Der Schacherzähler, Judith Pinnow

  • Der Schacherzähler

    Inhaltsangabe: Quelle List Verlag

    Ein wunderbarer Roman über die Magie der Freundschaft und des Schachs

    Er lebt vor allem in seinen Erinnerungen, der Gegenwart kann er nicht viel abgewinnen. Als er beim Schachspielen unter seiner Kastanie von einem 9-jährigen Jungen angesprochen wird, stellt er sich nur als „Oldman“ vor und erklärt dem Kleinen, dass eh alles vor die Hunde geht. Doch Janne ist neugierig und will Schach spielen lernen. Oldman hat wenig Hoffnung, dass der Junge das lernen wird, er kann ja noch nicht mal still sitzen. Aber Janne lernt schnell, und Oldman beginnt zu reden. Erst über Schach, dann über das Leben. Und Janne hört zu und fühlt sich endlich richtig: Beim Schach und bei dem Alten. Doch eines Nachmittags sitzt Oldman nicht mehr da. Auch am nächsten und übernächsten Tag gibt es keine Spur von ihm. Janne ist voller Sorge und beginnt, ihn zu suchen….


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Es ist mein erster Roman von der Autorin Judith Pinnow, ich bin noch ganz verzaubert von dieser wunderschönen Geschichte. So voller Magie und Versöhnung, ich konnte mich beim Lesen entziehen sie war schon magisch. Ich bin durch diesen wunderschönen Cover und dem Text auf der Rückseite aufmerksam geworden, ich wusste gleich das ist mein Buch. Alles ist so Bildhaft beschrieben und Authentisch erzählt, der Schreibstil ist sehr flüssig , einfühlsam und spannend. Es geht um die allein Erziehende Mutter Malu, ihren 9 Jährigen Sohn Janne und dem auf den ersten Blick dem älteren und mürrischen Mann der sich Oldmann vorstellet.“ Es wird nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein. „



    Malu hat es wirklich nicht leicht den Spagat zwischen ihrem Beruf und Alleinerziehende Mutter zu schaffen. Janne ist ein sehr lebhafter Junge, die Lehrerin beklagt sich andauernd über ihn. Ich hatte oft das Gefühl die Chemie zwischen Lehrerin und ihrem Schüler Janne stimmt nicht. Janne ist oft in dem wunderschönen Park von dem kleinen Ort Altbach mit seinem Skooter, er hat schon öfters diesen älteren Mann dort mit seinem Schachbrett unter den Bäumen sitzen sehen. Natürlich ist es Janne den die Neugierde treibt und ihn Anspricht, er antwortet mürrisch „ Oldmann“ und er würde hier Schach spielen. Was man diesem quirligen kleinen Kerl nicht getraut hätte er möchte das Schachspielen auch gerne lernen, was für ein Wunder Oldmann erklärt sich bereit es ihm beizubringen. Die beiden führen dabei Gespräche über das Schachspielen und um ihr Leben.

    Es entwickelt sich mit der Zeit eine sehr berührende und intensive Freundschaft. Wir erfahren von den beiden so viel über ihr Leben, sie öffnen sich gegenseitig ihre Seele, auch Mutter Malu wird Aufmerksam und es entwickelt sich eine ungeahnte Freundschaft. Was wir über die drei so alles erfahren, fand ich sehr berührend, da kam auch schon mal ein Trännchen beim lesen, aber man konnte auch viel lachen. Ich habe ebenso gezittert und gebangt als Oldmann nicht am vereinbarten Ort befand und nicht auffindbar schien, was ist ihm passiert als er endlich so glücklich schien?

  • Morgen machen wir es besser.

