Die Bibliothek im Nebel - Kai Meyer

  • Über den Autor (Amazon)

    Kai Meyer hat rund siebzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.


    Produktdetails (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B0CF7LXQSM

    Herausgeber ‏ : ‎ Knaur eBook; 1. Edition (1. Oktober 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 1967 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 562 Seiten

    ISBN-Quelle für Seitenzahl ‏ : ‎ 3426228084


    Schwer enttäuscht

    1917 in St. Petersburg: Arthur e, ein junger Bibliothekar flieht vor der Revolution. Er hat im Gepäck ein Manuskript. Es soll ihn retten, jedoch bedroht es das Leben anderer. Er will nach Leipzig, denn dort will er seine große Liebe Mara wiedersehe, die jedoch einem reichen Verlegersohn versprochen ist.

    1928 an der Cote d’Azur findet das Mädchen Liette auf dem Dachboden eines Hotels in vergessenen Koffern ein mit einem Schloss gesichertes altes Buch. Liette ist 30 Jahre später Direktorin des Hotels und beauftragt Thomas Jansen, einen Gentleman-Gauner, mehr über die ehemalige Besitzerin des Buches herauszufinden. Das ist Mara, eine Russin. Sie kommen zu einem Bibliothekar in Leipzig, zu einer Villa am Meer und einer Bibliothek im Nebel.


    Meine Meinung

    Dieses Buch hat mit sehr enttäuscht. Die Leseprobe las sich interessant, doch waren die Handlungsstränge so angeordnet, dass ein anderer anfing, wenn der eine versprach endlich mal etwas Spannung aufzubauen. So ist diese eben wieder verflogen. Für mich wurde dieses Buch erst nach etwas drei Vierteln etwas spannend. Ich habe schon oft Bücher mit mehreren Handlungssträngen gelesen, aber dieses hat mich wirklich nur noch genervt. Es was schlicht und einfach langweilig, hat sich gezogen wie Kaugummi. Ja, wie Kaugummi nicht wie ein Gummiband, denn das schnurrt ja wieder zusammen, was Kaugummi nicht tut. Erst als ich etwa drei Viertel des Buches gelesen hatte kam endlich etwas Spannung auf, wodurch ich ihm dann doch einen Stern mehr geben kann als vorgesehen. Ich habe schon einige Bücher von Kai Meyer gelesen die um Längen besser waren als das vorliegende. Es waren allerdings allesamt Fantasy-Romane. Vielleicht sollte er bei diesem Genre bleiben? Denn dieses Buch hat mir jedenfalls gar nicht gefallen bis eben auf das letzte Viertel. Auch sind einige Fragen nicht komplett beantwortet worden. Außerdem fehlte mir ein Glossar und eine Aufstellung der Personen mit der Angabe ob historisch oder fiktiv. Gerade bei solchen Büchern, die zum Teil ins Historische übergehen, finde ich so etwas selbstverständlich. Ich vergebe gerade noch drei von fünf Sternen und das nur, weil es gegen Ende, im letzten Viertel doch etwas spannender wurde. Eine Leseempfehlung spreche ich nicht aus.

    ASIN/ISBN: B0CF7LXQSM

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Der literarische "Zauber" des Vorgängers fehlt!


    "Die Bibliothek im Nebel" des bekannten deutschen Autors Kai Meyer ist der Nachfolger von "Der Bücher, der Junge und die Nacht", das ich gelesen und das mich sehr begeistert hat: Dies kann ich bei dem vorliegenden Band (erschienen bei Droemer Knaur, 2023, HC, 556 Seiten) leider nicht bescheinigen, da ich mich (erstmals bei Kai Meyer, den ich als Autor von z.B. auch der Trilogie um die Alchimistin sehr schätze) durch viele Längen und fehlende Spannung über große Strecken eher durch den Roman quälte als dem üblichen Lesegenuss zu frönen.


    "Die Bibliothek im Nebel" spielt auf drei Zeitebenen:


    1917 in St. Petersburg, wo der Bibliothekar Artur Davilow, der in die Familie der wohlhabenden Verlegerfamilie Kalini wie ein Sohn aufgenommen, aber nie adoptiert wurde, sich unsterblich in die junge Straßenmalerin Mara verliebt. Xenia Kalini, selbst kein Zeichentalent, will die junge Frau fördern und ihr ein Zuhause geben. Ihre Tochter Ofeliya, die eine strahlende Zukunft als Tänzerin hätte leben können, ist durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt - die beiden jungen Frauen werden jedoch bald zu Freundinnen. Mara lernt in Südfrankreich, wo die Kalinis sich gerne wie viele andere reiche Russen überwintern, die Söhne der Familie Eisenhuth aus Leipzig kennen: Sie soll auf sein Werben hin die Ehefrau von Demian werden und reist mit den Eisenhuths nach Leipzig. Die Geschichte nimmt ihren Anfang vor dem 1. WK und Frederik Eisenhuth, der Verleger, hat eine große Anzahl an Büchern (er liebt Märchen, besonders russische) bereits in besagte Villa an der Cote d'Azur schaffen lassen, die dem Buch seinen Titel gibt. Spiridon, ein Kuriositätenhändler, Fälscher und Freund Artur's, verhilft diesem zur Ausreise aus Russland auf dem Dampfer Saltan; als Gegenleistung soll Artur einem gewissen Petrow ein mit Ketten verschnürtes Buch in Leipzig übergeben, das dort - im Graphischen Viertel - in Druck gehen soll.


