"Der Astronaut" - Seiten 122 - 232

  • Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen...

    Einerseits, und es fehlt mir noch ein Kapitel in diesem Abschnitt, finde ich die Geschichte nach wie vor spannend, aber andererseits weiß ich nicht, ob mir der launige Ton, in dem Grace ständig denkt, immer schwankend zwischen Wissensdurst und galgenhumorigem Sich-Erinnern an den drohenden Weltuntergang, auch noch bis zum Ende des Buches gefallen wird.:gruebel

  • Ich verstehe, was du meinst - ich habe den Abschnitt gestern abgeschlossen und empfinde es ähnlich. Die Geschichte ist immer noch sehr spannend und ich bin wirklich gespannt, wie das ausgeht, aber den Protagonisten verstehe ich einfach nicht und der Erzählstil, den ich zugegeben zunächst positiv gefunden habe, geht mir zunehmend auf die Nerven.

  • Ich verstehe, was du meinst - ich habe den Abschnitt gestern abgeschlossen und empfinde es ähnlich. Die Geschichte ist immer noch sehr spannend und ich bin wirklich gespannt, wie das ausgeht, aber den Protagonisten verstehe ich einfach nicht und der Erzählstil, den ich zugegeben zunächst positiv gefunden habe, geht mir zunehmend auf die Nerven.

    Spannend finde ich es auch immernoch. Ich hab gerade so gedacht, dass ich vielleicht zu ungeduldig bin. Kommunikation mit einer fremden Spezies zu entwickeln, braucht mit Sicherheit Zeit. Aber muss ich wirklich zig mal mit zurück ins Schiff schweben und etwas holen? Ich bin bestimmt zu ungeduldig.


    So, ich hab mal nicht das Internet, sondern meinen Mann zu Tau ceti befragt, Stern im Sternbild Walfisch. 11,9 Lichtjahre...Ganz schön weit weg...

    Der Wal ist kein Fisch, aber das Sternbild heißt nun mal so:grin

  • Bei mir ist es zum Teil auch falsche Erwartung - ich hatte erwartet, hier zu erleben, was diese Ausnahmesituation - allein, mit keinerlei Hoffnung auf Rettung, Leichen um ihn herum - mit dem Protagonisten macht. Der Teil kommt mir ein wenig zu kurz.


    Aber ja, ich bin auch ungeduldig - es zieht sich hier schon ein wenig mehr in die Länge als im ersten Abschnitt.

  • Bei mir ist es zum Teil auch falsche Erwartung - ich hatte erwartet, hier zu erleben, was diese Ausnahmesituation - allein, mit keinerlei Hoffnung auf Rettung, Leichen um ihn herum - mit dem Protagonisten macht. Der Teil kommt mir ein wenig zu kurz.

    Davon war ich auch ausgegangen.

  • Spannend finde ich es auch immernoch. Ich hab gerade so gedacht, dass ich vielleicht zu ungeduldig bin.

    Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber ich finde es gerade echt mega spannend. Wie aufregende, dass er wirklich eine fremde Spezies bei diesem Stern triff. Ich hätte sowas gar nicht erwartet. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass er einfach zu diesem Stern fliegt und dort Forschungen zu den Astrophagen durchführt und dabei vielleicht eine spektakuläre Entdeckung macht, und damit die Welt retten kann. Aber das er dort auf Alien trifft, finde ich schon mega spannend. Und ich finde das Tempo, mit dem diese Begegnung vorbereitet wird genau richtig . Für mich gibt es bisher gar keine Längen im Roman.



    ich hatte erwartet, hier zu erleben, was diese Ausnahmesituation - allein, mit keinerlei Hoffnung auf Rettung, Leichen um ihn herum - mit dem Protagonisten macht. Der Teil kommt mir ein wenig zu kurz.

    JA das stimmt schon, darüber erfahren wir relativ wenig. und das ist schon schade. Und ich denke mir auch immer wieder, wie ich wohl reagiert hätte, wenn ich in so einer Situation aufgewacht wäre. Ich wäre wahrscheinlich komplett in Panik verfallen.

    Ich bin allerdings auch ganz froh, dass der Roman bisher so leicht und locker und humorvoll ist und es keine längeren Abschnitte über z.B. depressive Gedanken von Grace oder Hoffnungslosigkeit oder wirklich den Weltuntergang gibt. So was könnte ich im Moment nicht so gut lesen, das würde mich nur zu sehr runterziehen.

