Der Zeitgeist und die Bücher oder ist das Zensur?

  • Mir fällt noch was anderes zu diesem Thema ein...


    Und zwar ist "Rassismus" nicht der einzige Grund zur Zensur oder Verbannung.


    In der 6. Klasse hatten wir alle dieses Buch in Bio gehabt


    ASIN/ISBN: 3407822995


    Ich denke ihr könnt euch schon mal denken, warum dieses Buch damals für einen Aufschrei gesorgt hat...


    Sex


    Es wurde sich beschwert, dass die Bilder in diesem Buch Geschlechtsteile, Sex und den Tod einer Eizelle gezeigt hat.


    https://www.wbfo.org/2014-09-2…ts-also-frequently-banned


    Hier ist der Bericht darüber auf den wir damals gestoßen sind, als wir das Buch gekauft haben...


    Ich finde das ehrlich gesagt richtig albern, weil der Sinn von diesem Buch ist nicht Erotik sondern um Kindern und Jugendlichen Sexualkunde näher zu bringen.


    Immerhin muss man das mit dem Alter irgendwann erfahren und wie stellt man sich das sonst vor, natürlich müssen dann halt Geschlechtsmerkmale gezeigt und erklärt werden.


    Vor allem hat man das ganze sogar recht harmlos dargestellt wie zum Beispiel das die Eizelle in dem einem Comic während sie abstirbt sich verabschiedet und im anderen Comic dann Samen umarmt.


    Besagter Comic mit dem Tod der Eizelle wurde übrigens neu gezeichnet bzw. "zensiert" anstatt zu "sterben" surft die Eizelle davon.


    Jedenfalls wie wir sehen ist dieses Thema von Zensur und Verbannung breiter gefächert, als man denkt...

  • Ich weiß gar nicht, ob es Autoren gibt, die heute noch leben und selbst ihre Werke noch mal überdenken und evtl. anpassen, ich habe zumindest noch von keinem gehört.

    Michael Ende lebt nicht mehr, Otfried Preußler auch nicht. Vor Jahren (also vielen Jahren) habe ich gelesen (wo, weiß ich nicht mehr), daß die Änderung von "China" auf "Mandala" von Ende stammt. Hat Preußler nicht kurz vor seinem Tod noch verschiedenen "Modernisierungen" seiner Bücher zugestimmt? Hat mich nicht interessiert, da wir die alten Originalfassungen besitzen.



    Meiner Meinung nach kommt es auf den Kontext an.

    Da fängt das Problem an. Kontext ist völlig außer Mode und Betrachtung geraten. Alles wird nur durch die heutige, einseitige und "woke" Brille betrachtet und an deren Maßstäben gemessen, denen sich alles gefälligst unterzuordnen hat. (Ich weiß, das ist überspitzt ausgedrückt. Aber nur wenig überspitzt.)



    Ich finde es ehrlich gesagt verstörend, dass in jeder Werbung, in jedem Film nun ums verrecken alle Kulturen mit eingebaut werden müssen, nur damit Deutschland als ach so tolerant dasteht.

    In arabischen Ländern würde doch auch niemand auf die Idee kommen die Frau durch eine deutsche Blonde zu ersetzen....

    :write Das ist etwas, was mich ungemein stört und mich so langsam, aber sicher beginnt davon abzuhalten, deutsche Filme anzusehen. Die Tendenz ist auch in amerikanischen Filmen seit zwei, drei Jahren zu beobachten, aber nicht so holzhammermäßig und aufdringlich wie in deutschen.



    Das ist ein Aufregerthema, und auch ich hätte mich vor vier, fünf Jahren noch tierisch aufgeregt, aber inzwischen frage ich mich, worüber man sich da eigentlich aufregt.

    Ich rege mich konkret darüber auf, daß andere mir ein Buch, das entsprechend deren Vorstellungen "redigiert" wurde, vorsetzen, so daß ich keine Möglichkeit habe, mich selbst mit dem Originaltext auseinanderzusetzen und mir eine eigene Meinung zu bilden.



