'König der Turniere' - Seiten 001 - 100

  • Genovefa

    Armand Erec

    Pépin


    Ich liebe dicke Histo-Schmöker und das Wetter ist passend schlecht. Also rauf auf die Couch und loslegen. :grin


    Da ich den ersten Abschnitt nicht in einem Rutsch lesen konnte, hab ich ein bisserl gebraucht, um mich einzufinden. Das lag vor allem an den vielen verschiedenen Namen und Charakteren, die ich erst mal ins Hirn kriegen und zuordnen musste. Aber so nach 50 Seiten war das gut und dann hatte mich die Geschichte am Wickel.


    Unsere "Turnierkämpfer" sind ein bunter und sympathischer Haufen. Die ins Herz zu schließen fällt leicht. Ich frage mich ja die ganze Zeit, wie lange die das so durchhalten wollen. Die leben ja fast am Existenzminimum. Und so richtige Besserung ist nicht in Aussicht. Kein Job, um den ich mich reißen würde. Schlecht bezahlt und gefährlich. :gruebel Dass Erec da das Angebot von Genovefa ablehnt ist fast ein wenig leichtfertig. Aber da kam der Männerstolz durch. Und irgendwie war es schon auch ein wenig übergriffig, wie sie sich an ihn rangemacht hat. Also ich mag ja Frauen, die wissen, was sie wollen. :grin Aber so forsch, wie sie ist, da ist es schon verständlich, wie er reagiert. Andersherum wäre das sicherlich genauso gewesen. Bin mal gespannt, wie die beiden die Kurve kriegen.

    Interessant finde ich, wie die Frauen reflektieren, dass ihr Leben trotz all dem Geld und Luxus doch ein sehr beschränktes und leider auch unglückliches ist. So was mag ich total in Histos. :frech

    Ach ja, und einen Feind scheint Genovefa sich auch schon gemacht zu haben. :(


    Dann wäre da noch Armand. Es wird einfühlsam beschrieben, dass er in Erec verliebt ist. Zur damaligen Zeit war das sicher gefährlich. Homosexualität war doch des "Teufels", oder? Da mache ich mir gleich Sorgen.


    Und Pépin der Footballheld. :fiesesgrinsen Das hab ich jetzt echt gefeiert. So eine tolle Szene. Wurde das wirklich damals schon erfunden? Kann ich mir total gut vorstellen. Auch wenn es schräg ist, dass das quer durch die Stadt ging. Ansonsten macht mir der Junge auch Sorgen. Seine Klauerei ist brandgefährlich und sein Leichtsinn. Den wird Erec wohl noch mehr als einmal irgendwo raushauen müssen.


    Fazit nach 100 Seiten. Ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Wie schön! Es geht los!

    Und Pépin der Footballheld. Das hab ich jetzt echt gefeiert. So eine tolle Szene. Wurde das wirklich damals schon erfunden? Kann ich mir total gut vorstellen. Auch wenn es schräg ist, dass das quer durch die Stadt ging. Ansonsten macht mir der Junge auch Sorgen. Seine Klauerei ist brandgefährlich und sein Leichtsinn. Den wird Erec wohl noch mehr als einmal irgendwo raushauen müssen.

    Tatsächlich gab es ein derartiges Spiel offenbar bereits im 11. Jh. in England. Vermutlich mit dem Turnier fand es Verbreitung in ganz Europa. Die meisten Hinweise stammen bezeichnenderweise aus Gerichtsakten o.Ä., in denen Wiedergutmachung für die beim Spiel verursachten Zerstörungen oder Verbote dieses wilden Treibens gefordert wurden.


    LG, Juliane :pferd

  • Die meisten Hinweise stammen bezeichnenderweise aus Gerichtsakten o.Ä., in denen Wiedergutmachung für die beim Spiel verursachten Zerstörungen oder Verbote dieses wilden Treibens gefordert wurden.

    Das ist ja mal spannend. Und genial, dass du das eingebaut hast. War ein Heidenspaß. Wie überhaupt der Junge viel Freude macht beim Lesen. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • So, ich konnte dann heute auch ins Buch starten. Die Truppe rund um Erec mag ich auch gerne, da bin ich gespannt, wie sie aus ihrer misslichen finanziellen Situation wieder rauskommen, nachdem Erec das Angebot von Genofevas Mann abgelehnt hat.

    Aber die beiden werden ja sicher noch häufiger aufeinander treffen, wir sind ja erst ganz am Anfang.


    Genofeva mag ich auch gerne, sie ist eine sehr mutige Frau, was ihr allerdings auch Feinde einbringt. UNd dan gerade noch Philipp von Flandern, der ja auch gegen Henri intrigiert.

    Frauen hatten es damals wirklich nicht leicht, besonders, wenn sie was im Köpfchen hatte. Sicher gab es immer Ausnahmen, Henris Mutter Eleonore ist das beste Beispiel und ich denke im einfachen Volk gab es dau viele, über die ist nur nichts aufgeschrieben worden.


    Lustig übrigens, dass in diesem Buch gleich zwei Namen gibt, die etwas mit mir und meiner Familie zu tun haben. Ich selbst heiße ja Leonore mit zweitem Namen, nach meiner Großmutter und meine Halbtante mütterlicherseits heißt Genevieve


    Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht :-)

  • Sicher gab es immer Ausnahmen, Henris Mutter Eleonore ist das beste Beispiel und ich denke im einfachen Volk gab es dau viele, über die ist nur nichts aufgeschrieben worden.