    Wunderschöner Roman über eine alleinerziehende Mutter mit einem hyperaktiven, intelligenten neunjährigen Sohn. Sie haben es nicht leicht. Der Vater hat sich aus dem Staub gemacht, wie er erfahren hat, dass Malu schwanger ist, die Eltern haben sich von ihr losgesagt. Zum Glück hat sie einen guten Arbeitsplatz in einem Cafe in der Kleinstadt, einen netten und verständnisvollen Cafe Inhaber, eine wirklich beste Freundin, auf die sie sich verlassen kann und vor allem: eine positive Lebenseinstellung, die sie auch Janne übermittelt. “Morgen machen wir es besser” ist ihr und Jannes Lebensmotto, ein Motto, das ich mir auch zu Herzen nehmen will. Die Schule entwickelt sich für beide zur Katastrophe. Die Lehrerin schickt Malu ständig Nachrichten über die angeblichen Untaten Jannes und merkt nicht einmal, was für ein Armutszeugnis sie sich selbst damit ausstellt. Ich bewundere Malu, wie sie zu ihrem Kind hält und die pädagogisch inkompetente Lehrerin in ihre Schranken weist. Ich wünschte, ich hätte dieses Buch gelesen, damals, als mein Jüngster in der Schule war.

    Janne freundet sich im Park mit einem alten Mann an. Oldmann ist Rentner, verwitwet und einsam. Er trägt schwer an einer jahrzehntelangen Schuld herum. Aber die Freundschaft mit dem aufgeweckten Knaben tut ihm gut, er holt ihn aus seiner Lethargie und Trauer heraus. Er bringt Janne das Schachspiel bei. Janne fliegt direkt auf das Schachspiel zu. Die Figuren und ihre Bewegungen kann er sich auf Anhieb merken, er kann sich voll auf das Spiel konzentrieren und bei der Sache bleiben. Nichts mehr zu sehen von einem Zappelphilipp oder Hans-Guck-in-die-Luft. Langsam nähern sich die beiden einander an, die Mutter Malu, anfangs übervorsichtig, wird auch in diesen Kreis aufgenommen, langsam vergrößert sich der Kreis, die anderen Personen im Buch gehören irgendwann auch dazu. Es ist dieses Ineinandergreifen der Lebenskreise, die ich in diesem Buch wunderschön finde. Liv und ihre Familie müssen ein schweres Thema verkraften, Oldmann hat auch sein Geheimnis, über das er aus Liebe zu Lieschen, seiner verstorbenen Frau, nie sprechen konnte, Hinnerk und sein Partner, Frau Oberförster, die Jugendlichen von der Skaterrampe, Anne und ihr Hund Sokrates. Sie alle spielen eine Rolle im Buch, beeinflussen sich gegenseitig, helfen sich wortlos und ohne viel Aufhebens.

    Dies ist wieder mal ein Buch der leisen Töne, unaufgeregt, und doch ergreifend. Um mit dem Kleinen Prinz zu sprechen, man hört nur mit dem Herzen gut. Und dieses Buch geht zu Herzen.

  • Walter hat vor einiger Zeit seine Frau verloren. Seither fühlt er sich einsam und übersteht den Tag nur, indem er seine festen Rituale einhält. Im Park spielt er Schach gegen seine tote Frau. Eines Tages begegnet er dort im Park dem neunjährigen Janne, der auch gerne Schach lernen möchte. Oldman – wie er sich dem Jungen gegenüber vorgestellt hat – glaubt nicht, dass es Erfolg bringen wird, denn Janne kann keinen Moment stillsitzen. Doch verblüffender Weise lernt der Junge schnell und Walter beginnt zu erzählen. Die entstehende Freundschaft tut beiden gut. Dann aber ist Oldman nicht mehr da und Janne sucht ihn.


    Dies ist mein erstes Buch der Autorin Judith Pinnow, aber sicherlich nicht mein letztes. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Geschichte geht zu Herzen. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man immer ganz nahe dran ist.


