Klappentext: +++ Fleischfressende Spinnen haben Los Angeles, Oslo, Delhi und Rio de Janeiro befallen. +++ Millionen von Menschen sind weltweit gestorben. +++ Da gibt die Wissenschaftlerin Melanie Guyer Entwarnung. Die Spinnen sterben, die Plage scheint überstanden. +++ In Japan wird ein Kokon gefunden, der Spinneneier gigantischen Ausmaßes enthält. +++ In Los Angeles verlassenen Überlebende die Quarantänezone mit Waffengewalt. Weltweit müssen die Regierungen einsehen: Der Ausnahmezustand kann nicht aufgehoben werden. +++ Jetzt muss die Präsidentin der USA mit einer schrecklichen Nachricht an die Presse: Jeder ist auf sich alleine gestellt. +++
Autor: Ezekiel Boone ist ein Pseudonym. Der Autor lebt mit seiner Familie im Bundesstaat New York, allerdings so weit nördlich von New York City entfernt, dass es nachts richtig dunkel wird. So dunkel, dass man höllisch aufpassen muss, nicht versehentlich von der Klippe am Ende seines Grundstücks zu stürzen.
Meine Meinung: Tierhorror ist ein Genre, das vor allem in B-Movies beliebt ist. In Romanform kommt es einem auch zuweilen unter, wobei die Qualität des Dargebotenen schwankt. Die Brut-Reihe von Ezekiel Boone hatte vor einigen Jahren den Vorteil, eine ordentliche Werbekampagne im Rücken zu haben. Und die Idee einer Spinnen-Apokalypse ist durchaus solide. Ich las damals den ersten Teil und war eher mäßig begeistert. Flüssiger Schreibstil, aber wenig Spannung. Dennoch griff ich nun zur Fortsetzung. Für 3 Euro im Antiquariat kann man das schonmal machen.
Das Grundproblem bleibt. Der Autor fährt gefühlt hundert Handlungsstränge auf, die eine Collage aus Einzelschicksalen darstellen. Einen Spannungsbogen kriegt er aber nicht hin. Es hätte ausgereicht, die 2-3 Hauptstränge besser auszuarbeiten. Zudem wird mit den Spinnen gegeizt. Sie treten nur selten auf, wissen dann aber immerhin zu überzeugen. Gerettet wird das Buch, wie schon der Vorgänger, durch den flüssigen Stil und die kurzen Kapitel. Dadurch liest man trotz der mäßigen Handlung zügig weiter. Dennoch sorgte der Mangel an Action irgendwann dafür, dass ich genervt auf die Seitenzahl schielte. Zu oft wurden die Gelege der Spinnen beschrieben, ohne dass etwas passierte. Die Welt einfach spannend mit Spinnen zu überfluten wäre wohl zu einfach gewesen.
Fazit: Gute Idee, mäßig umgesetzt. Den dritten Teil werde ich mir wohl trotzdem durchlesen. Aber auch nur aus Gründen der Vollständigkeit.
ASIN/ISBN: 359603583X |