Wolfgang Kos - 99 Songs: Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts

    • Herausgeber ‏ : ‎ Brandstätter Verlag (2. Oktober 2017)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 320 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3710600227
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3710600227

    ASIN/ISBN: 3710600227



    Über den Autor:

    Wolfgang Kos, Kulturhistoriker, Autor und Ausstellungskurator. Von 1968 bis 2003 Radiojournalist beim ORF (Ö3-Musicbox, Ö1), wo er legendäre Sendungsformate entwickelte, u.a. "Das Pop-Museum" und "Diagonal-Radio für Zeitgenossen". Von 2ßß3 bis 2015 Direktor des Wien Museums. Zahlreiche Publikationen, u.a. "Go Johnny Go - Die Gitarre in der Kunst" (2003) und "Kampf um die Stadt - Politik, Kunst und Alltag um 1930" (2009).



    Inhaltsangabe:

    Wolfgang Kos erzählt das 20. Jahrhundert in 99 besonderen Liedern. Der historische Scheinwerfer richtet sich auf Zeitstimmungen, Lebensbedingungen und Moden ebenso wie auf kollektive Sehnsüchte, Ängste und neue Ideen, die mittels Songs unter die Leute kamen. In den Songs spiegeln sich Armut und Wohlstand, Konsum träume und Weltschmerz, gesellschaftliche oder Generationskonflikte. Songs „wirken“, weil sie emotionale Identifikation bieten und unmittelbarer als andere Kulturmedien ihre Zeit und ihre Welt auf den Punkt bringen. Auch wenn überlebensgroße Songs aus Rock und Pop im Zentrum stehen, wird ein weites Spektrum aufgespannt: Von den frivolen Schlagern der Roaring Twenties zu Musical und dem „American Songbook“, von Widerstandsliedern bis zu übermütigen Tanzsongs der neuen Zielgruppe Teenager. Ein opulenter Wegweiser zu permanent wechselnden Welten und Zeiten.



    Meine Kritik:

    Das zwanzigste Jahrhundert war in vielerlei Hinsicht wegweisend, auch in musikalischer. Journalist Wolfgang Kos hat sich daher die Mühe gemacht, 99 essenzielle Songs aus diesem Jahrhundert herauszupicken und auf ihre Wirkung sowie ihren Einfluss zu beleuchten. Während zu Beginn des Jahrhunderts noch Volks- und Arbeiterlieder (wie „Veronika, der Lenz ist da“) eine Rolle spielen, geht es ab den Zwanziger Jahre um Theaterbühnen („Moritat von Mackie Messer“) und ab den Dreißigern um kriegsbeeinflusste Lieder (zum Beispiel „Buchenwaldlied“). In den Fünfzigern und Sechzigern sind es dann zuerst die Folksongs (z.B. „This Land Is Your Land“), später dann die radiotauglichen Teenagerlieder („Will You Love Me Tomorrow“) und Feiersongs („Reach Out I'll Be There“), die unter die Lupe genommen werden. Zahlreiche legendäre Künstler wie The Beatles, The Rolling Stones und Bob Dylan kommen vor, ehe es auch um Punk („Anarchy in the UK“), um den Aufstieg der Musikclips („Video killed the Radio Star“) und neuere Klassiker (z.B. „Losing my Religion“ und „Smells like Teen Spirit“) geht. Auch etliche bekannte deutsche Stücke (z.B. „Über den Wolken“ und „Sonderzug nach Pankow) kommen vor.

    Es ist zweifellos eine interessante Reise, auf die uns Wolfgang Kos mitnimmt. Neben altbekannten Songs geht es stellenweise jedoch auch skurrile Stücke (z.B. „Edelweiß“), die nicht jedermanns Geschmack und Interesse treffen dürften. Nichtsdestotrotz ist das Buch jedem zu empfehlen, der sich für Geschichte und Musik interessiert. Vor allem letztere.