    Das Problem bei dieser Vorgehensweise wäre allerdings, dass die notorisch Aufgeregten trotzdem gegen die "Classic"-Variante protestieren würden, was darauf verweist, dass die Aufregung eigentlich das Hauptproblem bei diesen ganzen Vorgängen ist, also der unbedingte Wunsch, ganz energisch und kompromissbefreit gegen etwas zu agitieren,

    Exakt. Die "notorisch Aufgeregten" sind immer und überall "notorisch aufgeregt" und vor allem zu Kompromissen (ganz allgemein verstanden) weder in der Lage noch überhaupt bereit. Alles hat nach deren Denke und Willen zu sein, eine abweichende Meinung wird weder geduldet noch erlaubt.


    aber das, was in "Jim Knopf" als rassistisch eingeschätzt wird, ist darin ja nicht rassistisch gewesen,

    Das geht auch aus dem von mir im Eingangspost zitierten Beitrag in der WELT am Sonntag hervor, aus urheberrechtlichen Gründen wollte ich nicht mehr als 3 Sätze zitieren (das ist mW die erlaubte Grenze). Es heißt dort u. a., daß Ende den Begriff "Neger" bewußt nur einer Figur in den Mund gelegt hat, um deren Einstellung ("fehlende Weltoffenheit") zu verdeutlichen. Und weiter, daß Kontext für Thienemann anscheinend keine Rolle spielt.



    Unterm Strich gibt es aber einfach keine unproblematische Lösung für dieses Problem - lässt man es drin, gehen die einen auf die Barrikaden, nimmt man es raus, rotieren die anderen. Würden sich alle ein bisschen entspannen, könnte man vielleicht auch noch über andere Lösungen für dieses Problem nachdenken, aber aufregen ist einfach die Lieblingsbeschäftigung der Gegenwart.

    :write Oder wie sagte es doch der Alte Fritz (König Friedrich II. von Preußen) sinngemäß: In meinem Königreich soll jeder nach seiner Fasson selig werden. Eine Einstellung, die heute völlig außer Mode gekommen ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich finde es ehrlich gesagt verstörend, dass in jeder Werbung, in jedem Film nun ums verrecken alle Kulturen mit eingebaut werden müssen, nur damit Deutschland als ach so tolerant dasteht.

    Ach, mein Arbeitgeber ist ein amerikanischer Konzern und achtet da seit vielen Jahren extrem auf Ausgewogenheit bei den Bildern in Präsentationen, Broschüren, etc. Hat uns anfangs amüsiert, mittlerweile fällt uns eher negativ auf, wenn die Mischung fehlt und 2x mal hintereinander das typische Klischeebild vom weißen, männlichen Chef und der jungen, blonden Mitarbeiterin bemüht wird.

    Zumal das Klischeebild bei uns (international) eben auch nicht der Realität entspricht.

    Ich denke es ist einfach ein langer Prozess, sich da mit gewohnten Bildern und Begriffen umzugewöhnen.

  • :gruebel Nur ein Gedanke zu dem ganz oben verlinkten Artikel:

    Ein seltsames Argument! Seit wann sollen Kinder nicht mehr Wörter kennenlernen, wenn sie in einem für Kinder geschriebenem Buch vorkommen? :hmm

    Meine Kinder haben das Wort "Neger" und die schlimmere Variante erst Mitte der Grundschule kennengelernt, als wir Tom Sawyer und Huckleberry Finn im Fernsehen gesehen haben.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Aber ich finde jeden anzuprangern, der es benutzt einfach nur übelst dumm.

    Wenn jemand es bewusst zur Provokation benutzt, um zu sagen "ich lasse mir nicht den Mund verbieten", obwohl er/sie/dey es besser weiß, dann ist das durchaus dumm, hässlich und rassistisch!

