Führerschein - Prüfung, Fahrverhalten, Angst?

  • Solas
    Damit habe ich auch angefangen, allerdings erstmal auf einem Parkplatz, da ich total Angst hatte einen Unfall zu bauen. Doch ich hab festgestellt, dass ich mit jeder Minute die ich am Steuer sitze ruhiger werde und besser fahre. Ich denke, ich mache ganz gute Fortschritte wenn ich so weiter mache :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Sehr interessantes Thema, da man meiner Meinung nach einiges über eine Person erfährt, wenn man ihren Fahrstil kennt.


    Ich hab die Theoretische ohne Probleme auf Anhieb geschafft, bei der Praktischen hatte ich beim ersten mal kleine Differenzen mit dem Prüfungsexperten, die für ihn massgebend waren. Finde es bis heute lächerlich, mit welcher Begründung er mich hat durchfallen lassen. Beim zweiten mal hatte ich einen anderen Prügungsexperten und hatte keine Probleme.


    Ich bin ein sehr ruhiger Fahrer. Mein Tempo ist stets angepasst und meist knapp über der erlaubten Limite (in der Schweiz tut man gut daran, nicht zu schnell zu fahren - denn das kann schnell sehr, sehr teuer werden). Auch auf Deutschen Autobahnen fahre ich nie schneller als 150. Ich bin immer aufmerksam und war noch nie in einen Unfall verwickelt, egal welche bescheuerten Manöber die andern auch durchgeführt haben.


    Ich fahr wann immer möglich rechts. Leute, die auf 3-spurigen Autobahnen konstant unnötig in der Mitte fahren halte ich für Deppen.
    Bin ich links am Überholen und ein Raser kommt von hinten an, habe ich damit keine Probleme - ich nutze die nächste Möglichkeit, die Spur zu wechseln. Ich denke aber nicht daran, für ihn mein Tempo zu erhöhen oder irgendwelche idiotischen Manöver durchzuführen (z.B. kurzfristig Spur wechseln und voll in die Eisen steigen).


    Drängler haben bei mir schlechte Karten. Drängler drängen andern Leuten unnötige Risken auf. Wer mir auf der Stossstange hockt lernt Tricks kennen, wie man sich solche Leute wieder vom Hals schafft.


    Ich mag Autofahren ganz und gar nicht. Es verlangt viel Konzentration - aber 90% der Autofahrer scheinen das nicht so zu sehen. Gedankenverlorenes Rumkurven, Essen während dem Fahren, sich alles anschauen ausser die Strasse... man muss dermassen auf jeden Mist gefasst sein, dass mir das auf Dauer zu anstrengend ist. Was ich mag sind anspruchsvolle Bergstrecken mit wenig Verkehr. Da fahr ich gern.


    Von Rasern halte ich prinzipiell nicht viel. Aussagen über das Kompensieren von Komplexen halte ich für sehr glaubwürdig.

  • Zitat

    Original von Trugbild
    Drängler haben bei mir schlechte Karten. Drängler drängen andern Leuten unnötige Risken auf. Wer mir auf der Stossstange hockt lernt Tricks kennen, wie man sich solche Leute wieder vom Hals schafft.


    Da wüsste ich gern mehr drüber. Welche Tricks denn? :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Standard-Trick funktioniert nur bei einigen Automatischen Getrieben (soweit ich weiss) - solange das Gaspedal gedrückt bleibt, hat ein Antippen der Bremse keine Wirkung - aber die Bremslichter gehen an. Und gehen die erstmal an, fällt der Drängler unglaublich schnell zurück. So weit, dass ich mit dem Überholen längst fertig bin und die Spur wechseln kann. Dann hat er freie Bahn und belästigt mich nicht weiter - ausser mit blöden Handzeichen und so. Aber sowas lässt mich kalt - da lächel ich ihn einfach nur freunlich an und fahr weiter.


    Hab mir schon anhören müssen, wie wahnsinnig gefährlich das ist usw. Allerdings sehe ich kein höheres Risiko als darin, andern bei 130 auf die Stossstange zu fahren.

  • Ja von dem Trick habe ich auch schon gehört. Und er soll tatsächlich helfen. Ich dachte jetzt, du hast noch andere Tricks drauf :-)


    Was natürlich interessant ist: was macht ihr als Beifahrer eines Rasers bzw. Dränglers?


    Ich habe einen Kollegen der immer drängelt, rast und Lichthupe gibt wenn ihm einer nicht schnell genug ist. Das ist so was von nervig. Ich hab ihm beim letzten Mal gesagt, dass er wie ein verrückter fährt. Und er war sich gar keiner Schuld bewusst.... irgendwie komisch, dass manche Leute nicht begreifen wie sie Auto fahren. Ich kann da nicht still sitzen bleiben und kralle mich immer irgenwo fest weil ich Schiss kriege, dass er einem hinten rein fährt... :wow

    Auch aus Steinen,
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    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Branka
    Was natürlich interessant ist: was macht ihr als Beifahrer eines Rasers bzw. Dränglers?


    Motzen und zugeben, dass ich Angst habe (die kann man in so einem Fall ziemlich schnell bekommen).
    Und wenn sich keine Besserung zeigt, nicht mehr mit demjenigen mitfahren.


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Zitat

    Original von Branka
    Was natürlich interessant ist: was macht ihr als Beifahrer eines Rasers bzw. Dränglers?


    War mal bei einem Kumpel im Auto. Wir wollten in eine Stadt fahren, die ca. 1 Stunde entfernt war - vorher wollte er noch kurz in der Nähe was abholen. Als wir da angekommen sind, bin ich ausgestiegen und hab gesagt, dass er alleine fahren soll, dass mir das zu nervenaufreibend ist. Immer Vollgas, dann wieder Vollstopp, dann wieder Vollgas, dicht auffahren, hektische Fahrbewegungen - da ist man nur noch ein Nervenbündel, wenn man ankommt. Sowas brauch ich echt nicht.


    Was das Rasen betrifft so kommt es drauf an, was man genau unter Rasen versteht. Die angemessene Geschwindigkeit hängt stark von den Umständen ab. Und schnell fahren muss auch nichts mit Hektik zu tun haben.

  • Ich hatte Glück mit meinem Fahrlehrer. Der war ausgesprochen kompetent und konnte sehr gut vermitteln, worauf es beim Fahren ankommt. Meinen Führerschein habe ich nicht pünktlich zu meinem 18. Geburtstag sondern anschließend gemacht. Auf diese Weise bin ich noch in den Genuss gekommen, vom Fahrlehrer zu lernen, wie sich ein Auto bei Schnee verhält und nicht als totaler Frischling am Steuer.


    Meine Bilanz nach 25 Jahren Führerschein sieht eigentlich ganz passabel aus. Es gab einen Unfall bei Glatteis. Da war ich einfach zu schnell und habe mich verschätzt. Passiert ist nur der Stoßstange was. Und dann gab es noch einen nicht verschuldeten Unfall mit einem LKW auf der Autobahn. Danach war mir immer mulmig, wenn LKW-Fahrer auf der Bahn den Blinker gesetzt haben, und ich grade dabei war, sie zu überholen.


    Ansonsten fahre ich gern Auto, aber genauso wenig Probleme habe ich damit, Beifahrer zu sein. Ich kann auch prima im Auto schlafen (solange ich nicht am Steuer sitze ;-) ).


    Überhaupt nicht leiden kann ich diese Hobbyfreizeitpolizisten, die meinen, sie können andere Autofahrer maßregeln, oder erziehen. Diese selbsternannten Hüter der Rechtsordnung haben mehr Komplexe, als mancher Porschefahrer.

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

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