Je älter, desto schwieriger?

  • Hier geht es um das Thema Freundschaften, und zwar um die Frage: Schließen sich Freundschaften leichter, wenn man jung ist? Und wenn ja, woran liegt das?


    Ich bin vor ca. 4 Jahren aufs Land gezogen. Als ich noch kinderlos war, hat es mir nichts ausgemacht, abends oder wochenends längere Autofahrten in Kauf zu nehmen, um meine Freunde zu sehen. Mit Kleinkind ist das nicht mehr so häufig drin.


    Ich war optimistisch, dass ich mit einem Baby ganz schnell Frauen aus der Gegend kennen lernen würde. Das Kennenlernen war auch kein Problem. Ich habe Pekip- und Krabbel- und ähnliche Gruppen besucht und jede Menge nette Frauen getroffen. Einige davon lagen auch auf meiner Wellenlänge, und ich habe zwei sehr nette Freundinnen gefunden, die in meiner unmittelbaren Nähe wohnen - immerhin!


    Dennoch hatte ich mir das Freunde finden wesentlich leichter vorgestellt. Ich merke einfach immer wieder, dass Menschen mich zwar nett finden, aber offenbar keinen Bedarf haben, ihren Freundeskreis um eine Person (oder eine kleine Familie) zu erweitern. Als ich noch in den Zwanzigern war, kam es viel schneller zu Treffen außerhalb von festgelegten Guppen als heute.


    Wie ist das bei euch, falls ihr die 30 schon überschritten habt? Ist euch die Vorstellung, neue Leute in euren Freundeskreis aufzunehmen, angenehm oder eher lästig? Seid ihr noch offen für neue Menschen? Wenn ihr schon lange an einem Ort wohnt: Gebt ihr Zugezogenen eine Chance? Oder habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich?

  • Ich lerne noch immer viele Menschen kennen und bin sogar recht schnell bereit sie in meinen Bekanntenkreis aufzunehmen, aber nicht unbedingt in meinen Freundeskreis. Zwischen beiden Kategorien besteht ein ziemlicher Unterschied und ich würde sagen, ich habe Hunderte von Bekannten, aber nur etwa eine Handvoll Freunde.

  • Ja, Waldfee, ich glaube schon, dass dies auch mit dem Alter etwas zu tun hat. Je älter ich wurde, um so genauer habe ich hingeschaut, ob diese Freunde wirklich Freunde sind.


    Bekanntschaften kannst du überall finden, nur wahre Freunde sind einfach selten.


    Leider habe ich die schmerzhafte Erfahrung machen müssen, dass meine beste Freundin sich anderen zugewendet hat, als sich meine Lebensumstände (Kind) geändert haben. Das tut weh und natürlich bist du danach einfach vorsichtiger.


    Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass es auch entscheidend ist, ob du auf dem Land oder in einer Stadt wohnst. Ich bin in der Stadt aufgewachsen und hatte nie Kontaktprobleme. Vor 18 Jahren bin ich dann auf das Land nahe einer Kleinstadt gezogen und ich habe heute noch Heimweh!!!!!


    Ich habe durch einen Sportverein Kontakte geknüpft, aber hier sind einfach andere Dinge wichtig, z.B. wird genau darauf geachtet, wann du morgens deine Jalousien hochziehst und wieviele Tage du in den Urlaub fährst.


    Also alles in allem glaube ich, dass es entscheidend ist, wo du wohnst (wie tolerent deine Umgebung ist) und wieviel eigene Erfahrungen du im Umgang mit "Freunden" hast. Je älter du wirst, um so kritischer wirst du auch. :wave

  • Ich denke nicht, dass das eine "Alterserscheinung" ist. Wir kommen aus einer Großstadt in NRW und sind vorübergehend für 5 Jahre in ein anderes Bundesland gezogen. Meine Kinder waren damals noch sehr klein und auch ich habe an etlichen Aktivitäten teilgenommen.


    Die anderen Mütter waren nett und freundlich, gingen auf meine Fragen ein, schlossen mich aber irgendwie aus, obwohl ich mich redlich bemüht habe, Kontakt zu finden.
    Irgendwie fühlte ich mich nie dazugehörig und war froh, als wir wieder nach NRW zurückzogen, allerdings in eine andere Stadt als ursprünglich.