  • ...und es keine längeren Abschnitte über z.B. depressive Gedanken von Grace oder Hoffnungslosigkeit oder wirklich den Weltuntergang gibt. So was könnte ich im Moment nicht so gut lesen, das würde mich nur zu sehr runterziehen.

    Das freut mich sehr, genau so für dich geschrieben:knuddel1

  • Boah, ich war auch mehr als überrasch, als plötzlich das andere Raumschiff aufgetaucht ist! Damit hätte ich nie im Leben gerechnet! Rouge hat auch meine Empfindungen dazu sehr gut getroffen:

    Wie aufregende, dass er wirklich eine fremde Spezies bei diesem Stern triff. Ich hätte sowas gar nicht erwartet. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass er einfach zu diesem Stern fliegt und dort Forschungen zu den Astrophagen durchführt und dabei vielleicht eine spektakuläre Entdeckung macht, und damit die Welt retten kann.

    Ganz was anders erwartet - aber für mich îst die Überraschung sehr positiv! Die Annäherung an "Rocky" finde ich sehr schnell, aber das Buch soll natürlich auch weitergehen. Auch in diesem Abschnitt finde ich die Beobachtungen und Schlussfolgerungen gut erklärt und nachvollziehbar, nur warum Rocky den Filzstift auf der Uhr wahrnehmen kann, erschließt sich mir nicht. Oder hat er gar nicht gesehen, wann Ryland zurückkommen wollte?


    Bei mir ist es zum Teil auch falsche Erwartung - ich hatte erwartet, hier zu erleben, was diese Ausnahmesituation - allein, mit keinerlei Hoffnung auf Rettung, Leichen um ihn herum - mit dem Protagonisten macht. Der Teil kommt mir ein wenig zu kurz.

    Ich kann das nachvollziehen, mir reicht es aber in der "Ausführlichkeit", in der es hier erzählt wird. Es wird ja ein paarmal angesprochen, dass Ryland kurz vorm Durchdrehen ist. Ich denke, die Aufgabe und jetzt der Kontakt mit Aliens (!!!) lässt ihn weitermachen und lenkt ihn von seiner hoffnungslosen Situation ab.


    Auch der flapsige Ton gefällt mir (zumindest bis jetzt) sehr gut. Das lockert es für mich auf. Als Ms Stratt wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt wird, musste ich breit grinsen. Die Bürokratie hört wohl nie auf. :-] Ich bin froh, dass es ein eher humorvolles als ein dramatisches Buch ist.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich kann das nachvollziehen, mir reicht es aber in der "Ausführlichkeit", in der es hier erzählt wird. Es wird ja ein paarmal angesprochen, dass Ryland kurz vorm Durchdrehen ist. Ich denke, die Aufgabe und jetzt der Kontakt mit Aliens (!!!) lässt ihn weitermachen und lenkt ihn von seiner hoffnungslosen Situation ab.


    Auch der flapsige Ton gefällt mir (zumindest bis jetzt) sehr gut. Das lockert es für mich auf. Als Ms Stratt wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt wird, musste ich breit grinsen. Die Bürokratie hört wohl nie auf. :-] Ich bin froh, dass es ein eher humorvolles als ein dramatisches Buch ist.

    Ich glaube tatsächlich, dass der Kontakt mit Rocky Ryland rettet. Menschen sind soziale Wesen, und auch, wenn er sich bis dahin gut geschlagen, ist nicht sicher, dass er bei klarem Verstand geblieben wäre.


    Die Rückblenden zur Zeit vor dem Start und zu Ms Stratt finde ich faszinierend. Was da plötzlich so alles geht, über Grenzen und Kompetenzen hinweg. Und trotzdem wird sie verklagt.

  • Ich kann das nachvollziehen, mir reicht es aber in der "Ausführlichkeit", in der es hier erzählt wird. Es wird ja ein paarmal angesprochen, dass Ryland kurz vorm Durchdrehen ist. Ich denke, die Aufgabe und jetzt der Kontakt mit Aliens (!!!) lässt ihn weitermachen und lenkt ihn von seiner hoffnungslosen Situation ab.


