Hier kann zu den Kapiteln 3 - 9 geschrieben werden
'Unschuld' - Kapitel 03 - 09
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Mir gefällt der Wechsel zwischen den Kapiteln aus Mollys Sicht und denen, wo wir etwas über Casper erfahren, Episoden aus seinem jung geendeten Leben, und auch die Kapitelunterschriften, wo die Tage bis zum Tod von Casper oder des Vaters, je nachdem, heruntergezählt werden.
Ich denke gerade, dass Florentin Casper wirklich nicht umgebracht hat, auch weil Molly meint, dass er mit seiner Platzangst gar nicht hätte so weit im Schacht sein können.Mr Rosendale traue ich alles zu, aber den eigenen Sohn ermorden...?
Ich hoffe nur, dass nicht Joel etwas mit dem Tod des Bruders zu tun hat.
Vielleicht spielt ja auch die Waffenaffinität des Ehepaar Rosendale eine Rolle.
Joel und Casper können einem einfach nur Leid tun, privilegiert und immer von allen mit Vorsicht behandelt und aufwachsen zwischen einer mit sich beschäftigten Mutter und einem aggressiven, rumbrüllenden Vater, der mit Knarre durch das eigene Haus und Grundstück patrouilliert.
Ich mag das Buch eigentlich gerade gar nicht weglegen, aber leider muss ich immer wieder.Im ersten Abschnitt schrieb jemand von der nüchternen Art des Erzählens. Takis Würger lässt so viel Raum für Spekulationen und eigene Gedanken und Wertungen. Ich mag das sehr.
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Mir gefällt der Wechsel zwischen den Kapiteln aus Mollys Sicht und denen, wo wir etwas über Casper erfahren, Episoden aus seinem jung geendeten Leben, und auch die Kapitelunterschriften, wo die Tage bis zum Tod von Casper oder des Vaters, je nachdem, heruntergezählt werden.
Das gefällt mir auch sehr gut.
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Das Ganze hat etwas von einer tickenden Uhr, in Gegenwart und Vergangenheit.
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Ich bin auch noch ein gutes Stück weiter gekommen...............
Die Rosendale-Mutter bietet ja auch Raum für Spekulationen.
Ich hoffe, ich bringe mit den Abschnitten nichts durcheinander.
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Im ersten Abschnitt schrieb jemand von der nüchternen Art des Erzählens. Takis Würger lässt so viel Raum für Spekulationen und eigene Gedanken und Wertungen. Ich mag das sehr.
Ich habe das geschrieben.
Und ich finde seine Art zu erzählen nach wie vor so passend zu der Geschichte. Seine kurzen, prägnanten Sätze, einfach auf das Wesentliche fokussiert und kein Drum-Rum Gerede. Gefällt mir sehr gut !
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Dann kommt das im Hörbuch irgendwie anders rüber.
Nüchtern wirkt die Erzählung auf mich nicht unbedingt.
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Dann kommt das im Hörbuch irgendwie anders rüber.
Nüchtern wirkt die Erzählung auf mich nicht unbedingt.
Ich finde die Erzählweise auch nicht nüchtern, aber ich verstehe, was Rouge meint.
Ich hab kurz in eine Hörprobe reingehört. Das Hörbuch wird komplett von einer Frau gelesen? Oder nur die Molly-Abschnitte?
Von meinem Gefühl her, müsste ein Mann das Buch lesen. Aber das ist mein persönliches Empfinden
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Das Buch wird von Nellie Thalbach gelesen.
Mir gefällt ihr Sprech- und Erzählweise sehr gut.
An einen Mann als Sprecher habe ich bis jetzt nicht gedacht bzw. auch nicht vermisst.
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Das Buch wird von Nellie Thalbach gelesen.
Mir gefällt ihr Sprech- und Erzählweise sehr gut.
An einen Mann als Sprecher habe ich bis jetzt nicht gedacht bzw. auch nicht vermisst.
Von Nellie Thalbach habe ich noch nichts gehört - bei Katharina und Anna Thalbach bin ich zwiegespalten. Bei manchen Büchern passen sie einfach großartig als Sprecherinnen (z.B. Elizabeth wird vermisst von Emma Healey (Katharina) oder die Hulda Gold Reihe (Anna)), aber in den meisten Fällen habe ich eher Probleme mit den Stimmen der beiden. Bei diesem Buch hätte ich tatsächlich zwei Sprecher erwartet.
Ich mag die Erzählweise von Takis Würger auch sehr gern Rouge .
Das Ganze hat etwas von einer tickenden Uhr, in Gegenwart und Vergangenheit.
Auf mich wirkt das zumindest in den Gegenwartsabschnitten sehr gehetzt - ich spüre förmlich, wie der Druck auf Molly zunimmt.
Die Jungen der Rosendale-Familie tun mir extrem leid, mit einem solchen Vater leben zu müssen, muss die Hölle sein. Und die Mutter ist ja auch eher Teil des Problems als der Lösung. So Sätze wie Mutter gab ihm Tabletten. Das war ihre Antwort. wecken in mir Aggressionen.
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Die Jungen der Rosendale-Familie tun mir extrem leid, mit einem solchen Vater leben zu müssen, muss die Hölle sein. Und die Mutter ist ja auch eher Teil des Problems als der Lösung. So Sätze wie Mutter gab ihm Tabletten. Das war ihre Antwort. wecken in mir Aggressionen.
Und immer schön nach außen hin die geachtet Familie, reiche Stütze der Gemeinde, mit weißen Hemden und reiner Weste. Arme Jungs.
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Und immer schön nach außen hin die geachtet Familie, reiche Stütze der Gemeinde, mit weißen Hemden und reiner Weste. Arme Jungs.
Genau so kommt es rüber. Widerlich. Und leider etwas, was ich in meiner Kindheit noch erleben durfte - was sollen denn die Nachbarn denken? Ich kämpfe heute noch mit den Folgen.
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Ja, die Thalbach-Frauen polarisieren als Sprecherinnen.
Ich finde sie meistens sehr gut.
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Genau so kommt es rüber. Widerlich. Und leider etwas, was ich in meiner Kindheit noch erleben durfte - was sollen denn die Nachbarn denken? Ich kämpfe heute noch mit den Folgen.
Was sollen denn die Nachbarn denken............ein Satz, der einen prägt.
Kenne ich auch.
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Das Ganze hat etwas von einer tickenden Uhr, in Gegenwart und Vergangenheit.
Ja, so ein Countdown hat immer auch etwas Beklemmendes.
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Ja, die Thalbach-Frauen polarisieren als Sprecherinnen.
Ich finde sie meistens sehr gut.
Ja, das finde ich auch ungewöhnlich - bei den meisten Sprechern und Sprecherinnen kann ich klar entscheiden, ob sie mir liegen oder nicht, bei den Thalbach-Frauen hängt es vom Buch ab.
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Das Ganze hat etwas von einer tickenden Uhr, in Gegenwart und Vergangenheit.
So empfinde ich das auch und es erhöht die Spannung ganz ungemein.
Neben dem Schicksal der beiden Jungs beschäftigt mich das brutale Aufeinandertreffen der Welten. Molly, die in großer Armut lebt und dann diese Familie, die vor Reichtum kaum weiß, womit sie sich noch beschäftigen wollen und von der Realität der "normalen" Menschen völlig abgeschottet lebt.
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Man sieht wieder deutlich, dass Reichtum nicht glücklich machen muss.
Molly erscheint mir im Vergleich viel glücklicher.
Sie ist mit ihren einfachen Lebensumständen bei ihrem Onkel doch ziemlich zufrieden.
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Den Eindruck habe ich eigentlich nicht. Ich denke da an das Ende des Kapitels, in dem sie Mick von ihren Plänen berichten, als sie das kleine Mädchen zum Vater zurückbringt. Dort beschreibt sie, dass sie versucht, ihre Zugehörigkeit zur weißen Unterschicht zu verbergen, ihre Tätowierungen verdeckt, aber von dem Vater trotzdem kein Danke, sondern nur eine Beleidigung erntet, die er ihr nicht einmal direkt ins Gesicht sagt, sondern seiner Tochter zuflüstert - und die ausreicht, damit das Mädchen, dass vorher noch offen ihr gegenüber war, sie mit einer Geste auf Abstand hält.
Allein diese Amerikanische Bezeichnung, die mit Recht unübersetzt bleibt, weil man kaum einfangen kann, wieso man eine ganze Bevölkerungsschicht Trash - also Müll - nennt. Vielleicht würde Abschaum gehen, aber das wäre dann kein so feststehender, weitestgehend für diese Bevölkerungsschicht geltender Begriff, den sie ja sogar selbst für sich verwenden.
Die Rosendales sind sicher nicht glücklich - aber ich habe auch nicht den Eindruck, das Molly es ist.
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Allein diese Amerikanische Bezeichnung, die mit Recht unübersetzt bleibt, weil man kaum einfangen kann, wieso man eine ganze Bevölkerungsschicht Trash - also Müll - nennt. Vielleicht würde Abschaum gehen, aber das wäre dann kein so feststehender, weitestgehend für diese Bevölkerungsschicht geltender Begriff, den sie ja sogar selbst für sich verwenden.
Glücklich ist Molly sicher nicht.
Wie kann ein kleines Mädchen, deren Mutter ohne ein Wort einfach verschwindet, glücklich sein?
Auch wenn ihr Vater offenbar sehr liebevoll mit ihr umgeht, ist er den ganzen Tag bei seiner Arbeit.
Abschaum würde es wohl treffen. Hat nicht ein Politiker mal bestimmte Menschen so bezeichnet?