    Das mit den starken Frauen im einfachen Volk, das glaube ich auch. Das ist immer so ein wenig eine "Verzerrung" der Realitäten. Dadurch, dass man ja vor allem von den Reichen und Mächtigen erfährt, weil die Schreiben konnten und weil die wichtig waren. Aber ich denke, so anders wie heute war das doch damals auch nicht. Meine Mutter kommt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb. Da geht gar nichts ohne starke Frauen. So stelle ich mir das früher auch vor.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich bin auch sehr gut in das Buch reingekommen. Eine sehr interessante Mischung an Charakteren, die hier auf den ersten Seiten eingeführt werden. Vor allem Pepin habe ich direkt ins Herz geschlossen, gefällt mir sehr gut, der Bengel. Nur das Fußballspiel ist mir auf den 100 Seiten nix gelesen.


    Ich kann gut verstehen, dass Erec das Angebot von Genovefa abgelehnt hat, das war wirklich ziemlich übergriffig, was sie da getrieben hat.


    Ich denke auch, die starken Frauen gab es im " gemeinen Volk" häufig, auch wenn von ihnen fast nichts überliefert ist.

  • Ich habe diesen Abschnitt jetzt gerade beendet. Übrigens sah ich das Buch heute in der Buchhandlung liegen und das Cover gefällt mir sehr. Ich bin froh, dass ich das Ebook lese, es ist ein ziemlicher Wälzer.


    Mich verwirrten zu Beginn ebenfalls die diversen Personen, nun habe ich aber das Personenregister entdeckt, sehr hilfreich.


    Der Prolog lässt ja auf ein gefährliches Spiel deuten, das Richard mit Philipp, dem Graf von Flandern, gegen seinen Bruder Henri, den Jungen König vereinbart. Machthunger und Eitelkeit…


    Das es Gruppen gab, die professionelle Turnierreiter waren und extra dafür angeheuert wurden, war mir nicht bewusst. Sehr interessant. Erec und seine Männer werden gut beschrieben, so dass ich sie direkt vor Augen habe.


    Die Begegnung der geheimnsisollen Unbekannten, die sich dann als Genovefa herausstellt, erscheint mir ungewöhnlich und riskant.


    Dass Armand Gefühle für Erec hegt, ist deutlich. Ich weiß nicht, wie damals damit umgegangen wurde, war es üblich oder auch eher zu verheimlichen?


    Genovefa, starke Frau. Die Aussage, dass sie wie eine Schachfigur behandelt wird, die ihre Züge aber gerne selbst bestimmt, zeigt schon, was für ein Typ Frau sie ist. Dass Philipp ihr droht, heißt auch, dass er sie zumindest als Gegnerin anerkennt und sie nicht als Weibchen abtut. Gefährlich…


    Das Torballspiel ist in diesem Abschnitt aber noch nicht Thema, ich hab nochmal danach gesucht und es nicht gefunden, es kommt erst in Kapitel 10.


    Bisher bin ich gut im Buch angekommen, es liest sich spannend und verständlich, ich bin im 12. Jahrhundert angekommen.

  • Dass Armand Gefühle für Erec hegt, ist deutlich. Ich weiß nicht, wie damals damit umgegangen wurde, war es üblich oder auch eher zu verheimlichen?

    Offiziell war Homosexualität von der Kirche absolut geächtet. Oft wurden aber grade bei den Mächtigen beide Augen zugedrückt, bei dem was sie im Verborgenen so trieben, es war wohl allgemein bekannt, dass Richard Löwenherz schwul war.

  • Nur das Fußballspiel ist mir auf den 100 Seiten nix gelesen.

    Kommt direkt im Anschluß an den Abschnitt. Ich hab auch schon reingeluschert, da ich nicht aufhören wollte zu lesen. :grin



    Mir gefällt die kleine Gruppe der Turnierfreunde auch richtig gut.

    Mir hat es Armand angetan, wohl weil ich selber auch das Gedichte vortragen dem kämpfen vorziehen würde.


    Bei Erec muß ich noch entscheiden, wie ich zu ihm stehe. Ich empfand sein abnehmen des Helms als doch zu leichtsinnig. und daß er seinen Stolz über das Wohlergehen der Freunde stellt, macht ihn für mich doch leicht egoistisch.

    Mag ja sein, daß er sich "ausgehalten" fühlt - aber wieviele Millionen Frauen mußten das Gefühl ertragen?


    Aber mal abwarten, was da noch kommt, da ich davon ausgehe, daß Genovefa und er sich noch öfter über den Weg laufen werden.


    Sie mag ich gern - auch ihre Schlagfertigkeit den Männern gegenüber bei dem "Treffen im kleinen Kreis".


    In Philipp dem Verräter hat sie sich leider einen Feind gemacht, aber das ist bei dem Kerl vermutlich sofort so, sobald jemand eine andere Meinung hat, als er.


    Wie weit war denn damals das Spionagewesen?

    Die Szene am Anfang, als Philipp mit Richard I das "Attentat" auf Maréchal planen, scheint ja bisher noch nicht durchgedrungen zu sein.

    Ich könnte mir jedenfalls gut vorstellen, daß es auch damals bereits eine rege Spoionagetätigkeit gab - wenn auch noch nicht so ausgefeilt, wie sie später unter Walsingham funktionierte.



    Den lütten Pépin mag ich auch gern. Ein kleiner gewitzer Kerl.


    Und worauf ich noch warte, wie es sich mit Valéry auf sich hat - äußerlich angeblich aus einem reichen Haushalt, aber da wird bestimmt noch einiges spannende im Verborgenen liegen, was die Freunde noch nicht wissen.