    Zitat

    Was viele von unseren Boomern CDU Politikern nicht verstehen ist auch, dass Filme, Bücher, Musik und Games Kunst sind. Mehr Kunst als eine dumme blaue Leinwand.

    Das ist weder mehr noch weniger Kunst und das lässt sich nicht auf Boomer oder CDU reduzieren. Deine Sichweise finde ich hier sehr engstirnig und eingeschränkt.

    Zitat

    Genau so dämlich fand ich es wie in Deutschland Hitler zensiert wurde bei unserer Version von Wolfenstein.

    Es gibt in Deutschland Gesetze, welche die Verwendung von Hakenkreuzen regulieren. In Videospielen sind sie nun einmal verboten, weil sich gewisse Subjekte daran aufgeilen könnten. Dem Spiel hat es nicht geschadet. Und ich kenne vermutlich deutlich ältere Versionen als du.

    Zitat

    Es ist ein Teil unserer Geschichte und Kunst und diese hat nicht zensiert zu werden.

    Kunst?!? Sorry, aber Wolfenstein als Kunst zu bezeichnen ist schon weit hergeholt. Das ist ein Ego Shooter und wurde von einer amerikanischen Firma entwickelt. Nix "unserer Geschichte und Kunst"!

    Zitat

    Wirklich also da muss man echt mal 1x den Stock aus dem Arsch ziehen, aber Okay da solche Drecks Parteien wie die CDU von uns Jugendlichen eh nicht gewählt wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Partei ihre Wähler verliert.

    Was ich an der Büchereule wirklich liebe ist unter anderem der respektvolle Umgang miteinander und dass Politik keine große Rolle spielt. Dein Ton ist respektlos und deine Art, herablassend über eine Partei zu reden, unangebracht! Dazu noch diese arrogante "wir Jugendlichen wissen alles besser" Art, die im verächtlichen Boomer zum Ausdruck gebracht wird - auf diese Art wird hier normalerweise nicht miteinander geredet, und dass ist auch gut so!

    Zitat

    Vielleicht lehne ich mich weit damit aus dem Fenster, aber... ist es nicht rassistischer Schwarzen zu verbieten ein Maskottchen zu haben?

    Vielleicht mal die Schwarzen fragen, was sie davon halten, dass das "Maskottchen" ein Dienstbote ist?!?

    Dem Teil stimme ich zu, das nervt mich auch.

    Zitat

    Fazit: Wir brauchen keine Zensur oder auf Krampf irgendwelche Gleichberechtigungen, lasst Kunstwerke wie sie erschaffen wurden, aber es ist wohl nun nur noch eine Frage der Zeit, bis auch in Büchern gegendert wird und in der nächsten Hitler Doku wird Hitler schwarz sein.

    Blödsinn. Das ist jüngere Geschichte und diese ist belegt. Da gibt es keine Zweifel wie an ägyptischer Geschichte, oder Jesus Hautfarbe.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

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  • Da ist sie wieder diese Engstirnigkeit, ich hab recht und die anderen unrecht.

    Ich finde es schwierig wenn Parteien als „Der Feind“ bezeichnet werden, einfach nur, weil sie eine andere politische Meinung vertreten. Ich muss die CDU /CSU nicht wählen, aber ich kann deren Ansichten wenigstens respektieren, auch wenn ich sie nicht gut finde. Das gibt für jede einzelne demokratische Partei in diesem Land…. (Über die, die Demokratie abschaffen wollen, müssen wir nicht reden, da gibt es nichts zu respektieren)


    Ich weiss nicht mal zu welcher Generation ich gehöre, es ist mir auch egal. Was soll dieses gegeneinander ausspielen? Wir können doch alle voneinander lernen. Ich genieße es sehr mit meinen Kindern und meinen jungen Kollegen zu diskutieren und zwar in einem respektvollen Rahmen, ich habe schon einiges von ihnen lernen können, so wie sie von mir. Ja, ich bin keine Mitte 20 mehr, und ich weiß sicher auch nicht alles. Warum nicht einfach mal zuhören und gegebenenfalls die eigene Meinung überdenken? Egal wie alt das Gegenüber ist.


