Berlin Verlag, Berlin 2023
416 Seiten
OT: Comme un empire dans un empire.
Aus dem Französischen von Yvonne Eglinger
Kurzbeschreibung:
Alles beginnt im Winter 2019. Antoine arbeitet für das französische Parlament, doch er weiß nicht, was er mit dem wachsenden Hass anfangen soll, der den Berufspolitikern entgegenschlägt und der auf ihn abzufärben beginnt. Da begegnet er der Hackerin L. Sie lebt im Untergrund, denn sie hat gerade miterlebt, wie ihr Freund verhaftet wurde. Er wird beschuldigt, eine Überwachungsfirma gehackt zu haben. Sie weiß, dass sie selbst auch observiert, vielleicht sogar bedroht wird, und bittet Antoine um Hilfe.
Über die Autorin:
Alice Zeniter, 1986 in Alençon geboren, studierte sie an der École normale supérieure in Paris und arbeitete als Lehrerin und Dramaturgin. Für ihren Roman, "Juste avant l'oubli" erhielt sie den Prix Renaudot des Lycéens.
Mein Eindruck:
Machtspiele ist ein Roman, der quasi eine Bestandsaufnahme des Lebensgefühls im heutigen Paris ist.
Antoine arbeitet als parlamentarischer Assistent und fühlt sich durchschnittlich. Sein Gefühl ist, es muss sich was ändern. Er ist von der Politik desillusioniert und fühlt sogar Verständnis für die Gelbwesten.
Ganz anders verläuft das Leben von der Computerspezialistin und Hackerin L.
Sie fühlt sich verfolgt, nachdem ihr Freund aufgrund seiner Hackertätigkeit verhaftet wurde.
Nach einem Drittel des Buches begegnen sich L und Antoine und freunden sich trotz ihrer Unterschiede an.
Das Buch ist etwas zu ausführlich, aber es gibt schon viele interessante Passagen.
Alice Zeniter ist unheimlich gut bei der Figurenentwicklung, indem sie auf effektive Art Herkunft und Leben sowie gegenwärtige Gedanken ihrer Protagonisten vorstellt.
Aus ihren Blickwinkel wird die französische Gesellschaft gesehen.
Damit wird das Buch wirklich zeitgenössisch.
ASIN/ISBN: 3827014360 |