    Hier habe ich sehr schnell Wurzeln geschlagen und eh ich mich versah, hatte ich einen netten Bekanntenkreis, aus dem im Laufe der Zeit die ein oder andere Freundschaft wurde.


    Sicher spielt eine Rolle, ob man in ein Dorf oder eine Stadt zieht, aber ich glaube auch, dass die Mentalität der "Landsleute" maßgeblich ist.
    Und da sage mir nochmal einer, die Westfalen seien stur! :grin

  • Zitat

    Original von reza
    Ja, Waldfee, ich glaube schon, dass dies auch mit dem Alter etwas zu tun hat. Je älter ich wurde, um so genauer habe ich hingeschaut, ob diese Freunde wirklich Freunde sind.


    Bekanntschaften kannst du überall finden, nur wahre Freunde sind einfach selten.


    Das seh ich auch so. Ich weiß selbst, dass ich ein nicht ganz einfach zu nehmender Mensch bin. Hab oft einen sehr hohen Anspruch an mich selbst, was Ehrlichkeit z.B. betrifft...und der ist dann oft für den einen oder anderen ZU hoch.


    Ich weiß außerdem, dass ich selbst sehr sensibel bin, grüblerisch oft und manchmal himmelhochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt.
    Das wird mit zunehmendem Alter nicht gerade weniger.


    Ist wie in der Werbung: schmeckt nicht jedem! Dass ich das Gleiche auch anderen in vollem Umfang zugestehe, wissen viele allerdings nicht...und dass, weil ich mich ja selbst und meine Unzulänglichkeiten kenne, auch der Grad der möglichen Toleranz gegenüber den Fehlern anderer sehr hoch ist bei mir.


    Zitat

    Also alles in allem glaube ich, dass es entscheidend ist, wo du wohnst (wie tolerent deine Umgebung ist)


    ...das wäre mir jetzt nicht so aufgefallen?... :wow


    Zitat

    ... und wieviel eigene Erfahrungen du im Umgang mit "Freunden" hast. Je älter du wirst, um so kritischer wirst du auch. :wave


    :write auf jeden Fall! :write



    :wave
    Ikarus

  • Es mag sich hart anhören: Aber ich will gar keine neuen Freunde... wahrscheinlich bin ich doch zum Einsiedler geboren...


    Aber mal im Ernst: Früher war das wesentlich einfacher, als Kind und auch als junger Erwachsener. Nach einigen wirklich bitteren Enttäuschungen bin ich jetzt sehr, sehr vorsichtig geworden, wen ich als meine Freundin bezeichne. Derzeit aktuell habe ich vier sehr gute Freundinnen (davon kenne ich eine seit meiner Geburt, und so lange sind wir auch schon befreundet - immerhin 37 Jahre), mir langt das auch.


    Quantität ist nicht gleich Qualität :grin - irgendwie habe ich es heute Morgen mit Sprichwörtern, wobei mir auch nicht alles einfällt. Aber du verstehst sicher, was ich meine?!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

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  • Echte Freunde habe ich nur zwei. Bekannte habe ich dagegen eine ganze Menge. In der Regel entstehen die Bekanntschaften aufgrund von gleichen Interessenlagen. Als Eishockeyverrückter habe ich in diesem Bereich sehr viele Bekannte mit denen man sich auch ab und an mal trifft. Als Freunde würde ich diese Bekannten aber nicht bezeichnen.


    Dann gibt es natürlich noch die Bekanntschaften, die man gemeinhin als Freunde bezeichnet, die bei genauerem Hinsehen aber doch halt nur Bekannte sind. Mit denen trifft man sich vielleicht zum Grillen oder einfach nur zum Labern. Das sind in der Regel gemeinsame Bekannte von meiner Frau und mir. Freunde im wahrsten Sinne des Wortes sind es aber nicht.


    Als politisch aktiver Mensch kenne ich auch in der Partei eine Menge Leute. Das sind aber weder gute Bekannte geschweige denn Freunde. Das sind halt nur Leute die man kennt.


    Ich denke, dass es unerheblich ist wie alt man ist um Freundschaften/Bekanntschaften zu schliessen. Wer bereit und offen dazu ist, der wird in jedem Alter neue Kontakte knüpfen können.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hm, meine engsten Freunde (das sind 4) habe ich in verschiedenen Zeiten kennengelernt. Die engste Freundin davon vor 17 Jahren, wir sind die besten Freunde. Die anderen lernte ich dann mit der Zeit kennen und obwohl ich älter wurde, wurden es wirklich gute Freunde. Doch nicht jeder darf sich bei mir "Freund" nennen, denn Freundschaft bedeutet mir sehr viel, so dass ich nicht einfach mit diesem Wort arglos um mich werfe.
    Aber es stimmt schon, ich lerne heute schwieriger Menschen kennen als ich es früher getan habe. Vielleicht auch, weil ich die meisten Leute beruflich kennenlerne und eben weniger auf privater Basis. Da entwickeln sich höchstens Bekanntschaften.
    Ich denke, wenn man schlecht Leute kennenlernt, kann das auch daran liegen, dass jeder einfach vorsichtiger geworden ist. Man möchte eben nicht mehr jedem Vertrauen, das kann ich verstehen. Denn ich habe auch schon einige schlechte Erfahrungen gemacht.... :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • hm..unterscheide zwischen Freunde und Bekannte


    Also Bekannte zu finden war früher wesentlich einfacher, einfach deshalb weil ich mehr unterwegs war..und weil es mir im Moment wurscht war, wer und wie die Leute sind, waren.


    Heute finde ich auch noch Bekannte, gucke aber wesentlich genauer hin, ob sich eine Freundschaft mit den Leuten "lohnt"....Ich will Menschen um mich haben, die mir mein Leben angenehmer machen, und keine komplizierten, schnell beleidigten oder sonstwas Typen.


    Mittlerweile erkenne ich rect schnell, wer zu mir passt und wer nicht, und ich mache auch keine Kompromisse mehr.


    Ich hab Uralt-freunde..wir haben auch schon sozusagen Silberhochzeit hinter uns :grin..und auch neuere Freunde...wir passen einfach gut zusammen :-]

  • Zitat

    Original von reza
    Ja, Waldfee, ich glaube schon, dass dies auch mit dem Alter etwas zu tun hat. Je älter ich wurde, um so genauer habe ich hingeschaut, ob diese Freunde wirklich Freunde sind.


    Vielleicht hat es einfach etwas mit wachsender Lebenserfahrung und Menschenkenntnis zu tun, die einen genauer hinschauen lässt, ob man jemand in seinen Freundeskreis aufnimmt.
    Genaugenommen sind voreilig geschlossene Freundschaften in jungen Jahren die Menschen, die man später "nur" in den Kreis der Bekanntschaften aufnehmen würde. Und bei dieser Betrachtungsweise schließt man mit zunehmendem Alter (ich bin auch knapp über 30 :grin) auch nicht weniger "echte" Freundschaften, weil man sorgfältiger auswählt.
    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich noch nicht zu mißtrauisch bin, um mich auf neue Freundschaften einzulassen. Die gibts nämlich auch mit steigendem Alter noch. :-)

  • War es nicht so, dass man als Kind jedes andere Kind, das man gerade kennen gelernt hatte, fragte "Wollen wir Freunde sein?"
    Also bei mir war es jedenfalls so. Die Tatsache, dass man nicht mit jedem wirklich befreundet ist, mit dem man sich häufiger trifft, wird einem meist aber erst viel später bewusst.
    Nachdem wir unsere Kinder bekommen hatten, schrumpfte unser Freundeskreis. Nicht, weil sich alle gegen uns gewandt hatten, sondern weil sich unsere Zeiteinteilungen und auch Interessen nicht mehr so gut verinbaren ließen.
    Damals habe ich - während des Schwangerschaftskurs - eine Freundin gefunden. Wir haben viel zusammen gemacht und sie war lange Zeit die einzige, die ich als Freundin bezeichnet habe. Allerdings kann jetzt (fast 11 Jahre später) leider nur noch sagen, dass sie eine Bekannte ist. Wir verstehen uns noch, aber das Verhältnis hat sich verändert. Keine Ahnung warum. Wahrscheinlich haben wir uns in den ersten Jahren mit den Kinder gebraucht, um Erfahrungen auszutauschen. Jetzt gehen die Kinder eigene Wege, genau wie wir.
    Dafür habe ich im letzten Jahr drei wundervolle (Oh, hört sich das hochtrabend an :grin) Freundinnen gefunden. Einfach so. Ohne zu suchen.
    Und das mit Mitte dreißig :knuddel1

  • Mir fällt auf, dass ich die Formulierung: "Ich hatte mal eine/n gute/n Freundin/Freund, aber dann bin ich enttäuscht worden" schon öfter gelesen oder gehört habe.