    Cote d'Azur, 1928:


    Liette Chevalier (11) findet auf dem Dachboden Trois Graces die Reisekisten russischer Familien, darunter ein mit einem Schloss gesichertes Buch und einen Mondstein-Anhänger. Liette liebt Bücher über alles und ist ein mutiges Mädchen: Diesen Mut sollte sie auch brauchen, um sich ihrem Onkel widersetzen zu können. Außerdem möchte Liette wissen, was es mit diesem Buch auf sich hat.


    1957, Cote d'Azur, Paris, Finnland...

    Liette, nun Direktorin des Hotels Trois Graces, beauftragt den Gentleman-Ganoven Thomas Jansen, mehr über die Besitzerin des Buches (und wie sich herausstellt, der Villa Eisenhuth, die Liette in ihren Besitz bringen möchte) herauszufinden. So machen sich die beiden auf den Weg, den Verbleib der mysteriösen Mara aufzuklären.


    Meine Meinung:


    Sind Romane auf verschiedenen Zeitebenen oft meine Favoriten, hatte ich hier den Eindruck, dass das Geflecht, das Kai Meyer hier gewoben hat, eher des Guten zuviel waren: Der Spannungsbogen war sehr niedrig und die erzählte Geschichte voller Längen, die mein Lesegusto nicht zufriedenstellen konnten. Allerdings gelingt dem Autor wie beim Vorgänger mit Bravour, die Orte des Romans sehr bildhaft und atmosphärisch darzustellen. Auch die Fahrt auf der Saltan mit Artur und Grigori, der für mich "der stille Held" dieses Romans ist, habe ich genossen (und hoffe, dass Letzterer den richtigen Boden für seine Minze - und für sich selbst finden möge). Auch fließen besonders im Romanteil, der 1917 spielt, viele historische Informationen über die russische Geschichte ein, diesen "Background" fand ich sehr interessant.


    Fazit:


    Versteht es Kai Meyer ansonsten par excellence, einen gelungenen Genremix zu erschaffen (hier sind es wie beim Vorgänger Familiensaga, Liebesgeschichte, Abenteuer und eine Prise Mystery und Kriminalroman), so kann ich diesem Können im vorliegenden Band leider nicht zustimmen: Besonders am Ende war ich sehr enttäuscht, da mir bis dahin schleierhaft war, welche Motive Mara, deren Geheimnisse durch das Buch tragen, tatsächlich hatte. Ob ich sie mochte oder eher nicht. Die "Kollateralschäden", die durch so manche Handlungen entstanden, fand ich furchtbar und Ofeliya wie auch Grigori waren meine Lieblingsfiguren. Wegen der unnötigen Längen und mir fehlender Spannung kann ich daher nur 3* vergeben.


    3***

  • Russland im Jahr 1917. Artur muss aus St. Petersburg fliehen. Sein Ziel ist Leipzig, die Bücherstadt, in der auch die Adoptivtochter seiner Zieh-Eltern Mara lebt. Die Bücher und Mara ist alles was er will.


    An der Côte d’Azur findet im Jahr 1928 Liette auf dem Dachboden eine Kette und ein Buch, dass mit einer dicken Kette verschlossen wurde.


    1958 beauftragt Liette dann den ehemaligen Journalisten Thomas damit, ebenjene Mara ausfindig zu machen.


    Ich war ja von Die Bücher, der Junge und die Nacht total begeistert und habe mich darauf gefreut, noch einmal in ein ähnliches Setting eintauchen zu dürfen. Auch dieses Buch wird auf drei Zeitebenen erzählt und wir treffen Grigori wieder. Allerdings muss ich sagen, konnte mich Die Bibliothek im Nebel nicht so begeistern wie das erste Buch. Die drei Teile sind nur rudimentär miteinander verbunden. Gerade der Teil, der 1928 spielt, fällt da eigentlich sehr heraus. Maras Geschichte wird komplett im Teil von 1917 erzählt, die Suche nach Mara 1958 war mir auch zu dünn und Liette und Thomas waren mir da zu blass.


