Wolfgang Koeppen - DAS TREIBHAUS

  • Klappentext:
    Im Bonn der 50er Jahre beherrschten Untertanentum und wiedererstarkender Nationalsozialismus das politische Klima. Verzweifelt kämpft der sozialdemokratische Abgeordnete Keetenheuve gegen die Wiederaufrüstung und die Militarisierung der westdeutschen Gesellschaft. Er, der aus dem Londoner Exil das Naziregime bekämpft hat, muß feststellen, daß sich in Deutschland viel zu wenig verändert: Die alten Eliten greifen wieder nach der Macht, die Mitläufer von einst sind längst wieder integriert. Die Opposition ist gelähmt, und DER KANZLER regiert mit seinem autoritären Stil fast nach belieben. SElbst in der eigenen Partei gilt Keetenheuve als schwarzes Schaf, weil er sich nicht dem Fraktionszwang unterordnen will und ein Recht auf seine eigene Meinung beansprucht.
    Manchmal hat er das Gefühl, daß er dort als ehemaliger Emigrant lediglich eine Alibifunktion erfüllt. Doch nicht allein im politischen Treibhaus Bonn fällt es ihm schwer sich zurecht zu finden. Auch sein Privatleben wird auf eine harte Probe gestellt.


    Koeppens Roman, das Treibhaus (1953) ist ein einfühlsames Stimmungsbild der jungen Bundesrepublik.
    Wegen der Nähe mancher Protagonisten zu Figuren der Zeitgeschichte - der Kanzler gleicht Konrad Adenauer, der Oppositionspolitiker Knurrewahn ähnelt Kurt Schumacher-wurde er oft als Schlüsselroman verstanden.
    Doch ist er mehr als nur ein Kommentar zur politischen Zeitgeschichte.
    eine faszinierende Erforschung der bundesrepublikanischen Seelenlandschaft der Nachkriegsjahre.


    DER AUTOR:
    Wolfgang Koeppen wurde 1906 in Greifswald geboren. 1930 holte ihn der Theaterkritiker Herbert Ithering als Feuilletonredakteur zum Berliner Börsen Courier. Noch bevor Koeppen als Kulturkorrespondent der Zeitung nach Paris gehen konnte, wurde sie eingestellt. 1934 veröffentlichte er seinen ersten Roman "Eine unglückliche Liebe". Abschließend lebte er in dne Niederlanden, bis er 1938 nach Deutschland zurückkehrte, fest entschlossen "Das Dritte Reich zu überleben".
    Während des Krieges hielt er sich als Verfasser von Drehbüchern über Wasser., die er absichtlich so anlegte, daß sie nicht als Prpagandastücke mißbraucht werden konnten. Der Chef der Bavaria-Filmgesellschaft durchschaute seine Strategie und drohte ihm damit, ihn an die Front zu schicken. Koeppen tauchte unter und lebte zeitweise in Starnberg. Nach dem Krieg veröffentlichte er mit "Tauben im Gras" (1951) und "Das Treibhaus" (1953) und "Tod in Rom" eine Romantriologie, in der er das Wiederaufleben der alten Elite und der Restaurationsbewegungen der Fünfziger Jahre angriff. In den folgenden Jahren publizierte er unter anderem Reiseliteratur und die autobiographisch gefärbte Erzählung "Jugend" (1976) 1962 wurde Koeppen mit dem Büchner Preis ausgezeichnet. 1984 erhielt er den Arno-Schmidt-Preis. Bis zu seinem Tod 1996 lebte er in München.


    Meine Meinung:
    Wo bitte ist der Eingang?
    Ich kam nicht rein in dieses Buch. Kam mit der seltsamen Sprache nicht klar und wurde beim Lesen immer genervter. Die Geschichte ist langweilig, konnte mich nicht fesseln und ich war auch aufgrund fehlender Infos nicht wirklich in der Lage die Parallelen zwischen Buch und Realität zu ziehen.
    Naja, irgendwie war es halt nicht mein Buch.

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Meine Meinung:
    Wo bitte ist der Eingang?
    Ich kam nicht rein in dieses Buch. Kam mit der seltsamen Sprache nicht klar und wurde beim Lesen immer genervter. Die Geschichte ist langweilig, konnte mich nicht fesseln und ich war auch aufgrund fehlender Infos nicht wirklich in der Lage die Parallelen zwischen Buch und Realität zu ziehen.
    Naja, irgendwie war es halt nicht mein Buch.


    Besser kann man es eigentlich nicht sagen. Ich teile deine Ansicht in vollem Umfang. Nur lass sie bloß nicht Reich-Ranicki hören oder lesen. Koeppen ist neben Thomas Mann einer seiner Lieblingsschriftsteller. Naja, Geschmäcker sind halt verschieden. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Kyara
    Oh Mann. Das beruhigt mich jetzt aber. Ich bin bei diesem Buch nicht mal bis zur Hälfte gekommen. Habe es ziemlich bald entnervt zur Seite gelegt. Es wird wohl auch keine zweite Chance bekommen.



    Wenn ich das mal könnte, aber nein, ich muß ja immer alles zu ENDE lesen... *seufz* :-(

  • Zitat

    Original von Babyjane



    Wenn ich das mal könnte, aber nein, ich muß ja immer alles zu ENDE lesen... *seufz* :-(


    Ja, die Krankheit hatte ich bis vor kurzem auch noch. :-) Hab ich mir aber dann abgewöhnt. Bringt ja nix. Wo es doch so viele schöne Bücher gibt, was soll ich mich da rumquälen.

  • Ich quäle mich schon seit Tagen durch dieses dünne Büchlein, lege es immer wieder weg und versuche es wieder.


    Beim Lesen habe ich immer das Gefühl, Koeppen will den Stil von Thomas Bernhard imitieren. Aber was bei Bernhard mitreißend ist, ist bei Koeppen bloß sonderbar.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Nun muss ich mir selber widersprechen ;-)


    Im zweiten Anlauf habe ich das Büchlein (nur 171 Seiten) sozusagen in einem Rutsch gelesen. Allerdings gebe ich zu, mich über die Hintergründe des Buches informiert zu haben. Die Schachtelsätze und teils endlosen Absätze haben mich dieses Mal weniger gestört. Ein wenig erinnert mich dieser Schreibstil immer noch an Thomas Bernhard, genau wie die Art zu erzählen. Auch wenn Koeppens Stil auch ab und zu den Journalisten, der er ja ist, zutage treten lässt.


    Erstaunlich fand ich, dass sich die Politik und die Politiker nicht geändert haben. Immer noch derselbe Hickhack, der Gruppen- sprich: Parteizwang um jeden Preis, die Privilegienwirtschaft und die Doppelzüngigkeit. Stünde es nicht ausdrücklich im Buch, dass die Nachkriegszeit gemeint ist, könnte man glauben, eine Schilderung der heutigen Zustände in der Politik zu lesen.


    Inzwischen mag ich das Buch und widerrufe meine erste Meinung :wow

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde