'König der Turniere' - Seiten 431 - 544

  • Ich trau mich ja fast gar nicht, weil ich scheinbar so vorpresche :schaem - aber ich hab gestern Nacht noch den nächsten Abschnitt gelesen und konnte mich schwer zurückhalten, direkt weiterzulesen :grin


    Aber - wie kann man seinen Urlaub besser verbringen, als mit einem wunderbaren Buch.



    Das war ja sowas von fies und gleichzeitig genial ausgetüftelt von Valéry.

    Daß das so funktioniert, Maréchal außerhalb des Turnierfeldes fertigzumachen....


    Erec & Genovefa als Sündenbock für diese gemeine Intrige zu benutzen, kann ich ihm allerdings schwer verzeihen.

    Ich glaube, Valéry selber war über sich entsetzt, seiner Reaktion danach. Er war ja schon immer der Außenseiter und neidisch, aber ich denke, diese selbst initierte Aktion hat ihn wohl über sich selber erschrecken lassen.


    Da hoffe ich ganz stark, daß er sich noch rückbesinnen wird und versucht, das irgendwie wieder ins Reine zu bringen.

    Ich kann natürlich seine Angst um Anissa verstehen, aber er könnte ja auch die alten Freunde bitten, ihn da zu unterstützen und das Mädel sicher von Philipps Hof wegzubringen, so daß Philipp keine Handhabe mehr gegen ihn hat.

    Aber würden seine alten Freunde ihm diese Aktion überhaupt verzeihen? Ich weiß es nicht.


    Ich hoffe ja jetzt auf den lütten Bengel, sprich Pépin, daß er zur Aufklärung beitragen kann. Er hat ja Valéry schon länger im Verdacht.

    Ihm traue ich durchaus zu, daß er etwas mitbekommen hat oder mehr Verdacht schöpft und als kleiner Spion agieren könnte.


    Apropos Pépin, ich fand die Szene, als er Mila wiedertrifft richtig schön. Endlich jemand, der ihn so nimmt, wie er ist und seine Zweifel über sich selbst ein wenig beseitigt um ihm klar macht, daß er so, wie er ist, genau richtig und etwas besonderes ist mit seinen "zwei Seiten".



    Hätten Erec und Genovefa das direkt aufklären sollen?

    Ich bin zwiegespalten.

    Einerseits denke ich, sie hätten gemeinsam zu Henri gehen sollen und ihn darüber aufklären, daß sie es waren die gesehen, ertappt wurden und eben nicht Maréchal, andererseits sind die Konsequenzen in der damaligen Zeit natürlich völlig andere, als es heutzutage der Fall wäre.

    Und hätte der leichtgläubige, unsichere Henri ihnen überhaupt geglaubt, so verunsichert, wie er gerade zu sein scheint?


    Oder eben mit Maréchal als gutem Freund reden? Der hätte vielleicht besser verstanden, auch verstanden, daß es sich um eine knallharte Intrige gegen ihn handelt und vielleicht etwas machen können oder eine gute Idee gehabt, gemeinsam aus der Sache herauszukommen?


    Ok, reine Spekulationen - aber genau das macht ja Spaß :grin


    Ich freu mich schon auf heute Nachmittag, wenn ich weiterlese.

  • Johanna ich kann dich sehr gut verstehen, diese Geschichte liest sich so spannend und flüssig, dass man gar nicht aufhören mag, geht mir genauso.


    Pépin ist also in die alte Heimat geflüchtet, der Kontakt zu den alten Kamerdaen läuft jedoch anders als gedacht. Er beneidet sie um ihr freies Leben, doch tatsächlich ist es ein hartes Leben mit Hunger und Dreck.
    Ich mochte die Szene mit Pépin und Mila auch sehr, als sie ihm klarmacht, dass er gut so ist mit seinen beiden Welten. Dass er die Vorteile aus beidem ziehen kann und ihn seine Erfahrungen helfen könnten. Dass es ihn ausmacht, so zu sein.


    Dass Armand am Hof in Troyes so gut angekommen ist und mit Damien sogar einen Gefährten gefunden hat, freut mich richtig. Er hat es verdient. Trotzdem denkt er oft an Erec und vermisst ihn. Verständlich.


    Die Szene mit Philipp und Marie war klasse, als er ihr vorschlägt, sich zusammen zu tun und sie ihm deutlich zu verstehen gibt, dass es nichts gibt, was sie dazu bringen würde. Als Witwe und Verwalterin der Güter ihres minderjährigen Sohns ist sie besser gestellt als als Ehefrau. Noch so eine starke Frau, die sich durchsetzt. Ich hoffe, dass Philipp die Ablehnung als Mann nimmt und nicht mit Gewalt antwortet. Ich traue ihm sehr viel Böses zu.


    Die Aktion, dass Henri an die Seite seines Bruders Richard und Vaters gerufen wird, um bei der Belagerung zu unterstützen, ist eine Farce und zeigt nur, dass sie ihn wie einen Hund behandeln, der zu kommen hat, wenn sie pfeiffen. Henri ist wieder in der Zwickmühle, doch anscheinend hat er einen Plan, warum sonst würde er Limoges besuchen. Wie das endet, darauf bin ich gespannt. Ob Henri aus dem Schatten treten und seine Ansprüche behaupten kann?


