Antoniusfeuer - Monika Geier
Band 8 der Reihe um Kommissarin Bettina Boll
Herausgeber : Argument Verlag mit Ariadne (18. September 2023)
Gebundene Ausgabe : 432 Seiten
ISBN-10 : 3867542708
ISBN-13 : 978-3867542708
Inhalt:
Kriminalkommissarin Bettina Boll ist Ärgernisse gewöhnt, doch der jüngste Streich ihrer Dienststelle schmeckt bitter. Ein Tod im Jugendknast muss untersucht werden, die Behörden fürchten einen Skandal, und nun soll Bettina für ihren neuen Chef die Kohlen aus dem Feuer holen und einem Kollegen dazwischenfunken. Überdies erweist sich der Fall als ausnehmend verschroben. Gibt es wirklich katholische Dorf-Aktivisten, die Dämonen austreiben? Und was hat das berühmte Isenheimer Altarbild voller bunter Bestien damit zu tun? Zu Recht gilt Monika Geier als eine der besten deutschen Krimiautorinnen und Meisterin im Jonglieren mit den schrägen Aspekten der Wirklichkeit. »Antoniusfeuer« ist ein betörender neuer Bettina-Boll-Krimi: lebensprall und farbenfroh mit starkem Plot, umwerfenden Charakteren und feinen Überraschungen.
Die Autorin:
Monika Geier, 1970 in Ludwigshafen geboren, studierte Bauzeichnen und Architektur. Schon für ihr Debüt »Wie könnt ihr schlafen« wurde sie mit dem Marlowe, dem Krimipreis der Raymond-Chandler-Gesellschaft, ausgezeichnet. Vielen gilt sie als eine der besten deutschsprachigen Genre-Autorinnen überhaupt. Für »Alles so hell da vorn« bekam sie den Deutschen Krimipreis. Monika Geier lebt als freie Künstlerin und Schriftstellerin nach wie vor in der Pfalz, wo sich stets auch ein Teil der Handlung ihrer raffinierten Kriminalromane abspielt, und nutzt das Genre auf ihre unverwechselbare Weise für geistreiche Gegenwartsliteratur.
Mein Leseeindruck:
Ich bin schon lange ein Fan dieser Reihe, musste nun aber 6 lange Jahre nach "Alles so hell da vorn" warten, bis dieses Buch erscheinen konnte. Das Warten hat sich gelohnt, auch wenn ich in der Zwischenzeit schon Sorge hatte, ob die Reihe überhaupt fortgesetzt wird.
Bettina Boll steht mitten im Leben, sowohl mit ihrem Beruf als "Teilzeitkommissarin", als auch im Privatleben. Beruflich schlägt sie sich mit einem ehrgeizigen Staatsanwalt, einem neuen Vorgesetzten und unwilligen Dorfbewohnern herum, privat geht es um die Räumung eines geerbten Hauses, einen aufdringlichen Nachbarn und die Probleme ihrer Teenager-Kinder. Das bringt auch die stärkste Frau an ihre Grenzen, aber Bettina schafft es, diese zu setzen - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Mir imponiert diese Figur trotzdem.
Die Geschichten sind alle in der Pfalz angelegt, ohne dass der Ort aber eine zu große Rolle spielt. Einige Nebenfiguren dürfen sogar im Pfälzer Dialekt reden, was mir sehr gefiel und gut zur jeweiligen Situation passt. Die Figuren und Szenen wurden dadurch plastischer. Ich würde das Buch aber nicht als Regionalkrimi bezeichnen, für die Geschichte an sich ist die Region nebensächlich - aber irgendwo muss sie ja spielen.
Der Plot ist spannend und gut aufgezogen. Das Thema ging mir manchmal auch an die Nieren, aber nie so schlimm, dass ich nicht mehr hätte weiterlesen wollen.
Zwei Kritikpunkte (zur Sicherheit verspoilert:
Die Anfangsgeschichte mit dem Selbstmord in der JVA gerät mir irgendwann zu sehr in den Hintergrund. Hier hätte ich gerne noch ein paar Infos bekommen.
Und zweitens: was und wer steckte denn nun hinter den Mutterkorn-Vergiftungen? Die waren plötzlich gar kein Thema mehr.
Ich hoffe, ich habe hier nichts überlesen. Falls doch und mir eine andere Leserin weiterhelfen kann, wäre das sehr schön. Aber vielleicht ist das auch etwas, was sich die Autorin für das nächste Buch aufhebt, hier wird schließlich auch ein Geheimnis-Überbleibsel aus einem vorangegangenen Buch gelüftet.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.
ASIN/ISBN: 3867542708 |