    Genau das fehlt mir auch bei diesen Anpassungsgeschichten, da wird sich nicht mit dem, was da ist, auseinandergesetzt. Alles ist schwarz oder weiss. Nichts grau…. Blöd nur, dass das Leben nicht so funktioniert

  • Zitat

    Kunst?!? Sorry, aber Wolfenstein als Kunst zu bezeichnen ist schon weit hergeholt. Das ist ein Ego Shooter und wurde von einer amerikanischen Firma entwickelt. Nix "unserer Geschichte und Kunst"!


    Games nicht als Kunst, aber zum Beispiel Bücher und Filme als Kunst zu bezeichnen schon dünnes Eis.


    Es ist Deutsche Geschichte (In dem Fall als "Was wäre wenn") und man hat nicht zu zensieren, aber bevor ich mich weiter über deinen dummen Boomer Beitrag aufrege, lasse ich die komplette Antwort darauf lieber ganz sein, allgemein hast du gezeigt, dass du Wolfenstein wohl nie gespielt hast.


    Achja und streifi du gehörst zur Generation X, falls dich das interessiert.

  • Nach den Definitionen von Google oder Wikipedia gehöre ich zu den (Baby-)Boomern, weil ich - wie so einige Eulen - zwischen 1945 und 1965 geboren wurde und finde diese Verallgemeinerung mit den hier zugeschriebenen Eigenschaften ziemlich ätzend.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Games nicht als Kunst, aber zum Beispiel Bücher und Filme als Kunst zu bezeichnen schon dünnes Eis.


    Es ist Deutsche Geschichte (In dem Fall als "Was wäre wenn") und man hat nicht zu zensieren, aber bevor ich mich weiter über deinen dummen Boomer Beitrag aufrege, lasse ich die komplette Antwort darauf lieber ganz sein, allgemein hast du gezeigt, dass du Wolfenstein wohl nie gespielt hast.


    Achja und streifi du gehörst zur Generation X, falls dich das interessiert.

    Ich bin kein Boomer, da Jahrgang 71, und ich habe Wolfenstein nur angespielt, da Ego Shooter nicht meins sind.

    Es gibt Games die ich als Kunst sehe - Final Fantasy hat fantastisches Artwork - aber die Anfänge von Wolfenstein sind für mich nicht von der Kunstfreiheit gedeckt. "Man hat nicht zu zensieren"? :lache Kunst darf nicht alles, deshalb landen auch immer wieder Filme auf dem Index oder werden ganz verboten. Und da jede:r weiß, worum es in Wolfenstein geht, funktioniert das Spiel auch ohne Hakenkreuze!


    Sorry, aber deine Beiträge sind leider ein gutes Beispiel dafür, warum deine Generation als egozentrisch und unhöflich gilt. Das fiel mir schon in deinem ersten Thread auf, als Du Leute, die nur nett sein wollten und Buchvorschläge gemacht haben, unhöflich angemacht hast, wenn die Vorschläge nicht alle deine Vorgaben berücksichtigt haben.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Nach den Definitionen von Google oder Wikipedia gehöre ich zu den (Baby-)Boomern, weil ich - wie so einige Eulen - zwischen 1945 und 1965 geboren wurde und finde diese Verallgemeinerung mit den hier zugeschriebenen Eigenschaften ziemlich ätzend.

    Ich auch. Zum Glück gibt es hier wesentlich mehr Boomer als Generation Z, und die meisten Generation Z Mitglieder wissen höflich zu diskutieren, statt beleidigend zu werden.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Jo, wir Boomer, die wir im Prinzip an allem Schuld sind, die wir Kriege, alle Religionen, die Industrialisierung, die Dampfmaschine und das Auto, die Aushebelung der Evolution, das Artensterben, Erdöl und sämtliches weitere Böse erfunden haben. Im Prinzip ist der Abgang des bis dahin grundheilen Planeten während der letzten fünfzig bis siebzig Jahre von einer einzigen Generation ausgedacht, fundamentiert und durchgezogen worden, während die armen Millenials und ihre Nachfolger gerade mal noch ihre täglichen Temu-Päckchen auspacken dürfen.


    Feindbilder sind hilfreich, wenn man zu engstirnig dafür ist, über die Ränder seines Smartphones hinweg nachzudenken. Das war schon immer so, auch bevor die sich Boomer Smartphones und das Internet und all diesen bösen Scheiß ausgedacht haben. Vereinfachungen helfen, die Welt besser zu "verstehen" und sich in ihr zu positionieren, und wenn man erst einmal seine Position gefunden und in seiner Clique gelandet ist, spielt auch keine Rolle mehr, ob all das stimmt, was man sich da einredet; dieser Drops ist in diesem Moment längst gelutscht. Das ist wie bei Religionen und Verschwörungsleuten und allen anderen Gruppen, die sich für besser als den Rest halten. Nazis beispielsweise, die übrigens auch von den Boomern erfunden wurden. Womit ich Nazis keinesfalls mit der vorherigen Aufzählung gleichsetzen will.


    Ist lange her, dass wir auf diesem Niveau bei den Eulen diskutiert haben. Das war übrigens auch eine Erfindung der Boomer, aber umso hübscher, wenn sich Leute, die sich der "Generation Z" zugehörig fühlen, jetzt ebenfalls so agieren.


    (Just kiddin'.*)

    (*Boomersprech.)

  • naja, immerhin sind die Boomer nicht an der Rentenlücke schuld ;-) Da war dann wohl die Generation X für zuständig :lache Und dann haben wir auch noch zu wenige Kinder in die Welt gesetzt um diese für die Generation Z zu füllen…..

  • Ich habe echt lange überlegt ob ich jetzt auch noch meinen Senf dazu geben soll, ich als Generation Y...


    Die Art in der über Personen einer bestimmten Generation gesprochen wird, die es durch verschiedene Krisen die in der entsprechenden Zeit geherrscht haben auch nicht immer einfach gehabt haben, und diese auf Klischees zu reduzieren geht gar nicht, da sind wir beim Thema Diskriminierung, Diskriminierung heißt auch die Weltanschauung anderer zu verurteilen....

    Ich bin auch nicht immer mit allem einverstanden, akzeptiere aber die Meinung anderer und lasse mich auch gern eines besseren belehren...


    Und was die sprachliche Komponente betrifft, ich zitiere hier die "Drecks Partei", meiner 15 jährigen Tochter teile ich immer mit, so kann sie gern mit ihren Freunden sprechen, wenn die das akzeptieren, mir und anderen Leuten ( die sie nicht/flüchtig.... kennt) gegenüber ist ein anderer Ton anzuschlagen.

    Das mag ich hier auch bei den Eulen so, es herrscht ein respektvoller Ton untereinander, es kommt hier auch zu Reibereien, die werden aber so gelöst das wir uns danach alle wieder in die "Augen sehen können".


    Games kann man als Kunst bezeichnen, nur kommt es für mich da auf den Schauplatz und das Stilistische und auch die Geschichte an, wie Breumel schon meinte für Final Fantasy unterschreibe ich dir das.

    Wolfenstein kenne ich nicht, aber allein was ich an Bildern bei einer Google Suche finde, graust es mir davor.

    Die Grafik mag zwar wunderbar/präzise... sein, allein der Ego Shooter Aspekt ( und die Story an sich) verleidet es MIR aber dieses Spiel als Kunst anzusehen...

    ... wie es immer so schön heißt, die Kunst liegt im Auge des Betrachters.



