Der Zeitgeist und die Bücher oder ist das Zensur?

  • Aber wie Immer, Du hast selbstverständlich in allen Punkten recht und der Rest ist doof.

    Es geht nicht um Rechthaberei oder mentale Kompetenz.


    Es geht mir darum, auf das hinzuweisen, was man mitkauft, wenn man sich auf diese vermeintlichen Schutzmechanismen einlässt. Was es mit Kultur macht. Mit unserem Miteinander. Mit dem Abenteuer, das das Leben sein sollte, und zwar im besten Sinne.


    Wenn der Eindruck entstanden ist, ich würde hier jemanden für doof halten, dann ist das fundamental falsch. (Außer Laharis Postings, die sind schon ein bisschen ballaballa. 8) )

  • Solche Personen sollten sich von der Buchhändlerin oder dem Buchhändler ihres Vertrauens beraten lassen, bevor sie einen verdammten Thriller kaufen.

    Nicht jede*r hat eine Buchhändler*in ihres Vertrauens oder eine Büchereule, die sie berät.



    Es ist völlig ausgeschlossen, funktionierende Warnungen für sämtliche denkbaren Traumata und Schlüsselreize zu formulieren.

    Das stimmt, aber es gibt große Bereiche, wie "Gewaltverherrlichung" und ähnliches.


    Davon abgesehen ist Lektüre in aller Regel kein Schlüsselreiz. So funktioniert das nicht.

    Keine Ahnung - ich habe das nicht studiert!

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd

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  • Also entweder kommen Toms Worte nicht bei uns richtig an oder unsere Worte kommen bei Tom nicht so durch...


    Na klar, wenn ich jetzt zum Beispiel White Fox lese und selbst im Buchrücken steht, dass es um Tiere und Menschen geht dann erwarte ich auch, dass Tiermisshandlungen vor kommen können (Sie kamen recht sporadisch vor, aber Nichts wo für ich das Buch hassen würde, ich liebe diese Reihe).


    Aber wenn ich jetzt zum Beispiel das Buch Tschick nehme (Man war das Grütze in der Schule) und aus dem Nichts der Vater seinen Sohn verprügelt... Oof...


    Ich erinnere mich noch daran, dass bei uns in der Schule jemand heulend aus dem Raum rannte, weil im Buch "Ich hätte Nein sagen sollen" Mobbing drin vor kam.

  • Dann hast du eben meinen Post nicht verstanden

    Das kann sein - die Poster, die sich hier Gedanken über mögliche Spoiler machen, haben nie bestritten, dass Triggerwarnungen für manche wichtig sein können, auch wenn sie sie selber nicht brauchen oder haben wollen. Insofern weiß ich nicht, auf welche Argumentation du dein



    Den Hauptsache wir werden nicht gEsPoIlErT


    Sarkasmus Off

    Tom kannst du ja wohl kaum meinen, der argumentiert ja ganz anders.

  • Es geht nicht um Rechthaberei oder mentale Kompetenz.


    Es geht mir darum, auf das hinzuweisen, was man mitkauft, wenn man sich auf diese vermeintlichen Schutzmechanismen einlässt. Was es mit Kultur macht. Mit unserem Miteinander. Mit dem Abenteuer, das das Leben sein sollte, und zwar im besten Sinne.

    Was macht es denn mit "der Kultur"? Werden weniger Bücher geschrieben, Filme produziert, Bilder gemalt, ... ? Haben Autoren Angst, sich auszudrücken, wie sie es für richtig halten?

    Ich finde, Du übertreibst hier schon ziemlich.


