Salim Güler - Geh Nicht Mit

  • Klappentext: Auf das Angebot des exzentrischen Millionärs Jorik Olsen, ihn auf der Jungfernfahrt seines U-Bootes zu interviewen, hat die Journalistin Anna Coleman lange gewartet. Jetzt kommt es ihr sehr gelegen, vermutet sie doch, dass ihr Ehemann sie mit einer deutlich jüngeren Frau betrügt, daher ist ihr jede Ablenkung recht. Noch ahnt sie nicht, dass Olsen ganz andere Absichten hat, als sie annimmt. Erst allein mit ihm auf hoher See erkennt sie seinen kranken Plan, doch da ist es bereits fast zu spät …


    Autor: Salim Güler wuchs in Norddeutschland auf, ehe er in Köln und Chemnitz Wirtschaftswissenschaften studierte. Nebenbei schrieb er schon immer Geschichten und machte sich in den letzten Jahren als Selfpublisher einen Namen.


    Meine Meinung: Ich fand das Buch in einem Antiquariat. Inzwischen sind zunehmend die Werke von Selbstverlegern im Umlauf, was mich immer ein wenig neugierig macht. Eine kurze Recherche nach dem Kauf ergab, dass Güler in der Szene kein Unbekannter ist, sondern seit Jahren einen Bestseller nach dem anderen fabriziert. Produktiv ist er schon mal. Aber was steckt dahinter?


    Die Geschichte ist natürlich von dem Mord an Kim Wall inspiriert. Das Buch erschien bereits ein Jahr später, verarbeitete also ein noch recht aktuelles Thema. Der Schreibstil ist recht flüssig, wenn auch oberflächlich. Der Fokus liegt eindeutig auf dem Vorantreiben der Handlung. Dies geschieht in zwei Handlungssträngen, welche sich immer wieder abwechseln. Kurze Kapitel mit Cliffhangern halten den Leser bei der Stange. Zu Beginn ist der Thrill noch eher Psychologisch, hinten raus kommt es zu durchaus drastischen Schilderungen von sexueller Gewalt. Muss man sicherlich mögen. Nach zahlreichen Richard Laymon Romanen bin ich da zum Glück abgehärtet.


    Zwei Schwächen hat die Geschichte: Die Handlung ist über weite Strecken recht vorhersehbar. Überraschungen hielten sich in Grenzen. Zudem sind die Figuren relativ flach. Im Fall der Hauptfigur Anna kommt auch noch Dummheit dazu. Wenn man sich immer dann einen Schnaps gönnt, wenn sie eine Möglichkeit den Bösewicht zur Strecke zu bringen verstreichen lässt, hat man am Ende des Buches wohl einen beachtlichen Pegel. Dafür sorgt das hohe Tempo dafür, dass man solide unterhalten wird. Und der Bösewicht ist bei aller Überzeichnung doch recht charismatisch.


    Fazit: Grundsätzlich hat das Buch Spaß gemacht. Es war flüssig zu Lesen und erfüllt den Zweck der leichten Unterhaltung. Der große Wurf war es aber nicht.


    ASIN/ISBN: 1717925685