Nach den Fähren - Thea Mengeler

  • Wallstein, 2024

    175 Seiten



    Kurzbeschreibung

    Auf einer vormals beliebten Urlaubsinsel bleiben mit einem Male die Fähren aus und mit ihnen die Urlauber. Das Leben kommt zum Stillstand, die meisten Bewohner verlassen die Insel, nur ein paar wenige harren aus. Hoffend auf eine Rückkehr der Fähren und isoliert voneinander gehen sie den immergleichen Tätigkeiten nach. Das Leben dieser Übriggebliebenen ändert sich erst, als ein Mädchen namens Ada auf unerklärliche Weise im Sommerpalast erscheint und die Nähe zu dem ehemaligen Hausmeister sucht. Ihre Fragen nach seiner Vergangenheit und nach der der Insel führen zu einem Umbruch, der auch dann nicht mehr aufzuhalten ist, als Ada so plötzlich verschwindet, wie sie aufgetaucht ist. Mehr und mehr verweben sich die Geschichten der Figuren, die beginnen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen - und mit der Frage, ob eine Rückkehr der Fähren überhaupt wünschenswert ist.



    Über die Autorin

    Thea Mengeler geb. 1988, aufgewachsen in Krefeld, studierte Literarisches Schreiben und Kommunikationsdesign in Hildesheim, Kiel und Istanbul. Sie war Finalistin beim 28. open mike sowie Styria Artist in Residence 2022. Aktuell lebt sie als freiberufliche Autorin und Texterin in Hannover. 2022 veröffentlichte sie ihr Debüt »connect«.



    Mein Eindruck

    Nach den Fähren erzählt von Verlusten und Isolation.


    Es sind nur einige übriggebliebene auf einer Insel, die früher gut vom Tourismus lebte. Doch heute legen keine Fähren mehr an, Touristen waren schon lange nicht mehr in den Hotels. Die cafes und Geschäfte sind geschlossen. Es ist eine versehrte Landschaft. Versorgung gibt es auch nicht mehr.


    Die die blieben versorgen sich selbst, es ist knapp genug. Zu ihnen gehört der Hausmeister, der unverdrossen sich weiter um die Hotelzimmer kümmert, und um Ada, anscheinend das einzige Kind auf der Insel.


    Dann gibt es noch eine Doktorin, einen Barmann, ein ehemaliger Soldat, eine Bäckern, ein Pastor und die Frau vom General, die ihren dementen Mann versorgt. Es sind zum Teil wirklich gute Porträts.


    Und es gibt das Warten darauf, dass die Fähren wieder fahren.


    Es ist sinnbildlich für viele aussterbende Dörfe, Firmen, die schliesen mussten oder überhaupt der Perspektivlosigkeit.


    Die Autorin hat einen entsprechenden Ton gefunden. Die Kapitel sind kurz, der Stil verknappt.


    An manchen Stellen ist es mir zu statisch. Manches ist zu plakativ oder erwartbar. Es gibt zu wenig überraschendes. Man hat schon kapiert, ohne viel nachdenken zu müssen.


    Kann aber auch sein, dass ich es nur so empfinde, da ich solche Romane dieser Art schon öfter gelesen habe.


    Aber auch Nach den Fähren ist kein schlechtes Buch, auch wenn mir der letzte Kick fehlte.



    ASIN/ISBN: 3835355856