    Walter ist nicht sehr zugänglich. Wozu auch? Seit dem Tod seiner Frau ist er alleine, denn Freunde hat er nicht. Bitterkeit hat sich eingeschlichen und Schuldgefühle trägt er auch mit sich, doch Janne gelingt es mit seiner offenen Art, dass auch der alte Mann sich zunehmend öffnet. Janne hat Schwierigkeiten in der Schule, da er hyperaktiv ist und die Lehrerin überhaupt kein Verständnis hat. Zum Glück steht Malu fest zu Janne. Beim Schachspielen dagegen ist Janne hochkonzentriert dabei und lernt sehr schnell. Neben diesen Protagonisten gibt es aber noch andere liebenswürdige Personen. Da ist Jannes Mutter Malu, die es als Alleinerziehende nicht ganz leicht hat. Liv zeigt immer wieder, dass sie Malu eine gute Freundin ist, und im Café von Hinnerk fühlen sich die Menschen wohl.


    Diese berührende Geschichte mit den tollen Charakteren kann ich nur empfehlen.


    10/10

  • "Morgen machen wir es besser" ist das Motto, mit dem Malu und ihr neunjähriger Sohn Janne jeden Tag beschließen.


    Die Geschichte von Janne, Malu und Oldmann, einem älteren knurrigen Mann, der im Park alleine Schach spielt und sich Janne als "Oldman" vorstellt, wird aus wechselnder Perspektive erzählt, was den Lesefluss keineswegs schmälert, sondern ein rundes Bild abgibt.


    Janne hat es in der Schule schwer, denn er kann sich nicht gut konzentrieren. Malu als alleinerziehende Mutter ermutigt ihn und legt sich mit der Lehrerin an, auf eine schlagfertige Art, die ich sehr mochte. Sie arbeitet in einem Coffeeshop, der jedoch kurz vor der Insolvenz steht, doch mit vereintem Kräften wollen Malu, ihr Chef Hinnerk und auch die Kundschaft das Café retten. Auch Oldmann trägt ein Geheimnis mit sich herum, neben seiner Einsamkeit, doch durch Janne taut er auf.


    In dem Buch geht es vor allem um das menschliche Miteinander, um Freundschaft, Familie, Zusammenhalt.

    Das wird so herzerwärmend erzählt, dass dieses Buch mich sehr berührt hat.


    Viele Figuren sind, auch wenn sie nur eine kleine Nebenrolle haben, liebevoll gezeichnet, so wie der 15-jährige Leander, der für Janne ein Vorbild an der Skaterrampe ist, oder die Liv, die Freundin von Malu, die Figuren formt, die eine Geschichte erzählen.


    Die Probleme, die die einzelnen Protagonisten haben, wie z.B. alleinerziehend oder verwitwet zu sein, sind realistisch, nachvollziehbar, einfühlsam und mit einem tollen Sinn für Humor geschildert, so dass ich immer das Gefühl hatte, mittendrin zu sein und mitfühlen zu können.


    Mir hat dieses Buch sehr gefallen und ich hoffe, es findet viele Leser.


    10 Punkte von mir.

  • Eine herzerwärmende Geschichte um Freundschaft und alte Geheimnisse


    Buchmeinung zu Judith Pinnow – Der Schacherzähler


    Der Schacherzähler ist ein Roman von Judith Pinnow, der 2023 bei List Hardcover erschienen ist. Es ist von Vivien Thiessen illustriert worden.


    Zum Autor:

    Judith Pinnow, geboren 1973 in Tübingen, besuchte die Schauspielschule in Ulm und studierte am Lee Strasberg Theatre Institute in New York. Als Schauspielerin war sie in Fernsehserien und in Filmen zu sehen. Bekannt wurde sie als Fernsehmoderatorin. Mit ihrem Ehemann und Kollegen Stefan Pinnow und ihren drei Kindern lebt die Autorin in der Nähe von Köln. Bei FISCHER erschienen ihre Romane ›Läuft da was?‹ und ›Versprich mir, dass es großartig wird‹.


