigkeit von vielen Stoffen wusste man lange viel zu wenig. Auch Farben zum Bemalen von Porzellan oder Steingut enthielten wohl früher radioaktive Stoffe.

    Es graust einem, das zu lesen:

    "Radium Girls"

    Das ist auch ein sehr interessanter Artikel.

    Ja, gerade im Arbeitsschutz musste immer erst Gravierendes geschehen bevor sich ordentlich um die Arbeiter gekümmert wurde.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte