Das geht mir gerade durch den Kopf

  • Durch den Büchereulen-Geburtstagsthread wieder dran gedacht:


    Beim Blättern durch diverse uralte threads sieht man immer wieder accounts mit relativ vielen Beiträgen, die dann seit Jahren nicht mehr aktiv sind.

    Fragt ihr euch manchmal auch "Was wurde eigentlich aus... ??"


    (Ja, Foren sind oldschool, aber manchmal doch eine Konstante im Leben, wie u.a. Batcat schrieb. Und dann lässt mich so ein Fehlen mancher Personen manchmal wehmütig werden.)

  • Beim Blättern durch diverse uralte threads sieht man immer wieder accounts mit relativ vielen Beiträgen, die dann seit Jahren nicht mehr aktiv sind.

    Fragt ihr euch manchmal auch "Was wurde eigentlich aus... ??

    Doch, natürlich. Und auch wenn man die Leute nicht persönlich, sondern nur "virtuell" kannte ist es bei vielen ein Verlust, dass sie nicht mehr da sind. Aber so ist das Leben. Leider. :( (Bin heute auch etwas wehmütig unterwegs ...).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ja, das frage ich mich auch - gar nicht so selten und besonders bei Leuten, die früher sehr engagiert und prägend für die ganze Eulenlandschaft waren. :/ Was hat sie wohl bewogen, sich zurück zu ziehen oder sich anderen Formen des Austausches zuzuwenden? Denn ich glaube nicht, dass diese kein Interesse an Büchern oder Gesprächen darüber mehr haben.


    :/ Sammeln die sich vielleicht an einem geheimen Ort, den die hier verbleibenden Eulen nicht kennen? Oder nur von besonders eingweihten Eulen gehütet werden? :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Zum Thema: mir geht momentan viel zu viel durch den Kopf. Vor allem eine für mich ungeklärte Situation. Ich könnte es auch einfach so laufenlassen und schauen, was sich daraus entwickelt. Oder auch nicht. Aber (leider) bin ich in dem Zusammenhang kein besonders geduldiger Mensch, vor allem dann nicht, wenn mir jemand am Herzen liegt. Ich weiß, ich sollte es klären - für mich. Aber das ist verdammt schwer, da muss ich gewaltig über meinen Schatten springen. Ich will ja nicht aufdringlich sein und vielleicht sehe ich Probleme, wo gar keine sind und vielleicht ist ja alles ganz anders, als ich es empfunden habe und der Schuss könnte auch nach hinten losgehen und ich alles kaputtmachen und und und ... :rolleyes: Ihr kennt das ja bestimmt, was einen da alles durch den Kopf geht :(. Arghh! :bonk Warum ist zwischenmenschliche Kommunikation so schwierig???

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • :knuddel1Ja, das kenne ich auch gut genug.

    Und ich bin da eher der passive Typ, der so mache Chance zur Klärung vorüber ziehen lässt. Aber ich denke, das muss jeder gemäß seines Charakters bewältigen und nicht immer "über seinen Schatten springen" :/

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • :knuddel1Ja, das kenne ich auch gut genug.

    Und ich bin da eher der passive Typ, der so mache Chance zur Klärung vorüber ziehen lässt. Aber ich denke, das muss jeder gemäß seines Charakters bewältigen und nicht immer "über seinen Schatten springen" :/

    Das finde ich gut. Man sieht sich doch oft gezwungen, gegen sein Gefühl, denn wenn man schon überlegt, ob man was machen oder sagen soll, ist das doch schon eine Antwort. Ich bin auch der zurück haltende Typ, und rückblickend auf manche Dinge, finde ich schon, dass ich da durch eine entsprechende Ansage oder Handlung es hätte ändern können. Aber man handelt ja nicht rückwirkend sondern eben aus dieser Lage heraus und dann ist das auch dem aktuellen Anlass entsprechend richtig. Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Nicht immer einfach. ;)

  • Wenn man wirklich krank ist, dann schmelzen die sozialen Kontakte wie Schnee in der Sonne. Mails werden gar nicht oder nur mit dümmlichen Smilies beantwortet. Aber offenbar ist das ganz normal.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Aber offenbar ist das ganz normal.

    Viele Menschen vermuten bei schweren Erkrankungen eine Art Toxizität, die auf sie übergehen könnte, und andere (wahrscheinlich die meisten) sind schlicht hilflos. Oder haben Angst vor dem Eiertanz (Wortwahl! Themen! Zeitformen!), obwohl die Ursache für diese Angst und den Eiertanz selbst nur bei ihnen liegt.