    Um aber nun mal wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurück zu kommen, ich sehe es da wie Annabas für mich wären Fußnoten, wirklich gleich auf der entprechenden Seite eine gute Lösung, wenn ich erst noch suchen muss wo ich den entsprechenden Hinweis finde liest das kein Mensch.

    Gerade wenn es sich um Klassiker handelt, fände ich es als Mutter gut im Vorfeld mit dem Kind schon das Gespräch zu suchen und ihm zu erklären das es zu der Zeit als das Buch geschrieben wurde ein anderes Denken gab im Bezug auf die Menschen und deren Sicht/Handlungsweisen...

  • Habt Ihr das mit "Die neue Häschenschule: Wie Fuchs und Hase Freunde wurden | Ein Bilderbuch von Anke Engelke" mitbekommen?

    Nein, habe ich nicht. Ich habe mir das durchgelesen, auch das Interview. Was ich davon halten soll, weiß ich nicht so recht. Anke Engelke lebt in Köln (lt. Wikipedia) - vielleicht ist das eine Erklärung? Nicht, weil ich etwas gegen Köln habe, sondern weil das eine Großstadt ist. Und in der Großstadt hat man vom Leben in der "Provinz" oder auf dem Lande meistens eher wenig Ahnung (ob sie wohl auch noch glaubt, daß Kühe lila sind?). Würde sie zum Beispiel hier in der Gegend leben, wäre die neue Häschenschule wohl nicht so entstanden. Hier ist nämlich Wolfsgebiet und ein Wolfsrudel im Kreis ansässig. 1/3 der Risse von Wölfen in ganz Hessen stammt aus unserem Landkreis und den beiden Nachbarkreisen (Quelle: Hersfelder Zeitung vom 06.02.2024 ). In dem verlinkten Artikel findet man u. a. ein Bild von einer ganzen durch den Wolf gerissenen Schafsherde. Man mag sich in der Großstadt zwar vorstellen, ein Wolf würde vegetarisch oder gar vegan leben, in der Praxis wird das aber nicht funktionieren. Ich bin zwar kein Biologe bzw. Zoologe, vermute aber stark, daß der Wolf ein solches "Futter" gar nicht verdauen könnte, weil er schlicht ein Fleischfresser ist. Wieso erzählt man heute Kinder solche "Märchen", die in der Praxis nicht mal als Symbol oder Beispiel, geschweige denn zur "Moral von der Geschicht" taugen, weil inhaltlich schlicht und ergreifend falsch?


    Danke für Deinen Hinweis, so langsam wundert mich, glaube ich, nichts mehr.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mir wurden sämtliche Kinderbuchklassiker im Original mit sämtlichen rassistischen ( ja, das sind sie) Begriffen ohne Erklärung vorgelesen und ich bin - soweit ich das von mir beurteilen kann- keine Rassistin geworden. Ich habe meinen Kindern aus diesen Originalausgaben vorgelesen und erklärt, dass diese Begriffe rassistisch sind und dass man sie heute nicht mehr verwendet. Bisher sind sie auf einem guten Wege und ich entdecke an ihnen keine rassistischen Züge. Die Bücher stehen hier im Bücherregal und werden auch da stehenbleiben. Es sind Bücher, die tun niemandem was.


    Wenn allerdings ein Verlag kritische Wörter austauscht, weil sie ganz zurecht nicht mehr in den Zeitgeist passen, weil sie nämlich tatsächlich rassistisch sind, dann ist das vollkommen in Ordnung und weit von etwas weg, über was ich mich aufregen würde. Die Welt hat sich schon immer verändert und sie wird sich auch weiter verändern. Empathie gegenüber anderen, in die ich mich gar nicht einfühlen kann, schadet kein bisschen. Ich begrüße diese Entwicklung.


    Ich kann also machen was ich will, meine Neger- Bücher immer und immer wieder lesen, wenn es mir Spaß macht, und mir trotzdem nicht auf den Schlips getreten fühlen, wenn jemand das einfach zurecht anders sieht. Das ist keine Zensur, das ist Veränderung.