    Und dann endet dieser Abschnitt mit einem Paukenschlag. Guillaume soll eine Affäre mit Maguerite haben, damit ist seine Ehre und Stellung an Henris Seite dahin. Wie und ob sich Erec und Genovefa hier verhalten sollten, ist wirklich knifflig. Wenn sie die Wahrheit gestehen, ist ihre Zukunft zerstört. So aber sind sie mit schuldig an der Misere und haben entsprechende Gewissensbisse.


    Ich weiß auch nicht, wie man diese Situation hätte lösen sollte. Ein Gespräch mit Henri wäre wohl angebracht gewesen, aber dann hätten sie zusammen den Hof und wahrscheinlich das Land verlassen müssen.


    Wirklich ein perfider Plan von Valéry, auf dessen Auflösung ich auch gespannt bin.

    Und dann verliert Maguerite auch noch das Baby. 😢

  • Ich wollte ich hätte die Zeit das Buch in großen Stücken zu verschlingen und nicht immer nur in kleinen Häppchen ;)


    Erec und Genovefa hätten Henri sagen müssen, dass sie es waren, die da ertappt wurden, geglaubt hätte er ihnen bestimmt, aber wue reagiert?

    Ich kann verstehen, dass sie das nicht gewagt haben.


    Für Guillaume geht es um weit mehr als Ehre und Stellung, Ehebruch mit der Königin ist Hochverrat, es geht um sein Leben.

  • ich bin immer noch dabei, auch wenn ich momentan nicht so zum Lesen komme, wie ich mir das wünsche….


    Pep wird erwachsen. Ich hoffe er findet jetzt seinen Platz in der Welt, Mila hat da schön die richtigen Worte gefunden.


    Erec ist immer noch eigentlich zu gutgläubig. Armand hat ihn ja gewarnt, dass was im Gange ist und Pep hat er nicht geglaubt. Langsam aber sicher sollte er mal eins und eins zusammenzählen.


    Bei Valery bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn mag, auf jeden Fall ein sehr vielschichtiger Charakter. Ich habe mich gefragt, ob er wirklich jemals mit der Truppe befreundet war. Er hat ja niemanden von seiner Vorgeschichte erzählt. Dass er Anissa schützen will ehrt ihn, aber dafür so viele andere Menschen ins Verderben stürzen????

    Und immer die Eifersucht auf Erec. Ich meine, der hat ja auch nichts geschenkt bekommen. Valery sieht Erecs Erfolge immer so, als wäre ihm das alles einfach so in den Schoss gefallen und er hätte es nicht verdient.


    Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht….

  • Ich kann natürlich seine Angst um Anissa verstehen, aber er könnte ja auch die alten Freunde bitten, ihn da zu unterstützen und das Mädel sicher von Philipps Hof wegzubringen, so daß Philipp keine Handhabe mehr gegen ihn hat.

    Ja schade, dass er nie auf die Idee gekommen ist, dass seine Freunde ihm doch helfen könnten. So teuer kann es doch nicht sein, so ein kleines Mädel aufzunehmen und zu unterstützen. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hätten Erec und Genovefa das direkt aufklären sollen?

    Ich bin zwiegespalten.

    Für mich war das nicht möglich. Entweder beide wären so schlimm bestraft worden, dass sie vom Hof geflogen wären - wenn nicht gar Schlimmeres - oder man hätte ihnen gar nicht geglaubt. Und der Gesichtsverlust wäre für alle Beteiligten immens gewesen. Vielleicht hätte man die Wahrheit im stillen Kämmerlein jemandem sagen können. Vor allem dem König. Aber durch diese ganze Öffentlichkeitk war das nicht möglich.


    Schon sehr perfide, was da für ein Plan Früchte trägt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ja schade, dass er nie auf die Idee gekommen ist, dass seine Freunde ihm doch helfen könnten. So teuer kann es doch nicht sein, so ein kleines Mädel aufzunehmen und zu unterstützen. :gruebel

    Naja er musste ja schon die Erfahrung machen, dass selbst ihre Verwandten sie nicht aufnehmen wollten…. Und bei denen hatte sie ja auch keine Zukunftsaussichten. Aber ich bin mir sicher, dass die Kleine auch am Hof Heinrichs oder bei Marie nen guten Platz gefunden hätte. Nur dass halt da keiner da war zur rechten Zeit

  • Naja er musste ja schon die Erfahrung machen, dass selbst ihre Verwandten sie nicht aufnehmen wollten…. Und bei denen hatte sie ja auch keine Zukunftsaussichten. Aber ich bin mir sicher, dass die Kleine auch am Hof Heinrichs oder bei Marie nen guten Platz gefunden hätte. Nur dass halt da keiner da war zur rechten Zeit

    Und er eher ein Eigenbrödler war, der zu stolz war, jemanden um Hilfe zu fragen. :( Wahrscheinlich durch seine Erfahrungen mit dem eigenen Vater.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)