Alvar Nurmi, In den Wipfeln der Kiefer

  • ASIN/ISBN: B0CLRQKDN3



    Zum Autor (Quelle: Verlag)


    Unter dem Pseudonym Alvar Nurmi veröffentlicht der Schriftsteller Bernd Keller, Jahrgang 1980, seinen ersten Kriminalroman über Kommissar Mika Hämäläinen aus Helsinki. Der Autor lebt mit seiner Familie in der Region Freiburg. Die Figur des Kommissar Hämäläinen entstand aus seiner Liebe zu Finnland und der Freude daran, anderen Menschen eine spannende Geschichte zu erzählen.


    Klappentext:


    Das rätselhafte Verschwinden seiner Frau Niina ein halbes Jahr zuvor bestimmt noch immer das Denken und den Alltag von Kommissar Mika Hämäläinen aus Helsinki, als ein deutscher Kollege ermordet aufgefunden wird. Sven Hansen sollte die Arbeit der finnischen Beamten drei Wochen lang im Rahmen eines Austauschprogramms begleiten. Hämäläinen ahnt nicht, dass es sich dabei um eine tragische Verwechslung durch den Täter handelte, dessen Rachefeldzug gerade erst seinen Anfang genommen hat …


    Mein Lese-Eindruck:


    Der Autor liebt Finnland, und zwar so sehr, dass er sich ein finnisch klingendes Pseudonym zulegt. Mit dem Namen „Nurmi“ erinnert er an den legendären Olympiasieger Paavo Nurmi. Eine lustige Idee!


    Die Liebe des Autors zu Finnland kann jeder gut nachvollziehen, der Finnland, wenn auch nur partiell, bereist hat. Der Krimi spielt in Helsinki, und das Lokalkolorit zeigt sich weniger in den Landschaften und auch nicht in der beeindruckenden Lage Helsinkis, sondern in den Namen und vor allem der Tradition des Saunierens. Sogar während des Dienstes wird auf der Polizeistation sauniert: die Polizeistation hat eine Sauna, die pünktlich am Morgen vom Hausmeister angeschaltet wird. Erstaunlich!


    Der Krimi selber folgt dem bewährten Muster Dienst + Schnaps, also der Vermischung von Beruflichem und Privatem. Wir erfahren einiges über das nicht einfache Familienleben des Ermittlers Mika, denn wessen Frau verschwindet schon ohne Gepäck und ohne Geld?


    Die Ereignisse folgen chronologisch aufeinander, Tag für Tag. Wir erfahren jede Menge Details, vom Zähneputzen angefangen bis hin zum fehlenden Toner im Drucker und dem Baujahr seines Fords. Die tägliche Arbeit ist geprägt von Frust, von Ärger über Schlampereien der Kollegen, aber auch von schwer verständlichen Einzelgängen.


    Sprachlich überzeugt der Krimi nicht immer. Da liegen schon mal „rundliche Wangen... wie sanfte Hügel auf dem gepflegten Teint“, und Mika schmeißt teilweise mehrmals pro Seite etwas weg oder auch sich selbst aufs Bett.


    Trotzdem: Mika mit dem unaussprechlichen Nachnamen schafft das. Er geht in die Sauna, schwitzt eine Runde und löst den Fall.

    Zu meinem Vergnügen!


    07/10 Pkt.