Die verlorenere Zukunft von Pepperharrow
Natasha Pulley
Klett-Cotta
ISBN: 978-3608987294
592 Seiten, 26 Euro
„Die verlorene Zukunft von Pepperharrow“ hat einen Vorgänger „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ und man kann das Buch zwar ohne Vorkenntnisse lesen, da es immer wieder Rückblenden gibt, doch alle Zusammenhänge lassen sich besser verstehen, wenn man den ersten Band kennt.
Thaniel Steepleton und Keita Mori, die sich im ersten Teil kennenlernten, reisen zusammen mit ihrem Adoptivkind Six nach Japan; Keita, aus politischen Gründen, Thaniel wegen seiner Tuberkulose, die in der schlechten Luft Londons nicht besser wird. Dort erleben sie ein Abenteuer, dass sich zuerst nur ganz langsam anbahnt.
Die Handlung ist ungewöhnlich, nicht nur, dass sie in einem magischen Japan spielt, auch dass mystische Elemente wie Geister eine Rolle spielen und dass Mori sich an die Zukunft „erinnert“. Die Stimmung ist geheimnisvoll, unheimliche Wetterphänomene erschrecken die Menschen, Elektrizität liegt in der Luft und die russische Flotte vor Nagasaki. Alles in allem also beunruhigend genug, doch es kommt noch schlimmer…
Natasha Pulleys Schreibstil muss man mögen. Sie liebt ausführliche Szenen und Dialoge, die sie sorgfältig ausarbeitet und so braucht es einige Zeit, bis die Handlung an Fahrt gewinnt. Zudem sind Handlung und Figuren so komplex konstruiert, dass man das Buch nicht mal eben zwischendurch lesen sollte, will man alle Zusammenhänge verstehen. Wer durchhält, wird mit einer Mischung aus Steam-Punk, politischen Intrigen des japanischen Adels und einer subtilen Liebesgeschichte belohnt.
Ein wunderbares Buch, das es einem nicht immer einfach macht, alle Fäden zu durchschauen, doch das auf ganzer Linie mit seiner gut durchdachten Handlung, seinen präzise ausgearbeiteten Figuren und einer ungewöhnlichen Kulisse überzeugt.
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ASIN/ISBN: 3608987290 |