Galgenmann - Maya Binyam

  • Aufbau, 2023

    OT: Hangman

    Aus dem Amerikanischen von Eva Kemper.


    Kurzbeschreibung:

    Ein Mann mittleren Alters kehrt nach Jahren in den USA in sein Heimatland in Afrika zurück. Als er dort ankommt, erkennt er niemanden wieder, alles scheint seltsam fremd. Er nimmt an, dass der Anlass seiner Reise ist, sich von seinem im Sterben liegenden Bruder zu verabschieden, aber vielleicht ist alles ganz anders, als es zunächst scheint …

    Mit »Galgenmann« hat Maya Binyam einen traumwandlerisch komischen und hochoriginellen Roman geschrieben über das Loslassen und Ankommen, über Exil und Zugehörigkeit und die existentielle Suche nach Zuflucht.

    Über die Autorin:

    Maya Binyam arbeitet als Redakteurin der Literaturzeitung "The Paris Review" und unterrichtet an der New School. Ihre Texte sind im "New Yorker" und dem "New York Times Magazine" erschienen. "Galgenmann" ist ihr Debütroman. Maya Binyam lebt in Los Angeles.


    Mein Eindruck:

    Galgenmann ist der Debütroman der amerikanischen Schriftstellerin Maya Binyam. Es ist ein gediegenes Buch, dass größtenteils von den Stimmungen des sehr passiven Protagonisten getrieben wird. Die Melancholie ist verständlich, denn der namenlose Protagonist kommt 20 Jahre nachdem er in die USA migriert war, zurück in sein afrikanisches Heimatland, da sein Bruder schwer krank ist.


    Die Autorin hat Wurzeln aus Äthiopien, daher nehme ich an, die Handlung spielt dort. Gesagt wird das aber nicht.


    Die Handlung besteht mehr oder weniger aus der Reise durch das Land und den Begegnungen des Protagonisten mit verschiedenen Menschen. Hinzu kommen die E-Mails des Bruders, die er jetzt noch einmal alle liest.

    Manche Passsagen erschienen mir zu willkürlich, aber die Autorin hat zweifellos ihre Erzählstimme gefunden. Streckenweise löste das bei mir eine beklemmende Wirkung aus.


    Das Buch hat eine dichte Atmosphäre und viele surreal wirkende Momente.



    ASIN/ISBN: 3351042108