    Auch der flapsige Ton gefällt mir (zumindest bis jetzt) sehr gut. Das lockert es für mich auf. Als Ms Stratt wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt wird, musste ich breit grinsen. Die Bürokratie hört wohl nie auf. :-] Ich bin froh, dass es ein eher humorvolles als ein dramatisches Buch ist.

    Ich finde, die beiden Aspekte widersprechen einander ein wenig - es wird zwar gesagt, dass er kurz vorm Durchdrehen ist, aber der flapsige Ton passt für mich gar nicht dazu.


    Letzten Endes habe ich allerdings keine Probleme damit, ist einfach nicht das Buch, was ich erwartet habe, es unterhält mich aber trotzdem ganz gut.

  • Ich finde diesen Abschnitt sogar besser als den ersten. Mit Aliens hatte ich gerechnet - aber nicht mit welchen, die anscheinend ebenfalls Probleme wegen der Astrophagen haben. Rocky ist klasse und ich finde es super, wie hier tatsächlich nichtmenschliche, nicht einmal menschenähnliche Aliens beschrieben werden.


    Der humorvolle Ton passt für mich auch. Grace ist ein Nerd (für mich ein durchaus positiver Begriff, ich bin quasi im Computerraum aufgewachsen). Solche Menschen kommen relativ gut allein klar, neigen zu Sarkasmus und Pragmatismus und dazu, die Dinge nicht so ernst zu nehmen. Ich hatte eher erwartet, dass er sich langweilt, und mich gefragt, ob er Bücher oder Computerspiele an Bord hat, um sich die Zeit zu vertreiben.


    Klar, er ist auf einer Reise ohne Wiederkehr (was abzuwarten bleibt, ich rechne ja damit dass er die Astrophagen wieder auflädt oder neue in die Tanks füllt). Aber wenn er seine Mission erfüllt, rettet er die Menschheit und wird der größte Held der Menschheitsgeschichte! Und er ist der erste Mensch in einem anderen Sonnensystem und der erste Mensch der Außerirdischen begegnet. Luft und Verpflegung dürften jetzt dreimal so lange wie geplant halten. Das ist das Abenteuer seines Lebens, davon träumen doch die meisten! Familie hat er vermutlich auch keine, jedenfalls keine engere. Auch wenn er eventuell dabei umkommt, ist das ein fantastisches Abenteuer und ich bin in erster Linie neidisch.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Interessant finde ich vor allem, dass Grace sich so leicht in die Astronautenrolle einlebt. Er ist ja Wissenschaftler und kein Pilot oder Astronaut. Wenn ich überlege, wie lange künftige Astronauten trainieren und sich vorbereiten, ist das wirklich erstaunlich.


    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er keinen Anlass hat, sein Schicksal gar zu sehr zu beklagen oder gegen das vorhersehbare Ende anzukämpfen, nachdem sein Gedächtnis weitgehend wiederhergestellt ist.

    Für einen Menschen wie ihn muss die Entdeckung fremder Lebensformen die Erfüllung eines Traums sein.

  • Interessant finde ich vor allem, dass Grace sich so leicht in die Astronautenrolle einlebt. Er ist ja Wissenschaftler und kein Pilot oder Astronaut. Wenn ich überlege, wie lange künftige Astronauten trainieren und sich vorbereiten, ist das wirklich erstaunlich.


    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er keinen Anlass hat, sein Schicksal gar zu sehr zu beklagen oder gegen das vorhersehbare Ende anzukämpfen, nachdem sein Gedächtnis weitgehend wiederhergestellt ist.

    Für einen Menschen wie ihn muss die Entdeckung fremder Lebensformen die Erfüllung eines Traums sein.

    Ich glaube auch, dass es für ihn als Wissenschaftler ein Traum ist, bei so etwas, so ernst es ist, mitzuarbeiten. Allein schon die Entdeckung der Astrophagen...

    Und er kann wieder forschen, nachdem er sich komplett zurückgezogen hatte.

  • Klar, er ist auf einer Reise ohne Wiederkehr (was abzuwarten bleibt, ich rechne ja damit dass er die Astrophagen wieder auflädt oder neue in die Tanks füllt).