    Haftet Freundschaften, jedenfalls den ganz engen, guten das Prädikat "lebenslänglich" an? Hat man bei diesen Freundschaftsbeziehungen fast einen höheren Anspruch als an eine Ehe?


    Meine erste "beste" Freundin, die ich seit der Grundschule kannte, hat mir irgendwann komplett den Rücken gedreht und das hat mich eine Weile sehr mitgenommen. Mir kam das wie ein Vertrauensbruch vor, dabei war es einfach nur die unterschiedliche Entwicklung, die uns gegenseitig fremd werden ließ. Natürlich habe ich damals mit 14 beschlossen, nie wieder mit jemand so eine enge Freundschaft zu schließen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich mir mit dieser Haltung nur selbst schade. No risk, no fun. Allerdings findet das Herantasten seither vorsichtiger statt. ;-)


    Jetzt gibt es ein paar Menschen, die ich im Notfall auch nachts anrufen kann und die das umgekehrt auch bei mir dürfen und diese Freundschaften sind mir eine Menge wert.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Hat man bei diesen Freundschaftsbeziehungen fast einen höheren Anspruch als an eine Ehe?


    Genau das glaube ich... richtige Freundschaften überdauern Beziehungen (bei Ehe kann ich nicht mitreden - aber könnte es mir auch vorstellen)... :-)

  • Mit den Freundschaften ist das so eine Sache. Ich kann mich noch vage an meine Kindheit erinnern, wo man drauflosplapperte:"Du bist heute meine allerbeste Freundin". In dieser Zeit war es sehr leicht Freundschaften zu schließen, aber haben sie gehalten?
    Den wahren Wert einer Freundschaft erkennt man erst, wenn man richtig darüber nachdenkt, also eine bestimmte "Reife" besitzt. So war es sehr einfach als Kind oder Jugendlicher Freundschaften zu beenden oder zu beginnen.
    Aber wahre Freunde erkennt man wirlich erst dann, wenn es einem nicht so gut geht und die sich nicht in schlechten Zeiten abwenden. Davon habe ich zwei beste, aber sie genügen mir.
    So bin ich vor Jahren arbeitslos geworden, meine Tochter war auf Klassenfahrt. Ich telefonierte mit meiner Freundin, klagte ihr mein Leid und sie sagte, los komm zu mir. Das bedeutete, dass ich mich abends um 22.00 Uhr in meinen Wagen setzte und über 400 km in Richtung Berlin fuhr. Nachts, gegen 2. 00 Uhr wartete sie mit einer heissen Wanne und einem Glas Sekt auf mich. Sie schickte mich in die wanne, sie setzte sich davor, wir tranken Sekt, rauchten und ich konnte mir meinen Kummer von der Seele reden. Danach ging es mir wesentlich besser.


    Das Alter spielt eine etwas unwesentliche Rolle. Meine zweite beste Freundin lernte ich erst mit Ende Dreißig kennen. Und auch mit ihr bin ich durch dick und dünn gegangen. Natürlich scheint man es leichter zu haben, wenn man jünger ist. Da verbinden einen die Kinder, oder man unternimmt mehr, man ist viel öfter unterwegs, kann also dann mehr Leute kennenlernen. Aber das hat, wie bereits beschrieben, keine Rolle gespielt.
    Wenn ich es richtig überlege, hat keine der Freundschaften der Jugend sehr lange gehalten, denn auch meine erste Freundin lernte ich erst 1986 kennen.
    Bei mir kommt hinzu, dass ich sehr oft umgezogen bin, dem Job hinterher. Da ist es sehr schwierig Freunde zu halten.
    Wichtig ist es, die Freundschaft zu pflegen.
    Übrigends habe ich noch andere Freunde, mit denen ich mich großartig verstehe. Ja, ich denke, ich bin wohl kontaktfreudig und fühle mich mit anderen Menschen sehr wohl.