    Zum Inhalt:

    Der neunjährige Janne ist zumindest nach Meinung seiner Lehrerin ein Problemkind. Janne lernt im Park einen knurrigen alten Mann kennen, der sich als Oldman vorstellt und Janne das Schachspielen beibringt. Trotz aller Unterschiede mögen sie sich und auch Jannes alleinerziehende Mutter bemerkt den positiven Einfluss. Doch das Leben ist kein eitel Sonnenschein und Probleme wollen angegangen werden.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist ein Herz erwärmender Beziehungsroman mit Figuren, die nicht alle auf den ersten Blick sympathisch sind. Malu, alleinerziehende Mutter vom neunjährigen Janne, hat Stress, denn das Cafe von Hinnerk, in dem sie arbeitet, steht vor der Pleite und Jannes Lehrerin beschwert sich ständig über sein Verhalten in der Schule. Auch seine Annäherung an den knurrigen alten Mann, der Janne das Schachspielen beibringt, bereitet ihr Sorgen. Aber sie bemerkt seine Begeisterung und lässt die beiden gewähren.

    Aus wechselnden Perspektiven werden Episoden aus dem Umfeld der kleinen Familie geschildert und man fiebert mit und hofft auf eine positive Entwicklung. Bei Malu gefällt mit ihre positive Grundhaltung und der Versuch, Probleme und Schwierigkeiten aktiv anzugehen. Erstaunt habe ich die dunklen Geheimnisse einiger Figuren betrachtet und die Folgen für ihr Umfeld kennengelernt. Vieles ist verschwiegen worden und kommt nun ans Tageslicht. Die Ereignisse werden zu einer herzerwärmenden Geschichte entwickelt, die eine positive Stimmung ausstrahlt. Manchmal gibt es Überraschungen und Umwege, aber der Grundtenor bleibt. Das Happy-End ist der folgerichtige Abschluss der Geschichte. Die eingebundenen Illustrationen von Vivien Thiessen unterstützen diesen Eindruck. Der Schreibstil der Autorin ist oft gefühlsbetont, obwohl er meist ruhig wirkt. Ich habe mit dem Buch einige angenehme Stunden verbracht und mich sehr gut unterhalten.


    Fazit:

    Ein gefühlsbetonter Roman, der mit einer interessanten Handlung und einer positiven Grundhaltung daher kommt. Mir hat es sehr gut gefallen und deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Von mir gibt es eine Leseempfehlung für den herzerwärmenden Roman.


    ASIN/ISBN: 347136059X

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Walter hat seine Frau verloren und damit auch seinen Lebensinhalt. Er hält sich mit Routinen über Wasser, aufstehen, frühstücken und zu einer bestimmten Zeit das Haus verlassen, um im Park gegen seine verstorbene Frau Schach zu spielen. Und nicht vergessen, den Rosen einen Schluck Wasser zu geben. Doch eines Tages setzt sich Janne zu ihm, der neugierig auf das Spiel ist und es gerne auch spielen können möchte. Walter, der sich Janne gegenüber nur Oldman nennt, ist skeptisch, doch Jannes liebenswerte Art und sein Talent zum Schachspielen macht aus den beiden schnell ein gutes Gespann.


    Es geht in diesem Buch um noch viel mehr als nur um Janne und Oldman. Malu, Jannes Mutter, ihre Freundin Liv und ihr Chef Hinnerk spielen auch eine große Rolle. Die Autorin wechselt immer wieder die Perspektive zwischen ihnen und so kann man gar nicht sagen, wer hier eigentlich die Hauptrolle im Buch spielt. Das Ganze ist wirklich toll gelungen und rund, so dass man immer einfach nur weiterlesen möchte.


    Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen. Es ist so schön zu sehen, wie eine Gemeinschaft wächst und sich die Generationen untereinander helfen und unterstützen. Jeder lernt von jedem und ist auch bereit Hilfe anzunehmen. Wen auch manchmal unter leichtem Zwang. Ich mochte den Schreibstil und wie gesagt am Ende hätte ich auch einfach gerne weiter gelesen. Diese Gemeinschaft ist so herzerwärmend, da möchte man einfach noch mehr erfahren.


    Von mir daher eine unbedingte Leseempfehlung für ein Buch, das zeigt, dass es miteinander einfacher ist den Widrigkeiten des Alltags zu trotzen.


    10 von 10 Punkte