    Das muss aber nicht immer so sein. Zugegeben, meistens aber scheint es so sein zu müssen.

  • Was das Thema "Ex-Eulen" angeht... zu der einen oder anderen hat man ja oft noch auf anderen Plattformen oder ganz oldschool "privat" Kontakt. :lache Klar, manche gehen im Streit. Aber bei den meisten kommt einfach oft "das Leben" dazwischen: Familie, Job, Krankheiten, Kinder, Hobbies, pflegebedürftige Eltern ... und wenn man immer weniger hier ist, schleicht es sich auch einfach manchmal "aus". Es gibt einige, die immer wieder sagen: "Mensch, in die Eule wollte ich doch auch schon längst mal wieder gucken!" ... und dann kommen die Überstunden, der nächste Urlaub oder was auch immer dazwischen.


    Und einige liebe Eulen sind leider für immer gegangen. Die sitzen jetzt zusammen auf der "Büchereulenwolke". :cry Aber vergessen sind sie nicht.


    Voltaire


    Ich denke, dass viele Menschen einfach unsicher sind, wie sie mit negativen Themen wie z.B. Krankheit umgehen sollen: soll man sich "normal" benehmen - dann könnte es aber als Desinteresse ausgelegt werden. Spricht man sein Gegenüber drauf an - könnte auch falsch sein, weil sich der Kranke sehnlichst Normalität wünscht. Aber auch hier ist Kommunikation alles, wenn man einfach mal geklärt hat, wie man in der Freundesbeziehung mit dem Thema Krankheit umgehen möchte, sind die Fronten geklärt und man kann entsprechend "weitermachen".

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Man sieht sich doch oft gezwungen, gegen sein Gefühl, denn wenn man schon überlegt, ob man was machen oder sagen soll, ist das doch schon eine Antwort.

    Ja? Welche???


    Danke für eure Antworten Tante Li und Findus  :knuddel1. Ich bin immer noch hin- und hergerissen, merke aber, wie sehr mich das beschäftigt und ablenkt. Das ist auch kein Zustand ...


    Wenn man wirklich krank ist, dann schmelzen die sozialen Kontakte wie Schnee in der Sonne. Mails werden gar nicht oder nur mit dümmlichen Smilies beantwortet. Aber offenbar ist das ganz normal.

    :knuddelEs tut mir sehr leid, dass du - vor allem in dieser sowieso sehr schwierigen Phase - auch noch diese schlimme Erfahrung machen musst. Ich hoffe sehr, es gibt auch - zumindest einige - Gegenbeispiele.


    Gründe dafür haben Tom und Batcat ja schon genannt. Es ist schwierig und jede/jeder Betroffene braucht was anderes.

    Aber auch hier ist Kommunikation alles, wenn man einfach mal geklärt hat, wie man in der Freundesbeziehung mit dem Thema Krankheit umgehen möchte, sind die Fronten geklärt und man kann entsprechend "weitermachen".

    Ja, Reden ist der Schlüssel zu allem. :writeDas bringt mich aber zu der Frage: könnt ihr das? So "einfach"? Über Gefühle reden und was der/die Gegenüber gerade braucht und und und?


    Ich habe mich das nämlich tatsächlich im Zusammenhang mit meinem "Problem" gefragt. Tue ich mich da nur so schwer damit, weil ich aus einem Landstrich komme, der sich klischeehaft, aber wahrscheinlich ;) tatsächlich schwer tut mit Reden im Allgemeinen und über Gefühle im Besonderen? Leider kenne ich zu wenig Menschen aus anderen Regionen so gut, dass ich das beurteilen könnte. Was meint ihr?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich mach es auch nicht so richtig gerne, habe aber festgestellt, dass das Reden die Situation meist entschärft und einfacher macht. Ich versuche mich da immer so auszudrücken, dass klar wird, dass ich meine Sicht der Dinge einfach mal loswerden muss, auch wenn vom Gegenüber vielleicht nicht die Antwort kommt, die ich mir erhoffe.

    Bis jetzt bin ich eigentlich immer gut gefahren damit. Allerdings kostet es schon jedes mal auch Überwindung, gerade wenn man sich vielleicht unsicher ist.

