Zu dumm, dass wir uns unter den Erwachsenen nichts schenken.
Leider gab es bei uns kein besonderes Geschirr, ein paar Sammeltassen und das war's.
Zu dumm, dass wir uns unter den Erwachsenen nichts schenken.
Leider gab es bei uns kein besonderes Geschirr, ein paar Sammeltassen und das war's.
Ich habe noch einen Neuzugang zu vermelden
Thomas Pesquet - Ma vie sans gravité
ASIN/ISBN: 2080423037 |
*Macht es sich mit Plätzchen und Tee im Stuhlkreis gemütlich*
Leider gab es bei uns kein besonderes Geschirr, ein paar Sammeltassen und das war's.
Bei uns zu Hause gab es das auch nicht, nur das von Salonlöwin angesprochene reinweiße Geschirr. Goldrand ist das höchste der Gefühle und wurde auch nur zu "besonderen" Anlässen hervorgeholt.
Zwiebelmuster-Geschirr habe ich während der Schulzeit bei einer Freundin das erste Mal gesehen und mich irgendwie sofort verliebt. War so ein "Wenn ich groß bin, hab ich das auch!"-Moment.
Aber ich kann Sammelteller mit Motiven der Royals beisteuern, die habe ich mir in meinem allerersten London-Urlaub in einem touristischen Anfall gekauft
Durch Flucht und von Bomben zerstörte Wohnungen ist bei beiden Großeltern das Schöne auch erst angeschafft worden, als es finanziell und vom Platz möglich war. Mein Vater hat bis zum 13. Lebensjahr auf einem Strohsack geschlafen, beengt mit viel Familie auf wenig qm - und das, obwohl sein Vater GF einer Krankenkasse war. Bei meiner Mutter war es auch beengt, 6 Pers. auf 56 qm. So konnte erst in den 60ern allmählich wieder Schönes angeschafft, was sich dann sehr ähnelte mit dem, was die Töchter sich für eigenen Haustand anschaffen. Goldrand-Essservice oder Kaffeeservice war sehr verbreitet und natürlich war das nur für "gut".
Mein Pate besaß viel Altes, denn als Graf erbte er alte Familienbesitztümer. Darunter alte Möbel aus dem vormaligen Schloss (bis 1873), Meissener Zwiebelmuster, filigrane Porzellanfiguren und eine traumhaft schöne Schale mit Chrysanthemen-Bemalung. Ich hab das silberne Pferd auf dem Marmorsockel geliebt. Leider hat er nach der Auflösung der Wohnung, die wie ein Museum eingerichtet war, die schönen Stücke zu Geld gemacht. Immerhin habe ich über zehn Jahre die museale (vom Sitzkomfort unbequeme) Wohnung immer mal im Urlaub nutzen können und unter 2m Ölgemälde von Kaiser Wilhelm II und Markgräfin Wilhelmine im alten Schlossbett genächtigt.
Faszinierend fand ich Omas Bestecke, es gab große Messer (24 cm) und kleinere Messer (21 cm), sowohl beim Alltags- wie auch "guten" Besteck. Die großen Messer haben wir später auf uns alle aufgeteilt und finden sich bei mir viel in Benutzung. Mit den langen breiten Klingen kann man besser Brote schmieren, ein Ei aufschlagen, etc. Das kleinere Besteck war gedacht fürs kalte Abendbrot, die längeren Messer für die warme Mahlzeit.