  • Wird es schwieriger?


    Hmm ... ich glaube nein. In der Kindheit, Jugend hatte man meist eine größere "Peergroup" - man sah in der Schule jeden Tag mindestens 30 andere Kinder und wenn man jemanden über Jahre hinweg 5 mal die Woche mind. 30 Stunden sieht, neigt man irgendwann dazu den zumindest als guten Bekannten zu sehen.... Also auch wenn man vielleicht weniger "echte" Freunde hatte, so war man zumindest seltener alleine und hat sich wohl weniger Gedanken darüber gemacht - aber "Freunde" (also Menschen die mich mögen und die ich mag und bei denen ich das auch merke) hatte ich früher eher weniger als heute...


    Wenn man älter wird, hat man halt oft viel weniger Zeit und ist mit den Gedanken oft ganz wo anders. Man hat viel mehr Verpflichtungen als in seiner Jugend und die müssen halt vorgehen. Einer der wichtigsten Sozialkontakte ab einem gewissen Alter ist zumeist der Partner, den muss man irgendwie einplanen, dann kommen erst die Freunde....


    Wer Kinder hat, hat es noch schwieriger, denn auch wenn man Job, Partner, Kinder, Hobby, Zeit für sich und Freunde unter einen Hut zu bekommen versucht, hat der Tag ja trotzdem nur 24 Stunden und nach spätestens 3 Tagen ohne Schlaf fordert unser doofer alter Körper einfach seinen Tribut ;-)


    Ich selbst habe schon einige Freunde - die ich allerdings nur noch sehr selten sehe. Wirklich öfters Kontakt habe ich nur zu wenigen (irgendwann wird es einem auch einfach zu mühsam zu versuchen die alte Truppe zusammen zu halten - es hat irgendwie keiner mehr wirklich Zeit)


    Für neue Freundschaften und Bekanntschaften offen bin ich immer und ich habe auch kein Problem jemanden den ich gut finde und mag und von dem ich eben annehme er findet das bei mir auch als "Freund" zu bezeichnen. Tut ja niemanden weh, bzw. ich vergebe mir nichts dabei....


    ein wirklich enger und closer Freund ist er natürlich deswegen nicht, sowas ergibt sich langsam ...


    Habe mal gelesen, dass Freundschaften durchschnittlich ungefähr ein halbes bis ein Jahr dauern bis sie sich festigen ... ich glaube da ist was dran....

  • Natürlich bin ich in erster Linie auf der Suche nach neuen Bekanntschaften, aus denen sich dann im Idealfall eine echte Freundschaft entwickelt. Freundschaften findet man selten und sie wachsen langsam. Umso trauriger ist es, wenn sie auseinandergehen, weil die Interessenlagen sich ändern. Wenn ein Teil Kinder kriegt und der andere nicht, ist das eine ganz typische Situation, an der Freundschaften sich scheiden.


    Mein Gefühl ist, dass viele Menschen gar kein Interesse haben, überhaupt ihren Bekanntenkreis zu erweitern. Aber wie ich auch an euren Antworten sehe, sind die Gründe dafür sehr vielfältig.


    Manche sind mit ein oder zwei guten Freunden vollauf zufrieden. Andere sind enttäuscht worden und wollen das nicht wieder erleben. Die nächsten sind mit ihrem Bekanntenkreis so zufrieden, dass sie keinen weiteren Bedarf haben... Oder die Wellenlänge scheint nicht 100%ig zu stimmen, weshalb man lieber auf Abstand bleibt.


    Ich pflege gerne einen großen Bekannten- und Freundeskreis (was mich zuweilen überfordert...), und wenn sich da Lücken auftun wie in meinem Fall durch Umzug und veränderte Lebensumstände, dann werde ich schnell unglücklich und habe das Bedürfnis, neue Leute um mich zu scharen. Wahrscheinlich bin ich auch zu ungeduldig: Das Gute wächst bekanntlich langsam. :-)