  • Was alle Menschen mit schweren Erkrankungen total gerne mögen: Dass man ihnen erzählt, dass man auch noch andere Leute kennt, denen es so geht. Bei Krebspatienten bricht da nachgerade Jubel aus. "Ja, Darmkrebs hatte meine Mutter auch" und solche Sachen. Applaus, Applaus! Das ist eine fantastisch gute Idee! Möglichst noch ergänzt um statische Angaben dazu, wie viele von diesen anderen kranken Menschen jetzt noch am Leben sind oder nicht. (Übrigens bekommt statistisch betrachtet jeder zweite Mensch irgendwann Krebs.)


    Ironie beiseite. Es ist nicht leicht, entspannt zu bleiben, aber simple Normalität im weiteren Umgang ist nicht nur nach meiner ganz persönlichen Erfahrung jederzeit die beste Strategie. Wenn man sich dann selbst daran gewöhnt hat, sich so zu verhalten, wird es für alle Beteiligten einfacher, und man kann zum Kern dessen, was die Freundschaft und Verwandtschaft ausmacht, zurückkehren. Natürlich sollte man Mitgefühl und Empathie nicht unterdrücken, und durchaus auch zeigen, wenn man schockiert oder verängstigt ist, aber der Umgang sollte sich einfach nicht grundsätzlich ändern. Meine ich.

  • Und einige liebe Eulen sind leider für immer gegangen. Die sitzen jetzt zusammen auf der "Büchereulenwolke". :cry Aber vergessen sind sie nicht.

    Oh no. Never ever :brabbel


    @Thema


    Oh das virtuelle Wohnzimmer wird eben auch mal sehr privat, wie in einer ganz normalen Familie oder Clique knarzt es auch mal ordentlich im Gebälk. Und wenn es dann sehr private Dinge sind, die ihren Weg in dieses Forum gefunden haben, kann es schonmal verdammt viel Kraft und Mut kosten, trotzdem hier zu bleiben oder ggf. eben auch wieder aufzutauchen :rolleyes

    Und manchmal dauert es eben eine Weile. Ich habe hier in den letzten Wochen so einige Nicks von „früher“ wieder gelesen und mich total gefreut darüber. Jeder Mensch hat seine Beweggründe und alles im Leben hat seine Zeit.

    Hier schwirren im Augenblick bei vielen echt große Zahlen herum. Zwei Jahrzehnte. Erinnerungen, Freundschaften, Gemeinsamkeiten. Trauer. Bei mir ist die Eule fast mein halbes Leben Bestandteil. Ich finde, da darf man durchaus mal reflektieren und ein wenig melancholisch werden :lache

  • Wenn man wirklich krank ist, dann schmelzen die sozialen Kontakte wie Schnee in der Sonne. Mails werden gar nicht oder nur mit dümmlichen Smilies beantwortet. Aber offenbar ist das ganz normal.

    Das ist oft leider so. Ich kann nur nicht nachvollziehen warum, es gibt doch so viele Themen über die man sich austauschen kann...Und natürlich ist auch ein offenes Ohr, wenn grad alles Scheiße ist und man verzweifelt. Das sollten Freundschaften eigentlich aushalten. Aber ich befürchte, Freundschaft definieren viele Leute heute anders.

    Aber, mich wirst nicht los mein Lieber:*

  • Wenn man wirklich krank ist, dann schmelzen die sozialen Kontakte wie Schnee in der Sonne. Mails werden gar nicht oder nur mit dümmlichen Smilies beantwortet. Aber offenbar ist das ganz normal.

    Das tut mir jetzt sehr leid für Dich. Ich habe die Erfahrung, ist jetzt doof das zu sagen, ich weiß, aber auch gemacht. Und manchmal, der Erkrankung entsprechend, ist man nicht in der Lage von sich aus den Kontakt aufrecht zu erhalten, wäre aber froh, wenn die Freunde das getan hätten. Aber sicher liegt das einfach an der Angst oder Unsicherheit jener, wie man das machen soll. Lese-rina wenn man drüber nachdenkt, sollte man es tun. Aber vielleicht vorher überlegen wie.

    Alles Gute, Euch allen

  • Lese-rina wenn man drüber nachdenkt, sollte man es tun. Aber vielleicht vorher überlegen wie.

    Ja, das "wie" hat mich auch längere Überlegungen gekostet. :gruebel Aber jetzt hab ichs zumindest mal angestoßen. Mal sehen, was rauskommt ...

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Warum ist zwischenmenschliche Kommunikation so schwierig???

    Frag ich mich zwar immer noch, aber zumindest mein Thema konnte ich erfolgreich klären. :) Ich hätte es zwar deutlich einfacher haben können, aber ich weiß, was mich abgehalten hat und von daher hab ich auf alle Fälle etliches dazugelernt. Also alles gut :-).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021