    Ganz einfach eigentlich.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Ich hatte das mitbekommen (nicht wegen Köln nebenan, sondern auf Facebook). Klar sind sprechende Tiere immer Fantasieprodukte, aber das ist mir entschieden zu "woke" und weichgespült. Biene Maja oder Nils Holgersson wurden in den Kinderserien ja schon kindgerecht entschärft im Vergleich zu den Büchern, aber auch da wurden die Rangfolge von fressen und gefressen werden eingehalten. Die Spinne Thekla hätte nie mit Puck der Fliege gemütlich Apfelkuchen gegessen ... Hier wird Kindern etwas gezeigt, was für mich Fehlinformationen sind, und das finde ich nicht niedlich sondern falsch. Kinder dürfen wissen, dass Füchse Hasen und Mäuse fressen und freiwillig nicht darauf verzichten würden.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Keine Ahnung ich finde das mit der Häschenschule ein wenig zu übertrieben.


    Ist der Fuchs Furry halt statt ein Allesfresser ein Veganer, wem jucken es, als ob ein Erwachsener lesen muss, selbst in Cartoons wie "Skippy der Buschpilot" oder "Das hässliche Entlein" gibt es Krokodile und Füchse die Vegan waren und da war ich selbst 10 Jahre alt, als ich das geguckt habe.


    Letzten Endes liefert das Buch eine Message gegen Vorurteile und das ist die Hauptsache.

  • Hier wird Kindern etwas gezeigt, was für mich Fehlinformationen sind, und das finde ich nicht niedlich sondern falsch.

    Dann zeig es Deinen Kindern halt nicht.


    Das ist eine ganz einfache Sache. Nicht die Welt muss sich ändern, damit etwas so ist, was man/wie man es selbst will, man muss es nur einfach selbst tun, für sich, für sein eigenes Umfeld, für seine eigene soziale Struktur (z.B. Familie). Wer seinen Kids keine vermeintlich rassistischen oder evolutionsverfälschenden Geschichten (Zoomania! GROSSER GOTT!) vorsetzen will, lasse es halt. Das ist höchst simpel.


    Schwierig wird es nur, wenn man seine Haltung und sein Verhalten und seine Lebensweisheit allen anderen oktroyieren will. Wenn man will, dass auch indirekter Kontakt zu solch schlimmen Dingen verhindert wird.


    Ganz am Rande. Kein einziges Kind glaubt, dass Spinnen mit Grashüpfern reden oder Tee trinken oder so Zeug, nur weil das in irgendeiner Geschichte vorkommt. 99,9999 Prozent der Sachen, die in Geschichten vorkommen, sind totaler Blödsinn, mindestens aber einfach nur ausgedacht. Und 99,9999 Prozent der Menschen, die Geschichten lesen, wissen, damit umzugehen, ohne dem Glauben anheimzufallen, man könne sofort losmarschieren und auf der nächsten Wiese mit einer Spinne quatschen oder Tee trinken.


    Dios en el cielo!

  • ..................ohne jetzt weiter darauf eingehen zu wollen - ich bin gegen solche Änderungen/Anpassungen. Zumindest bei 99,9 Prozent.

    Ganz genau, auch die kleine Hexe usw. was bin ich froh, dass ich davon, auch von Jim Knopf noch Uraltausgaben aus der Erscheinungszeit habe. Und meine Kinder, die mit den Büchern groß geworden sind, sind auch keine "Rassisten" geworden. Ich glaube da gibt es wirklich andere Bücher, die man aber dann nicht ändern sollte, sondern gleich auf den Müllhaufen der Geschichte werfen kann.


    Ach ja, was ist mit Onkel Toms Hütte oder den ganzen Südstaatenromanen mit Plantagenbesitzern und Sklavenhaltern? Wieso tobt sich da keiner aus? Warum gerade die Kinderbücher?