    Das Buch war nicht schlecht, das will ich damit nicht sagen. Es war lebendig geschrieben und hat einen gewissen Lesesog entfaltet. Gerade Arturs und Maras Geschichte fand ich doch auch sehr interessant. Aber im Nachhinein haben mir ein wenig die Verbindungen zwischen den drei Teilen (außer den Protagonisten) gefehlt.


    Ich kann es durchaus empfehlen, aber im Vergleich ist es nicht so stark wie der Vorgänger.


    8 von 10 Punkte

  • Darum geht’s

    1917 in Sankt Petersburg tobt die Revolution. Der junge Bibliothekar Artur verliert seine Pflegefamilie und schafft es in letzter Sekunde zu fliehen. Und niemand ahnt, was für ein besonderes Manuskript er im Gepäck hat. Während der Flucht sind seine Gedanken schon in Leipzig, wo er nach seiner verlorenen Liebe Mara suchen will.

    Knapp elf Jahre später entdeckt das Mädchen Liette auf dem Dachboden des Luxushotels ihres Onkels das Reisegepäck, das eine russische Familie eingelagert, aber nie abgeholt hatte. Die Kisten sind eine wahre Fundgrube für das Mädchen, das darin auch ein geheimnisvolles Buch, das mit einem Schloss gesichert ist, findet.

    Liette wird erwachsen, vergisst aber auch nach fünfzig Jahren nie die Geschichte rund um die Bibliothek im Nebel in der alten Villa am Meer. Mithilfe des Gauners Thomas möchte sie unbedingt Mara, die Besitzerin des verschlossenen Buches, finden. Einige Hinweise führen nach Leipzig und auf die Spuren des Bibliothekars Artur.


    So fand ich’s

    Drei Hauptschauplätze, drei Zeitabschnitte – und obwohl so manches weit auseinander scheint, verwebt Kai Meyer die Schicksale seiner Figuren so miteinander, dass die Geschichte zeitlos wirkt. Ja, auch dieses Kai-Meyer-Werk, das das Leipziger Graphische Viertel zum Thema hat, hat mir gut gefallen und mich stellenweise sehr berührt.


    Allerdings bin ich etwas skeptisch an die Lektüre rangegangen. Konnte das gleiche Geschichtskonstrukt wie schon bei „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ein zweites Mal funktionieren? Doch meine Zweifel wurden schnell zerstreut und sofort war ich vor allem wieder fasziniert von der intensiven Atmosphäre, die der Autor mit seinen Worten zu schaffen vermag.


    Kurzzeitig wurde meine Begeisterung zwar etwas gedämpft. Der dritte Zeitabschnitt konnte mich nicht so richtig mitnehmen. Vor allem die erwachsene Liette war so gar nicht mein Fall. Einerseits gefiel mir ihre Begeisterungsfähigkeit und Sehnsucht nach der Bibliothek im Nebel. Gleichzeitig empfand ich sie als sehr oberflächlich, stellenweise sogar arrogant.


    Aber man muss ja nicht alle Figuren mögen. ;-) Meine Lieblingsfigur ist hier klar Artur. Er ist sich und seiner Liebe – zu Mara und der Liebe zum Geschichtenerzählen – durchweg treu geblieben.


    Ein besonderer Platz nimmt auch Grigori bei mir ein. Warum müsst ihr aber selbst nachlesen. Am besten fangt ihr – falls nicht schon geschehen – mit „Der Junge, die Bücher und die Nacht“ an. So gut mir „Die Bibliothek im Nebel“ gefallen hat, kommt es doch nicht ganz an den Vorgänger heran.


    Auch als Hörbuch, das ich parallel zur Lektüre gehört habe, funktioniert die Geschichte sehr gut. Die verschiedenen Stimmen haben es mir leicht gemacht, am Plot dranzubleiben und auch bei den Zeitebenenwechseln nicht den Faden zu verlieren.


    Die beiden Bücher können zwar unabhängig voneinander gelesen werden. Zusammengenommen sind die beiden Bücher für mich aber eine bewegende Hommage an die Liebe zu Büchern und Geschichten.

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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  • Klingt ja durchaus interessant, aber ich habe noch einige andere von Kai Meyers "Buch-Büchern" im Regal stehen, die sollte ich wohl erst mal lesen.:lache

    Das Thema an sich lässt ihn ja nun schon seit einigen Jahren nicht mehr los, wie es scheint.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Das erste Buch, das ich von Kai Meyer gelesen hab', war "Die Alchemistin" - und spielte überwiegend in Prag. Fantastische Geschichte und ebenso fantastisch geschrieben!


    Seither bin ich auf der Suche nach den 2 Nachfolgebänden (Teil 2 ist "Die Unsterbliche"), die es in print-Form kaum noch - oder ziemlich teuer zu kaufen gibt.... (Teil 3 ist "Die Gebannte").