ASIN/ISBN: 3847901443 |
Kurzbeschreibung von Amazon:
Ein Silvesterabend in New York: Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, Bohémienne a.k.a. ewig pleite, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur und ungleich gesettleter, im Aufzug einer Partylocation. Es ist die vielbeschworene Liebe auf den ersten Blick. Hals über Kopf stürzen Cleo und Frank sich in eine amour fou, mit der sie selbst kaum Schritt halten können - geschweige denn die, die ihnen nahestehen.
Eine absolut süchtig machende New-York-Romanze, herzzerreißend und beglückend zugleich - und ein ungewöhnlich reifer Debütroman. Mit Coco Mellors lernen wir eine unverwechselbare neue literarische Stimme kennen, von der noch viel zu hören sein wird.
Über Coco Mellors:
Coco Mellors ist in London und in New York aufgewachsen, wo sie auch ihr Studium an der NYU absolvierte und das prestigeträchtige Goldwater Fellowship erhielt. Ihre Texte sind u.a. in der beliebten "Modern Love"-Kolumne der NEW YORK TIMES erschienen, sowie im Onlinemagazin THE CUT. CLEOPATRA UND FRANKENSTEIN ist ihr erster Roman. Er wurde in viele Sprachen verkauft, eine TV-Adaption mit Warner Bros. ist in Arbeit. Coco Mellors lebt heute mit ihrem Mann in Los Angeles.
Eigene Meinung:
Angesprochen hat mich in erster Linie das wunderschöne Cover, das in der deutschen Ausgabe mehr oder weniger 1:1 aus dem englischen übernommen wurde. Trotzdem habe ich aufgrund der starl polarisierenden Meinungen zu dem Roman und dem Vergleich zu "Ein wenig Leben", das ich sehr mochte, lange gezögert, das Buch zu lesen. Zu groß schienen mir die Fußstapfen, in die der Verlag das Debüt der Autorin pressen will. Schließlich gewann dann doch meine Neugier und was soll ich sagen? Wenn Lesende dieses Buch entweder lieben oder hassen können, gehöre ich definitiv zur ersten Gruppe.
Mellors legt mir ihrem Debüt einen spritzig, rotzfrechen Roman über das Lieben und Leben in der Großstadt vor. Ihr gelingt damit das, was ich als "typisch amerikanischen Gesellschaftsroman" bezeichnen würde und damit ist der Vergleich zu "Ein wenig Leben" vielleicht gar nicht so unpassend. Auch ist mir beim Lesen immer wieder der Vergleich zu Donna Tarts "Distelfink" gekommen. Das Figuren-Ensemble, allen voran die titelgebenden Held:innen Cleo und Frank, jagen uns in aufregendem Tempo durch eine Odyssee der Einsamkeit. Armes, reiches, weißes Mädchen trifft armen, reichen, weißen Jungen könnte man die Liebesgeschichte auch betiteln, aber ganz so einfach ist es eben doch nicht. Mich haben die Figuren vor allem durch ihre Unangepasstheit begeistert, aus jeder Zeile habe ich den Hunger nach Leben und die Sehnsucht nach Liebe herausgelesen. Auf den über 500 Seiten der Hardcoverausgabe wurde mir nie langweilig. Die zahlreichen Perspektivwechsel haben mich nicht gestört, denn gleichgültig, in welchen Leben ich mich gerade wiedergefunden habe, hat mich vor allem die tiefe Menschlichkeit von Mellors Figuren gefesselt.
Dank dieses Buchs startete für mich das Lesejahr jedenfalls mit einem vollen Erfolg.