Ein Leuchten - Jon Fosse

  • Rowohlt, 2023

    80 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Ein Mann setzt sich ins Auto und beginnt zu fahren, ohne zu wissen, wohin er will. Er biegt mal rechts, mal links ab und bleibt schließlich am Ende eines Waldweges stecken. Es dämmert und beginnt zu schneien, doch anstatt umzukehren und Hilfe zu holen, wagt sich der Mann törichterweise in den dunklen Wald hinein. Tiefer und tiefer dringt er vor in die Dunkelheit, bis er sich unweigerlich verirrt. Er ist müde und friert, als ihm tief in der Finsternis des Waldes ein leuchtendes Wesen begegnet.


    Über den Autor:

    Jon Fosse, 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geboren und am Hardangerfjord aufgewachsen, veröffentlichte auf Deutsch die Romane «Melancholie», «Morgen und Abend» und «Das ist Alise». Für sein Prosawerk «Trilogie» bekam er 2015 den Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen, den renommiertesten Literaturpreis Skandinaviens. International bekannt wurde er durch seine mehr als dreißig Theaterstücke, die weltweit aufgeführt werden und ihm wichtige Preise einbrachten. Seit 2011 genießt er lebenslanges Wohnrecht in der «Grotte», einer Ehrenwohnung des norwegischen Königs am Osloer Schlosspark, und lebt mitunter auch in Hainburg an der Donau/Österreich oder in Frekhaug/Norwegen.


    Mein Eindruck:

    Der norwegische Literaturnobelpreisträger Jon Fosse wurde bekannt durch seine vielen Theaterstücken, aber zuletzt schrieb er immer Prosa. Mit Ein Leuchten ist jetzt eine ganz neue Erzählung entstanden. Darin ist der Erzähler nach einer ziellosen Autofahrt im Wald festgefahren. Es wird immer kälter, Zu Fuß macht er sich auf den Weg nach Hilfe und verirrt sich immer mehr. Schließlich trifft er auf eine leuchtende Gestalt. Eine Halluzination?


    Das könnte man für Esoterik halten, doch ich halte es mehr für eine Meditation.


    Ein kleine Warnung

    Mit nur 80 Seiten ist das Buch schnell ausgelesen, und das für einen stolzen Preis.

    Man sollte also besser nur zugreifen, wenn man auch wirklich an Fosses Prosa interessiert ist.

    Dafür lernt man seinen ganz eigenen Ton gut kennen.


    Jon Fosse ist ein melancholischer Autor. Humor, den die Literaturkritikerin Sigrid Löffler hier vermisst, sollte man von vornherein nicht erwarten.


    Die Erzählung hat eine literarische Verwandtschaft zu seinem Hauptwerk, der Heptalogie und hat doch etwas ganz Eigenständiges.



    ASIN/ISBN: 3498003992