    Aber wir soll er sie aufsammeln...? Wo es so eine riesige Menge war, die gebraucht wurde für die Strecke. Die Astrophagen für den Transfer zu Tau Ceti wurden auch nicht gesammelt, sondern "hergestellt", also vermehrt, gezüchtet.


    Ist das zu hart, wenn es sich für mich nicht richtig anfühlt, wenn Grace doch zurück zur Erde könnte? Vielleicht ändert sich das bus zum Ende des Romans noch, aber irgendwie wäre mir das zu viel "Ende gut, alles gut":gruebel

  • Ich hatte eher erwartet, dass er sich langweilt, und mich gefragt, ob er Bücher oder Computerspiele an Bord hat, um sich die Zeit zu vertreiben.

    Hat er ;). Wird zweimal erwähnt - zumindest ist es mir zweimal aufgefallen (ich bitte um Entschuldigung, wenn es erst im nächsten Abschnitt vorkommt). Irgendwann langweilt er sich und spielt dann ein Kartenspiel, wo er sich fragt, wie er die Karten loswird und Minesweeper wird mal von Ms Stratt erwähnt.

    Interessant finde ich vor allem, dass Grace sich so leicht in die Astronautenrolle einlebt. Er ist ja Wissenschaftler und kein Pilot oder Astronaut. Wenn ich überlege, wie lange künftige Astronauten trainieren und sich vorbereiten, ist das wirklich erstaunlich.

    Das dachte ich an sich auch, doch seit letztem Sonntag im Raumfahrtsmuseum bin ich da schlauer! :klugscheiss Die meisten Astronauten sind Wissenschaftler (ich könnte mir vorstellen, dass nur der verstorbene Kommander eine Fliegerausbildung hat) und lt. Film über Astronauten im Raumfahrtsmuseum dauert die „Ausbildung“ zwei Jahre. Ryland ist als Wissenschaftler an Bord, die Steuerungstechnik läuft ja vollautomatisch. Problematisch wird es wohl erst dann, wenn ein manuelles Eingreifen erforderlich wäre.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • So ein Museumsbesuch bildet enorm. :) Danke Lese-rina .


    Mir gefällt das Buch immer besser. Ich musste aber sehr lachen, als unser Held den Behälter in Empfang nahm und sich prompt die Finger verbrannt hat. Ein wenig unvorsichtig, der Gute.



    Ich lese eifrig weiter, komme aber am Wochenende möglicherweise nicht an den Computer. Ich bin in Sachen Familie unterwegs.

  • So ein Museumsbesuch bildet enorm. :) Danke Lese-rina . …


    Ich lese eifrig weiter, komme aber am Wochenende möglicherweise nicht an den Computer. Ich bin in Sachen Familie unterwegs.

    Problem ist bei mir nur, dass ich solche Details leider sehr schnell wieder vergesse. :(Der zeitliche Zusammenhang ist ein echter Glücksfall. :grin


    Viel Spaß mit der Familie! Ich komme gerade auch nicht so schnell weiter, wie ich es gerne hätte. Außerdem „muss“ ich parallel dazu mein Buch für den lokalen Lesekreis fertiglesen. Zum Glück ist Die Bagage nicht allzu lang und lasst sich gut lesen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin in meinem zweiten Hören des Hörbuchs mitten in diesem Abschnitt. Dabei hatte ich vergessen, welche Einzelschritten alle beschrieben werden, gerade mit dem hin und her geschossenen Behälter. Aber ich finde es genau richtig wie es geschrieben wird, mir gefällt das Tempo. Und der Tonfall des Buchs wird von Richard Barenberg toll rüber gebracht.


    Meine Erwartungshaltung war klar, auf Rocky habe ich mich ab der ersten Minute gefreut. Allerdings kenne ich das Buch ja schon und weiß nicht mehr, welche ich beim ersten Hören hatte. Aus der Zusammenfassung und dem Cover kann ich aber schon verstehen, dass es überrascht. Trotzdem bin ich froh, dass nicht zu stark auf die Isolation eingegangen wird, insbesondere wenn ich die Erstveröffentlichung 2021 mitten in der Coronazeit bedenke.


    Edit: Auf der Website von Andy Weir ist die Buchbeschreibung, die denke ich auf dem Buchrücken der englischen Ausgaben sein wird. Da wird ein Hinweis darauf gegeben, dass Ryland es vielleicht nicht alleine machen muss.