    Ist es nicht so, dass die Trigger-Warnungen erst vom Verlag (Film-Vertrieb, ...) ins Medium kommen und denen geht es doch hauptsächlich um weitestgehende Verbreitung, oder nicht?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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  • Laharl : Aber solche Dinge kommen vor, das ist das Leben. Und es ist tatsächlich so, dass Menschen damit zurechtkommen, auch wenn sie im ersten Moment vielleicht schockiert oder irritiert oder traurig sind. Es geschieht etwas mit uns, wenn wir so etwas lesen, und das meiste davon ist positiv, was mit uns passiert. Du erinnerst Dich an diese Situationen, und Deine Mitschüler werden sich auch erinnern. Daran, dass sie überrascht und schockiert und verwirrt waren, als es plötzlich diesen unmittelbaren Gewaltausbruch im Buch gab, und vielleicht werden sie sich fragen, wie realistisch das ist, warum so etwas passiert. Sie werden möglicherweise erkennen, dass es abseits ihres möglicherweise sicheren Familienlebens andere Arten von Zusammenleben gibt. Und so weiter. Ich wüsste nicht, wer hier warum vor was geschützt werden müsste. Und es ist nur Fiktion, es ist nur eine Geschichte. Es ist eine Erzählung von den Dingen, die passieren könnten, aber sie sind nicht passiert.

    Sie können passieren. Dann weißt Du jetzt, dass es anderen auch so geht, dass es Wege gibt, darauf zu reagieren. Dass Du nicht alleine bist, wenn Du es erlebst, direkt oder indirekt. Dafür ist Kultur da. Wir kommunizieren über das Leben. Wir tauschen Erfahrungen aus. Wir vermitteln uns einander. Da muss in aller Regel niemand bei an der Hand nehmen, wir schaffen das ganz alleine, selbst wenn wir zuerst für ein paar Sekunden erschrocken oder schockiert oder sogar in unserem Weltbild erschüttert sind. Was übrigens alles Dinge sind, die im täglichen Leben ständig passieren, ganz ohne Warnung.

  • Ich habe auch nicht Psychologie studiert, aber aufgrund eigner psychischer Probleme etwas Erfahrung mit Therapien, Triggern und co...

    Krimis mochte ich noch nie, da bin ich bei Tom, dass man in dem Bereich sicher keine Hinweise auf Mord, Totschlag, Quälereien etc braucht. Sowas erwartet man schließlich in dem Genre.

    Dafür lese ich um so mehr Liebesromane und da hat greifen die Autoren in den letzten Jahren vermehrt zu harten Schicksalsschlägen der Protagonisten, weshalb sie sich mit Liebesbeziehungen schwertun... Grade im Young adult Bereich auch viel mit Depression oder gar Selbstmord.

    und da finde ich Triggerwarnungen in Ordnung, weil man halt mit manchen Sachen nicht rechnet. Warnhinweise, dass dort Sex auftaucht ;-) bräuchte ich da dann aber auch nicht....

  • Ellemir


    Ich habe damit Niemanden konkret gemeint, es war einfach die Allgemeinheit, ich finde es nur bisschen wie Nofret78 verachtenswert, wenn man Traumatas, Krankheiten wie Depressionen, Etc. so auf die leichte Schulter nimmt (Ich will Niemanden was unterstellen, aber es wirkt auf mich so).


    Ich hatte zum Beispiel auch schon starke Depressionen gehabt und ging wegen sowas in Therapie, Traumatas will ich hier gar Nicht ansprechen.


    Mal abgesehen davon wandelt sich die Zeit und heutzutage ist es lieber besser 1x mehr vorzuwarnen (Sei es, dass man es vorne tut und dann hinten es ausführlicher beschreibt).


    Das Trigger-Warnungen und potenzielle Spoiler nur vorne sein müssen war damit nicht gemeint.

  • Schreib erstmal meinen Namen richtig, bevor du mich "Balla Balla" nennst Boomer

    Kannst Du diese alberne "Boomer" Kacke mal seinlassen? Wir nennen Dich doch auch nicht Schneeflocke oder Jüngelchen! :bonk

    Die Boomer Generation ist hier weitaus starker vertreten als deine und diskutiert normalerweise auf höherem Niveau.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Niemand, aber auch wirklich niemand nimmt Traumata und mentale Probleme wie Depressionen hier auf die leichte Schulter, ganz im Gegenteil.


    Und doch, du unterstellst natürlich schon - allein durch diese Formulierung. Tatsächlich bevorzugen die meisten Leute, die hier im Forum diskutieren, eine offene Art der Kommunikation, dieses Rumgeeier, dass man das nur so allgemein meint, erinnert irgendwie an Politiker, die sich hinterher darauf zurückziehen, so etwas nie gesagt und schon gleich gar nicht als Angriff gemeint hat.


    Schreib erstmal meinen Namen richtig, bevor du mich "Balla Balla" nennst Boomer

    Tom ein Boomer? :rofl


    Du gehörst zu denen, die mit Boomer jeden über 30 meinen, der die Frechheit besitzt, eine andere Meinung zu haben als du, oder? Ist natürlich bequem, das mit einem Schimpfwort abzutun und sich auf Nebenschauplätze wie einen falsch geschriebenen Namen zurückzuziehen, statt auf der Sachebene zu argumentieren. Übrigens ist die Argumentation mit Rechtschreib- oder Grammatikfehlern ganz dünnes Eis, wenn man da selbst nicht so richtig sicher zu sein scheint.

  • Ich vermute, die Verlage haben die Trigger-Warnungen irgendwann als verkaufsfördernd entdeckt und verwenden sie deshalb auch in Bereichen, die lächerlich wirken, wie z.B. die Warnung vor homosexuellen Inhalten. Ich fand diese Hinweise besonders in offensichtlichen Gay-Publikationen immer witzig - in nicht so offensichtlichen habe ich mich gefreut und das Buch besonders gern gelesen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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  • Tom Ein typischer Klappentext wäre "Kommissarin Schmidt wird in die Kleinstadt xy versetzt. Hier scheint eine Idylle wie im Postkartenbuch zu herrschen. Jeder ist hilfsbereit und scheint sie willkommen zu heißen. Aber warum kann sie sich nicht in der Gesellschaft der braven Bürger entspannen? Dann verschwindet ein Kind, und die Fassaden bröckeln ..."

    Damit weiß ich nicht, was dem Kind zugestoßen ist - will ich als Leser ja normalerweise auch nicht - aber falls es mißbraucht wurde, fände ich einen Hinweis auf eine Triggerwarnung am Anfang und ganz am Ende eine Warnung "Kindesmissbrauch" vernünftig. Dadurch vergibt sich der Autor nichts, die Kultur wird nicht beeinträchtigt und Personen, die sowas nicht lesen können, suchen sich ein anderes Buch. Du könntest argumentieren, dass diese Personen doch dann gleich auf Bücher mit verschwundenen Kindern verzichten können, aber das fände ich jetzt wieder zu allgemein. Kann ja durchaus ein Lieblingsautor sein und es geht um etwas ganz anderes.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich vermute, die Verlage haben die Trigger-Warnungen irgendwann als verkaufsfördernd entdeckt und verwenden sie deshalb auch in Bereichen, die lächerlich wirken, wie z.B. die Warnung vor homosexuellen Inhalten. Ich fand diese Hinweise besonders in offensichtlicher Gay-Publikation immer witzig.

    Ich weiß nicht so Recht, ist es nicht eher das Gegenteil?

  • Aber wenn ich jetzt zum Beispiel das Buch Tschick nehme (Man war das Grütze in der Schule) und aus dem Nichts der Vater seinen Sohn verprügelt... Oof...


    Ich erinnere mich noch daran, dass bei uns in der Schule jemand heulend aus dem Raum rannte, weil im Buch "Ich hätte Nein sagen sollen" Mobbing drin vor kam.

    Dieses Beispiel hat mMn aber doch nix mit Triggerwarnungen zu tun..

    Ihr habt diese Bücher in einem "geschützten" Bereich zusammen gelesen und diskutiert. Das finde ich wichtig und richtig. Sofern der Lehrer damit um kann, natürlich....

    Gefühle haben und damit umgehen lernen ist wichtig, ebenso der Umgang mit Gewalt, Mobbing und co..


    Ich denke grundsätzlich gibt es sinnvolle und weniger sinnvolle Triggerwarnungen...

  • Ich weiß nicht so Recht, ist es nicht eher das Gegenteil?

    Natürlich kann so ein Hinweis auf homophobe Personen auch abschreckend wirken.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Stanislaw Lem: Der Unbesiegbare / Die Jagd